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Eommandant Villier» wurde schwer verwundet. General Element» ist in Senekal eingrtroffen, General Brabant in Fickeburg. Der Feind hat alle Ueberbleibsrl de» Freistaatheere» zusammen gezogen. * London, 4. Juni. «Daily Expreß- be richtet au» New-Dork den 3. Juni: Da» «Journal- veröffentlicht ein au» Machadodorp den 2. Juni datirtr» Telegramm de» Präsidenten Krüger, in welchem dieser erklärt, daß der Kampf bi» zum Tode fortgesetzt werden würde. — Dasselbe Blatt berichtet au» Lourenyo Marque» vom 3. d. MtS.: Ein amtliche» Telegrammau» Pretoria besagt: Ein schwere» Gefecht fand bei Irene, 8 Meilen südlich von Pretoria, am 31 Mai statt. Die Buren behaupteten ihre Stel lungen bi» Sonnenuntergang. — 15 Züge mit Borräthen werden täglich von Machadodorp nach Lydenburg abgesandt. * London, 5. Juni. Nach einer Meldung de» «Daily Telegraph" au» Maribogo vom 31. Mai hat Oberst Mahon am Donnerstag dort die Bereinigung mit den Truppen de» General» Hunter bewirkt. — Die Morgrnblättrr veröffent lichen ein Telegramm au» Pretoria ohne Datum, da» am 4. Juni von Lourenyo Marque» au» weitergrgeben ist und in dem e» heißt, daß Pretoria jetzt von den britischen Truppen ringe« schlossen sei und Widerstand nicht werde geleistet werden. Die Stadt werde vom Bürgermeister übergeben werden, sobald eine dahingehende förm liche Aufforderung an ihn gerichtet werde. London, 5. Juni. Di« Depesche de» Feld marschall» Lord Robert» au» Pretoria von heute 11 Uhr 40 Min. Vormittag» lautet: Wir sind im Besitz von Pretoria. Der offizielle Ein zug erfolgt um 2 Uhr Nachmittags. London, 5. Juni. (Amtliche Meldung.) Pretoria wurde von den Engländern besetzt. Sachsen. * Dresden, 5 Juni. Au» Sibyllenort wird berichtet: Da» Befinden Sr. Majestät de» Königs ist ein andauernd gutes, sodaß er wieder an den regelmäßigen Mahlzeiten theilnimmt. Se. Maj. der König hat dem Vorsitzenden de» deutschen Buchgewerbevereins Buchhändler vr. v. Hase in Leipzig da» Offizierskreuz de» AlbrechtS-OrdenS verliehen. Mit Genehmigung Sr. Maj. de» König» wird bestimmt, daß vom 1. Juli d. I. ab die Unterbehörden für die Verwaltung der indirekten Staatsabgaben durchgehends die Bezeichnung Hauptzollamt und die Vorstände dieser Behörden sämmtlich den AmtStitel Oberzollinspektor zu führen haben. Mit Genehmigung Sr. Majestät de» König» ist, wie nunmehr auch amtlich bekannt gegeben wird, der AmtShauptmann Geheimer Regierung», rath von CrauShaar zu Löbau zur Amtshaupt mannschaft DreSden-Neustadt versetzt worden. Bischofswerda, 5. Juni. Da« waren Pfingstfeiertage, wie man sie schöner sich nicht wünschen konnte. Rach einigen gewitterreichen Tagen lachender Sonnenschein ohne übermäßige Hitze mit vollständig staubfreien Straßen und Fußpfade», überall rin Blühen und Prangen, ein Scherzen und Frohlocken, daß auch da» ärmste Herz für Augenblicke der Qual vergessen und Jeder rufen konnte: «ES ist eine Lust zu leben!" Und diese Lebenslust machte sich denn auch allerorten bemerkbar. Jung und Alt zogen in Schaaren hinan« in die sonnige Landschaft, alle Wege und Stege waren besetzt von fröhlichen Wanderern und wo irgend eine gastliche Stätte einladend winkte, da sich sie sich in großer Zahl nieder zur Freude de» reichlich mit Speise und Trank versehenen WirtheS, bietet doch auch die nächste Umgebung Bischofswerda» de» Schönen in Hülle und Fülle. Da ist e» vor allem der Butterberg, sowie der Stadtwald mit feinen lauschigen Gängen und Plätzchen der Erholung und Erquickung, da ist e» ferner der Baltenberg und tzohwald mit feinen duftenden Nadelhölzern, welche alle ihre mächtige Anziehungskraft nicht verfehlten. Ja der Stadt aber wurde es am 1. Feiertage ruhiger und ruhiger. Je höher die Sonn« stieg, desto einsamer wurden die Straßen, nur ab und zu wurde eia einzelner Passant ' ' ' "3 «'n f est nahm gestern > Besuchern gezogen, um die d ve lu s' und S ! und Ferne herbei Unterhaltungen «nl eia rechte» Schieß- nun einmal nicht zu denken A z» * Berlin, 3. Juni. Die «Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: «Die au» Wien verbreitete Nach richt, daß Se. Maj. der Kaiser und König am 18. August den Kaiser und König Franz Josef zu dessen 70. Geburtstag persönlich in Wien be glückwünschen werde, ist, wie wir hören, nicht begründet. * Berlin, 4. Juni. Der Direktor der Kriegsakademie, General der Artillerie v. Villaume, ist gestern hier gestorben. * Aachen, 4. Juni. Wie daS «Echo der Gegenwart" meldet, ist der Reichstagsabgeordnete vr. Lingens (Centr.), von einem Schlaganfall betroffen worden. Wien, 2. Juni. Die Generalkommissare der auswärtigen Staaten auf der Pariser Welt- AuSstellung haben infolge Aufforderung der französischen Regierung durch Vermittelung der Kabinette bei ihren Souveränen Schritte unter nommen, um dieselben zum Besuch der Welt- AuSstellung zu veranlassen. Auch Seitens des SrktionSchess Exner wurde in diesem Sinne interveniert. Der Kaiser wird jedoch auf keinen Fall die Welt-AuSstellung besuchen. * Rom, 4. Juni. Der «Popolo Romano" sagt: Die bisherige Mehrheit gehe aus dem Wahlkampfe stärker und gekräftigter hervor. Die äußerste Link« gewann 15 bis 20 Sitze, welche die konstitutionelle Opposition eingebüßt habe. Der «Avanti" meldet: Die äußerste Linke gewann 17 Sitze. * Rom, 4. Juni. Die amtliche Statistik ergirbt folgende- Wahlresultat: Gewählt sind 360 Konstitutionelle, davon 271 Ministerielle und 89 Oppositionelle, ferner 68 Mitglieder der äußersten Linken und 8 Unabhängige. In 39 Wahlkreisen sind Stichwahlen erforderlich. 33 Wahlresultate sind noch ungewiß. * Petersburg, 4. Juni. Zu der Er werbung eine- Platzes für ein Kohlendepot am Hafen vom Mosampo durch Rußland bemerkt die «Nowoje Wremja", die koreanische Regierung habe den festen Entschluß gefaßt, keinen au»- ländischen Untrrthanen irgend welche Konzessionen auf der Insel Kojedo, auf den benachbarten kleine« Inseln oder auf dem gegenüberliegenden, sächsisch* Erzähler. Lett» ». an das Gebiet des Hafen- von Masampo an stoßenden Festlande zu erteilen. * Konstantinopel, 4. Juni. Der Sultan empfing gestern den deutschen Botschafter Frei herrn Marschall von Bieberstein in Audienz. * Tanger, 4. Juni. Der hiesige Vertreter de» Sultans für auswärtige Angelegenheiten, el TorrS, hat die Mächte benachrichtigt, daß in Zukunft olle für den marokkanischen Hof be stimmten Schreiben an ihn addresstrt werden müssen und daß von ihm auch die Antworten übermittelt werden. * New-Aork, 4. Juni. Rach einem Tel«, gramm au« Kingstown berichtet der Dampfer «Orinoco" aus Columbien vom 31. Mai: Die Aufständischen waren 6 Meilen von Panama ent fernt. Das amerikanische Kriegsschiff «MaschiaS" befindet sich in Colon. DaS Schiff hat Befehl, Marinesoldaten zu landen, falls die Stadt be droht würde. ES verlautet, die Aufständischen hätten da» columbische Kanonenboot «Cordova" versenkt. * Peking, 3. Juni. Nunmehr ist auch da» deutsche Detachement in Stärke von einem Offizier und 50 Mann de» SeebataillonS hier eingetroffen. Vom Burenkrieg. Der Krieg in Südafrika muß al» im Wesentlichen beendigt betrachtet werden, da der Einnahme Johannesburg» zur Stunde wohl auch d:e Besetzung Pretoria» durch die Engländer nachgesolgt sein dürfte; sollen doch die starken Forts um Pretoria schon vor einigen Tagen von den Buren geräumt worden sein. Bereits ist auch der Sitz der Transvaalregierung von Pretoria nach Middelburg, an der Bahnlinie von Pretoria nach Lourenyo Marque» ge legen, verlegt worden. Immerhin haben noch in den letzten Tagen aus verschiedenen Punkten des Kriegsschauplatzes heftige Kämpfe statt gefunden, so namentlich auch bei Senekal im Oranjefreistaat, wo General Rundle in einem scharfen Gefecht mit den Buren über 100 Todte und Verwundete verloren haben soll, inzwischen hat Rundle ohne hierbei ernsterem Widerstand zu begegnen, Lindley besetzt. Ferner ist bei DouglaS in der Kapkolonie eine englische Truppen- abtheilung von Aufständischen überfallen worden, wobei die Engländer 16 Todte verloren haben sollen. Buller kann nicht vorwärts, mindestens durch den vor ihn liegenden LaingSnek-Paß nicht. DaS „Reuter'sche Bureau" meldet au» Newcastle vom 1. Juni, eS sei kein Anzeichen dafür vor handen, daß die Buren den LaingSnek aufgeben werden. — Nur wenige Freistaat-Buren bewachen noch die DrakenSbrrg-Pässe. * Pretoria, 31. Mai. (Meldung des «Reuter'schen BureauS".) Johannesburg ist heute Vormittag 11 Uhr den Engländern formell und in geordneter Weise übergeben worden. Roberts war dabei von einer kleinen Truppen- abtheilung begleitet. Die Banken werden bewacht. Bor der Uebergabe fanden Plänkeleien außerhalb der Stadt und auch in den Straßen statt; nach Beendigung derselben wurde an den nächststehenden englischen General die Mittheilung gesandt, daß die Stadt nicht vertheidigt werden würde. * Maseru, 31.Mai. Die Generale Rundle und Brabant haben die Buren 5 Meilen von Ficksburg umzingelt; diese können nur über die Grenze von Basutoland entkommen, dort aber steht der Häuptling Jonathan mit Tausenden von BasutoS. * Lourenyo MarqueS, 2. Juni. (Tele gramm des «Reuter'schen Bureau»".) Die telegraphische Verbindung mit Transvaal ist für das Publikum gesperrt. Nach den letzten Mel dungen haben Burenkommandos in Stärke von etwa 10,000 Mann bi» Donnerstag alle Posi tionen und Kopje» um Pretoria besetzt gehalten. Ein anderes große» Burenkommando steht am Bronkhorst Spruit. Präsident Krüger ist noch in Machadodorp. Der Zweck de» geheimniß« vollen Besuche» von Krüger» Schwiegersohn Eloff und vr. Heymann in Lourenyo Marque» scheint der gewesen zu sein, Vorkehrungen zur Sicherung einer großen Goldsendung zu treffen. London, 2. Juni. Da» «Rrutersche Bureau" meldet au» Winburg vom 31. Mai: Mit dem Gefecht vom 29. Mai in der Nähe von Senekal bezweckte General Rundle, den Feind von Lindley zu vertreiben, wo 500 Mann der Deomanry ab geschnitten waren. Der Zweck wurde erreicht, die Deomanry ist gerettet. Den ganzen Tag wurde heiß gekämpft; die Buren befanden sich in vollkommener Deckung auf einem hohen Kopje. Die Garden verloren 37 Todte und 115 ver wundete ; di« Verluste der Buren find bedeutend. «4 ' betonend, e» müsse dem unglücklichen Dreyfu» die Möglichkeit gelassen werden, sich durch einen vollständigen gerichtlichen Freispruch rehabilitirrn zu können, eine bloße Amnestierung genüge nicht. Am Sonnabend setzte der Senat diese Verhand lung fort. E» ist geplant, da» Parlament Ende Juni bi» nach Schluß der Pariser Weltausstellung zu vertagen. Die neueste Finanzoperation de» Kabinett» Silvela in Spanien, die Einführung der neuen konsolidirten Staatsschuld, nimmt einen recht glatten und befriedigenden Verlauf. Bi» jetzt übersteigt der Werth der zum Austausch gegen die konsolidirte Staatsschuld angemeldetrn bis herigen Schuldverschreibungen bereit» die Ge- sammtsumme von 600 Millionen Peseta». Zu gleich wird au« Madrid noch gemeldet, daß die Einnahmen au» den Zöllen eine beträchtliche Steigerung erfahren hätten; die finaazielle Lage Spanien» scheint demnach keine so sehr ungünstige zu sein, wie man bislang annehmen mußte. Bon der Selbstverwaltung Finnlands geht ein Stück nach dem anderen verloren. Soeben hat der russische Minister de» Inneren bestimmt, daß vom 18. August ab auf Briesen aus Finn land nach dem Ausland nicht mehr finnische, sondern ausschließlich russische Postmarken Ver wendung finden dürfen. Nach dem 14. Januar 1901 haben auch im JnlandSverkehr die jetzigen eigenen Briefmarken Finnlands wegzukallen. Die Intervention der fremden Mächte in China infolge der Boxer-Unruhen wird sich in ziemlich engen Grenzen halten. Nach einer Meldung de» «New-Aork Herold" sind sie über eingekommen, daß jede von ihnen nicht mehr al» 100 Mann ihrer Truppen auf chinesischem Boden landen lasse. Auch hat sich jetzt die Lage in Peking selbst nach erfolgter Ankunst der dorthin zum Schutze der für dir Gesandtschaften bestimmten ausländischen Truppen sehr verbessert, dagegen entfalten im Boxers in der Umgegend noch immer eine bedenkliche Thätigkeit. In dem neuen Aschantikriege der Eng länder scheint für dieselben endlich eine Wendung zum Besseren eingetreten zu sein. Wenigstens empfing daS Londoner Kolonialamt eine Depesche au» Westafrika, der zufolge man «glaube", daß ein Theil der britischen Entsatzkolonne am 26. Mai in Kumassi, die bislang von den Auf ständischen belagerte Hauptstadt des Aschanti- landeS, ein gerückt sei. Sonne stieg, desto einsamer wurden die Straßen, sichtbar, den eine ernste Pflicht an sein Hau» fesselte. — Da» Schütz« 7 seinen Anfang nnd hatte Tausende von Besuchern au» der Näl mannil 4