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Kühe au»geladeu Hütten, von welchen er selbst 2 Stück am 21. Februar gekauft habe, ohne daß diese der 5tägigen Quarantäne, nämlich bis zum 23. Februar, unterworkea worden wären. Hier« nach scheint Herr Schmole angenommen zu haben, daß der Verkauf fraglichen Biehe« erst 2 Tage nach beendigtem ViehmaDt ^gestattet war. Diese Ansicht de« Herrn Schmole beruht jedoch auf Jxrthum. Der verkauf am 21. Februar 1898, also am BiehmarktStage, war gesetzlich gestattet, denn ein landeSgrsrtzliche» verbot der Vieh märkte in beregter Zeit war nicht ange ordnet worden. Der Vorwurf de» Herrn Schmoke, e» habe die Stadtverwaltung die ministerielle Verordnung vom 3. Dezember 1897 bezüglich der ütägigen Quarantäne nicht gehörig beobachtet, ist daher völlig ungerechtfertigt ge wesen. Herr Schmole hätte sich erst an zu ständiger Stelle erkundigen mögen, bevor er die hiesige städtische Verwaltung in öffentlicher Landtagssitzung beschuldigt, daß sie nicht allent halben ihren Pflichten genügt habe. Bischofswerda, 17. Juni. Im 3. sächf. Reichstagswahlkreise ist Herr Stadtverordneten vorsteher Heinrich Träfe jun. mit einer Majorität von 4LLS Stimmen gewählt worden; derselbe erhielt LV,V4S Stimmen, Herr Rechts anwalt vr. Porsch 1074 und Herr Gemeinde« rathSmitglied Wilhelm Höppner 481L Stimmen. In den einzelnen Ortschaften erhielten Stimmen: »ahlort. «räfe: vr.Porfch: HSppver: (Res.) (Centr.) (Soz.) Bautzen 1800 — 1285 Kamenz 542 — 540 Elstra 111 — 50 Putzkau 132 — 28 Neukirch 193 — 198 Demitz 84 — 82 Schmölln 106 81 Burkau 108 — 4 Uyhst 53 — — Frankenthal 52 — 6 Großharthau 102 — 19 Goldbach 35 — 6 Pohla 27 — — Schönbrunn 43 s Rammenau 44 — 21 GeißmannSdorf Leutwitz 23 — 8 RothnauSlitz 222 — 43 Spittwitz Cannewitz 21 Gaschwitz 11 — 10 BrlmSdorf 27 — — Ringenhain Brettnig j 44 — 40 Großröhrsdorf r Hauswalde 430 — 619 Tröbigau 40 — 19 Weickersdorf 39 — — Wölkau 31 — 9 Ländchen-Wohla 39 — 4 Kriebitz 10 12 Prietitz 45 — 16 Rauschwitz. 36 — — Kindisch 20 3 7 Gödlau 15 — — Pulsnitz 700 — 600 Bischofswerda, 17. Juni. (Egi.) Laut Annonce veranstaltet nächsten Sonntag Herr Hotelier C. Naumann zur Eröffnung der neu erbauten Veranda ein Mittag- und Abend- Konzert. Dieser Bau, die neueste Zierde der seit Pfingsten im neuen, breiten, lichtvollen Ge wände sich präsentirenden Bahnhofstraße, schließt sich der Front seines Hotels „König Albert an. Die Veranda, im Schweizer Stil von Herrn Baumeister Mittag ausgesührt, bietet in ihrer 16 m langen und fast 6 m tiefen Ausdehnung mehr al- 100 Personen in günstigster, durchaus geschützter, freien Ausblick gewährender Lage den angenehmsten Aufenthalt. Ihr AeußereS ist ge schmückt von einer höchst geschmackvoll und stil gerecht gezimmerten und geschnitzten Holzorna- meotik. Die massive Rückseite ist getragen von vier starken, eisernen Trägern; der Fußboden besteht ebenfalls aus eisernen, mit horizontaler, sogen. Försterdecke gewölbten Trägern, worauf die Dielung ruht. Aus Vorstehendem erklärt sich auch der bedeutende Aufwand, den ein der artiger Bau erfordert: S—7000 Mk. ES ist daher -« erwarten und im Interesse des Herrn Naumann zu wünschen, daß der Veranda durch fleißigen Besuch die Beachtung zu Theil wird, die sie in vollem Maß« verdient. — Daß in Zersetzung begriffene» Fleisch sehr gefährliche Gifte enthält, ist noch viel zu wenig bekannt. Unter allen Umständen sollte man solches Fleisch lieber vernichten. Der Genuß kann leicht schwer« Krankheit, ja sogar den Tod zur Folge haben. So soll auch, wir man aus Hochkirch meldet, bei dem vor einigen Tagen verstorbenen Gutsbesitzer Mart« schink au» Plötzen der Genuß vom rohen Schinken, der schon, wenn auch scheinbar in geringem Grade, in Fäulniß überging, kurze schwere Krankheit und den Tod nach sich gezogen haben. Also Vorsicht! — Der sächsische Radfahrerbund ver anstaltet vom 16. bi» 18. Juli sein 7. Bundes fest in Zittau. — Zur Vermeidung von tödtlichen Kreuz otterbissen dienen Kindern und Erwachsenen folgende Regeln: 1) Nicht barfuß gehen durch unbekannte Waldreviere, namentlich nicht durch Heidelbeerkraut; 2) nach dem Bisse die Wunde möglichst auSsaugen oder kräftig unterbinden mit Bindfaden oder Taschentuch; 3) da» Gift au»- spülen durch reichlichen Genuß von Rum oder Cognac. Nach der Statistik ist von 20 Ge bissenen nur einer gestorben; man braucht des halb nicht verzweifelt zu sein, jedenfalls aber vorsichtig. * Demitz-Thumitz, 14. Juni. Infolge be seit einiger Zeit anhaltenden Mangels an LowryS hatten die hiesigen Granitbruchbesitzer, besonders im Laufe der vorigen Woche, große Unannehm lichkeiten. Die bestellten Maaren konnten nicht rechtzeitig verladen werden und ist der Schaden, welcher durch doppeltes Aus- und Abladen ent steht, ganz bedeutend. Durch da« Fehlen der LowryS sind bereit« in den Vorjahren den Granitbruchbesitzern größere Aufträge entgangen. Abgesehen von den Unannehmlichkeiten, welche die Betheiligten wegen verspäteter Lieferung mit den Abnehmern und besonder« mit den Behörden haben, wird durch die jede« Jahr eintretende Kalamität da« Ansehen der hiesigen Industrie in ein trübe« Licht gebracht. Au« Vorstehendem ist zu entnehmen, wie sehr sich der Betrieb in den Granitbrüchen gesteigert hat (in vergangener Woche gingen aus den 2 Hauptgeschäften von der hiesigen Rampe an einem einzigen Tage über 40 LowryS Putz- und Pflastersteine ab). Er wird sich jedenfalls noch mehr steigern, wenn die neuen Maschinen in Thätigkrit kommen, die den I Abgang sür technische Zwecke präpariren und ' zum weiteren Versandt geeignet machen werden. Angekommen sind sie bereit«. k. 6. Frankenthal. Wie vor 2 Jahren in Burkau, so will am IS. Juni dss. I«. der Parochialverband sür christliche LirbeSwerke ein Bibelfest in Frankenthal feiern. Herr Pfarrer Fröhlich-Schwepnitz, ein Sohn de« ehemaligen Gründers und Leiters unseres Diaconissenhause» zu Dresden, hat die Festpredigt gütigst über- nommmen. Zum Festprediger gehört aber auch eine Festgemeinde. Wenn sich die Bibelsreunde unserer Parochien zusammen finden wollten, müßte man dann Sorge trogen um ein ge fülltes Gotteshaus? Zur Ehre unserer Ge meinden sei e« gesagt, wir begeben un« aller Sorge. Diese Zeilen aber sollen bekunden, wie froh wir in Frankenthal alle Bibelsreunde be grüßen werden, die da« Bibelfest mit uns feiern wollen. Ein kleines Opfer an Zeit und persön licher Bequemlichkeit ist solch ein Bibelfest sehr werth. Ein Dankopfer soll eS sein, dem darge bracht, der uns das Licht seines Wortes leuchten läßt zur Beleuchtung dunkler Punkte im Bolk»- leben, zur Erleuchtung dunkler Bahnen im Geistesleben, zur Durchleuchtung dunkler Stunden im Herzensleben. f Bautzen, 16. Juni. Der landwirthschaft- liche Kreisverein der Oberlausitz wird, um die vom 30. Juni bis 5. Juli d. I«. stattfindende Ausstellung der deutschen LandwirthschastSgesell- schaft zu Dresden für die Mitglieder seiner Vereine möglichst lehrreich und nutzbringend zu gestalten, folgende Einrichtungen treffen: 1) In den Stunden von 9—10 Uhr Vormittags und 2—3 Uhr Nachmittags werden beauftragte Herren vom Kreisverein in einem später noch bekannt zu gebenden Lokale der Ausstellung den Mitgliedern der Vereine über die Ausstellung oder einzelne Ausstellungsobjekte rc. Aufschluß zu ertheilen. 2) Bon Vormittag» 10 Uhr und Nachmittag» 3 Uhr ab werden, sofern sich Teil nehmer einfinden, unter Führung der genannten Herren Rundgänge durch die Au»strllung unter nommen, wobei die Mitglieder der Vereine über die für unsere Verhältnisse wichtige« Ausstellungs gegenstände nähere Erläuterungen erhalten werden. Zittau, 16. Juni. Lin größerer Eia- bruchSdiebstahl wird au» Ebersbach gemeldet. geführt und beachte den Ditben reiche BeÄk E viele Gold- und Silbersachen, sowie «ine große Quantität Wäsche und KleidungsMcke wurden gestohlen. - Ja Nrüfri«drrSdo?f beiRnl» salza wurde ein 70jähri«r Zimmermann sv un glücklich von einer niedrrstürzenden Leitung»» stange getroffen, daß sein Tod auf der Stelle eintrat. — Lin weiterer schwerer UnglückSfall trug sich in Oberoderwitz zu. Dort stürzte eine 30jährige Dienstmagd vom Heuboden auf die Tenne, wobei sie einen Schädelbruch erlitt, der ihren sofortigen Tod zur Folge hatte. Dresden. Dank einer großen Zahl neuer Preisstiftungen für die Ausstellung der Deutschen LandwirthschastSgesellschaft, unter anderem einer «erthvollen Porzrllanschale, gestiftet von Sr. Majestät dem König, wird der „Gabentrmpel* eine reiche Sammlung von Ehrengaben aufweisen.. Im Ganzen stehen den Preisrichtern zur Ver fügung: 122,000 Mark zu Geldpreisen, 133 Ehrengaben und 31.4 Preismünzen. Während der Mittagspause ging ein in Dresden wohnhafter junger Gärtner, um sich zu erfrischen, in der Nähe der sogenannten Elb» insel bei Achteren ins Wasser. Vor den Augew der am User Zurückgebliebenen verschwand er plötzlich, vielleicht infolge eines Krampfanfalle», und konnte nicht gerettet werden. Die bei der Pillnitzer Fähre befindliche« Pioniere haben zu verschiedenen Malen den Strom abgesucht, ohne die Leiche zu finden. Dresden. Line große Anzahl von Tele- phondrähten, welche unterirdisch zu Kabeln ver» einigt und vom kaiserliche« Fernsprechamt« am Postplatz nach verschiedenen Richtungen vor längerer Zeit gelegt wurden, werden jetzt au» ihrer Erdbettung entfernt und in weiten GaS- röhren vereinigt. In gewissen Abständen sink in diese Röhrenlcitungen Einsteigekanäle ange bracht, um bei irgend einer Störung der Leitung sofort die betreffende Stelle untersuchen zu können. Bewährt sich die Einrichtung, so solleir umfassendere Einziehungen von oberirdischen Fernsprechleitungen innerhalb des Stadtcentrums erfolgen. HerwigSdorf, 15. Juni. Gestern Nach mittag fünf Uhr brannten hier die im Steinbruch befindlichen mit Stroh gedeckten ArbeitSbuden nieder. Der Brand entstand durch den lieber- muth eine- Steinarbeiters, der au« Scherz einen herabhängenden Strohhalm anzündete. Bei der Trockenheit war e« nicht möglich, das Feuer zu löschen. Da die niedergebrannten 8 ArbeitSbuden nicht versichert waren, und der fahrlässige Brand stifter mittellos ist, erwächst dem Steinbruch pächter und den Arbeitern immerhin ein Schaden von reichlich 100 Mark. Wildenfels, 16. Juni. In voller körper licher und geistiger Frische feierten hier dak Privatier Dittrich'sche Ehepaar und daS Gut»» besitz» Heidel'sche Ehepaar in Langenbach da» Fest der goldenen Hochzeit. Infolge übermäßigen Genusses von Sauer» ampfer starb in Netzschkau ein neunjährigem Knabe nach kurzem Kranksein. F r e i.b e r g. Am Dienstag früh kurz nach 3 Uhr wurde etwa 30 Meter vor Passirung de» Straßenüberganges in FreibergSdorf auf einen von Chemnitz einsahrenden Gütrrzug ein scharfer Schuß abgegeben. Die Kugel zer schmetterte da» vordere linke Fenster de» Führer stande» auf der Maschine und prallte'dann von der Stahlblechverkleidung der Feuerbüchse ab,, glücklicher Weise ohne den Führer und Feuer mann zu verletzen. Laut amtlicher Bekanntmachung beginnt dim diesjährige Michaelismesse in Leipzig am Sonntag, den 28. August, und endet am Sonn tag, den 18. September. Die Ledermrffe wird- am Montag, den 8. September, die Meßbörse für Lederindustrie am 6. September abgehalten. In, städtischen Armenhause zu Leipzig starb kürzlich eine ältere Insassin. In einem Nachlaß fand man 14,000 ML in Werthpapieren unk 1000 ML in baarem Gelde. Die Frau hatte da» Geld im Kasten einer alten Kommode verstrckt. Berlin, 15. Juni. Heute vormittag fand in der FriedenSkirche in Potsdam der feierliche Gottesdienst anläßlich de» Todestage» deS Kaiser» Friedrich in Geaenwart der Maje stäten, Prinzen und Prinzessinnen, de» Hof» staate», der Lhef« de» Civil-, Militär- unk Marine-Kabinett», de» Reichskanzler», der Staats sekretäre, StaatSmiaistrr, der Generalität und Admiralität, des OffiziereorpS der PotSdamer