Gangbezirk von Röthenbach 167 Reviers (am Rammeisberg) und entsprechend dem paragenetischen Zusammenhang zwischen Cu und Sn ist anzunehmen, daß auch hier parallel zur Kupferverbreitung ein verstärktes Auftreten von Zinnkies innerhalb der Zn-Sn-Cu-Abfolge vorhanden gewesen ist (= Freiberger „Zinngürtel“). Die Gänge von „Friedrich Erbst.“ im Nordteil des Gangbezirkes, die bevorzugt im Bereich des Rammeisberges am rechten Muldengehänge auftreten, könnten bereits zum Muldenhüttener Gangfeld gerechnet werden. Sie bilden tektonisch und mineral- faziell den Übergang zu den Gängen des zentralen Freiberger Lagerstättenbezirkes (Bild 88). In diesem Gebiet wurde schon in sehr alter Zeit lebhafter Bergbau betrie ben. Sowohl unzureichende Betriebsmittel als auch äußere Einwirkungen im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges brachten diesen Bergbau zum Erliegen, der seitdem, trotz ehemals guter Anbrüche, nie wieder recht in Aufnahme gekommen ist. Das Nebengestein der Gänge besteht aus Gesteinen der unteren Gneisstufe, insbesondere dem Freiberger Kerngneis und einem porphyrartigen Gneis mit fleisehrotem Feld spat ähnlich dem „Gneisgranit“ von Mulda bzw. Drehfeld. Im östlichen Gruben bereich setzen die Gänge teilweise bis in den Granit von Niederbobritzsch hinein (Johannes Mg„ Drei Königs Sp.). Zu den einzelnen Grubenfeldern des Gangbezirkes gehören die in Tabelle 16 an geführten Gänge (Anl. 3 und Bild 88). Bild 88. Geologie und Erzgänge des Grubenfeldes von „Friedrich Erbst.“ bei Niederbobritzsch 1 — Untere Graugneise 3 — Granit von Niederbobritzsch 2 — „Gneisgranit“ (Typ Mulda) 4 — Quarzporphyr 3.3.3.2. Gangtektonik Die mangelhaften Unterlagen und fehlenden Aufschlüsse machen es teilweise schwierig, die verschiedenen Gänge den tektonischen Strukturelementen zuzu ordnen. So sind einige N-S-Spalten der Grubenfelder von Röthenbach-Pretz schendorf als Teile der Gangzüge von Tharandt-Bobritzsch-Zethau bzw. von Dippoldiswalde-Frauenstein-Clausnitz zu deuten. Entsprechend können die W-E-Spalten als östliche Ausläufer der großen Spatgangzüge von Bräunsdorf-