Zum lokalen Verlauf und zur genaueren Anordnung der Lagerstättenzonen ist noch folgendes zu ergänzen: Die Gangbezirke des westlichen Randgebietes liegen völlig im Bereich der Zone V, d. h„ auf den Gängen ist bevorzugt der ,,eq-Typ“ der kb-eb-Formation ausgebildet. Die Paragenesen des 1. Minerali sationszyklus sind auf den Gängen relativ schwach entwickelt. Nur in den Gangbezirken von Bräunsdorf und Oederan kam es im Liegenden von geolo gisch-tektonischen Inhomogenitätszonen zu einer größeren Intensität in der Mineralisation (Anl. 4). So befinden sich bei Bräunsdorf im Liegenden des Glimmerschiefers (Bereich „Schwarzes Gebirge"'—Zweiglimmergneis) die sehr gut vererzten Gänge von „Neue Hoffnung Gottes“ und bei Oederan im Liegenden des Phyllits (Bereich Glimmerfels—Rotgneis) die bekannten Grubenreviere von „Johannes“ und „Hilfe Gottes“. Unter Umständen könnte man hierzu auch noch die bauwürdige Vererzung der Grube „Zenith“ bei Oberschöna im Liegenden des petrographi schen Grenzbereiches Oberer Graugneis — Unterer Graugneis rechnen. Die Ge setzmäßigkeit der lateralen Mineralverteilung in vertikaler Richtung ist beson ders innerhalb des relativ tief aufgeschlossenen Bräunsdorfer Gangbezirkes an der dort deutlich in Erscheinung tretenden „primären Teufenstufe“ zu erkennen. Während auf den oberen Sohlen die stark mit der silberreichen eb-Formation überprägte kb-Formation (eq-Typ) Anlaß zu einem umfangreichen Bergbau gab, kam es nach der Teufe zu bei der in dieser äußeren Randzone nur sehr schwach entwickelten kb-Formation zu einem schnellen Erliegen der berg männischen Gewinnung. Herrscht im westlichen Randgebiet der eq-Typ vor, so führen innerhalb des nördlichen Randgebietes lediglich die Gänge der äußeren Bereiche diesen Gefügetyp. Die überprägende eb-Formation erreicht in Richtung des Zentral teils eine zunehmende Intensität und geht schließlich in den Mischtyp der sul fidreichen kb-eb-Formation der Zone IV über. Die Vererzung dieses Mischtyps erreichte im E-Teil des Gangbezirkes von Kleinvoigtsberg und im Revier Brand („Himmelsfürst“) seine Maxima. Diese sind bevorzugt an das Liegende von ausgeprägten geologisch-tektonischen Inhomogenitätsflächen gebunden, und die dabei auftretenden Gesetzmäßigkeiten wurden im Falle Brand neuerdings eingehender untersucht (Baumann 1963). Somit kam es sowohl bei Kleinvoigts berg im Liegenden des Glimmerschiefers als auch im Bereich der Brander „Granatglimmerschieferfalte“ zu innigen Wechselwirkungen zwischen sulfid reicher kb-Formation und silberführender eb-Formation, die zur Bildung des allgemein bekannten „Brander Typs“ der eb-Formation (mit umgelagerten Ag- reichen Sulfiden = eb-Normaltyp) führten. In beiden Gebieten besitzt daher die eb-Formation eine analoge und besonders typische Ausbildung und führte zu großen Ag-Anreicherungen auf den Gängen. Beide Gebiete sind zonale Äqui valente und charakterisieren besonders deutlich den lateralen Fazieswechsel in Richtung SW (Revier Brand) und NW (Gangbezirk Kleinvoigtsberg). Es ist daher kein Zufall, wenn gerade diese beiden Gebiete neben dem Freiberger Kern revier zu den Ag-reichsten und produktivsten Bergbaugebieten des gesamten Lagerstättenbezirkes gehören. Durch kontinuierliche Abnahme der eb-Parage-