Der bergmännisch bedeutendste Bereich ist der von Halsbrücke—-Freiberg. Hier konnte auch ein einwandfreies „zoning“ nachgewiesen werden, welches der zonalen Verteilung des 1. Mineralisationszyklus z. T. annähernd parallel ver läuft {Baumann 1958, 1962). Danach erstreckt sich dieser Bereich bis in das Gebiet von Brand. Die neuesten Untersuchungen ergeben sogar, daß dieser Be reich mit seinen obersten Stockwerken (= Abfolgen der BiCoNiAg-Formation) sich nach N bis in die Gangbezirke von Kleinvoigtsberg und Reinsberg und nach S bis in die unmittelbar anschließenden Teile der Gangbezirke von Röthenbach („Friedrich“) und Lichtenberg („Augustus-Vereinigtfeld“) erstreckt. Im Gebiet von Halsbrücke hat der 2. Mineralisationszyklus mit der Ausbildung einer ex trem Pb-reichen fba-Formation seine bergwirtschaftlich größte Bedeutung erlangt. Diese spezielle Entwicklung der fba-Formation mit ihrem Sulfidreich tum ist im gesamten Erzgebirge eine einmalige Erscheinung. Eigenartigerweise scheint die fba-Abfolge des „Harten Trums“ gleichfalls nur hier entwickelt wor den zu sein. In keinem der übrigen Verbreitungsbereiche innerhalb der Frei berger Randgebiete konnte das „Harte Trum“ nochmals mit Sicherheit nach gewiesen werden. Die Aufschlußergebnisse der vergangenen Jahre in Halsbrücke brachten, eine relativ schnelle Abnahme der sulfidreichen fba-Abfolgen nach der Teufe zu, bei einem gleichzeitig häufigeren Auftreten der eba-Abfolge. Die stock werksartig nach oben zu anschließenden Abfolgen der BiCoNiAg-Formation sind in den daran konzentrisch anschließenden Bereichen von Großschirma („Kurprinz“), Kleinvoigtsberg, Reinsberg bzw. Freiberg, Brand und Weig- mannsdorf verbreitet und haben hier wesentlich zur Veredlung der Gangkreuze mit beigetragen. Ein weiterer Verbreitungsbereich des 2. Mineralisationszyklus befindet sich weiter nördlich im Gangbezirk von Gersdorf. Jedoch erlangten hier die fba- Gänge bei weitem nicht die bergmännische Bedeutung wie im Raum von Hals brücke. Von den Mineralabfolgen sind hauptsächlich das „Weiche Trum“ und auf den oberen Gangabschnitten in geringem Umfang noch die der BiCoNiAg- Formation vertreten. Im westlichen Randgebiet liegt ein größerer Verbreitungsbereich in den Gang bezirken von Langenstriegis und Oederan. An das „Weiche Trum“, das besonders im Gangbezirk von Langenstriegis verbreitet ist, schließt sich weiter östlich bei Memmendorf eine stark entwickelte Ag-S-Abfolge der BiCoNi-For- mation an. Ausläufer derselben erstrecken sich in Richtung NE bis in den Gang bezirk von Oberschöna. Sporadisch ist bei Langenstriegis auch die eba-Abfolge vertreten. Im östlichen Randgebiet befindet sich bei Klingenberg—Dorfhain ein kleinerer Verbreitungsbereich des 2. Mineralisationszyklus. Auf mehreren Gän gen kam hier vor allem das „Weiche Trum“ zur Ausscheidung. Generell besitzen in allen diesen drei Verbreitungsbereichen die zugehörigen Gänge eine tektonisch und paragenetisch ähnliche Ausbildung wie die entspre chenden Spatgänge des Hauptverbreitungsbereiches im Zentralteil. Bemerkens wert dabei ist nur, daß sie sich im Gegensatz zu den Gängen von Halsbrücke und Freiberg—Muldenhütten durch eine größere Sulfidarmut auszeichnen.