Kupferkies ist in geringen Mengen mit Zinkblende verwachsen; manchmal auch als Überzug auf Fahlerzkristallen. Bleiglanz ist das häufigste (!) Erzmineral auf den Gängen von Mohorn gewesen. Er tritt als Bleiglanz I in feinen Einsprenglingen bis derben Partien und zusam men mit Siderit als umgelagerter Bleiglanz II auf. Freibergit (= Weißgültigerz) ist als Haupterzmineral der eb-Formation neben den umgelagerten Sulfiden sehr häufig auf den Mohorner Gängen vertreten und bildete hier früher das wichtigste Silbererz. An Spießglanzen sind bekannt geworden: Jamesonit als sog. „Federerz“; Berthierit in teils grobkristallinen, strahligen Aggregaten, die randlich stellenweise inAntimonit umgewandelt sind (Bild 76); Antimonit, mittel- bis feinkristallin (Bild 76); Freiesiebenit in typisch schilf - artig gestreiften Kristallbildungen. An Silbermineralen wurden noch Pyrargyrit I (teils in derben Partien, teils kristallisiert und als Anflug) und Stephanit I (in derben Partien und kristalli siert auf Drusen) sowie in geringeren Mengen Argentit, Miargyrit, Polybasit und etwas ged. Silber beobachtet. Lokal kamen innerhalb des 2. Mineralisationszyklus neben dem Baryt noch Tetraedrit und Proustit-Pyrargyrit vor. Hauptgänge: Von den wichtigsten Gängen des Gangbezirkes Mohorn sei zunächst der Saturnus Mg. erwähnt. Dieser wurde als erster aufgeschlossen, und auf ihm fand vermutlich auch der älteste Bergbaubetrieb statt. Ein hangendes Trum desselben ist der Johannes Mg. Auf den oberen Sohlen führte der Saturnus Mg. normale kb-Paragenesen (Quarz I, Pyrit I, schwarze Zinkblende I, etwas Kupferkies, Bleiglanz I) und eb-Paragenesen (Karbonate, „Weißgültigerz“ und Spießglanze). Durch die reichen Anbrüche auf dem Wolfgang Mg. und Gott-mit- uns Mg. wurde der Saturnus Mg. in den späteren Betriebsperioden nur noch in geringem Umfang gebaut. Der Wolfgang Mg. wurde 1823 erstmalig angefahren und ist einer der bedeutendsten Gänge von „Erzengel Michael“ gewesen (Bild 77). Seine Hauptausfüllung bestand aus Paragenesen der kb-Formation (Quarz, Arsenkies I, Pyrit I, schwarze Zinkblende I, etwas Kupferkies und Bleiglanz I) und der eb-Formation (Braunspat, Kalkspat, „verglaste“ Zinkblende III, Freibergit = Weißgültigerz, Pyrargyrit I, Argentit). Er wird von mehreren N—S streichenden, meist unbedeutenden Gängen (z. B. Hoffnung Fl.) durch kreuzt und z. T. verworfen. Ein besonders intensiver Abbau ging im Bereich des 1. Frankenschachtes zwischen tiefer Stolln-S. und 1/2 1. Gez. Str. um. Unter halb der 1/2 1. Gez. Str. teilt sich der Wolfgang Mg. in mehrere Trümer, welche die Ausrichtung und den Abbau nach der Teufe zu wesentlich erschwerten. Oberhalb der Scharung dieser Trümer führte der Gang bei einer Mächtigkeit bis zu 0,75 m außer Zinkblende I, Bleiglanz I, Pyrit I und Arsenkies noch häufig derben Pyrargyrit I, Freibergit (= Weißgültigerz) und Stephanit, so daß die Gehalte der von dort gelieferten Erze oft bei 0,30% Ag und 20% Pb lagen.