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kb-Formation: Innerhalb des feinkristallinen Quarz I und des mittel- bis grob kristallinen Quarz II treten etwas Zinnstein (Bild 6) sowie in größeren Mengen Arsenkies I, Pyrit I, etwas Magnetkies, schwarze Zinkblende I mit orientierten Kupferkies- und Magnetkiesentmischungen, Kupferkies, Tetraedrit I und Bleiglanz I mit Kupferkies- und Tetraedriteinschlüssen auf. Diese Sulfide kom men sowohl in derben, grobkristallinen Aggregaten (= normaler kb-Typ) als auch, besonders auf den oberen Gangteilen, in feinkristallinen Individuen vor (= eq-Typ). Sporadisch ist auf den Gängen die „uq-Abfolge“ in Form von grauem bis rotem Hornstein und Roteisen-Hämatit vertreten. Die Paragenesen der eb-Formation haben demgegenüber eine außerordentlich große extensive und intensive Ver breitung. Auch Werner (1791) machte schon auf diese umfangreichen Vorkom men der eb-Formation im Raum von Kleinvoigtsberg aufmerksam. Neben Brand ist sie hier mit am charakteristischsten ausgebildet. Gemeinsam mit der bekannten Karbonatreihe (Siderit I, Manganspat, Braunspat I, Kalkspat) treten einmal die umgelagerten Sulfide Bleiglanz II (mit Einschlüssen von Freibergit und Pyr- argyrit, z. T. in myrmekitischer Verwachsung), „verglaste“ Zinkblende III, Pyrit-Markasit III und Arsenkies III, zum anderen lokal die Spießglanzpara genese (Jamesonit, Boulangerit, Berthierit, Antimonit; Bild 59), sowie Frei bergit mit der Silbersulfantimonidreihe (Miargyrit, Pyrargyrit I, Stephanit, Polybasit) einschließlich Argentit I und ged. Silber I auf. Die eb-Formation ist auf den Kleinvoigtsberger Gängen die Hauptsilberformation. Neben den Abfolgen des 1. Mineralisationszyklus sind auf einigen W—E strei chenden Gängen auch Paragenesen des 2. Mineralisationszyklus zur Ausschei dung gekommen. Während die eba-Abfolge nur in geringem Umfang mit rotem. Baryt, Hornstein, Roteisen-Hämatit und wenig Fluorit auftritt, ist die fba- Formation auf mehreren Gängen verbreitet. Es sind dies vor allem der Hol länder Sp. bei „Gesegnete Bergmanns Hoffnung“, der Caspar Fl. und Heinrich Fl. bei „Radegrube“, der Neuglück Fl. bei „Gottvertrauter Daniel“ sowie der Unverhofft Glück Sp. bei „Alte Hoffnung Gottes“ (Bild 5). Neben wenig Baryt II führt der größte Teil dieser „fba-Gänge“ Baryt III (Kalkbaryt) und etwas Fluorit mit silberarmen Bleiglanz, Kupferkies, Schalenblende und Mel- nikowitpyrit mit Markasit (Bild 32 und 33). Sporadisch war diese Mineralisa tion auch auf den N-S-Gängen innerhalb der älteren Erzformationen des 1. Mine ralisationszyklus feststellbar. Die W—E streichenden Gangspalten erfuhren besonders in den Kreuzungsbe reichen mit dem N-S-System nochmals geringe Öffnungsbewegungen, die dann stellenweise die Ausscheidung von Paragenesen der BiCoNiAg-Formation er möglichten und zu einigen Kreuzveredlungen führten. Hauptgänge: Die bestvererzten Gänge des Kleinvoigtsberger Gangbezirkes sowie des gesamten nördlichen Randgebietes sind diejenigen von „Alte Hoffnung Gottes“. Wenn auch ihre Mächtigkeiten selten 0,60 m übersteigen, so sind doch einige auf an sehnliche Längen im Streichen und in größere Teufen verfolgt worden.