nesen nach der Teufe zu verlieren die Kleinvoigtsberger und auch die Brander Gänge allmählich ihren edlen Charakter und gehen in die normale kh-Formation über (Zone III). Die Gangbezirke von Mohorn und Gersdorf verdanken ihre bergmännische Be deutung, obwohl sie in der äußersten Zone V liegen, ebenfalls ihrer speziellen Lage im Liegenden der ausgeprägten geologisch-tektonischen Inhomogenitäts fläche der „Mittelsächsischen Störung“. Hauptsächlich diesem Umstand ist es zu verdanken, daß die normalerweise in diesem Lagerstättenbereich nur noch in geringen Mengen zirkulierenden Thermallösungen sich genügend konzentrieren konnten und in der Vergangenheit zu einer umfangreicheren bergmännischen Betriebsamkeit Anlaß gaben (Anl. 4). Unterbrochen durch den erzfreien Bereich der Tharandter Porphyrdecke, finden die Paragenesen der Zonen IV und V ihre Fortsetzungen im östlichen Rand gebiet, wobei es besonders in den Gangbezirken von Tharandt und Dippoldis walde zu Lagerstättenbildungen kam. Diese waren in der Vergangenheit Anlaß eines wohl umfangreichen, aber nur in geringem Umfange lohnenden Bergbaues. Die Ursache der teilweise intensiven Mineralisation der Gänge sind wahrschein lich die im Bereich der SE-Dislokationen des Tharandter Waldvulkans bzw. in der NNW-Fortsetzung der Teplitzer Quarzporphyrspalte zu vermutenden tek tonischen Bewegungszonen gewesen. Sie führten auf den Gängen von Tharandt („Edle Krone“, „Unverhofft Glück“ u. a.) und von Dippoldiswalde („Gnade Gottes“, „Alte Gottes Gabe“ u. a.) zu einem bevorzugten Lösungsaufstieg. Doch da auf diesen Gängen des eq-Typs nach der Teufe zu keine Pb-Zn-reiche kb- Formation zur Ausscheidung gelangte, war auch hier mit bedeutenden berg männischen TeufenaufSchlüssen nicht zu rechnen. Die Zone III umfaßt im wesentlichen den normalen Typ der kb-Formation, in dem das Pb als Pb-Abfolge eine gewisse dominierende Stellung einnimmt. Sie löst auf den Gängen der Zone IV häufig deren Paragenesen nach der Teufe zu ab. Ihre Hauptverbreitung hat die normale kb-Formation im eigentlichen Frei borger Kernrevier (Anl. 4). Hier erreichte die Mineralisation des Freiberger Lagerstättenbezirkes die größte Intensität. Auf Grund der sehr ausgeprägten Gangtektonik dieses Gebietes (größte Gangspaltendichte und Durchbewegungs intensität) muß hier im Untergrund eine Art „aktives Zentrum“ des Freiberger Plutons vermutet werden, das anschließend die Abspaltung besonders um fangreicher, metallhaltiger Thermallösungen verursachte. In Richtung SE schließen sich daran die Lagerstättenstockwerke der Zonen II und I an. Die Intensität der Mineralisation ist innerhalb dieser beiden Zonen abermals sehr gering. Nur lokal kommt es bei der für die Zone II typischen Zn-Sn-Cu-Abfolge zu größeren Konzentrationen (Cu-Typ). Der nordwestliche Saum der Zone II zeigt neben dem Cu noch bemerkenswerte Sn-Anreicherungen (= Freiberger „Zinngürtel“). Diese Sn-Paragenese, die von Müller (1901) als „Ältere Zinnformation“ bezeichnet wurde, ist auf Grund ihrer spezifischen Mineralführung (primärer Zinnkies in Verwachsung mit Kupfer sulfiden; sekundärer Zinnstein II nur innerhalb der Oxydationszone) und ihrer