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Zweite Anlage zu Ar. 143 des sächsischen Lrzähters. * Bischof-Werda, de« 7. Dezember LV01. Den geehrten Herren Kaufleuten, Gewerbtreibenden und Geschäftsinhabern werden für die bevorstehende Winter- und WeihuachtSsaislM bei Aufgabe von Inseraten ganz besondere Rabatt vergünstigungen gewährt. Der „sächsische Erzähler", Amtsblatt, welcher in alle Volksschichten eindringt, bietet bei einer Auflage von 2400 Exemplaren Gewähr für eine wirksame Verbreitung im ganzen Amtsgerichtsbezirk und darüber hinaus und sichert einen guten Erfolg. Die Schristleituug und Geschäftsstelle des „sächsischen Erzählers" Vermischtes. — Liegnitz, 5. Dezember. Der Förster von Großenbohrau war mit zwei Knaben, die ihm als Treiber dienten, ans die Kaninchenjagd ge gangen. Im Revier traf er AussorstungSarbeiter. Um diesen behilflich zu sein, hing der Forstmann fein Gewehr an einen Baum. Einer der Knaben nahm in einem unbewachten Augenblick die Büchse vom Baume und hantirte mit derselben. Plötzlich krachte ein Schuß und der ander Knabe lag todt mit durchschossener Brust an der Erde. — Posen, 4. Dezember. Nach einer dem hiesigen Polizeipräsidium zugegangenen tele graphischen Meldung aus Wien ist die ver schwundene geisteskranke Tochter eines höheren Offiziers dortselbst angetroffen worden. Die Eltern sind bereits abgereist, um dieselbe in Empfang zu nehmen. — Kiel, 4. Dezbr. Der Maler Jastrow ist unter dem dringenden Verdachte verhaftet worden, die Person zu sein, welche in letzter Zeit Passanten auf offener Straße Messerstiche bei brachte. — Bremen, 4. Dezbr. Der Vegesacker Heringslogger „Weser" ist 3 Wochen überfällig und vermuthlich mit 14 Mann Besatzung in den letzten Stürmen untergegangen. — Gotha. Ter 24jährige Student der Rechte, HanS Fischer aus Berlin, der während der Pfingstfenen in Eisenach seine Geliebte Martha Amberg ermordete, wurde nach dem „Goth. Tgbl." am Mittwoch Nachmittag von dem hies. Schwur gericht zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurtheilt. — (Wölfe in Lothringen.) Diedenhofen, 29. November. Seit dem Eintritt der Winterkälte Hausen in der Gegend von Nemely, etwa 16 km südöstlich von Metz, die Wölfe so ungestört, wie man eS in Deutschland nicht mehr für möglich halten sollte. In dem Dorfe Luppy drangen vor einigen Tagen zwei Wölfe in die Schäferei Girard und zerrissen 14 Schafe. In der jüngsten Nacht kamen sie wieder, 7 Schafe fielen ihnen diesmal zum Opfer. Der Verlust von zahlreichem Feder vieh in der Umgegend wird ebenfalls auf ihre Rechnung gesetzt. Die weiten Waldungen jener Gegend bieten den Bestien genügend Obdach, so daß ihre Ausrottung noch in weitem Felde liegt. — (Raucher und Schnupfer.) Eifrige Raucher waren Klopstock, Voß, Walther Scott, Lord Byron, Kant, Herder und Bocon. Da gegen waren Schiller, E. A. Schlegel, Friedrich der Große und der Prinz Eugen eifrige Schnupfer. Johann SobieSky, der Befreier Wiens, und der alte Blücher rauchten auch im heftigsten Schlachten gewühl. — (Vermischte Nachrichten.) Im Sägewerke von Ulrich Nonnenmacher in Unter hausen (Baiern) kam am Sonnabend die Tochter de» Besitzer» beim Schmieren einer Transmission mit ihrem um den Hals geschlungenen Shawltuch der Welle zu nahe, wurde von ihr erfaßt und förmlich erdrosselt. Der Tod trat sofort rin. — Der Bäckergeselle Wilhelm Oberstraß aus Elber feld ist aus dem Zuchthaus Münster entsprungen. Oberstraß war vor acht Jahren wegen Ermordung seiner Geliebten zum Tode verurtheilt, aber zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. — Die Bevölkerungszahl Berlins hat Mitte November die 1,900,000 überschritten. Für den 16. Novbr. berechnet sie sich auf 1,900,651 Einwohner. —AuS Moskau wird berichtet: Ein höherer Beamter machte im Eisenbahnabtheil die Bekanntschaft von zwei eleganten Damen, welche ihm Bonbon» dar reichten. Nach dem Genüsse derselben stellte sich bet dem Beamten Schlafsucht ein. Al» « wieder erwachte, waren die beiden Damen und seine Uhr sammt Kette, sowie die Brieftasche verschwunden. — In Wiesbaden trank rin Wirth mit seinen zwei Knaben einen stechapfrlhaltigrn Thee, anstatt damit nur zu inhalieren (einzuathmen). ES traten alsbald schwere BrrgiftungSrrscheinungrn rin. Die beiden Knaben konnten durch rasch ringegebene I Gegengifte bereits außer Gefahr gebracht werden, I der Wirth selbst liegt im Krankenhaus. — In Pari» stürzte am Dienstag Abend bei einer Probe im TdöStrs ävs VariötSs auf der Bühne eine Treppe ein, die dir Freitreppe des Opern hauses darstellen sollte. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter rin Schauspieler und eine Schau spielerin. — Der Zoologische Garten in Basel ist unrrwarteterweise durch die Hochherzigkeit eines dortigen Bürgers den finanziellen Schwierigkeiten enthoben worden. Der vor einigen Tagen ge storbene Herr Brck-Gamper hat dem Zoologischen Tarten rin Vermächtniß von 750,000 Frank aus gesetzt. Damit ist nicht bloS der Bau deS neuen RaubthierhauseS ermöglicht, sondern auch für weite Zukunft daS der Bevölkerung so sympathische Unternehmen stchergestellt. "" — (Die letzte sranzös. Marketenderin.) Die letzte Marketenderin alten Stiles ist in einer kleinen Provinzstadt ohne Sang und Klang ge storben und ihre Gattung wird fortan nur noch als Operrttenfigur ein leichtsinniges Bühnrndasein führen. Jene letzte ihrer Art hieß Madame Vialar — Madame, gefälligst! denn die Marketenderin war stets die Gattin eines Unteroffizier» oder eines Soldaten; sie schritt in ihrer malerischen Tracht, alt oder jung, vor dem Regiment hinter der Musik her, war im übrigen Wäscherin, Köchin und auf Feldzügen Krankenwärterin zugleich. Unsere Madame Vialar diente, 22 Jahre alt, schon im Krimkriege, dann im italienischen und schließlich im deutsch-französischen Kriege; rS wurde ihr darob der Titel der „Ersten Marketenderin von Frankreich" verliehen. Im Französischen giebt eS für diese Würde einen Doppelausdruck: ormtivisr und vivanäisr; ersterer gebührt dem sitzfesten Kasernenmarketender, der eine Kantine be sitzt, letzterer dem Wandermarketender; indessen hieß Madame Vialar trotz ihres WandercharakterS amtlich „I^a xromiöro LaotimSrs äs Misaos". Jetzt ist dieses Amt abgeschafft; sie ist also die erste — im Range — und die letzte — in der Reihe — gewesen. — Ein interessanter Fund ist im Kreise Westhavelland, unweit der Stadt Friesack, im Flußblett der Dosse gemacht worden. Bei dem niedrigen Wasserstande dieses JahreS ist ein großer, eichener Kahn zum Vorschein gekommen, der den Franzosen während der Kriegsjahre am Anfang des vorigen Jahrhunderts zum Transport von Munition gebient hat. Das Fahrzeug war s. Z. von Havelberg gekommen und wurde 1813 von den Franzosen an der Wiesenbrücke bei FriedrichS- bruch in den Grund gebohrt, damit eS nicht den anrückenden preußischen und russischen Truppen in die Hände fiele. Von Beginn an hat sich in der Gegend von Friesack das Gerücht erhalten, daß der Kahn noch werthvollere Sachen in sich berge, als nur Munition, nämlich eine KriegSkasse der Franzosen. Vornehmlich, um diese nicht in den Besitz ihrer Gegner kommen zu lassen, hätten die Franzosen das Fahrzeug zum Sinken gebracht. Eine große Menge Gewehrkugeln hat man aus dem Kahn bereits zu Tage gefördert; eS sind aber Anstalten getroffen, ihn völlig zu heben. — (Vernichtung der Ratten in den Londoner Docks.) Seitens der Londoner SanitätSpolizet ist, wie aus deren Bericht hervor geht, ein BernichtungSkamps gegen die Ratten in den Docks von London unternommen worden, da man der Ueberzeugung ist, daß diese Nager die ! Verbreiter der Pest sind. In der Zeit vom 23. September bi» zum 27. Oktober wurden nicht weniger al» 14,160 Ratten vernichtet und seitdem man im Laufe de» Jahre» den Feldzug gegen die Ratten eröffnet hat, sind im Ganzen 75,424 ge- tödtet worden. — Die Bevölkerung Europa» beläuft sich nach den in verschiedenen Ländern während dir Jahre 1900 und 1901 veranstalteten Volks zählungen auf ca. 395 Millionen Einwohner. Gegenüber dem im Jahre 1886 ermittelten Stande bedeutet da» eine Srsammtvrrmehrung um 49 Millionen oder eine durchschnittliche JahrrSzunahme ' von nahezu 3,3 Millionen Personen. Ein wesent- lichr» Moment für da» WachSthum der europäischen Bevölkerung bilden die großen, über 100,000 Ein wohner zählenden Städte. Solcher Gemeinwesen gab eS bei Beginn des vorigen Jahrhundert» nur 21 mit einer Totalbevölkerung von 4,7 Millionen Seelen, die 2,7 Prozent der damaligen Einwohner zahl Europa» ausmachlen; bis zum Jahre 1886 war ihr« Anzahl auf 105 mit 31,8 Millionen Einwohnern gestiegen; sie beträgt gegenwärtig 146 mit 46,8 Millionen Einwohnern, so daß dir in den sogenannten Großstädten ansässige Bevölkerung mit fast einem Drittel an der gesammten seit 1886 ermittelten BevölkerungSzunahme participirt und gegenwärtig einem Antheile von nahezu 12 Proz. an der Totalbrvölkerung Europa» entspricht. — Astoria (Oregon), 5. Dezember. Da englische Schiff „Nelson", von Portland nach Queensland bestimmt, kenterte gestern Nacht während eines Sturmes und sank mit der ganzen 28 Mann starken Besatzung. Abfahrt und Ankunft der Eifenbahnzüge vo« 1. Oktober 1»OL Nach Dresden: 4,29, 6,22, 6,45, 10,03, 12,55, 3,37, 4,19, «,15, 8,54, 10,32. Nach Bautzen: 7,13, 10,14, 1,36, 4,10, 0,29, 8,32, 10,40, 12,53. Nach Zittau: S,04*), 7,45, 10,40, 2,02, 4,50, 8,36, 76,4S. Von Zittau: 6,13*), 6,44, 9,26, 12,20, 3,22, (Ankunft.) »,59, 10,17. Die Fahrten von Abends S bis früh S Uhr SS Minutm sind fett gedruckt. *) Nur Sonnabends und Montags, oder, wenn dieser rin Festtag ist, am darauffolgenden Dienstage. Aus der Geschäftswelt. Eine Hausfrau zu werden ist da» Ideal unserer jungen Mädchen. Aber nicht nur Er füllung eines Herzenswunsches bringt dieser Beruf, sondern auch Pflichten. Sorgt der Vater für die Mittel zum Lebensunterhalt, so hat dir Hausfrau die Ausgabe, praktisch und sparsam damit zu wirthschasten, alle» zum Bedarf deS HauseS Ge hörige preiSwerth und gut zu kaufen. Eine wichtige Rolle in der Wirthschaft spielt die Seife, und darum ist der Vortheil einer wirklich guten HauSseife, wie eS die Sunlight Seife ist, un schätzbar. Infolge ihrer Herstellung besitzt sie große Reinigungskraft und ermöglicht weitgehende Ersparniß an Zeit und Arbeit, auch erzielt sie Schonung der Wäsche. Sunlight Seife wirkt, wenn die Wäschestücke damit gehörig eingeseift und eine Zeit lang im warmen Wasser zusammen gerollt gelegen haben, um sie nachher gründlich au-zuwafchen, ganz vorzüglich. Sunlight Seife ist auch für die Hände nicht nur ganz unschädlich, sondern macht dieselben geschmeidig. Daher ist Sunlight Seife auch als Kinder- und Toiletten seife gut zu verwenden. - Kein Husten mehr! Ltmgenleideu, Asthma, Athemnoth, Bronchial« katarrh, Heiserkeit, Auswurf, Ver schleimung, Kehlkopfleide«, Kratze« im Halse, Jnsluenza-ErkSltnng re. wird durch Gebrauch de» Familienther'S echt russ. Knöterich sofort gelindert und geheilt. Keine Mischung! Kein Srheimmittel! Ein Kraut! Packete zu 25, 50 und 100 Pf. mit Gebrauchs anweisung. Verkaufsstelle für Bischofswerda und Umgegegd bet kaal 8ob»ob«rt, Drogerie zum rothe« Kreuz.