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philosophiert, «in gelegentliche» Mißgeschick »ährend der ßs-xnwärtigeo Krieg-Phase. sei nicht erstaunlich, imd e» sei siin Grund vorhanden, sich dädurch beunruhigen zu lassen. von einem Eingreifen Sailer Wilhelm» wird der „Münchener Lllgem. Ztg." in eine« vom 24. Dezember datierten Londoner Privat« telrgramm Folgende» berichtet: „ES vrrlauttt hier, daß in der letzten Kabinettssitzung beschloffrn worden sei, die Politik, die auf da» Verlangen bedingungsloser Unterwerfung der Burrn hinauSltes, anfzugrben, um noch vor der Krönung-stier et« trägliche Zustände in Südafrika htrbeizuführeu. E» heißt, daß auch der deutsche Kaiser seinen Einfluß in dieser Richtung geltend zu machen bestrebt sei. — Die Richtigkeit dieser Meldung muß stark in Zweifel gezogen werden. London, 28. Dezember. Da» „Reutrr'sche Bureau" meldet au» Piqurtbrrg Road unter dem heutigen Datum: Die vereinigten Burrnkommandy» im westlichen Theile der Kapkolonie, knSgesammt 700 Mann, unter den Kommandanten Theron, van RenSburg, Woosti, Smit und Pyper» griffen am 22. und 23. d. Mt». einen auf dem Wege nach Calvinia befindlichen Convoi an, al» derselbe einen langen Engpaß durchzog. E» gelang den Buren nicht, auch nur einen Wagen wegzünrhmrn. Sie' wurden zurückgetrieben und hatten fünf Tobte und über zwanzig Verwundete. Tier Convoi kam sicher in Calvinia an. — Au» Bynny (Guinea) meldet da» „Reuter'sche Bureau" von heute: Eine der gegen die Aro» operirenden englischen Kolonnen besetzte am 16. d. Mt». nach dreitägigem Kampfe den Hauptort der Aro», Bendi. Bon den eingeborenen Mannschaften fielen 39. London, 27. Dezbr. Die heutigen Blätter find sehr verstimmt über den neuen Burenstrg. Die meisten Blätter drücken sich dahin au» , daß weitere Verstärkungen für Kitchener nöthig seien. London, 28. Dez. Ein Telegramm Kitchener» au» Johannesburg vom 27. d. M. meldet: Major Beresford ist nach einem glücklichen Einfall in Bothaville, wobei er 26 Gefangene machte, nach Kroonstad zurückgekchrt. London, 28. Dez. Die englischen Verluste bei dem Angriff DewetS bei Tweefontein betrugen 6 Offiziere und 52 Mann an Tobten und 9 Offiziere an Verwundeten, 4 Offiziere werden vermißt. Meldungen über die sonstigen Verluste sind noch nicht tingegangen. - Nach der englischen Verlustliste find von der Kolonne des Obersten Damant in dem Gefecht bei Tafelkop am 20. d. Mt». 3 Offiziere und 29 Mann gefallen, 5 Offiziere und 35 Mann verwundet worden. (Und die Gefangenen?) Sachsen. Dresden, 29. Dez. Ihre Majestäten der König und die Königin besuchten heute Vormittag den Gottesdienst in der katholischen Hofkirche und nahmen Nachmittags 5 Uhr an der Familientafrl bei dem Prinzen und der Prinzessin Johann Georg in der Parkstrabe thril. Dresden, 13. Dezember. Mit Allerhöchster Genehmigung ist der Privatdozent an der Uni versität Leipzig, vr. xdil. Berthold Rassow, zum außeretatmäßigen außerordentlichen Professor in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. Dresden, 13. Dezember. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den nachgenanntrn Beamten der Staatseisenbahn «Verwaltung, und zwar: den Stationsassistenten II. Kl. Heßler in Stauchitz und Langer in Priestewitz, dem Stations verwalter II. Kl. Bäßler in Wülknitz, dem Loko motivführer I. Kl. Schubert in Freiberg, sowie den Oberschaffnern Just in Zittau, Mühlfrirdel und Patzig in Chemnitz und Rögner in Werdau da» AlbrechtSkreuz, den Schaffnern Fleischer in Annaberg, Fröbel in Chemnitz, Jentsch in Zittau,, Weber in Löbau und Wehner in Dresden, dem Feuermann I. Kl. Strude in Tharandt, den Bahn wärtern Glück in Syrau und Koll in Weinböhla, sowie den Weichenwärtern II. Kl. Bräuer in Pulsnitz und Rummrich gen. Jrntzsch in Stauchitz das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Dresden, 13. Dezember/ Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Vorstand der Zollabfertigungsstelle am Bahnhöfe in Zittau Steuerinspektor Löffler da» ihm von Sr. K. u. K. Apostolischen Majestät veriirhrne Berdienstkreuz mit der Krone annrhme und trage. Se. Maj. der König hat den LavdaerichtS- prästdenten a. D. Karl Emil v. Bose zu Drr»den zum Mitglied der DiSciplinarkammrr auf die Zett von fünf Jahren ernannt, dem Vorstände de» og„dbauamte» Bautzen, Vauroth Baumann, und dm Baurathe bei der Hochbauverwaltung, Traut mann zu Dresden, da» Ritterkreuz I. Kläffe vom AlbrrchtSordea verliehen, sowie genehmigt, daß die Machgenannten die ihnen von Se. Majestät dem deutschen Kaiser verliehenen Rothen Kreuz-Medaillen M. Klaffe, und zwar der Sekretär Plotz bei der Kreishauptmannschaft zu Dresden, der Sanität»- tath vr. woä. Fürstenau in Bischofswerda, der Vezirksarzt Mrdizinalrath vr. wsä. Hantel in Glauchau und der Webermeister Dammer da selbst, annehmrn und tragen, und daß der in Sachsen staat-angehörige Kutscher Arno Camillo Otto in Homburg v. d. H. die ihm von Sr. Maj. dem Könige von England verliehene bronzene Medaille zum Viktoria-Orden annehme und trage. DreSden, 28. Dezember. Auf Befehl Er. Majestät de» König» werden am Neujahr»- tage die MittogScouren auSfallrn, die Assemblee, die Couren und Vorstellungen am Abend dagegen in der bekannt gegebenen Weise stattfindrn. Se. Majestät der König wird die Glückwünsche der hier anwesenden Herren Mitglieder der beiden hohen ständischen Kammer»/ 8 Uhr 20 Minuten Abends im Stucksaale 2. Etage, der Herren Generale, Regiment» « Kommandeure und selb ständigen Bataillons - Kommandeure 8 Uhr 25 Minuten Abends im großen Speisesaale der L Etage de» Residenzschlosses entgegennehmen. Die Herren Staatsminister und die Herren de» eorp8 äiplomati«iiis erhalten noch besondere Ansage. Dresden. Zu den Gepflogenheiten am sächsischen KönigShofe gehört bekanntlich auch, daß Se. Maj. der König seine 12 Obersorstmeister im Lande am 1. Januar jeden Jahres zum Neujahr»- empfange bei sich sieht. An diesen Empfang reiht sich regelmäßig am 2. Januar eine Treibjagd auf Hasen in der unmittelbarsten Nähe der Stadt, an der Se. Maj. der König, die königlichen Prinzen und die Herren Obersorstmeister thril zu nehmen pflegen. Da der König die Jagd aus den Feld marken und im Stadtgebiet Dresden, ferner von Striesen, Blasewitz, Plauen und den übrigen Nachbargrbieten gepachtet hat, so findet da» Vorlage- und Kesseltreiben regelmäßig unter Hunderten von Zuschauern statt, welche au» Dresden und Umgegend herbeiströmen, um dem interessanten Schauspiele beizuwohnen. Bischofswerda. Wiederum ist im bürger lichen Dasein ein Jahr hiaübergerauscht in die Gvigkeit, und die Morgrnröthe eines neuen Jahres leuchtet der Welt. ES ist ein gar eigenartiger Moment, dieser Jahreswechsel, an dem wir Menschen an der Scheide zweier Zeitabschnitte stehen; Wünschen und Hoffen, Entsagen und Er innern, Sehnen und Fürchten kreuzen sich da wohl in unserer Seele wunderbar durcheinander. Noch mal« schauen wir im Geiste zurück aus die soeben verflossene Zeitepoche, noch einmal zieht sie mit all' ihren wechselnden Bildern an unserem geistigen Auge vorüber, und wiederum gedenken wir dessen, wa- unS daS alte Jahr in seinem Lause an schmerzlichen Geschicken, an Enttäuschungen und Prüfungen, wie an Glück und Lust, an frohen Errungenschaften gebracht hat. Schon aber blicken wir auch vorwärts, dem jungen Jahre entgegen, da» noch in seinem Dämmerscheine grheimnißvoll vor unS liegt, ein Räthsel, dessen Lösung sich erst nach und nach vollziehen wird. Wird e» unsere Wünsche und Hoffnungen erfüllen oder wird eS un» nur die dunkeln Loose diese» Leben» zu- theilen? Werden die Körner, die wir gesäet, zu voller Reise gedeihen, oder werden sie vom Sturme de» Schicksal» sortgeführt werden auf ödrS Ge stein ? Aber vergeben», daß wir unS mühen, einen Blick hinter den Schleier zu werfen, den daS neue Jahr noch vor seinem Antlitz trägt, wir müssen ^wiederum die Unzulänglichkeit menschlichen Wissen erkennen und gefaßt dem entzegensehen, wa» uns die göttliche Vorsehung fürder bestimmen wird. Muth, Bottvertrauen und Zuversicht aber sollen un» hierbei beseelen, dann werden wir mit Ehren in dem steten Kampfe bestehen, welchen dieses Leben bedeutet! ^.Bischofswerda. Im Jahre 1901 sind in der Kirche bei den vorgeschriebenrn Collrkten zusammen 460 Mk., in MisstonSstunden au» den nach Beschluß des Kirchenvorstandes allmonatlich der Mission überwiesenen Becken 117 Mk. 40 Pf., im Ganzen 577 Mk. 40 Pf. gesammelt worden. Die letzte Collrkte am Weihnacht-feste für die Ge« mrindrpflege betrug in 1102 Geldstücken 46 Mk.5 Pf. Bischofswerda. Zu den geplagtesten L«utenin der Zeit kurz vor Weihnachten und zu Neujahr sind wohl die Briefträger zu rechnen, die in keiner Zeit de» ganzen Jahre» so viel zu thun haben, wie gerade jetzt. Ihr Beruf ist sowieso schon ein schwerer. Tag für Tag Trepp auf, Trepp ab laufen oder bei Wind und Wetter hinaus aus die Landortr, da» gehört nicht gerade zu den begrhrenSwerthrsten Annehmlichkeiten de» LS» sächsische Grgätzter. Sette ». / »VS» Leben». ES wird gewiß fchou Manchem aufge fallen sein, daß zur NrujahrSzeit nicht der altge wohnte Briefträger , svudern eia HuShelfer die Bries, in» Hau» bringt. Die» kommt daher, daß die Briefträger während der NeujahrStage die ge waltigen Massen Briese allein nicht bewältigen können. Die Postbehörd« muß vielleicht Jede« einen Aushrlser zutheilen. Diese Helfer können. naturgemäß aber die Briefe nicht allein bearbeite», e» bleibt daher den Briefträgern nur übrig, da» Ordnen der Briefe selbst zu besorgen und die - Helfer dann mit dem Abträgen zu betrauen. Wenngleich nu» di« Reichspostverwaltung hin und wieder, so auch zur NrujahrSzeit, darauf hinweist, daß den Briefboten die Annahme von Geldgeschenken in Bezug auf ihren Dienst untersagt sei, so wird da» doch Manchen nicht ohhalten, seinen Brief träger zur NrujahrSzeit seine Anerkennung in irgend eiarr Form auSzudrückeo. Soll nun diese Anerkennung auch in die richtigen Hände kommen, so möchte e» sich empfehlen, damit bi» nach Ver lauf der NrujahrSzeit zu warten. Gewiß wird dann manchem Briefträger nachträglich noch eine Freude bereitet. L — (NeujahrSgratulationen.) Ei« großer Thril der Neujahr-Wünsche wird bekanntlich als Drucksache versendet; bezüglich dieser sei auf folgende Bestimmungen der Postordnung hinge wiesen, die erfahrungsgemäß häufig außer Acht gelassen werden. Auf allen al» Drucksache ver sendeten Gegenständen darf man handschriftlich eine innere, mit der äußeren übereinstimmende Aufschrift anbringen, sowie den Tag der Ab sendung, die Unterschrift oder Firma, sowie den Stand und Wohnort (einschließlich der Wohnung) de» Absenders angeben. Die Bereinigung ver schiedener, mit besonderen Adressen versehener Drucksachen zu einer Sendung ist unstatthaft. Ebenso wenig ist eS zulässig, in der Adresse außer dem Namen de» eigentlichen Empfängers die Be stimmung aufzunrhmen, daß die Sendung auch anderen Personen Mitgetheilt werden soy. Dagegen darf die Adreistrung an Eheleute, namentlich be zeichnete Familienmitglieder, Miteigenthümer oder Mitrrben gemeinschaftlich erfolgen, z. B. an Herrn Carl Müller nebst Frau Gemahlin und Fräulein Tochter, oder an di« Geschwister Fräulein Clara und Marie Schultze rc. Verwendet man gedruckte Visitenkarten zur Üebermittelung seiner NeujahrS- wünsche , so därf man auf denselben — bei Ver sendung gegen da» Drucksachenporto — hand schriftlich hinzufügen: die Adresse de» Absender» und seinen Titel, sowie mit höchsten» 5 Worten oder mit den üblichen Anfangsbuchstaben gute Wünsche, Glückwünsche, Danksagungen oder andere Höflichkeitsformeln. Diese vielgenannten 5 Worte sind aber — worauf besonder» aufmerksam gemacht sei, da e» noch immer nicht genügend bekannt ist — einzig und allein bei gedruckten Visitenkarten zulässig, nicht auch bei anderen gedruckten Karten oder sonstigen Drucksachen. Dagegen darf man bei gedruckten Neujahrskarten und Bildern eine handschriftliche Widmung hinzufügen. Werden die Neujahrswünsche in Form offener gedruckter Karten versendet, benutzt man z. B. Ansichtskarten, so darf, bei der Frankirung al» Drucksache, in der Aufschrift die Bezeichnung „Postkarte" nicht vorhanden sein, da man sonst die Postkartentoxe bezahlen muß. Man unterlasse also in einem solchen Falle nicht, da» etwa vorhandene Wort „Postkarte" vor der Versendung zu streichen. Andere al» die oben an gegebenen handschriftlichen Zusätze sind unstatthaft, und e» müssen diejenigen Drucksachen, welche den Vorschriften nicht entsprechen, von der Beförderung ausgeschlossen werden. Bei Postkarten dürfen auf der Rückseite Bilderschmuck und Aussiebungen an gebracht werden, wenn dadurch die Eigenschaft deS BersendungSgegenstande» al» offene Postkarte nicht beeinträchtigt wird und die Aussiebungen der ganzen Fläche nach befestigt sind. Ist der Bilderschmuck durch Prägung hergrstellt, so darf diese an den für die Adresse und den Bestimmungsort, sowie für da» Aufkleben der Marken bestimmten Stellen der Lorderieitt nicht sichtbar sein Man frankire schließlich seine Neu jahrssendungen richtig! Für unzureichend frankrte Postkarten und Drucksachen muß der Empfänger da» Doppelte de» Fehlbeträge» unter Abrundung auf eine durch 5 theilbare Pfenaigsumme auf wärt» bezahlen, unfrankirte Drucksachen kommen überhaupt nicht zur Absendung. — Außer Cour»! E» sei nochmal» daran erinnert, daß die Auß«rcour»srtzung der silbernen Zwanzigpfennigstücke am 1. Januar 1902 erfolgt. Von da ah gelten sie nicht mehr al» gesetzliche» Zahlungsmittel Niemand ist bann mehr verpflichtet, diese Münzen in Zahlung zu nehmen. Die un beschädigten Stück« werd«» bi» zu« 31. Dezember bei den Reich», und Landeskassen zu ihrem gesetz lichen Werthe sowohl in Zahlung al» auch zur