Volltext Seite (XML)
Markasit vorgekommen. Das sporadische Auftreten von geradschaligem Baryt, Tetraedrit und Bournonit deutet evtl, auf das Vorkommen der Abfolge des „Harten Trums“ hin. Auf manchen Gängen sind auch Minerale der eba-Abfolge vorhanden (Roter Hornstein, Baryt, Roteisen-Hämatit, Manganoxide; Bild 29 und 30). In der Nähe der Morgengänge bzw. im Bereich der Schleppkreuze mit denselben führen die Gangtrümer des 2. Mineralisationszyklus in der Regel größere, kom pakte Partien an Bleiglanz und Kupferkies, weniger Tetraedrit und seltener auch etwas Pyrargyrit-Proustit und Argentit. Es ist auffällig, daß in den Ab schnitten, wo eine innige Durchdringung und Wechselwirkung infolge des ge meinsamen Auftretens mit den älteren kb-Paragenesen auf einer Gangspalte (bevorzugt Morgengänge) gewährleistet ist, die normalerweise nur sporadisch vererzte fba-Füllung ganz plötzlich durch Sulfidzunahme einen metallreicheren Charakter annimmt. Müller (1901) bemerkt dazu wörtlich: „Besonders mächtig und reich an Erzen haben sich der Tobias FL, Friedrich FL, Hilfe Gottes Mg. und Segen Gottes Mg. in jenen Regionen erwiesen, wo sie sich mit Gängen der „eq-Formation“ kreuzen und auf größere Längen schleppen. Die Gänge ent hielten namentlich den Bleiglanz und Kupferkies in größeren reinen Massen und häufig auch silberreiches Fahlerz. Der hier gewonnene, gewöhnlich grobkörnige Bleiglanz enthielt in reinem Zustand in der Regel bei 80% bis 86% Pb nur 0,03 bis 0,08% Ag“ (= fba-Bleiglanz II des „Weichen Trums“ analog Halsbrücke). Im allgemeinen ist die fba-Formation von Gersdorf erzarm. Seltener waren auf den Gangkreuzen (z. B. Wolfgang Mg. mit dem Tobias FL. J /2 2. Gez. Str.) auch Skutterudit, Rotnickelkies-Rammelsbergit, ged. Arsen und neben umgelagerten Sulfiden in kleineren Nestern Silbersulfantimonide und -arsenide sowie Argentit II (Bild 35) und ged. Silber II (= Edle Ge schicke!) festzustellen. Als seltene Mineralbildungen konnten neuerdings noch Millerit und Glanzkobalt nachgewiesen werden. Auch Alabandin (MnS) soll vor gekommen sein (Müller 1901). Die jüngeren Gangtrümer (fba-BiCoNi) zeichnen sich durch eine sehr mannig faltige, lagenartige Textur aus. Betreffs der Verteilung der Mineralisation ist es auffällig, daß auf den Flachen- und Spatgängen die normale fba-Formation auf tritt, dagegen auf den Morgengängen bevorzugt die jüngste fba-Paragenese (= Kalkbarytparagenese) und die Abfolgen der BiCoNi-Formation vorkommen ( -+ Rotation des tektonischen Öffnungsvektors!). Hauptgänge : Der Joseph Mg. (Bild 81) ist der Gang mit den ausgeprägtesten „eq-Texturen“. Die vorherrschende Gangart ist grauer Quarz I und untergeordnet weißer, z. T. kristalliner Quarz II. An Erzmineralen sind bevorzugt in feinkristallinen Ein sprenglingen, weniger in derben Partien Pyrit I, Zinkblende I, Bleiglanz sowie Pyrargyrit, relativ viel Stephanit, Argentit und ged. Silber vorhanden. Unter geordnet konnten auch Karbonate mit verglaster Zinkblende III, weniger Kupferkies, Tetraedrit II, Bleiglanz und einigen Silbersulfantimoniden beob-