durch die kleineren Stollenbetriebe „Goldene Rose“, „Neue Gabe Gottes“ und „Gnade Gottes“ abgebaut. Im äußersten NW des Gangbezirkes sind im Raum von Mobendorf-Cunnersdorf noch mehrere kleinere Gruben in Betrieb gewesen, von denen als die bekanntesten „Glücksonne“, „Hoff auf Gottes Segen“ und „Neuer Segen Gottes“ zu erwähnen wären (Anl. 3). Die einzelnen Grubenfelder umfassen die in Tabelle 5 angeführten Erzgänge (Bild 39) 12 . 3.1.2.2. Gangtektonik Die Gänge von Bräunsdorf sind durch ihre tektonische Ausbildung (bis auf 2600 m Längserstreckung und 270 m Seigerteufe aufgeschlossen) sowie durch die Größe und den Reichtum ihrer Erzmittel die wichtigsten und bedeutendsten des gesamten westlichen Randgebietes gewesen. Im Bild 39 sind nach den An gaben der alten Bräunsdorfer Grund- und Seigerrisse die wichtigsten Erzgänge in ihrem Streichen und Einfallen dargestellt. Tektonisch hebt sich dabei im Gebiet von „Neue Hoffnung Gottes“ ein stark entwickelter Hauptgangzug her vor, der sich aus einigen mächtigen Gängen zusammensetzt (Neuer Segen Gottes Sth., Verlorene Hoffnung Sth.). Diese gliedern sich nach NE und SW auf und setzen in mehreren Haupt- und Nebentrümern weiter fort (in Richtung NE: Aaron Mg, Felix Mg., Wunderbarlich Mg.; in Richtung SW: Zweifler Sth., Gotthelf Sth.). Parallel dazu verlaufen noch weitere, tektonisch dem «i-System zugehörige Gangzüge. So sind im NW der Neuglück Mg. und Alexander Mg. und im SE der bekannte Kühschacht Mg., Unbenannt Mg., Rautenkranz Sth. sowie die nur in geringerem Umfange aufgeschlossenen August Sth. und Neue Gottes Gabe Sth. zu nennen. Diagonal zu diesen Gangzügen verlaufen weitere Gänge, die als zugehörige Fiederspalten gedeutet werden können (Verträgliche Gesellschaft Sth., Teile des Neue Segen Gottes Sth., Siegfried Sth., Goldene Rose Sth. u. a.). Der größte Teil der Fiedertrümer erlangte nur eine geringe bergmännische Bedeutung, da diese geringmächtigen Trümer vielfach besenförmig sich verzweigend und verästelnd in das Liegende oder Hangende der Hauptgänge verlaufen, um sich dann als taube Klüfte fortzusetzen bzw. ihre Endschaft zu erreichen./Bei dieser charak teristischen Neigung zur Auftrümerung und Ausschwänzung zeigen die Bräuns dorfer Gänge eine gewisse Analogie zu den bekannten „Pferdeschwanzstruktu ren“ vom Typ Butte, die dort als typische Bildungen im Rahmen von Scherbe anspruchungen angesehen werden. Die tektonisch günstigste Entwicklung er reichten die Gänge innerhalb der von NE nach SW sich hinziehenden Gesteins- 12 In den folgenden tabellarischen Zusammenstellungen der Erzgänge der Freiberger Randlagerstätten (Tab. 5—20) sind die jeweils bedeutendsten und bekanntesten Gänge mit ihren tektonischen und paragenetischen Daten (Str./F. Streich- und Fallrichtungsbereich; M Mächtigkeitsbereich; TS Tektonischer Struktur typ: s Schersystem; F Fiedersystem; GF die auf der Gangspalte vor herrschend auf tretenden Gangformationen bzw. -abfolgen und -typen) angeführt. Die Reihenfolge ergibt sich aus der geographischen Lage und geologisch-tekto nischen Situation.