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Amtsblatt Der russische Botschafter in Konstantinopel hat dem türkischen Minister des Auswärtigen die Versicherung gegeben, daß Rußland die montene grinischen Zwischenfälle in freuadschaftlicherWeise ausgleichen werde. (Siehe Letzte Depeschen.) Ja Sofia fanden gestern die ««gekündigten großen Demonstrationen wegen des Kotschaaa- Mischenfalles statt; eS wurde eine Resolution ge faßt, die den Krieg gegen die Türkei verlangt. kUpretS: Die «gespaltene Koi »stet sür Inserate au» unserm Telegr. - Adr.: Amtsblatt. Mit »c» »iichniMche« Beil,,«»: Jeden Mittwoch: »«Itetriftische B«u,,e; jeden Freitag: »er stchstsche ««awirt jeden Sonntag: Illustriertes SomttagSvlatt. Tageblatt Nir BtichofSwerda, «wlpe» im» itwgegen», sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz, Neustadt, Schirgiswalde rc. Deutscher Handwerks- und Gewerbekawmertag. Infolge starker Rauchentwicklung aus dem Kesselranm brach an Bord eines französischen Panzerschiffes im Hafen von Toalon eine Panik ans. Zweihundertfünfzig Matrosen sprangen ins Meer. (Siehe Letzte Depeschen.) S-chOn«drech,ig»ee Jahrgang.^: Fernsprecher Nr. 82. Einschränkung der wirtschaftlichen und politischen Übergriffe der Konsumvereine, die Einschränkung der Gefängnisarbeit. Die ganze politische Kon stellation fordert das Handwerk und seine Ber- , tretungen zur intensivsten Anspornung seiner Kräfte heraus. Nur dadurch wird das schöne Ziel, die Kräftigung des deutschen Handwerkerstandes, erreicht. (Stürmischer Beifall.) Im weiteren Verlauf der Sitzung ereignete sich ein bemerkenswerter Zwischenfall. Der Vorsitzende der Berliner Handelskammer, Abgeordneter Ra- Hardt, bemerkte in seinen Ausführungen zum staatlichen Submissionswesen, daß die Behörden die Notlage der Handwerker ausbeuteten. Darauf erhob sich der Vertreter der preußischen Regierung Geheimrat Dr. Franke und erklärte, es sei einein Regierungsvertreter unmöglich, ruhig die Ver handlungen anzuhören, wenn derartige Ausdrücke gebraucht würden. Er weise den Vorwurf mit aller Entschiedenheit zurück. Abg. Rahardt erklärte da rauf, daß er von seinen Ausdrücken nichts zurück zunehmen habe. Darauf antwortete Geheimrat Franke, daß er den Verhandlungen nicht mehr anwohnen könnte, und verließ mit sämtlichen an deren Regierungsvertretern den Saal. Der Vor sitzende Bernhardt erklärte, der von Rahardt ge brauchte Ausdruck sei entschieden beleidigend und parlamentarisch nicht zulässig. Von dieser Ent scheidung wurde den Regierungsvertretern Kennt nis gegeben. Darauf erklärte Geheimrat Franke, daß er damit den Vorfall für erledigt erachte. Die Regierungsvertreter nahmen dann wieder an den Verhandlungen teil. Hierauf beschäftigte sich die Versammlung mit dem zweiten Thema des Tages, der Frage der Arbeitstarifverträge. Bestellungen werd«» angenommen: Für Bischofswerda und Umgeg. bei unteren Aomi«g»bM«r, sowie in der Geschäft«- stelle, Altmarkt Id, «bmso auch bet allen Postanstalten. Sdunmer du ZertungSltste »SS7. Schluß du Geschäftsstelle abend» 8 Uhr. Der 13. Deutsche Handwerks- und Gewerbe kammertag trat am Montag in Würzburg zusam men. Der vom Vorsitzenden Oberbürgermeister Plate (Hannover), Mitglied des preußischen Herrenhauses, und Beirat Dr. Meusch dem Kam mertage erstattete Tätigkeitsbericht der Geschäfts stelle läßt erkennen, daß die Arbeiten des deutsche,» Handwerks- und Gewerbekammertages im ver gangenen Jahre von dem Gedanken getragen wa ren, dem Handwerk die ihm gebührende Stellung als vollberechtigtes Mitglied im deutschen Er- werMeben zü behaupten. Der Geschäftsführende Ausschuß hat auf Grund mehrfacher Anregungen aus der Praxis die im vorigen Jahre begonnenen Arbeiten auf dem Gebiete des Arbeitstarifvertra ges fortgeführt. Ferner wurde die Frage einer Abhilfe gegen die Schädigung desHand- werkS durch Konsumvereine zum Abschluß gebracht. Auch das Ausstellungswesen ist in Len Kreis der Beratungen gezogen worden, und der Ausschuß kam zu dem Schlüsse, daß ins besondere das gewerbsmäßige Unternehmertum auf diesem Gebiete zu bekämpfen ist. Der Kam mertag ist ferner unausgesetzt bemüht gewesen, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, daß der erste Teil -es Gesetzes über die Sicherheit der Dauforderungen keinen wirklichen Schutz gegen den Bauschwindel gibt noch geben kann. Die Re gierungen sollten wirklich bei dem unglaublichen Bauschwindel mancher Großstädte einen Versuch mit dem zweiten Teil deS Gesetzes machen. Die Förderung eines gesetzlichen Schutzes der Arbeits willigen haben die deutschen Handwerks- und Ge- Werbekammern von jeher verlangt, und die Ver bündeten Regierungen find im letzten Jahre in einer Eingabe ersucht worden, einen dahinzielen den Gesetzentwurf tunlichst bald dem Reichstage zu unterbreiten. An den Verhandlungen nehmen eine große Zahl von Regierungsvertretern teil. Da» Reichs- Das Neueste vom Tage A« der französische« «ad spaaische« Küste herr sche« heftige Stürme. Huadertfünfzig Fischer boote wurde« zerstört. (Siehe Letzte Depeschen:) ob end» sür dm folgend«» Lag. schließlich der drei wvchmtlichm vierteljährlich 1 M. bO Wg, « 1 Mk. 70 Psg., hei allen Ü0 Psg. exklusive Bestellgeld. Einzelne Emma«, kosten 10 Psg. --- amt des Innern ist vertreten durch Geh. Ober- regierungSrat Jaup, das sächsische Staatsmini- sterium durch Geh. Oberregierungsrat Dr. Lautzsch. Ferner sind vertreten die Regierungen von Bayern, Württemberg, Hessen, Baden, das Preußische Landesgewerbeamt und der Hauptver- band der deutschen gewerblichen Genossenschaften. . Die erste Hauptversammlung fand am Diens tag statt. Der Generalsekretär des Handwerks und Gewerbekammertages Dr. Mensch (Hanno ver) nahm das Wort zu einer bemerkenswerten Ansprache an den Kammertag, in deren Verlauf er sich über die augenblickliche Lage der deutschen Handwerkspolitik verbreitete. Unter großer Aufmerksamkeit der Versamm lung wandte sich der Redner der Frage der Auf- Hebung ,-eS-H-1llü<z>zu^ indem er bemerkte, daß die weitere Beratung über diese Frage Mischen der Regierung und denVertretern des Handwerks auf Wunsch der letzteren vertagt worden sei. Aus diesem Anlaß sei nun in jüngster Zeit die un wahre Behauptung hergeleitet worden, als ob da mit die Frage endgültig von den Vertretern fal len gelassen worden sei. Mit erhobener Stimme fährt der Redner fort: Ich stelle ausdrücklich hier fest, daß das nicht der Fall ist. (Lebhafter Bei- fall.) Vielmehr halten wir uns nach wie vor an die Beschlüsse gebunden, die der Kammertag in dieser Beziehung gefaßt hat. (Sehr richtig.) Ge rade um deswillen erschien ihren Vertretern eine Vertagung der Aussprache über diesen Gegenstand sehr erwünscht, weil sie sich von dem starren Fest hallen an dem früheren Beschlüsse nach dem Er gebnis der ersten Konferenz einen Erfolg nicht versprechen konnten, andererseits aber sich für die Zustimmung zu irgendeiner modifizierten Ände rung des 8 100 q ohne vorherige Fühlungnahme mit den berufenen Organen des Deutschen Hand werks- und Gewerbekammertages nicht für befugt hielten. Die Angelegenheit ist heute zur Bera tung noch nicht spruchreif. Ich kann lediglich da rauf verweisen, daß eine Verschiebung der Sach- läge stattgefunden hat, die eine nochmalige ein gehende Stellungnahme des KammertageS be dingt. Wir werden zur rechten Zeit eine entspre chende Vorlage machen. (Beifall.) Hierauf wandte sich der Redner einer Erörte rung der Frage zu, wie dem den Interessen deS Staates zweifellos am meisten schädlichen Ab bröckelungsprozeß des Handwerks nach unten hin am besten vorgebeugt werden könne und bemerkte >azu: Die Reichsregierung muß das System ihrer Sozialpolitik einer gründlichen Revision unter ziehen. Denn das steht außer allem Zweifel: die Sozialpolitik des Reiches mit ihren heutigen Ten- »enzen bedeutet eine Belastung des selbständigen InternehmerS, der der nicht kapitalkräftige Klein- »andwerker schlechthin nicht gewachsen ist. Seit Jahren haben wir den Schutz deS Staates ange- rufen, um gegen die Anwendung des wirtschaft- ichen Boykotts, um gegen die Vergewaltigung ar- »eitSwilliger Arbeiter als gegen die beiden schlimmsten Auswüchse der Arbeiterbewegung Schutzmaßnahmen zu erreichen. Der Redner wies dann auf einige weitere Handwerkerforderungen hin, so daS Verlangen nach der dringlichen Siche- rung der Forderungen der Bauhandwer?er, die I Kriegerische Stimmung in Bulgarien. Sofia, 14. August. (Dep.) Gestern fand hier ein wegen der Affäre von Kotschana einberufenes s Meeting unter ungeheurer Beteiligung statt. Die Teilnehmerzahl wird aus 30 000 geschätzt. Zahl reiche Gesellschaften und Korporationen, die schwarz umflorte Fahnen trugen, waren erschienen. Die Läden blieben geschlossen. Sämtliche Redner hielten sehr energische Reden und forderten die Regierung auf, die mazedonische Frage durch Krieg zu lösen. Schließlich wurde eine Reso lution angenommen, worin auf die fortgesetzten Provokationen der Türkei an der Grenze und auf die Verschleppungstaktik der Pforte gegenüber allen Schritten Bulgariens hingewiesen und her vorgehoben wird, daß unter die muselmanische Bevölkerung Waffen verteilt und türkische Banden zu derselben Zeit gebildet wurden, wo die bul garische Bevölkerung Mazedoniens entwaffnet war. Die täglichen Morde — heißt eS in der Resolution weiter — die fortgesetzten Metzeleien und Be drückungen zwingen die Bewohner ganzer Städte Mazedoniens und des WilajetS Adrianopel zur Auswanderung, und während die Türkei die Bul garen auSrottet, ermutigst und zieht sie gleic^eitig die mohammedanischen Albanesen heran, um auf diese Weise den bulgarischem Charakter der Be völkerung Mazedoniens und Adrianopels auSzu- :il« oder deren , ceitungSgebiet« («mtShauplmannschaften Bautzen und Kamenz, sowie den «mt»sericht«brzir1en Stolpen und Neustadl) >2 Psg., sür Inserate von außerhalb Id Psg. Die Rellamezru« SV Psg. Geringster Jnseratenvetrag 40 Psg. her Kgl. Amtshauptmannschaft, der Kgl. Schulinfpektton und des Kgl. Hauptzollamtes -u Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda.