Zusammenfassung Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, die Geologie, Gangtektonik und Minerali sation der Erzlagerstätten der Freiberger Randgebiete näher zu untersuchen. Dabei ist den gegenseitigen Beziehungen und den Zusammenhängen mit dem Freiberger Zentralteil besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden. Geologisch umfaßt der Freiberger Lagerstättenbezirk in seiner Gesamtheit (Zentralteil und Randgebiete) den NE-Teil des sächsischen Erzgebirges (Aid. 1). Er setzt sich im wesentlichen aus den Gesteinen der Freiberger Graugneiskuppel einschließlich ihrer Hüllgesteine sowie Teilen der Saydaer Rotgneiskuppel und der Erzgebirgischen Mulde zusammen. Der Lagerstättenbezirk wird großtekto nisch begrenzt im SW von der Flöhasynklinale, im NW vom Granulitgebirge, im N und NE von der „Mittelsächsischen Störung“ und im SE vom Hartmanns dorfer Granitporphyrgang. Innerhalb der kristallinen Schiefer treten noch jüngere Eruptivgesteine auf, die teils im Rahmen der varistischen Orogenese (Granit, Lamprophyre, Porphyre), teils im Gefolge des tertiären Magmatismus entstanden sind (Basalte). Der Freiberger Pluton selbst wurde gravimetrisch als ein ausgedehnter NW—SE angeordneter Tiefenkörper lokalisiert. Die Tektonik des Freiberger Lagerstättenbezirkes muß im Rahmen der Ge samttektonik des östlichen Erzgebirgskristallins betrachtet werden. Trotz der großen regionalen Ausdehnung und der unterschiedlichen geologischen Ver hältnisse lassen sich in den Freiberger Randlagerstätten analoge tektonische Gangstrukturen nachweisen wie im Freiberger Zentralteil. Die Zusammenfas sung aller Gesteinsgänge ergibt Maxima bei etwa 50° und 140°, die zu einem rupturellen Scherflächensystem mit steiler Scherungsachse zusammengefaßt werden können. Dieses sowohl in den Gneisen als auch in den varistischen Mag- matiten entwickelte Flächensystem bildet ein Hauptelement des erzgebirgischen Kluftplanes und kann auf die nach Pietzsch (1962) während der Erzgebirgischen Phase in N—S gerichteten Hauptspannungen zurückgeführt werden. Durch die Intrusion des Freiberger Plutons wurden die Scherklüfte dieser Einengungs tektonik zu Spalten erweitert und mit magmatischem Effusivmaterial gefüllt. Für die gleichzeitig bzw. unmittelbar anschließende Bildung der Freiberger Erzgangsysteme unterlag der Beanspruchungsplan einer Rotation entgegen gesetzt dem Uhrzeigersinn. Der neue regionale Beanspruchungsplan, dessen Hauptspannungsrichtung NW—SE verläuft, benutzte zum größten Teil die als Gesteinsklüftung vorliegenden, älteren tektonischen Strukturen und veranlaßte die seinem Deformationsellipsoid entsprechenden Kluftflächen zu einem erneu-