eine große, das gesamte östliche Erzgebirge unterteufende Granitaufwölbung hin, deren Sattelachse eine generelle NNW—SSE-Richtung aufweist und flach nach NNW einschiebt. Auch die regionale Verbreitung der Porphyrgänge bestätigt als gemeinsamen Herd diesen „Freiberger Pluton“ in seiner räumlichen An ordnung. Der Verlauf der Lagerstättenstockwerke des 1. Mineralisationszyklus entspricht seinem flachen Abtauchen nach NNW. Der tiefste Mineralisationsbereich (Zone I + II) mit vorherrschend „kiesiger“ Ausbildung der Gänge bei gleichzeitiger lokaler Kupfervormacht (Cu-Typ) hat seine größte Verbreitung im SE des Freiberger Lagerstättenbezirkes 19 . Dieser Bereich wird lediglich durch eine para genetische „Einmuldung“ im Gangbezirk von Frauenstein unterbrochen. In Richtung NNW schließen sich aureolenartig die nächsthöheren Lagerstätten stockwerke an. So folgt als Zone III der normale kb-Typ mit Pb-Vormacht, der besonders im Freiberger Kernrevier seine größte Intensität besitzt. Daran schließt sich die Zone IV mit der sulfidreichen kb-eb-Ausbildung an, die im S des Reviers Brand und im Gangbezirk von Kleinvoigtsberg besonders charak teristisch ausgeprägt ist. Als äußerste Randfazies umschließt dann die Zone V in Form eines großen halbkreisförmigen, nach S offenen Bogens die tieferen Mineralisationsbereiche. Diese Zone wird bestimmt durch eine sulfidarme kb- Formation (vorwiegend „Kiesige Abfolge“), die von den jüngsten Ag- und Sb- reichen eb-Abfolgen überprägt wurde (= eq-Typ). Dieses „zoning“ der aszendent-hydrothermalen Derivate des Freiberger Plutons führte auf Grund der vorliegenden unterschiedlichen geologisch-tektonischen Gegebenheiten des Freiberger Lagerstättenbezirkes zu lokal verschiedenen Lagerstättenbildungen. Generell gilt, daß die Mineralisationsintensität ent sprechend der tektonischen Spaltenöffnungstektonik am stärksten im Freiberger Kernrevier ausgeprägt ist und nach außen in Richtung der Randgebiete konti nuierlich abnimmt. Abweichungen davon sind nur in lokal begrenzten Gebieten mit günstigen geologisch-tektonischen Voraussetzungen, z. B. in Form von petrographischen Grenzhorizonten, zu beobachten (Anl. 4). Nur dadurch konnte es in den äußeren Randzonen stellenweise zu gut vererzten und in der Vergan genheit auch bauwürdigen Lagerstättenbereichen kommen. Fehlten dagegen solche günstigen geologisch-tektonischen Bedingungen, so kam es nur zu relativ unbedeutenden Gangausbildungen. In Verbindung mit den tektonischen Unter suchungen ist festzustellen, daß die Freiberger Gangsysteme vom Zentralteil und den Randgebieten tektonisch und minerogenetisch eine zusammenhängende Einheit darstellen. Das bergbauliche Hervortreten einzelner Gangbezirke kann dabei neben den geologisch-tektonischen Einflüssen auch noch landschaftsmor phologisch und historisch bedingt gewesen sein (erste Besiedlung entlang der Täler, von hier aus günstige Stollnlösung u. a.). 19 Das Auftreten der reinen „Kieszone“ (= Zone I) ist auf den tiefsten Sohlen des Freiberger Kernreviers nachgewiesen (BAUMANN 1958). Diese Zone konnte jedoch in Anl. 4 nicht mit dargestellt werden, da es sich hier um einen Lager stättenschnitt ungefähr im Niveau der Tagesoberfläche handelt.