Untersuchungen über die Wirkung von verschiedenen Elementen auf den Tempervorgang von Eisen-Kohlenstoff-Legierungen mit dem Ziel, Konvergenzen zu den Modifikatoren auf Kugelgraphiteisen zu finden
Titel
Untersuchungen über die Wirkung von verschiedenen Elementen auf den Tempervorgang von Eisen-Kohlenstoff-Legierungen mit dem Ziel, Konvergenzen zu den Modifikatoren auf Kugelgraphiteisen zu finden
wird und dadurch die Diffusion des Kohlenstoffes entlang der Austenitkorngrenzen hemmt. Die Diffusion des Kohlen stoffes entlang der Korngrenzen und duroh die Austenitkör- ner wird etwa gleich, und es entsteht kugelige Temperkohle. Diese Hypothese ist imstande, einige Erscheinungen besser als die bisherigen zu erklären. Aber die Ergebnisse der eigenen Versuche zeigen keine Bestätigung für obige Hypo these: 1. Die starke Verzögerung des Zementitzerfalls in den ersten Glühstunden bei höherem Sohwefelgehalt (Abb. 27) findet ihre Erklärung duroh die Hypothese von R. A. Sidorenko. Aber die starke Beschleunigung der Graphitisierung in den näch sten Glühstunden ist nach der Auffassung von R. A. Sido renko völlig unerklärlich. 2. Hach der Hypothese von R. A. Sidorenko soll eine Zunahme des Schwefels den Tempervorgang verzögern. Die Ergebnisse eigener Versuche zeigen aber, daß eine Sohwefelzunahme von 0,11 % bis 0,49 # den Terapervorgang beschleunigt. Die oben erwähnten beiden Hypothesen sind nicht imstande, diese Be schleunigung des Terapervorganges zu erklären. Außerdem entsteht die Frage, warum die Elemente, die in Eisen-Kohlenstoff-Legierungen eine Phase mit niedrigem Schmelzpunkt bilden und demzufolge sich an den Korngren zen konzentrieren (z. B. Phosphor) und sehr wahrscheinlich die Diffusion des Kohlenstoffes entlang der Korngrenze reduzieren, die kugelige Temperkohleausbildung nicht för dern. Der Vorschlag von R. A. Sidorenko ist nur dann an nehmbar, wenn diese Frage beantwortet werden kann. Es wurden zwei Hypothesen für die Erklärung der kugeligen Ausbildung der Temperkohle duroh Schwefel diskutiert. Die erste Hypothese beruht auf dem unterschiedlichen Adsorb- tionsvermögen der verschiedenen kristallographischen Flä chen des Graphits und der damit zusammenhängenden Verän derung der Waohstumsgesohwindigkeit der verschiedenen Git- terfläohen. Der große Vorteil dieser Auffassung besteht