sentlich mit zur Erzproduktion dieses Grubenfeldes beigetragen haben. Den größten Erzreichtum verursachten hier die Kreuze des Neue Segen Gottes Sth. mit dem Verlorene Hoffnung Sth. und dem Zweifler Sth., welche sich nahezu auf eine 400 m lange streichende Erstreckung auswirkten (Bild 39). Im nördlichen Randgebiet wurden gleichfalls einige bedeutende Erzfälle durch Scharkreuzbildungen der Gänge verursacht. Die bekanntesten Beispiele sind die Kreuze der beiden Haupttrümer des Peter Sth. (Einigkeit Mg.) im Kleinvoigts- berger Gangbezirk und des hangenden und liegenden Trums am Reinsberger Glück Mg. innerhalb des Reinsberger Gangbezirkes (Bild 70). Ferner hat im Grubenbereich „Erzengel Michael“ bei Mohorn der Wolfgang Mg. gleichfalls durch ein Scharkreuz eine Gang Verbesserung erfahren. Im südlichen Randgebiet bilden im Grubenfeld von „Friedrich August” bei Frauenstein die eng beieinander liegenden Gänge des Gottlob Sth., Frischglück Sth., Abraham Sth., Jakob Sth. und Michael Sth. in Richtung S sowohl im Strei chen als auch im Fallen längere Schleppungskreuze, auf denen von der Tages oberfläche bis nieder zur 2. Gez. Str. größere Reicherzzonen abgebaut worden sind (Bild 99). Auf Durchsetzungskreuzen sind größere Gangveredlungen innerhalb des nördlichen Randgebietes im Gangbezirk von Kleinvoigtsberg („Alte Hoffnung Gottes“: Peter Sth. und Einigkeit Mg.; „Christbescherung“: Wilhelm Mg.; „Ge segnete Bergmanns Hoffnung“: Helmrich Sp., Traugott Sp., Christoph Mg.), im Gangbezirk von Siebenlehn („Romanus“: Bruno Mg.) und im Gangbezirk von Reinsberg („Emanuel“: Reinsberger Glück Mg.) bekannt und abgebaut worden. Im westlichen Randgebiet treten Durchsetzungskreuze im Gangbezirk von Oede- ran („Ranis“: Freiberger Glück Fl.) auf. Gangtexturen: Das relativ hohe Bildungsniveau der Freiberger Erzlagerstätten (hochplutonischer Bereich) und die dadurch bedingte starke Spaltenunruhe ga ben Anlaß zu zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten in der Anordnung, Ver wachsung und Ausbildung der Mineralparagenesen auf den Gängen. Es gibt im gesamten Freiberger Lagerstättenbezirk kaum einen Erzgang, der als „ein facher“ Gang ausgebildet wäre. Meist sind auf den Gangspalten mehrere Mine ralparagenesen von einer bzw. von mehreren Erzformationen oder auch von bei den Mineralisationszyklen als sog. „Doppelgänge“ zur Abscheidung gekommen. Aus der überaus großen Mannigfaltigkeit der Freiberger Gangtexturen sind im folgenden nur die wichtigsten und charakteristischsten angeführt. Durchbewegungstextur (Ruscheityp): Diese Texturbildungen sind beson ders auf den Scherspalten als Auswirkung verschiedener kinetisch-tektonischer Einflußmomente zu beobachten. Der Ganginhalt (Nebengestein, Mineralaggre gate) wurde teils laminar, teils rotational verformt. Es entstanden Kataklas- texturen, die von grobstückigen Breccienbildungen bis zu feinsten Mylonit- texturen reichen. Letztere führten beim Überwiegen des Nebengesteins zur völ ligen Verruschelung und Verleitung des Ganginhaltes. Nachträglich vererzte Letten führten bei den Alten häufig die Bezeichnung „Schwärzen“ oder „Bräu nen“. Für die Verruschelung der Gänge ist im westlichen und nördlichen Rand gebiet die Anisotropie des Nebengesteins mit verantwortlich zu machen, welche