18 Zur Tektonik des Lagerstättenbezirkes Im Anschluß daran erfolgte auf den erneut geöffneten Spalten die Abscheidung der Mineralparagenesen der eba-, fba- und BiCoNi-Formation (= 2. Freiberger Mineralisationszyklus). Der kretazisch-tertiäre Magmatismus ist im Freiberger Raum durch das Auftreten mehrerer Basaltschlote und -decken belegt. 1.2.2. Gangtektonik 1.2.2.1. Schersysteme Die Untersuchung der Freiberger Randgebiete ergab, daß die einzelnen tekto nischen Spaltenelemente mit ihren charakteristischen Beanspruchungserschei nungen, wie sie besonders für den Zentralteil des Lagerstättenbezirkes typisch [ und bereits frühe” ausführlich beschrieben worden sind [Baumann 1958 und 1963), | auch in diesen Bereichen auftreten. Entsprechend den gleichen regionaltekto nischen Voraussetzungen und dem Beanspruchungsplan scheinen die im Zen- | tralteil abgeleiteten Gesetzmäßigkeiten auch weitgehend in den Randgebieten | des Freiberger Lagerstättenbezirkes gültig zu sein. Von einigen lokalen Beson- I derheiten abgesehen, ergibt sich demnach für die Gänge des gesamten Freiber ger Lagerstättenbezirkes ein gemeinsames und einheitliches tektonisches Struk turschema. In Anlage 2 sind die wichtigsten tektonischen Gangstrukturen der Freiberger Randgebiete zusammen mit den bereits bekannten Strukturen des Zentralteils schematisch dargestellt. Sie ergeben sich zusammengefaßt aus den tektonischen Untersuchungen der Einzellagerstätten. Diese konnten im Gang bezirk Kleinvoigtsberg noch untertägig durchgeführt werden. In den anderen Gangbezirken mußte man sich hauptsächlich auf die alten Akten- und Rißunter- lagen des ehemaligen Oberbergamtes Freiberg stützen. Danach lassen sich auf Grund des verschiedenen Streichens und Fallens zwei annähernd senkrecht zueinander verlaufende Gangsysteme unterscheiden (NE—SW bis N—S und WNW—ESE bis W—E), die dem Si- und «2-System des Zentralteils entsprechen. Letztere Bezeichnungen sollen auf Grund der tekto nischen Analogie künftig auch auf die Freiberger Randgebiete Anwendung finden. Die maximalen Streich- und Einfallwerte der Gänge wurden mittels Kluftdia grammen bestimmt und zur Deutung der tektonischen Zusammenhänge aus gewertet. An Hand der zusammenfassenden Darstellung der tektonischen Gangstrukturen (Anl. 2) lassen sich mehrere größere Hauptgangzüge rekonstruieren, die berg männisch wohl nur in besonders günstigen Gebieten aufgeschlossen worden sind, deren tektonischer Zusammenhang jedoch als sicher angenommen werden kann: 1. Gangzug von Gersdorf-Roßwein (Wolfstal—Segen Gottes) 2. Gangzug von Siebenlehn-Mobendorf (Romanus—Grauer Wolf—Glückssonne u. a.)