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Hieroiuf nahm der Kommerzienrat alte barte Gärtnerstiest, tte Halbe seik «tnt-er Zeit «ontze» von den an den Er konnte m. , Wetter: Bi W«g. Erg. alt« Al) - 235, L IftvO. Wilhelm Handlung. Bericht»- r^ene. Amte» Aus de« Gerichtssaal. * Ein Landgerichtsrat vor Gericht. In der Verhandlung gegen den Landgerichtsrat Dr. Walter SnelI wegen Betruges war am Sonn abend wieder der Generalstaatsanwalt Graf Vitz thum v. Eckstädt anwesend. Auch der Landge richtspräsident Dr. Gallenkamp wohnte der Sitzung bei. Der Angeklagte verwahrte sich ener gisch dagegen, daß er übergroßen Aufwand getrie- ben habe. Nach längerer Beratung beschloß er, die günstige Charakterisierung des Angeklagten, soweit sie aus vom Verteidiger angezogenen Akten des Kriegsministeriums hervorgehe, als wahr zu unterstellen. Der Angeklagte bestritt zum Schluß daß er sich des Betruges schuldig gemacht habe. Im Anschluß hieran wurden die einzelnen zur An klage stehenden Betrugsfälle Lurchgesprochen, wo- rauf Vertagung auf Montag eintrat. Die Zeu genvernehmung hatte allerdings nicht viel Be- lastendes für Dr. Snell ergeben, so daß man viel fach der Ansicht zuneigt, daß Dr. Snell nicht dis Absicht gehabt hat, direkte Betrügereien auSzu- führen, sondern daß er vielfach in einem Zustande nervöser Befangenheit gehandelt hat. nun fünf Rumpler-Lauben und zwei Albatros- Doppeldecker in Löberitz eingetroffen. Eine glän zende Leistung hat Oberleutnant Berger (Alba- tro») vollbracht, der vorgestern bei Regen und Sturm von Grimma nach dem Fliegerlager flog. Eine Taube mußte wegen Kühlerschaben bei PotS- dam landen. Der Unfall -er Fliegeroffiziere Hauptmann v. Rundstedt und Leutnant Hofer er eignete sich übrigens nicht mit einem Doppel- decker^ sondern mit einem Eindecker. Von -en Doppeldeckern sind alle unbeschädigt durchs Ma- növer gekommen. Leutnant v. Scheele floh am Sonnabend nach Weimar und landete glatt auf dem dortigen Flugplatz: — Pestfälle im Hamburger Hafen. Auf einem englischen, von Rosario (Brasilien) in Hamburg eingetroffenen Dampfer find -Wei Pestfälle vor- gekommen. Der erste Fall hat tödlich geendet, -er zweite Kranke befindet sich im Quarantänelaza- reth zu Groden bei Cuxhaven. Der Dampfer hat Hamburg und Cuxhaven bereit» verlassen. Die erforderlichen Vorsichtsmaßregeln fm- unver- züglich getroffen worden. Zur Beunruhigung der Bevölkerung liegt, wie amtlich versichert wird, ein Anlaß nicht vor. — Da» Elend mancher Großstadtkinder, deren Dasein wenig Heller Sonnenschein warmer Men schenliebe beschicken ist, wurde soeben wieder in zwei Verhandlungen vor der Berliner Strafkam mer grell beleuchtet. Ein Kohlenarbeiterehepaar hatte ihr neunjähriges, voreheliches Kind derart mißhandelt, daß die Haut das Aussehen von Baumrinde hatte. WiÄerholt wurde da» be dauernswerte Kind an -en Haaren den Fußboden entlang geschleift. Mann und Frau lösten sich beim Prügeln gegenseitig ab, wenn einem von ihnen -er Arm lahm wurde. Das herzlose Ehe paar kam mit der milden Strafe von je zwei Mo naten Gefängnis davon. — Drei Monate Gefäng nis erhielt ein Sattler, der seinen neunjährigen Sohn derart mit einem dicken Rohrstöck mißhan- 2 delt hatte, daß das Kind etwa 50 blutunterlaufene Striemen aufwieS. — Beim Spiel gestorben. Lus Berlin wird gemeldet: In der Nacht zum Sonntag stürzte in den eleganten Räumen eines Spielklubs deS Westens ein Kaufmann mitten im Spiel vom Stuhl zu Boden. Ein durch die Aufregung des Hasardspieles veranlaßter Schlaganfall hatte sei nem Leben ein Ende gemacht. — Ei« beschossenes Landhaus. In Hot-Hausen am Ammersee wurde da» Landhaus des Dr. Bern- Hard Ullrich aus Berlin gestern nacht drei Stunden lang beschossen und eine Steinpyramide im Garten in die Luft gesprengt. In der Villa wohnt zurzeit nur die Schwiegermutter des Be sitzers mit einem Dienstmädchen. Ein Bauern knecht hatte die Attentäter, die nachts zuvor schon eine halbe Stunde das Haus beschossen hatten, schließlich verscheucht. — jugendlich« Einbrecher. Aus Frankfurt (Main) wird gemeldet: In der Nacht -um Mon tag wurde in einem Bureau des Polizeipräsi diums ein Einbruch verübt. Durch den Gerichts chemiker wurde als Tater ein 12jähriger Junge ermittelt, dessen Vater Heizer beim Polizeipräsi- dium ist. — Lebendig begraben. Auf der Zeche „Auguste Viktoria" bei Recklinghausen (Westfalen) sind am Sonnabend morgen durch Zubruchgehen einer Strecke ein Steiger und zwei Bergleute verschüt- tet worden, deren Bergung bis zum Montag mit tag noch nicht gelungen ist. — Drei Knaben vom Obstbaum geschossen. In Piseg bei Eger (Böhmen) hat ein Obstbauer drei Knaben mit gehacktem Blei von einem Apfel baum heruntergeschossen. Der eine .Knabe wurde getötet, der zweite schwerverletzt und der dritte fiel vor Schreck herab und brach ein Bein. — Vom Basstrrade geköpft. Der im Mache- leidschen Sägewerk in Sitzendorf (Fürstentum Neuß) beschäftigte 60 Jahre alte Schneidemüller Louis Oberender geriet, als er den Vassereinlaß zum Wasserrade prüfen wollte, in das Getriebe und wurde zu Tode gemalmt. Da der Vorgang gar nicht bemerkt worden war, fand man den köpf- losen Leichnam erst am anderen Morgen im Mühl graben. — Sin verhängnisvoller Irrtum. Ein ver- hängniSvoller Irrtum kostete einem jungen Mün chener Gärtner das Leben. In der unteren Schleisheimer Straße befanden sich Met benach- halb in der vergangenen Nacht auf den elterlichen Besitzungen Dache. Hierbei hielt der Sohn des Gärtners Knöpfle den Sohn de» Gärtner» WürbSner für einen der Diebe und «schoß ihn. Der Täter stellte sich selbst der Polizeu - Schrecklicher Lod «icke» Multimillionär,. Der amerikanische Muttimillionär Luna wurde, al» « seine ausgedehnten Ländereien besichtigte, vom Pferde, das plötzlich scheu wurdc abgewor- fen mch flog m einen großen Kessel, dtzr zur Ver arbeitung von Konservenfleisch diente. Mt als Leiche au» dem Kessel herauSäeholt wer- Pieraus naym oer «ommerzrenrat alle 50 Mann tnit ft, seine Fabrik, etzählte e» seinem Personal und fragte, w« einen Soldaten mit ins Quartier nehmen wolle, er zahle für jeden Tag 6 Da griffen Arbeit« und Beamte zu, und al» die Sol- daten von Döbeln abrückten, waren sie ob ihrer guten Quartiere de» Lobes voll. Zu betonen ist, daß dieser Fall glücklicherweise nur vereinzett da- steht, im allgemeinen haben die Gastwirte das beste aufgeboten. Ostrau, 17. September. Eiu groß« Geldieb, stahl wurde in d« Nacht zum Sonnabend im Ge meindeamt zu Lützschnitz bei Osttau auSgeführt. Dem Gemeindevorstand und Gutsbesitzer Leh- mann sowie seinem Vater wurden mittels Ein bruchs 3000 und für 500 -ck Wertsachen ge stohlen. Nach den hinterlassenen Spuren ist der Dieb durch ein Fenster im Erdgeschoß eingestie gen, hat aus der Schlafftube im 1. Stockwerk die Hose des dort schlafenden Vaters herausgeholt und mit dem Schlüssel, der sich in der Hosentasche befand, den Geldschrank in der Wohnstube geöff net. Diesem entnahm er einen Tausendmark, schein, fünf 100-, fünf 50-, fünfzehn SO-, zwanzig 10-Markscheine sowie Bargeld in Gold und Sil- der. Die Hose wurde in der Wohnstube gefunden. Daraus entnahm der Dieb auch eine Geldbörse mit 25 °ck. Ferner hat er sich in die Schlafstube der Wirtschafterin eingeschlichen und aus einer Geldtasche, die auf einem Stuhle neben dem Bett der schlafenden Wirtschafterin unter Kleidungs stücken lag, 55 «ck gestohlen. Aus der Schlafftube des Herrn Lehmann senior hat der Dieb noch eine goldene GlaShütter Uhr von Julius Aß- mann im Werte von 300 °ck, einen Ring, Klemmer und Zigarren gestohlen. Oberlungwitz, 17. September. Ein Schlangen, jag«. Der hier wohnende 58 Jahre alte Krim- terhändler und Otternfänger Emil Fischer — weit und breit unter dem Namen „Otternkönig" be kannt — hat in diesem Jahre Wied« eine große Anzahl Kreuzottern gefangen. Der Sonderling liefert aber die Tiere nicht auf den Gemeinde ämtern ab, da sie ihm dort zu billig bezahlt wer den, sondern schickt sie mit Ringelnattern und Blindschleichen lebend zu Hagenbeck nach Ham burg, wo er pro Stück bis 1Z5 erhält, oder er schält die Kreuzottern ab und verkauft die Häute an die Landwirte, da sie ein gute-Fliegentötungs- mittel bilden. Es hat Jahre gegeben, wo Fischer etwa 500 Stück dieser gefährlichen Tiere gefan- gen hat. Er ist beim Fang sehr vorsichtig, trotz dem hat er insgesamt 68 Bisse erhalten. Seine Hände und Arme sind vollständig voll vernarbter Bißwunden, auch zeugt ein amputierter und ein verstümmelter Finger von der Gefährlichkeit des Schlangengiftes. Rautenkranz, 17. September. Im hiesigen Staatsforsttevierwurde ein« anscheinend österreichische Arbeiterin ohnmächtig und vollständig erschöpft aufgefunden. Die Frau, die keinerlei Ausweis- Papiere bei sich hatte, ist. ohne da» Bewußtsein wiedererlangt zu haben, gestorben. Nach ärztlichem Gutachten ist die Bedauernswerte dem Hungertode anheimgefallen. Planen, 17. September. Teuere Streichhölzer. Weil er Streichhölzer aus Böhmen üb« die Grenze geschmuggelt hatte, wurde d« 43jährige Harmonikamacher Otto Rocksttoh aus Obersachsen berg vom hiesigen Landgericht zu 18 Mark Geld strafe od« sechs Tagen Haft und wegen Zünd- Hottsteuerhinterziehung im Rückfall zu 60 Mark Geldstrafe oder 20 Tagen Haft verurteilt. ^Kvttoffch, Die Marktlage in Kartoffeln war iah Woche trotz spürbarer Kauflust «in« Der Bericht de» Kaiserlich statis stellte für Anfang September als schnittsnote Kartoffeln auf 2L ftst^HW Wchl, die einer guten Mittelernte entsprechen würde Trotzdem Wirt« sich der Mark nichtz »eil auf der «inen Teste die Stärkefabriken fsireme feste StiMmung im Kartoffelmarkt« tendieren, um die Preise für Stärke zu halten, auf der anderen Seite nur beringe Preise für Este Einkäufe anzu- legen in der Lage sind. Das Geschäft in <Hmse- kartofftln hat sich noch nicht entwickelt »ad der Export stockt vollständig. Da» Angebot ist sticht reichlich, da die Landwirte mit d« vielfach ^ver späteten Feldbestellung beschäftigt sind, so daß^ da» Geschäft in der Berichtswoche bei kleinem Umsatz ein unklare» Bild zeigte. Immerhin war leine gewisse Festigkeit zh verspüren. Ich notiere: Frühe Sorten: FBHwsen: 1,80—2,20 M. Maikünigin, Primel: 1,90—2M M« Frühe Er tragreiche: 2,00 -2.MM», Kaiserkrone: HsO-chS,50 Mark; Mittelfrühe Sorten: Imperator: 2.00—2,25 M.. Gelbe Rosen: 2,00—2M M^ Späte Sorten: UptMwte: 2L0—2,40^ M„ Magvum bonum: 2M—2,60 M., Wohttchann, Bismarck, Silesia, Märker: 2,00—2^5 M. Die Preise verstehen sich per SO bg in.Waggonlad«ygen von 10000 bx Parität Breslau. Einfuhr vv» amerikauische« Pökelfleisch «ach Frankretch. Der amerikanische Bokschafttr fn Pari» teilt mit, daß Frmrkreich die Einftchr ame rikanischen Pökelfleische» über Calais vttlt», 17. September. Die Ankünfte von feinst« Butter wurden schlank zu unveränderten Preisen geräumt, zumal da» Ausland, besonder» Holland, seine Forderungen wesentlich ! erhöhte. Auch für feinste russische Qualitäten ift- gute Nachfrage, bei langsam anziehenden Preisen» wtchrend abweichende Ware vernachlässigt wirft Die heutigen Notierungen sind: Hof- und GenossenWafts- butt« I» Qual. ISO—1S2 M, do. tla Qual. 128-130 M. . i stini), 1SS-L01, lw.f«-7s k») 1«S^17ft «o 1000 ve netto, sächsisch« neue 19K-91S, »-ÄL DL «ch»: pri vx netto, Ctaqwmttne 190-1«, Nmrvmatr, gelb 152 -ISS, LaplMa, gelb l SS—156. Webftu: pro 1000 bx netto, 178—190, pro 1O<» k-netto, 200 -215. tz«U: pro 1000 vg netto, tat. und fremd, riti. pro 100 b« netto mit Faß, rasst«. 75. r va (Dresd. Machen), lange IS,—. 100 v, (Drerd. Mar««), 1.19,00, SrmmelM. SftOO -S4M «lcktenWmvm. Grtchlernomvm. »»K-2SM, Wotzlm. »2^0 »IM-