198 Südliches Randgebiet ohne bis in die alten Tiefbaue vorgedrungen zu sein, vorzeitig wieder eingestellt. Südwestlich von Sayda erfolgte um 1711 durch die Grube „Gnade Gottes“ ein inten siver Bergbau auf mehreren Spat- und Flachengängen. Nach einem alten Bericht von 1720 sollen dort mehrere Gänge mit Eisenstein (eba ?) aufgeschlossen und abge baut worden sein (Beck 1886). Um 1739 fiel die Grube ins Bergfreie. Zu erwähnen ist, daß sieh südöstlich von Sayda, im „Alten Gehau“, ebenfalls noch Überreste eines alten Bergbaues finden. Nach Beck (1886) ist hier von 1730 bis 1740 Abbau umgegangen. Das gewonnene Erz bestand aus Magnetit, das „zusammen mit einem Glimmer und Granat führenden Hornblendegestein“ auftrat. Genetisch wird es sich demnach, analog dem Magnetitvorkommen bei Wolfsgrund im Gang bezirk von Lichtenberg, um eine alte metamorphe Geosynklinalbildung vom Typ der erzgebirgischen „Skarnerzlager“ gehandelt haben. Ein weiteres ähnliches Erz vorkommen scheint um 1745 durch die Grube „Berg Sinai“ am nördlichen Stadtrand von Sayda gebaut worden zu sein. Nach alten Aufzeichnungen soll das „Lager“ roten und grauen Eisenstein (Hämatit und Magnetit ?) geführt haben, der zur Eisenhütte nach Schmiedeberg gebracht und dort seines leichten Flusses wegen (kalkhaltig ?) sehr beliebt gewesen sein soll. Eine über Tage in der Nähe der Grube kartierte Linse von Hornblendeschiefer (Reinisch 1931) macht die obige genetische Deutung sehr wahrscheinlich. Annähernd 2 km südlich von Sayda liegt an beiden Gehängen des Mörtelgrundes (früher: Marteigrund) die seit 1607 nachweislich produzierende Grube „Altväter samt Eschig“. Innerhalb einer dichten Gneisvarietät der oberen Stufe (gnk) mit untergeordneten Amphiboliteinlagerungen setzen mehrere Gänge der kb-Formation (Cu-Typ) auf, die sich zu einem größeren Gangzug anordnen (Bild 106). Diese Gänge wurden bis 1824 erfolgreich abgebaut. Bild 106. Geologie und Erzgänge des Grubenfeldes „Altväter samt Eschig“ im Mörtelgrund bei Sayda (nach Vogelgesang, 1850) 1 — Obere Graugneise 2 — Amphibolit 3 — Glimmerfels * — Erzgänge