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Liebscher. Reg. II 59/98. undTautsch waren Deutsches Reich. Dresden, 16. Juni. Ihre Majestäten der König und die Königin trafen heute Nach«. 3 Uhr 52 Minuten mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge, von Sibyllenort kommend, in DreSdeu-Neustadt ein und begaben sich vom Schlesischen Bahnhofe mit Sonderzug nach Haltestelle Strehlen, wo die Ankunft gegen V«v Uhr erfolgte. Ihre Königl. Majestäten habe» die Billa Strehlen bezogen. S Bischofswerda, 11. Juni. In der Kammerserhandlung vom 10. Mai »o. hatte der Landtagsabgeordnete Herr Schmale etklärt^ dich die hiesige Stadtverwaltung die für die Sieh» Märkte geltende ötägig« Quarantäne (ministerielle Verordnung vom 3. Dezember 1897) nicht ge- hörig innearhalten habe und daß dadurch vom Biehmarkt Bischofswerda die Maul« und KlaueM seuche in die Umgegend verschleppt ward« seh Insbesondere hat Herr Schmale behauptet, er könne nachweisen, daß am 18. Februär ao. Nach- , mittag» zwischen S—4 Uhr auf dem Bahnhof, polnisch« Viehhändler einen -roßen Transports lange schwebenden AuSgleichSanstelegenheit noch immer seiner Feststellung, nämlich die Entschei dung in der Quotensrage. Au- Wien wird ge meldet, die österreichisch« Quotenkommisston höbe den Vorschlag gemacht, die künftige Quote Oester reich-, also den Beitrag zu den gemeinsamen Lasten, auf 61V, V» und die ungarische Quote auf 38 V, Vo festzusetzen, aber schon wird ander seits aus Pest versichert, die ungarische Quoten kommission könne diesem Vorschlag, der eine Er höhung der ungarischen Quote um rund 8 */o bedeuten würde, nicht zustimmrn, sondern ver lange eine andere Berechnung der Quote. Bei solcher Fortdauer d«S Gegensatzes zwischen Oester reich und Ungarn gerade hinsichtlich de» Kern punkte» der gesummten Ausgleich-Verhandlungen ist eine Einigung zunächst noch gar nicht abzu sehen, leicht möglich wäre e» jedoch, daß eine weitere Hinauszögerung de» Ausgleichswerke» ungünstig auf die Stellung de» Kabinett» Thun zurückwirken würde, vielleicht wird e» aber gar nicht so lange noch sich zu halten vermögen, denn die Möglichkeit ist doch gewiß nicht aus geschlossen, daß da» Regierungsschifflein de» Grafen Thun schon an der Klippe der Sprachen frage scheitert, sobald nur die Deutschen in der selben festgeschlossen und einig bleiben. versteigert werde». Erstehung-lustige wollen sich zu obengenannter Zeit in hiesiger Kämmereiexpedition einfinden Bischofswerda, am 16. Juni 1898. Der Stadt rät h. »* Laug«. Gedenktage aus dem Leben Aönig Alberts und Sachsens Geschichte von 1628—1898. Die Wirren in Oesterreich. Der österreichische ReichSrath ist vom Minister präsidenten Grasen Thun im allerhöchsten Auf trage auf unbestimmte Zeit vertagt worden, wo mit die Thun'sche Regierung das Eingeständniß bekundet, daß sie sich in den gegenwärtigen zer fahrenen inneren Verhältnissen de- Kaiserstaatr» vorerst keinen Rath mehr weiß und eS darum für angezeigt hält, zur Abwechselung ohne da» Parlament „fortzuwursteln". Wie eS heißt, will die Regierung nunmehr zum AuShilfSmittel des tz 14 der Verfassung greifen, wonach sie au- eigener Machtvollkommenheit da» Budget und andere Vorlagen drkretiren kann; erst im Herbst soll der Reich-rath wieder einberufen werden und hofft Graf Thun angeblich in der Zwischenzeit Mittel zur Beseitigung der trostlosen Partei verhältnisse im Abgeordnetenhause zu finden. Jedenfalls beweist die plötzliche Vertagung de» ReichSratheS, der doch kaum erst wieder zu seiner Sommerfession zusammrngttreten war, daß sich auch die Staatskunst de» Grafen Thun rasch gegenüber den fortdauernden inneren Wirren in Oesterreich zu erschöpfen droht und daß auch er nicht der Mann ist, welcher wieder Klarheit und Festigkeit in die inneren Angelegenheiten Ei-lei- thanirnS bringen könnte. Einen Augenblick schien r», al» ob Graf Thun gesonnen sei, den wach- senden Anforderungen der slavischen Parteien und Nationalitäten Oesterreich« energisch ent- aegrozutretrn und sich demnach konsequenter Weise kräftig auf die Deutschen zu stützen, aber da» hätte freilich der Entfaltung einer bedeutenden Dosis von Muth und Entschlossenheit, ja von Rücksichtslosigkeit de» leitenden Staatsmannes sirgenüber den slavischen Stützen der letzten öfter- reichischen Regierungen bedurft, und um der bis- herigen Rechten des Abgeordnetenhauses nötigen falls den Fehdehandschuh hinzuwerfen, dazu ist Gras Thun «bensovenia dir geeignete Persönlich keit, wie e» vvv Im Gegentheil, nach einigem Hin« und Her lavieren ist auch da« Kabinett Thun allmählich in eine antideutsche Strömung gerathrn, und die Ernennung des ehemaligen Justizministers Slei-- pach, der den Erlaß der deutschfeindlichen Sprachenverordnungen mit verschuldet hat, zum Oberlandesgerichts - Präsidenten in Graz, das verbot de- kaum erst gegründeten deutsch böhmischen Städtebundes und die ganz ungerecht fertigte Auslösung des gut deutschgesinnten Ge- meinderatheS von Graz, sind Maßregeln, welche bereits deutlich das Abschwenken der Thun'schen Regierung-Politik von der deutschen Seite er kennen lassen. WaS soll aber nun weiter werden? Plant Graf Thun wirklich einen politischen Gewaltstreich, einen Verfassungsbruch, wie ausgetaucht« Gerüchte wissen wollen? Will er überhaupt nicht mehr mit dem ReichSrath regieren, sondern anstatt dessen die Landtage der einzelnen Kronländer in ihren Machtbefugnissen stärken ? Da- wäre aller dings schon das „Höchste", wie man in Wien zu sagen pflegt, einen solchen reaktionären Vorstoß hätte ja nicht einmal der selige Taaffe oder Graf Badens gewagt, indessen, offen gesagt, ein derartige- rücksichtslose- Vorgehen ist dem ehe maligen Statthalter von Böhmen doch wohl nicht zuzutrauen, er ist zweifellos nicht der Mann schneidiger Energie, weder nach der einen oder nach der anderen Seite hin. Klarheit in die verfahrene gegenwärtige Situation könnte nur die sofortige und bedingungslose Zurück ziehung der den Deutschen mit Recht so ver haßten Sprachenverordnungrn bringen, aber nach den mitgetheilten feindseligen Maßnahmen der Thun'schen Regierung gegen da» Deutschthum steht schwerlich noch zu erwarten, daß sie den Deutschen aus eine solche Weise plötzlich wieder entgegenkommrn sollte, um dafür die Czechen, Polen u. s. w. vor den Kopf zu stoßen. Wie e» nun vollend» mit der Erneuerung de» Aus gleich» werden soll, falls der ReichSrath uvch längere Zeit vertagt bleibt und fall» die Regie rung in demselben keine zuverlässige Mehrheit aufzutrriben vermag, da» ist geradezu eine poli tische Preisfrage. Zunächst freilich harrt der wichtigste Punkt in der ganze«, nun schon so Eoraspr-chstell« S». Itzltz. Bestellung« werd« bei allen Postanftaltrn de« deutschen Sketche«, für Bischofswerda und Umgeamd bei unser« Zeitungsboten, fowt, in der Lkved. d. Bl. angenommen. S»et»»f»«f,«,st,o Sahopau». Die diesjährige Mrschennuhung der Pickauer Allee, am Belmsdorferwege und an der alten Bautznerstraße soll nächsten Montag, den 2V Juni »e., Bormittags 1« Uhr, 1868 Bermöhlung des Kronprinzen Albert mit der Prinzessin Carola von Wasa. 1885. Bei Gelegenheit der Anwesenheit König Albert» in Berlin gingen die Pferde des Wagens durch, in welchem der König saß. Gotte» Fügung bewahrte ihn vor Schaden. LS Ju«i. 1888. Großartige Festlichkeiten au» Anlass der Wettinfeier in Dresden. reo J»«i 1886. Die preußischen Truppen marschieren durch Dresden nach Stolpen. Dirfe Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, LteaWugB» DmawoStaOtz und Goma»«»», und tostet einschließlich der Emmabeud» erscheinend« „»«>»> vierteljährlich^ Mark bv Pf. Rümmer der Zeitungspreisliste -338. Gesperrt wird vom 20. dieses Monat« ab bi- aus Weitere» der von RothnauSlitz nach E-nnewitz führende Kommunikationsweg wegen eine» Brücken- und Wegebaues. Der Verkehr wird über Spittwiy, beziehentlich Pottschapplitz und Wölkau gewiesen. Bautzen, am 13. Juni 1898. Königliche AmtShauptmann schäft. 328 II. Hempel. - H. Auf Fol. 298 de- Handelsregisters für den Bezirk de» unterzeichneten Amtsgericht« ist heute die Firma K. W. Thiele'» Nachs, Wob. Zesch in Bischofswerda und als deren Inhaber Herr Lederhändler Friedrich Robert Zesch daselbst eingetragen worden. Bischofswerda, am 16. Juni 1898. Königliches Amtsgericht. Ass, «cholze — Bezirksauzeiger für Bischosswertzi Amtsblatt der Sgl. AmtShmptmtmschttst, der Kgl. Schilt sowie de» Sgl. Amtsgerichts und de» < Stolpes »utz llmgegeutz. «tim ». de» MHaaptsteneramteS zu vmtzrir, adtratheS zu Bischofswerda.