Gangbezirk von Braunsdorf 77 Die „Oberen Graugneise“ werden nach NW von den heterogen zusammenge setzten Glimmerschiefern (m) und Phylliten bzw. vom Paläozoikum der Erzgebirgischen Mulde (Frankenberger Zwischengebirge) abgelöst. Innerhalb des Glimmerschiefers sind die Gänge von Bräunsdorf nur schwach entwickelt. Dem gegenüber setzen die Gänge von Langenstriegis alle im Glimmerschiefer auf. Diese haben jedoch nie eine größere bergmännische Bedeutung erlangt. Infolge einer Synklinalbildung schiebt sich nordwestlich von Oederan der Phyllit zungen förmig nach NE vor. In diesem Phyllitgebiet verlaufen z. T. die Gänge von „Hilfe Gottes“ bei Memmendorf und der alten Gruben im Oederaner Wald. Alle diese Gänge sind tektonisch nur sehr schwach entwickelt gewesen. Im äußersten NW des Randgebietes, im Bereich des Frankenberger Gneises bei Moben- dorf und Cunnersdorf sind ebenfalls noch Erzgänge bekannt geworden („Glück sonne“, „Hoff auf Gottes Segen“, „Neuer Segen Gottes“). Eruptivgesteine: Vereinzelt treten einige Lamprophyrgänge (Kersantit und Minette) südwestlich von Hohentanne und nordöstlich von Metzdorf auf. Alle diese Gänge, deren Mächtigkeiten nicht über 1 m hinausgehen, haben erzgebir- gisches Streichen. An Porphyrgängen sind die annähernd W—E streichenden Quarzporphyr gänge von Kirchbach zu erwähnen, in deren streichender Verlängerung nach W bei Oederan noch ein weiterer Quarzporphyrgang im Glimmerfels auftritt. Alle diese bis zu 10 m mächtigen Gänge haben die gleiche petrographische Zu sammensetzung und Ausbildung wie die des Freiberger Zentralteils. Westlich von Langenstriegis treten einige kleinere Decken von Quarzporphyr und Por- phyrtuffen auf, letztere werden von annähernd N—S streichenden Quarzpor phyr- und Pechsteingängen durchsetzt. Ein weiterer Deckenrest von Porphyr- tuff lagert westlich von Oederan auf dem Phyllit. Diese Decken einschließlich der noch weiter südlich aufsetzenden NW-SE streichenden Quarzporphyrgänge von Metzdorf gehören bereits zu dem westlich davon gelegenen Porphyrgebiet von Flöha. Über irgendwelche Wechselbeziehungen zwischen den Eruptivge steinen und den Erzgängen ist bisher nichts bekannt geworden. 3.1.2. Gangbezirk von Bräunsdorf 3.1.2.1. Grubenfelder Der Bergbau im Gebiet von Bräunsdorf ist bereits sehr alt und sein genauer zeitlicher Beginn nicht mehr bekannt. Ausgehend vom Tal derStriegis, werden sich vermutlich in Richtung NE und SW ( = Hauptstreichen der Gänge) die ersten kleineren Gruben entwickelt haben. Nach einer längeren Unterbrechung durch den Dreißigjährigen Krieg ist um 1673 der Bergbau wieder aufgenommen worden und war fast ununter brochen bis 1862 in regem Betrieb. Die „Neue Hoffnung Gottes"' erlebte als wichtigste Grube des Gangbezirkes ihre größte Blütezeit im Verlauf des 18. Jahrhunderts. Die Gänge, die bevorzugt an die sog. „felsitischen“ Gesteinszonen, insbesondere an das „Schwarze Gebirge“ gebunden sind (Bild 38), wurden neben der „Neuen Hoffnung Gottes“ noch durch die Gruben „Verträgliche Gesellschaft“, „Kühschacht“, „Sieg fried“ (später vereinigten sich diese Gruben mit „Neue Hoffnung Gottes“) sowie