Volltext Seite (XML)
... '.HA .'i ' - GLvWf^ kMM'Mi'dftt RittWnMberÄen Vahlprvtest «rhobetz »chch«,/ da durch den Wahlvorsteher in L-tngenau die Stimmzettel für den konservativen I und aationalliveralen Kandidaten durcheinander- gr-tzachk worden find, so daß da« Resultat nicht I Mchr M°u tzstzustHm ist., ferner sonder He- man^orstand a^üM, >y^ emen Schutzmann I iy' llmform Stumnzettel -für den konservativen I K-n-j-at-n iwrL Men. MMttereckorduu», bei Tr. Exzellenz dem Vrafenvitzthma. Die Vorsitzenden der Arbeit». ÄMchMe kser k ^k o n a A r b e i t e r - und GehilfmiDrganisativNen der S sächsischen Groß- I städt«Dre»dvr, Leipzig un-Shemnitz leisteten am I Gonnäbend einer Einladung de» Herrn Staat». I M inister Grasen Vitzthum v. Eckstädt Folger um -em Herrn Staatsminister die Wünsche M Mtionolen AHeiter- und Sehilsenorganisa- I Monyi vorzutpagen. An der Audienz nahmen von Leipzig Herr Sekretär und GtMtverordneter Bunzel, von Dresden Herr Buchdruckereifaktor S. Holb-. von Ehchnnitz Herr Sestytär Kröbner teil. -Herr Bunzel bqtdär Herrn Staatsminister, bei I der Negierung dahin wirken zu wollen, daßder Schul- Unteeeicht Mnd^LiaLehrmittel unentgeltlich seien und die Negierung Mittel zur Verfügung stelle, um begabten Kindern unbemittelter Eltern den Gesuch Höherer LHranstalten zu ermöglichen. Die Versuch« -er Neuerung, paritätische ArbeitSnych- Meise «nzurichten, bat die Deputation nicht aufzu- -geben, son-fwn tatkräftig weiter zu verfolgen. In HckWchnungDstage möchte die Regierung die Ge meinden veranlassen, für ihre nationalen Beamten Mich Aidettrr guter gesunde und bMge Woh- üutchen zu schafstn, um so der in Sachsen allge mein herrschenden Wohnungsnot tatkräftig zu be- Hignen. Weiter Wurden die Wünsche für die Wureaubeamkm ausgesprochen. Herr GolbS (DreS- Len) wieS den Herrn StaatSminifter darauf hin, Laß^tmJnterosie -er nationalen Arbeiterbewe gung schr erwünscht wäre, daß zu Men nationalen 'Vertretungen da» Verhältniswahlrecht eingeführt werde» um so auch-er nationalen Arbeiterschaft eine selbständige Vertretung zu ermöglichen. Herr Se kretär Kühner brachte die Wünsche der Hand- lungSgchilsen und Privatbeamten vor und bat, '-er. der Vergebung von staatlichen Arbeiten nur , Unternehmer zu berücksichtigen, die ihren Arbei- lern und Angestellten das Koalttionsrecht sichern und dse für ihte Beamten keine Konkurrenzklausel «ingeWrt haben. Die Heranziehung von Arbei- lern und Handlungsgehilfen zum Amte eines Schöffen und Geschworenen und deren Bezahlung, - Lie Htränziehung von Arbeitern als Gehilfen für die Hüverbe-, und HandlungSgehUfen für die »Handelsinspektoren wurde erbeten. Der Herr StaatSminifter brachte den Vertretern der natio nalen Arbeiter das größte Wohlwollen entgegen, gleichwie eS sein Herr Vorgänger Graf von Hohen- : Hal und Bergen getan hat, und versprach die weit gehendste Berücksichtigung der vorgebrachten Wünsche. — Die Auszahlung der MterstStzuugSgeldrr an Tabakgrbeiter, die durch die neue Tabaksteuer geschädigt worden find, schien bisher Schwierig- - keilen zp bereiten, denn trotz mehrfacher Gesuche ist in gänz Sachsen bisher nichts ausgezahlt wor den» Der Borfitzende des Tahakinteressentenver- eins in Döbeln hat nun auf eine Beschwerde, die er durch Bermtttlung des Abg. vr. Nietham- mq; eiqreichte, vom Finanzministerium die für die , beteiligtm Tabakarbefter erfteuliche Nachricht er halten- daß der Auszählung der Unterstützungs gelder, die allen Gesuchstellern bewilligt worden find, nichts mehr im Wege stehe. — Zur Unter- stützmg beschäftigungsloser Tabakarbeiter haben bis zum 18. Oktober allein die Hauptzollamts- Bezirke Dresden und Grimma 1700V -ck ausge zahlt. — Die Septembernummer de» HermannSbur- ger Missionsblattes enthält u. a. den Jahresbericht der Industrieschule in Naynimpeta in Indien, der «inen neuen Beleg dafür gibt, mit welchem Eifer und'Srfolg die Mission daran arbeitet, ihre Ge meinden in der Heidenwelt auch wirtschaftlich zu ' heben. Einige Abschnitte MS dem Berichte deS Missionar» Burmestek' seien hier tnitgeteilt: „Im ganzen wurden durchschnittlich etwa 18 Gesellen und 18 Lehrlinge, sowie 9—12 Arbeiter und ein . Schreiber beschäftigt, also etwa 40-48 Leute. Im vergangenen Jahre haben wir auch zum ersten Male Möbel, au» Nosewood, einem wunderhüb schen, fast schwarzen indischen Holz, da» aber trotz der dunklen Farbe seine hübsch« Maserung im 'Volieren bewahrt, angefertigt. Da» erste Stück Rtipie» Möbel neugemacht lieben Reparaturen, Sauarbei ten uiw etwa 8000 Packkisten. Im Anfänge de» Jahre» haben wir auch zum ersten Male eine kleine Preisliste auSgesandt, diese teils auf einer kleinen Handpresse selbst gedruckt; teils mit einem Vervielfältigungsapparat Herstellen lassen. Da diese jetzt fast «ergriffen ist und schon ein gutes Teil Bestellungen eingebracht hat, so find wir jetzt -ab«i, «ine neue Liste mit Bildern der von uns geferttgten Möbel herzustellen. Wir können, hoffe ich, auf diese Weise unseren Kundenkreis noch be- düttend erweitern; unsere Sachen gchen jetzt schon SPO—700 Kilometer wett, besonder» nach Norden, da wirklich gute Möbel dort überhaupt nicht zu haben find und bisher alles von Madras bezogen wurde. Daß die Industrieschule wirklich an der sozialen Hebung eines wenn auch bisher nur klei nen Teiles unserer Christen arbeitet, kann man am besten an der Arbeiterkolonie sehen, die sich allmählich von -Wei Seiten um das Sudradorf Beripet herumzieht; ES find in den letzten 8 Jah ren S schöne neue Häuser von unseren Leuten hier gebaut worden, von denen 8 gute, feste Backstein- Häuser find, die sich vorteilhaft von den Häusern der übrigen Christen und der heidnischen MalaS abheben. Einer unserer Leute hat sich im letzten Jahre ein HauS mit Veranda und Zementfuß- boden gebaut, da» mit Platz wohl 180 Rup. wert ist, und er hat die ganze Arbeit fast in seinen Frei stunden gemacht. Und nur etwa eine Woche unsere Arbeit darum versäumt. Er hat nur 16 Rup. dazu geliehen, die er jetzt auch schon bald abbe zahlt hat. ES ist das wirklich ein glänzendes Re sultat, wenn man bedenkt, aus was für elenden Verhältnissen die Leute Herkommen." Radeberg. Das Stadtverordnetenkollegium stimmte dem Ratsbeschluß zu, sich dem von Hernr Geh. Rat Rumpelt empfohlenen Zentralarbeits nachweis für die Orte um Dresden anzuschließen. Ferner beschloß «S, 1800 -ck zur Einrichtung des Kartensystems für die städtische Sparkasse zu be willigen. Nachträglich hat sich eine weitere lieber- schreitung -er KrankenhauSbau-Summe um 2902 Mark herauSgeftellt, die nachbewilligt wurde, so daß die Gesamtbaukosten nunmehr 298 706 -F be tragen. Auf ministerielle Anordnung hin macht sich die Aenderung der Lehrergehaltsstaffel nötig und zwar ist das WohnungSgeld der Lehrer etwas -u erhöhen. Die Stadtverordneten stimmen der neuen Wohnungsgeldfestsetzung zu. Schließlich wird beschlossen, gegen das Urteil der Kreishaupt mannschaft, wonach den Gemeindepensionären die Pensionen auf Grund des Gesetzes vom 24. Dezem ber 1908 zu erhöhen find, bei dem Oberverwal tungsgericht Berufung einzulegen. 82 ll. Dresden, 25. Oktober. Doppel-Ballon« taufe und Einweihung des nene« Balloufüll- platzeS deS Sächsische» Vereins für Lnftschisfahrt. Im sächsischen Lustschiffahrtswesen sind abermals große Fortschritte zu verzeichnen. Der Sächsische Verein für Luftschiffahrt hat seine Luftflotte um das Doppelte vergrößert und sich zwei Startplätze gesichert, der eine für Kohlengas, der andere für Wasserstoff-Füllungen. Dieser liegt bei Nünchritz an, der Bahnstrecke Dresden—Röderau bei der chemischen Fabrik, die von der Firma v. Heyden dort errichtet worden ist; der andere wird inmitten -er neuen Radrennbahn bei Reick hergestellt. Mit dem neuen, am gestrigen Sonntag geweihten Auf- stiegplatz des Sächsischen Vereins für Lustschiffahrt ist in Sachsen die erste Wasserstoffan lage fürLuftschif fahrt hergestellt. Man füllte bisher die Freiballons für Sportfahrten fast ausschließlich mit dem überall erhältlichen Leucht gas. Erst im letzten Jahrzehnt ging man auch zu häufigeren Füllungen mit dem in chemischen Fabri ken elektrolytisch hergestellten reinen Wasserstoff über. Die Füllung der Ballons mit Wasserstoff hat große Vorzüge. Wasserstoff ist geruchlos und ungiftig. Bei Luftfahrten mit Wasserstoff sind deshalb Geruchsbelästigung und Dergistungsge- fahr ausgeschlossen. Der mit Wasserstoff gefüllte Luftballon läßt sich leichter auf einer gleichmäßi gen Höhe haltens als der mit Leuchtgas gefüllte. Die Füllung mit Wasserstoff ermöglicht ferner das Mitnehmen einer größeren Menge Ballast und eine längere Fahrtdauer. Die chemische Fabrik v. Heyden gewinnt in ihrer Zweigfabrik bei Sta tion Weißig nahe Riesa reinsten elektrolytischen Wasserstoff und hat dort einen Gasometer von 3200 edm gebaut und dort mit dem Sächsischen Verein für Lustschiffahrt einen Sportplatz für Ballonfüllung verbunden. ES können dort zur zeit gleichzeitig drei Ballon» gefüllt und abge lassen werden. Die Füllung der Ballon» dauert nur 16 bi» 80 Minuten. Ein kleine» in der Nähe de» Gasometer» errichtete» Gebäude dient den Doppel-Ballontause eingeweiht. Za-KSÄHe Ast- E gehörige der Sportwelt, Vertreter staatlicher und « städtischer Behörden, viele Offiziere au» Dresden und Großenhain wohnten dem feierlichen Akt der Doppeltaufe bei. Oberbürgermeister Beutler au» Dresden und der Gründer der chemischen Fabrik von Heyden nahmen die Taufe der beiden neuen Luftschiffe „Luna" und „Heyden I" vor. ^Lu- na" hat 948, „v. Heyden I" 680 ebm Inhalt. L „Luna" kann bi» zu8Luftschiffer, „v. Heyden l" bi» H zu vier Lustschiffer aufnehmen. — Durch die bei- Z den neuen Füllplätze ist es dem Sächsischen Verein für Lustschiffahrt endlich ermöglicht worden, inten- H fiver als es bisher geschehen konnte, an den sport- ' lichen Aufgaben der Lustschiffahrt teilzunHmen und auch andere Vereine Deutschlands zu Sport- führten von Dresden aus aufzufordern. Schon in nächster Zeit soll eine Art Ballon-Fuchsjagd stattfinden, zu der alle sächsischen Vereine, sowie die von Halle und Breslau eingeladen werden sol- > len. Der Sächsische Verein für Lustschiffahrt wen det auch der Motorlustschiffahrt wie überhaupt > Men flugtechnischen Problemen weiter sein Inter- esse zu; die Firma Gebr. Bienert hat zu diesen, Zwecke 8000 -ck zur Verfügung gestellt. Schönheide. Die umliegenden Staatssorsten weisen noch einen beträchtlichen Bestand an Hoch- wild auf. In mondhellen und milden Nächten werden oft starke Rudel umherziehend beobachtet. Der hiesige Kgl. Oberförster hat kürzlich einen stattlichen Zehnender erlegt. Ein Knabe, der Leseholz sammelnd, im Walde zwischen Schnarr tanne und Schönheide sich aufhielt, wurde von einer Hirschkuh dermaßen in die Enge getrieben, daß sich der Junge nur dadurch in Sicherheit zu bringen wußte, daß er an einem Baum empor kletterte und dort verblieb, bis das durch näher kommende Menschenstimmen und des Jungen Ge schrei verscheuchte Tier das Weite gesucht hatte. Vermischtes. . — Ein Orchester von tausend Musikern (!!) braucht -er Komponist Gustav Mahler für seine achte Symphonie, die er im nächsten Jahre in München aufführen lassen will. — Wunderbare Leistungen der Bamberger Polizeihunde. In der Nacht zum Mittwoch wurden in Bamberg dem Restaurateur Geus in der Egelseestraße und dem Schlossermeister Pflaum in der Herzog Maxstraße gemästete Gänse ge stohlen. Die beiden Bestohlenen sind mindestens 1'/, Kilometer voneinander entfernt. Bom Täter in beiden Fällen keine Spur. Polizeihund „Lux" wurde von seinem Dresseur, Schutzmann Lunz, am anderen Morgen alsbald nach Bekanntwerden des einen Diebstahls auf die Spur gesetzt. Der Hund verbellte die Wohnung des Flurers Schuh mann, in der Nähe des Geus gelegen. Später wurde der zweite Diebstahl gemeldet, und Schutz mann Lunz setzte nun den zweiten Hund „Nelly", der an einer zum Diebstahl benützten Leiter Witterung nahm, auf die Spur. Der Hund ver folgte die ausgenommen« Spur über den Vieh markt, den Heinrichsdamm, über die Luitpoldbrücke zur Peuntstraße und hielt vor derselben Türe, wie früh der „Lux". „Nelly" ging aber noch weiter und förderte hinter einem Bretterverschlag die gestohlene Gans zutage. Nun blieb dem Flurer nichts mehr übrig, als die Tat einzugestehen. In diesem Falle haben die Hunde gewiß groß-. artig gearbeitet. —Gesprengte Spielhölle. In Düsseldorf ist eine Spielhölle, in der etwa 20 Personen ver botenen Glücksspielen stöhnten, von der Polizei auSgehoben worden. Die Spieler, meist Metzger, Viehhändler und Kaufleute, spielten um hohe Be träge. Einer der Hauptbeteiligten hätte seinem Opfer an einem Abend 4000 Mark abgenommen. — Zu wohltätigen Zwecken hat Kommerzienrat Tilsmanns in Neu-Cronenberg aus Anlaß seiner 40jährigen Tätigkeit im Landkreis Solingen diesem bei seiner Uebersiedelung nach Wiesbaden 100 000 gestiftet, die in erster Linie zur Erziehung Jugendlicher verwandt werden sollen. — Amerikanische Zollplackereie«. Ueber die skrupellose Art und Weise, mit der die amerikanischen Zollbeamten die Reisenden behandeln, macht der „Progresso italo - americano" allerlei interessante Enthüllungen. Erst kürzlich begann ein Beamter, nachdem er die Koffer aufs genaueste revidiert hatte, die Büste einer Dame abzutasten, weil er die Einschmugglung von Diamanten argwöhnte. Die Antwort war «ne kräftige Ohrfeig«; die Dame wurde verhaftet. Später stellte sich herau», daß st« die Gattin eine» Richter» de» obersten BundeS-