materials gegenüber den „Vererzungsdiagrammen“ des Freiberger Zentralteils (Baumann 1958) stärker schematisiert sind, lassen diese generelle Tendenz deut lich erkennen (Anl. 5). Der regional relativ ausgedehnte Untersuchungsbereich läßt dabei den zonalen Stockwerksbau der Lagerstätte deutlich in Erschei nung treten. So ist das Mineralisationsdiagramm im Bereich der Zonen I und II (südliches und z. T. östliches Randgebiet) durch das Überwiegen der ältesten Abfolgen des 1. Mineralisationszyklus über den gesamten Teufen- und Streich richtungsbereich der Gänge gekennzeichnet. Die kb-Paragenesen „schwenken“ hier bis in die W—E streichenden Gangrichtungen ein (!). Diese Erscheinung läßt sich teilweise noch bis in die nordwestlich daran anschließenden Bereiche der Zonen II und III verfolgen (Niederbobritzsch, Muldenhütten, N-Revier von Brand sowie auf den tiefsten Sohlen von Freiberg und Halsbrücke). Da vor allem im Freiberger Zentralteil auf den W—E streichenden Gängen bevorzugt auch die Paragenesen des jüngeren 2. Mineralisationszyklus (eba- fba-BiCoNiAg) zum Absatz gelangten, kam es hier oftmals zur Bildung der charakteristischen „Doppelgänge“. In den höheren Lagerstättenstockwerken der Zonen III, IV und V tritt in den Mineralisationsdiagrammen eine zuneh mende Ausweitung der jüngeren Paragenesen (eb-Formation) des 1. Minerali sationszyklus in Erscheinung. Diese überlappen sehr stark die älteren Mineral abfolgen (->• „telescoping”); letztere weichen allmählich auf die N—S strei chenden Gänge zurück. Die zonale „Einmuldung“ im Bereich von Frauenstein gibt sich gleichfalls in einer entsprechenden Paragenesenverteilung im Minera lisationsdiagramm zu erkennen. Die Mineralisationsdiagramme zeigen weiterhin, daß die größten Aufschluß teufen bevorzugt in den Zonen III und IV liegen, da hier die günstigsten Ver erzungsbedingungen (Zn + Pb + Ag) geherrscht haben. Demgegenüber sind die Vererzungsbereiche der Zonen I, II und V wesentlich geringer. Während die Zonen I und II die tiefsten von der Erdoberfläche angeschnittenen Lager stättenstockwerke repräsentieren und daher trotz eines großen Streichrichtungs bereiches nur noch eine geringe vererzte Teufenstufe besitzen, sind die Gänge der Zone V infolge ihrer äußeren Randlage und der dadurch bedingten geringen Mineralisationsintensität (Bild 110) nach der weiteren Teufe zu ebenfalls nur noch schwach vererzt (Anl. 5). Dies ist u. a. mit die genetische Ursache dafür, warum der Bergbau in den Freiberger Randgebieten nicht in größere Teufen vordringen konnte bzw. dort, wo er es tat, ohne Erfolg bleiben mußte. In diesem Zusammenhang ist noch erwähnenswert, daß mit der in Richtung der Randzonen zunehmenden Verringerung der Mineralisationsintensität eine Ab nahme in der Intensität der Gangtektonik konform geht. Das ist ein weiteres wesentliches Moment für die allgemeine Erzverarmung in den äußersten Rand gebieten des Freiberger Lagerstättenbezirkes. Darin dokumentiert sich der un mittelbare Zusammenhang des großen tektonisch-paragenetischen Wechsel spiels auf den Freiberger Gängen. Die gesetzmäßige Kongruenz in der Intensität und Extensität von Spaltentektonik und Mineralisation, wie sie sich innerhalb dieses regional relativ ausgedehnten Untersuchungsbereiches feststellen läßt,