kV 1.0 Einleitung und Problemstellung Aluminium-Silizium-Legierungen sind auf Grund ihrer großen technischen Bedeutung als Gußlegierungen und wegen der nach Zugabe von Natrium oder Natriumsalzen zur Schmelze beim / Erstarren erfolgenden feinen Ausscheidung des eutektischen [ Siliziums schon vielfach Gegenstand von Untersuchungen ge- ] wesen. Die letztere Erscheinung -häufig als "Veredlung” oder ^aucn "Modifizierung” bezeichnet- wurde von PACZ (1) entdeckt und machte damit die eutektischen und untereutektischen Le gierungen dieser Art erst technisch verwendbar. Von der ge- ^Iriufigen Handelsbezeichnung "Silumin" für diese Aluminium- Silizium-Legierungen ist die genannte Erscheinung auch unter dem Namen "Silumineffekt" bekannt. Man kann sagen, dass bis heute, trotz zahlreicher Versuche zur Aufklärung dieses Ef fektes, der Mechanismus des zur Veredlung führenden Vorganges noch nicht bekannt ist. Sehr wahrscheinlich kommt die Ver edlung durch eine Beeinflussung der Keimbildung des Siliziums zustande. Die Funktion des Natriums und sein Zusammenwirken mitTnderen in der Legierung enthaltenen Bestandteilen hat in dieser Hinsicht noch keine eindeutige Erklärung gefunden. Die von CHR&TIEN, NIPPER und PI’WOWARSKY (2) veröffentlichten Messungen des Wasserstoffgehaltes von veredeltem und unver edeltem Silumin hatten gezeigt, daß veredeltes und unveredel tes Silumin einen unterschiedlichen Wasserstoffgehalt besitzen, ■und zwar lag dieser Jbeim veredelten Silumin höher als beim i unyurerfeTte-u.. \ Auf Grund dieser Tatsache und von Beobachtungen, die bei der j Kornfeinung von Magnesium durch Chlorieren gemacht wurden, ' vermutete MÄNNCHEN (3) eine Beteiligung des 'Wasserstoffs am Mechanismus des Veredlungsvorganges. Bei einer kritischen Überprüfung der von CHJ&TIEN, NIPPER und PIWOWARSKY ver wendeten Lösungsmethode zur Bestimmung des Wasserstoffs in Silumin (4a) stellte sich jedooh heraus, daß dieses Analy senverfahren fehlerhafte Ergebnisse liefert (5). Darät waren