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ipOL Anton Ohorn, So laß die Geister heute walten, Dräng' nicht zurücke die Gestalten, Just, heute gönne ihnen Macht — Sei mir gegrüßt, Sylvesternacht! Die Stunden geh'», die Zeiger schreiten, Des Jahres letzter Tag verglüht, Und die Erinnerungen gleiten Noch einmal still durch das Gemüth. Ls ist, als rauscht' es aus den Lüsten, Ls ist, als stieg' es aus den Grüften, Als käm aus Herzensgrund empor Der Geister wundersamer Thor. Die Tage schlingen ihren Reigen Nit Traumesflug an Dir vorbei, Wohl viele zieh'» einher mit Schweigen, Von Segen wie von Unheil frei; Ls waren jene stillen Tage Nit des Berufes tust und Plage, Die Dir, auch wenn Du's nicht bedacht, Doch heimlich manches Glück gebracht. Du siehst die Augen, die geschlossen Der Tod mit seiner kalten Hand; Die Thränen, die Du einst vergossen, Die Wunde, die <5 -beiß gebrannt . . . Das alles fühl' 7 ' ^^vieder, Ls klingt wie 'ünvergesfne tt^. Dir einer Stimme Klang ins Ghr, Und heiß quillt Dir's im Auge vor. — Und andre nah'n; auf Blüthenborden Schien sanft zu wandeln mancher Tag, Da Dir ein Glück zu theil geworden, Das nimmer vir entschwinden mag; wie gern in freudigem Gedenken willst Du in seinen Bann Dich senken, Die Seele wird Dir leicht und frei, Als käme Dir ein neuer Mai. LorpuSzeUe 10 Pf., unter Jnlerutmbrtrag 2d Pf. Die nächste Nummer dieses Blattes wird des Neujahrsfestes halber schon Dienstag Abend 6 Uhr ausgegeben und werden An non een für dieselbe bis spätestens Dienstag früh 9 Uhr erbeten. Die Expedition des „sächsischen Erzählers". Liest Zeitschrift VE» war's nicht ein Glück, wenn frei von Sorgen, Nit der Gesundheit voller Kraft Du schaffen konntest von dem Morgen, Bis Dich der Abend sanft erschlafft? war's nicht ein Glück, wenn Du die Deinen Nicht sah'st in Noth und Schmeqen weinen, wenn Gottes Sonne Dir gelacht, Und Dich erfreut der Schöpfung Pracht? Auch wenn sie heute vor Dir schweigen, Ls waren Tage schön und licht; Doch andre kommen in dem Reigen Mit schmerzumflortem Angesicht; Ls faßt Dich wehmuth an und Hf-per, Durch Deine Seele rinnt ein Schau«. . . Sie reden von zerbroch'nem Glüch Das keine Zeit Dir bringt zurück. Und die Lrinnerungen schweben Bald ernst, bald lächelnd um Dich her, Aus Lust und Leid besteht das Leben, Ls wär auch anders schal und leer. E»»»sP»»chP«II* Nr. Md. Vestelltwg« werd« bet «I« PrtzmMt« de» deutsch« Reich««, für vifchostw«»« und u»,««ch bet unser« Aettüngsbotm, sowie in der Lxped. d. Bl. enzenoumrrn. Sech««n»fü»f»taW*» Inh»,an». Der sächsische Frzichker, Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe» und Umgegend. Amtsblatt da «gl. AmtshmMvmsch-ft, da «gl. S-uliusZatioi». drSSgl. HwptzMmtes M Blwym, sowie des «gl. Amtsgericht« Md de« Stadtnahe« za BischosSvadi. .1 Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des SchänkwirthS Karl Hugo Paul Huffock in Bischofswerda ist zur Abnahme der Schluß rechnung des Verwalters, zur Erhebungs von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Berthcilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 24. Januar 1902, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hiersclbst bestimmt. Bischofswerda, den 27. Dezember 1901. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Politische Wcltschau. Der Besuch des Kaiser» in Gotha anläßlich der daselbst in seiner Gegenwart stattgr- fuodrnen Feier de» 300. Geburtstage» de» Herzog» Ernst de» Frommen hat eine besondere Bedeutung durch seine hierbei gehaltene Rede empfangen, in welcher der kaiserliche Herr so warm sür eine Einigung der verschiedenen evangelischen Kirchen in Deutschland etntrat. In weiten Kreisen der evou» gelischen Bevölkerung Deutschland» beklagt mau ja schon längst die bestehende Zersplitterung in der deutsch-evangelischen Gesamnttkirche und wünscht lebhaft eine Einigung ihrer verschiedenen Richtungen weuigften» bi» zu einem gewissen Grade. Run- mehr hat sich auch Kaiser Nilhelm selbst in diese« vtuae geäußert, wobei er auf di« bezüglichen Dar- legungro ia der Ansprache de» Regenten Erbprinzen zu Hohenlohe-Langenburg ringing und sie sich zu eigen machte, und man kann darum wohl baldige Schritte zur Förderung der EinigkeitSbrstrebungea zwischen den evangelischen Kirchen Deutschland» ge- wärtigrn. Al» au»geschlosseu kann e» nach den weiteren Aeußrrungrn de» Kaiser» gelten, daß hierbei der berechtigten Selbständigkeit der einzelnen protestantischen Richtungen irgendwie Abbruch gr- than oder daß anderen christlichen Bekenntnissen zu nahe getreten werden sollte, derartige Versuche würden da» erstrebte Einigung»««! eher hemmen, ohnehin wären bei demselben noch Schwierigkeiten genug zu überwinden. Ein bdmerkeu»werih«r Gunftbewei» seitens btö KaiserStstbe« Ministerial direktor Althoff i« preußischen Kultus- Ministerium zu, Theil geworden. Der Monarch ließ de« geuannteu hohen Beamten al« Weihnacht»« cke» s. Fwmmwi' IVOS, LI DI»-, kommen in Burka« folgende Gegenstände, als: I Gopher «nd 1 Glaöfchrauk gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Sammelort: Lehngericht daselbst. Bischofswerda, am 30. Dezember 1901. Der Gerichtsvollzieher deS Königlichen Amtsgerichts. - «»mmadomck, ckom 4. ISV2, v DI»-, kommen in Schmölln folgende Gegenstände, als : I Plüfchfopha, L Gophattfch «nd 1 Federmatratze gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Sammelort: Gasthof zum Erbgericht. Bischofswerda, am 30. Dezember 1901. Der Gerichtsvollzieher deS König!. Amtsgerichts. Konkursverfahren. In dem Konkurse des SchänkwirthS Karl Hugo Paul Huffock hier soll die Schlußvertheiluna erfolgen. Der verfügbare Massebestand für die nichtbevorrechtigten Forderungen an 8237 M. 48 Pf. beträgt 1243 M. — Pf. Das Schlußverzeichniß liegt auf der Gerichtsschreibcrei des hiesigen Königlichen Amtsgerichts zur Einsicht aus. Bischofswerda, den 30. Dezember 1901. Fr. Gparfchnh, Konk.-Berw. geschrnk sein Bildnis, mit der eigenhändigen Wid mungsunterschrift: „Wilhelm I- R. Die schlechtesten Früchte sind e» nicht, woran die Wespen nagen. Weihnachten 1901." Ministerialdirektor Althoff hat bekanntlich in der liberalen Presse und aus den Kreisen der deutschen Universitätslehrer An griffe Über sich ergehen lassen müssen, weil er al» der Urheber der Berufung de» Professor» Spahn an die Straßburger Universität gilt und »eil er al» rin bureaukratischrr Gegner der freien wissen schaftlichen Forschung betrachtet wird. Um so be deutungsvoller erscheint daher die erwähnte Gunst bezeugung de» Kaiser» für Herrn Althoff, iu besonderer Berücksichtigung der Widmungsworte de» Monarchen auf dessen vildniß. Al» «ine „stille Zeit" auf dem Gebiete der inneren Politik stellt sich auch die«mal di« kurz« Frist zwischen Weihnachten und Neujahr