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Amts- M AnchM für den Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. SM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- scrtionspreis: die kleinsp. Zeile 10 Ps. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. » 44. Jahrgang. 8G Sonnabend, den 24. Juli 18NS Wegen Ausbruches der Maul- und Klauenseuche in der böhmischen Gemeinde Schindlwald hat das Königliche Ministerium des Innern die einstweilige Schließung der Vieheinbruchstation Wtttigsthal verfügt Schwarzenberg, am 21. Juli 1807. Königliche Amtshauptmnnnschast. Frhr. v. Wirsing. P. Ausstellungs-Sonderzug nach Leipzig (bayer. Bhs.) verkehrt Freitag, den 8. August 1«S7, Vormittags Stil von Schönheider- hammer Uber Aue, zu welchem auf allen Stationen bis Zwickau Fahrkarten zu außer ordentlich ermäßigten Preisen, 4 Tage giltig, ausgegeben werden. Rückfahrt mit Sonderzug in der folgenden Nacht ab Leipzig, bayerischer Bahnhof 12-1 oder mit ge wöhnlichen Zügen. Näheres auf den aushängenden Plakaten. Dresden, am 19. Juli 1897. Königliche Generaldireltion der Sächsischen Stnatscisenliahncn. Hoffmann. Anmeldung zum Anschluß an die Stadt Fernsprechcinrichtnng. Neue Anschlüsse an die Stadt-Fernsprecheinrichtung in Eibenstock sind, wenn die Ausführung in dem am 1. September beginnenden zweiten Bauabschnitt des Rechnungsjahres 1897/98 gewünscht wird, spätestens bis zum 1. August bei dein Kaiserlichen Postamt anzumelden. Später eingehende Anmeldungen können erst in dem nächstfolgenden, am 1. April 1898 beginnenden Bauabschnitt berücksichtigt werden. Einer Erneuerung der bereits vorgemerktcn Anmeldungen bedarf es nicht. Chemnitz, 8. Juli 1897. Der Kaiserliche Ober-Postdircctor. Geisler. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen M «i>»,lkl eingetragene Feld ¬ grundstück Nr. 181 e des Flurbuchs, Jolium 109 des Grundbuchs für Nnterstützen- grün, nach dem Flurbuche — Im 13,- n groß, mit 2,>» Steuereinheiten belegt und auf 681 Mark geschätzt, soll an hiesiger Amtsgerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 5. Auguk 1897, Dormittags lv Mr als Versteigerungstermin, sowie der 19. August 1897, Dormittags 11 Mr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang verhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehcn werden. Eibenstock, am 26. Mai 1897. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Fr. Bekann 1Nachnn g. Die Bergstraße Wird vom 25. Juli dss. Js. ab für den Fährverkehr wieder freigegeben. Eibenstock, den 23. Juli 1897. Der Rath der Stadt. I. V.: Justizrath Landrock. Gnüchtel. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die dem Finanzminister v. Miquel nahestehenden „Berl. Polit. Nachr." schreiben: „Darüber, daß der Namen« de« Bunde« der Landwirthe gestellte Antrag, die Einfuhr von Getreide aus 6 Monate zu verbieten, mit den abgeschlossenen Handelsverträgen nicht vereinbar ist, besteht in der Presse aller politischen Parteien vollständige Uebereinstimmung. Ebenso darüber, daß schon au« diesem Grunde der Antrag für die Reich«regierung nicht nur un annehmbar, sondern völlig indiskutabel (nicht crörterung«- werth) ist. Voraussichtlich dürste auch sehr bald in der bün digsten Form zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden, daß die Reichsregierung genau auf demselben Standpunkt steht." — Aug-burg. Der „AugSb. Postzeitung." wird au« München gemeldet, daß eine Besteuerung de« Fahrrads im Finanzministerium beschlossene Sache sein soll. Da» Blatt berechnet die Zahl der in Bayern für eine solche Steuer in Betracht kommenden Fahrräder auf mindesten» 50,000 und knüpft an seine Meldung folgende Bemerkungen: „Nur müßte bei einer solchen Besteuerung unbedingt darauf Rücksicht ge nommen werden, welchem Zwecke da» Fahrrad dient. Da« Rad de« Arbeiter», da» Rad de» Geschäftsmann» darf nicht versteuert werden, wenn er e» zu geschäftlichen Zwecken be nutzt. Die meisten Räder dienen indessen dem Sport. Wenn diese von einer Steuer getrosten werden, so werden ihre In haber allerdings auch darüber klagen. Doch ein Mittel gäbe e«, um nach allen Seiten gerecht zu werden: man bewillige die Radsteuer nur mir der gesetzlich sestgelegten Bestimmung, daß die Einnahmen au» derselben zur Verbesserung und Er haltung unserer Distrikt-straßcn benutzt werden. Bei einer Radsteuer von 20 Mk. pro Rad, doppelter Satz für die weib lichen Räder (da» Blatt meint Räder für Frauen), könnten au« dieser Einnahmequelle den Distrikten jährlich 600,000 M. bi» 1 Mill. Mark zugewiesen werden. Und diese Einnahme quelle wird trotz aller Steuer in den nächsten Jahren immer reichlicher fließen. Der Radfahrer wüßte sich mit der besseren Straße tröstend abzufinden; die Klagen über die hohen SlraßenunterhaltungSkosten würden etwa» gelindert. Die Verwendung der Steuer wäre so gewiß die zweckdienlichste." — Kattowitz, 20. Juli. Wie nunmehr festgestellt ist, wurden ourch den Einsturz de« Schornstein« auf der neuen Zinkhütte in Rodzin zwei jugendliche Arbeiter ge- tödtct und zwei Arbeiter schwer verletzt, von denen sich einer in Lebensgefahr befindet; vier Arbeiter wurden leicht verletzt. — Schweden-Norwegen. Chriftiania, 2l. Juli. Au» Stavanger wird telegraphirt: In der Nähe von Soevde im Bezirk Rishlke wurde heute eine Brieftaube gefangen, welche am Fuße einen silbernen Ring und an den Flügeln den Vermerk hatte: Nordpol 142 IV 47,62. — Stockholm, 22. Juli. Aus eine Anfrage de» Blatte« „Dagen« Nhheter" erklärte der Begleiter Andree« im vorigen Jahre l)r. Eckholm, er glaube nicht, daß die bei Stavanger gefangene Taube von Andree abgefchickt worden sei. Andrees Tauben trügen keine silbernen Fußringe, zudem fehle der Name Andree» am Flügel der Taube, u. sodann mache die undeutliche Ausdrucksweise die ganze Sache zweifelhaft. — Türkei u. Griechenland. Einem Telegramme de« Wolff'schen Bureau« au« Konstantinopel zufolge ist am Mittwoch das Jrade erschienen, welche« die Regelung der türkisch-griechischen Grcnzfrage sanktionirt. Jetzt liegt eine weitere Depesche vor, durch welche diese Meldung bereit» eingeschränkt wird! London, 22. Juli. Nach einer Meldung der „Time»" au» Konstantinopel vom gestrigen Tage werden in dem Jrade de« Sultan«, durch welche« die Regelung der türkisch-griechischen Grenze nach den Vorschlägen der Mächte sanktionirt wird, einige Vorbehalte gemacht. — Nach den Erfahrungen, die man bezüglich de« Gange» der Verhandlungen in Konstantinopel in den letzten Wochen ge macht hat, würde e» nicht überraschen, wenn demnächst eine dritte Depesche cinträfe, worin mitgetheilt wird, daß die von dem Sultan in seinem Jrade gemachten Vorbehalte den Bot schaftern nicht annehmbar erscheinen und damit die ganze Sache wieder in Frage gestellt ist. Uebrigen» gicbt e« außer der Grenzberichtigungsfrage noch andere Punkte, bezüglich derer der Sultan Schwierigkeiten machen kann, so daß eine allzu optimistische Auffassung der Sachlage auf keinen Fall am Platze sein dürfte. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. Juli. Am 24. vor. Mt». wurden hiersclbst au» einem Hause in der Langestraße 400 Mk. und am 21. d«. Mt«. au« demselben Hause wieder 450 Mk. ge stohlen. Der Dieb wurde gestern von der hiesigen Schutz mannschaft in einem 16jährigen Handarbeiter von hier er mittelt. Derselbe sowie dessen Eltern wurden verhaftet. Der Diebstahl wurde mit großer Rasfinirtheit au«geführt. — Eibenstock, 23. Juli. Auf eine vom „Kausmänn. Verein" an die Eisenbahnverwaltung gerichtete Eingabe, den durch unsere ungünstigen Verkehr-Verhältnisse sehr erschwerten Besuch der Leipziger Ausstellung betr., ist gestern der Bescheid cingcgangen, daß am 6. Aug. d. I«. Vorm. 5^> Mn. ein VerwaltungSsondcrzug von Eibenstock nach Leipzig, Ankunft 10 Uhr 10 Min., und von da in der darauffolgenden Nacht 12 Uhr 35 Min. zurück nach Eiben stock, Ankunft 4^i Min. früh, abgesertizl werden wird. Die Fahrkarten gelten 4 Tage und kosten für die III. Wagenklasse 4 Mark für die II. dagegen 6 Mark 70 Pf. — Durch diese« außerordentliche Entgegenkommen unserer Eisenbahnverwaltung wird jedensall« dem Wunsche Vieler Rechnung getragen werden, welche gerne einen Tag — ohne Uebernachtung — dem Be such der Ausstellung opfern wollen und können, während anderntheil« auch wieder der Aufeuthalt bi« zu 4 Tagen be liebig au«gcdehnt werden kann, sodaß eine recht umfangreiche Benutzung diese« Sonderzuge» zu erwarten ist. — Ausführliche Mittheilung, auch über sonstige vom Leipziger Verkehrlaug schub bei genügender Beiheiligung in Autsicht gestellte Ver günstigungen für Eintritt :c., folgen in einer der nächsten Nummern; die öffentliche Bekanntmachung durch die König!. Generaldirectivn ist in der heutigen Nummer d. Bl. enthalten. — Eibenstock, 23. Juli. Vergangenen Dienstag hielt der hiesige Gabelsberger Stenographenverein seine Monatssitzung ab. Nach Erledigung der geschäftlichen Ange legenheiten und nachdem der Tag für eine Zusammenkunft mit dem Auer Stenographcnvereine festgesetzt und ein Morgen spaziergang beschlossen worden war, hielt Herr Göbel, Mit glied de» Verein», einen sehr interessanten Vortrag über den „Systemkamps". Redner sprach erst über die Stenographie im Allgemeinen und ihre Entwickelung, führte sodann die Alphabete der hervorragendsten Systeme, al«: GabelSbergcr, Stolze, Schrey, Arendt», Roller, Stenotachygraphic und Faul mann an der Tafel schriftlich neben einander vor, worau» klar hcrvorging, daß alle mehr oder weniger dem Gabels berger'schen entlehnt sind, keine« aber dem GabelSberger'schcn an Formenschönheit wie praktischer Schreibweise ebenbürtig ist, wie« sodann daraus hin, daß die GabelSberger'sche Steno graphie die weitaus größte Verbreitung in Mittel- und Süd deutschland und Oesterreich-Ungarn gefunden hat und sich auch den Norden Deutschland« immer mehr erobert, aber auch überall, wo sie im Wettbewerb mit den anderen Systemen auslrilt, stet« al« Siegerin hervorgeht — erst diese» Jahr wieder haben bei dem Wettschrciben in Hamburg bei den höchsten geforderten Leistungen, >80—200 Silben in der Minute, ausschließlich Gabel«bergeriancr den Sieg davonge tragen, und auch bei den minder hoch erforderten Leistungen die Anhänger GabelSberger» überall die ersten Preise er rungen. — Herr Göbel beleuchtete ferner die Nothwendigkeit der Stenographie und ihre kulturelle Bedeutung, führte au«, wie kein größere« Geschäft ohne Stenographen mehr arbeitet, kein praktischer Kausmann der Stenographie entbehren mag; denn sie erspart Zeit, viel Zeit, und ermöglicht dabei wört liche Genauigkeit in allen Aufzeichnungen. Besonder« betonte Herr Göbel, daß e« einem Nichlstenographcn schon jetzt schwer wird, eine bessere Stelle in einem guten Gcschäftshause zu erlangen, daß ferner in neuerer Zeit auch beim Militär und den Behörden der Stenographie volle Aufmerksamkeit zuge wendet wird und vor allem die GabelSberger'sche überall den Vorzug erhält, trotzdem die Anhänger aller anderen Systeme alle Mittel anwenden sich in Gunst zu setzen. Selbst in Preußen, wo doch die Stolzejche vorherrschend ist, entscheidet man sich bei Wahl de« System« in neuester Zeit für da« GabelSberger'sche. Mit der Bitte an alle Anwesenden, mit voller Kraft für die edle Kunst zu wirken und mit dazu bei- zulragen, ihr auch in Eibenstock, wo doch auch praktischer KausmannSgeift herrscht, eine größere Verbreitung zu sichern, schloß Herr Göbel seinen ungemein beifällig aufgcnommenen Vortrag. — Stützengrün. Eine Chemnitzer u. eine Zwick auer Ferienkolonie hielten am 17. Juli Ihren Ein zug bei un«. Erstere, 25 Mädchen unter Führung de» Herrn Oberlehrer Kresse, welcher zum 1V. Male nach Stützengrün