Oelsner (1952 a) nimmt an, daß durch die ursprünglich den gesamten Freiberger Raum überlagernden Porphyrdecken eine zusätzliche intensive Vorwärmung des Freiberger Lagerstättenbezirkes stattgefunden hat. Damit könnte die Dis krepanz zwischen der relativen Oberflächennähe der Erzgänge und deren hoch thermalem Charakter erklärt werden. Die Deckenmächtigkeit braucht dabei nicht allzu groß zu sein, da die schlechte Wärmeleitfähigkeit derselben bereits eine starke Verdichtung der Isothermalflächen über dem erzbringenden Frei berger Pluton hervorrufen kann. Bei den Porphyrgängen lassen sich auf Grund des Streichens ein erzgebir- gisches und ein herzynisches Gangsystem unterscheiden. Gänge der erzgebir- gischen Streichrichtung treten innerhalb des Lagerstättenbezirkes besonders im Gebiet zwischen Sayda-Frauenstein-Dippoldiswalde und in geringerem Umfange im Raum von Halsbrücke-Mohorn auf. Von den herzynischen Gängen ist vor allem der 23 km lange Freiberg-Frauensteiner Porphyrgang zu nennen. Die Mächtigkeit dieser Gänge schwankt zwischen wenigen Metern und hundert Me tern. An einigen Stellen erweitern sie sich stockförmig und können dann eine granitporphyrische bis granitische Struktur annehmen. Nach den Feststellungen von Engert (1956) im Elbtalschiefergebirge stehen diese Gänge mit Blattver schiebungen im Zusammenhang, die er in das Stefan einordnet. An jüngeren Ganggesteinsbildungen sind noch die Granitporphyre zu er wähnen, die in Gestalt der mächtigen Gänge von Frauenstein und Hartmanns dorf den Freiberger Lagerstättenbezirk nach SE zu abgrenzen. 1 Nach Pietzsch (1956 b, 1962) sind alle diese Porphyrbildungen zeitlich in das Stefan einzustufen. Bestimmte Unterschiede in der petrographischen Ausbil dung sowie unterschiedliche U-Gehalte (Kramer 1962) machen jedoch eine ge wisse Differenzierung in ihrem Intrusionsalter wahrscheinlich. Dies würde auch mit ihrem unterschiedlichen Verhalten gegenüber der hydrothermalen Gang vererzung (teils älter und teils jünger als der 1. Mineralisationszyklus ) überein stimmen. Basalte: Neben den älteren, variszischen Eruptivgesteinen treten innerhalb des Freiberger Lagerstättenbezirkes noch jüngere Effusivgesteine auf, die dem ter tiären Vulkanismus angehören. Zu nennen sind hier die Basaltdecke vom Land berg und die kleine Quellkuppe des Ascherhübels im Tharandter Wald. Weiter hin treten bei Sayda einige kleinere Basaltdurchbrüche auf. Nach ihrer minera lischen Zusammensetzung handelt es sich bei allen diesen Vorkommen um Ne phelinbasalte. 1.2. Zur Tektonik des Lagerstättenbezirkes Die Tektonik des Freiberger Lagerstättenbezirkes ist nur im Rahmen der Ge samttektonik des östlichen Erzgebirgskristallins zu betrachten und zu deuten. 1 Die Abgrenzung des Freiberger Lagerstättenbezirkes erfolgte hier nach lager stättengeologischen Gesichtspunkten und entspricht nicht den Zuständigkeits bereichen der ehemaligen Bergämter von Freiberg und Altenberg.