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«chVch d« «MMWstül, «hmd» » Uhr- kein« Gewähr. Vür^6rm6i8t6r Ha^emumi. - Deutsche» Reich. AM Gednttstag der Kaiserin (LL. Oktober). Ihre Majestät di« Kaiserin tritt am 2L. Oktober in ein neue» Lebensjahr; da» deutsche Voll schart sich an diesem Lage in Liebe und Verehrung um den Kaiserthron, denn niemand möchte fehlen, wenn e» gilt, dem erlauchten Geburtstagskind« huldigend zu nahen und der Allerhöchsten Ara» de» Reicht» ft, DaNk und Fürbitte gegen Gott MNE ^VEWENSWUNslye VMHMVM-eN» DEven d» lauert wrhmüttg aus den Staatsmann und die einsichtig« Führer der großen bürgerlichen Parteien, die im Stande wären, diesem unerquicklichen Zu- Streng genommen ist t im tichtM GtW » denn wenn auch im W so fest gegründet und so sicher gewonnen wie un sere Kaiserin. AuSgestattet mit reichen Gaben de» Geistes und des Herzens, verdient die Herrscherin die Liebe des Volkes. Weit entfernt davon, sich in politische Angelegenheiten einzumischen, wie es manche Frauen nur allzuoft und allzugern tun, hat unsere Kaiserin ihre Stärke nur da gesucht, wo sie für die Frau in der Tat liegt, nämlich in der eigenen Familie, sowie auf dem großen, wei ten Gebiet der Wohltätigkeit und der Fürsorge für Arme, Bedrängte, Krüppel und Notleidende. Nicht im Herrschen, sondern allein im Dienen fand und findet die Kaiserin das Ihre. Nicht mit Unrecht wird daher unsere Kaiserin mit der Königin Luise von Preußen verglichen, die ihr höchstes Glück in der Liebe zu ihrem erlauchten Gemahl, dem König Friedrich Wilhelm HI., und in ihren Kindern suchte; die ein warmes, mild tätiges Herz gerade für die Armen ihres Volkes hotte. Wie jener hohen Frau, so ist auch unserer Kaiserin die Sorge für die Familie die erste Auf- gäbe. Wir können der Vorsehung nicht dankbar genug sein, daß wir im Hohenzollernhause ein Fürstengeschlecht haben, das jeder Ehe, jeder Fami lie ein weithin leuchtendes, nachahmungswertes Beispiel gibt. Ach möchte unser Volk das doch immer mehr erkennen und dahin streben, es der Kaiserlichen Familie gleich zu tun! Schwer ist es nicht, wenn Ehegatten die rechte Herzensstellung zueinander haben, daS heißt, wenn sie nicht neben einander herlaufen, sondern miteinander leben und ihre Freuden wie ihre Leiden teilen, wenn sie nicht immer das eigene Ich betonen und nicht glücklich sein, sondern glücklich machen wollen. Das lebt uns der Kaiser mit seiner hohen Gemahlin vor, und wenn die Kaiserin den Kaiser auch bei manchen großen Festen begleitet, sobald die Pflicht sie ruft, ihr Sehnen gehört doch dem Heim, in das sie immer wieder gern zurückkehrt. Sichtlich hat sich über das Leben und Wirken der Kaiserin der Segen der Vorsehung ergossen. Der reiche Kran ke» Familienglück», der unser Kaisechau» um strahlt, hat unlängst durch die Geburt de» dritten Enkel» ein neue» Rei» empfangen. Diese» Fami. lienglück de» Hohenzollernhause» empfinden die treuen deutschen Herzen um so mehr mit, al» da» Volk immer wieder sieht, mit welcher Liche die «Min an seinem Wohle teilnimmt, wie reichen . -- - .. - >er sächsische Lrzähker, Ta-ev litt für Pifchosswerda, Stolpen und Umgegend der «al. «mtshauptmmmfchast, der Kal. Schulinwektton und des «gl. Hauptrollamtes - zu Bautzen, sowie de» Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Reichstag nur diejenige Regierungsvorlage Gesetz werden kann , welche die Zustimmung der Mehr heit der Reichstagsabgeordneten erhalten hat, so ist «S doch im SiNn« der parlamentarischen Arbeit und Verantwortung ein großer Unterschied, ob diese Mchrhejt der- einheitliche Ausdruck der Ueber- zeugung edier großen Partei ist, oder ob diese Mehrheit erst durch eine Reche von Kompromissen erzeugt werden muß. Leider ist die ganze par lamentarische und politische Situation im Deutschen Reiche zurzeit eine derartige, daß es gar nicht abzusehen ist, wie und wann wir im Deutschen Reichstag gesündere parlamentarische Zustände er halten sollen, aber das muß doch schon jetzt die Ueberzeuguna eines jeden Deutschen sein, daß nicht der Reichstag, sondern die Patteizersplitteruna an diesem unerfreulichen Zustand schuld ist, und alle Bestrebungen, die darauf hinzielen, die Partei zersplitterung zu bekämpfen und geistesverwandte kleinere Parteien zu größeren zusammenzuschließen, sind dazu angetan, das Uebel zu mildern. Es ist schrecklich zu sagen, daß das glückliche, seit nun fast 39 Jahren geeinigte Deutsche Reich in par- lamentarsich« Hinsicht fast dieselbe Misere noch einmal durchzumachen hat, die es in früheren Zeiten infolge der staatlichen Zerklüftung ertragen mußte. Der Altteichskanzler Fürst Bismarck hat dem deutschen Volk daS Zeugnis der politischen Reife mit den Motten ausgestellt: Heben wir das deutsche Volk politisch nur erst in den Sattel, reiten wird eS dann wohl schon selbst können! — Die Fähigkeit den politischen Ritt auszuführen, wird auch heutzutage niemand dem deutschen Volk absprechen, aber es wird in einem höchst fatalen Zickzack nach dem Ziele vorwärts gestrebt. Die Schwierigkeiten der inneren Lage. ° - - - - Wie gemeldet wird, will der Reichskanzler von BHuMn Hvllweg zu Anfang des Monats RMmb« die Führer der bürgerlichen Parteien zu mehre«» Konferenzen über die politische Lage und das ArbeitSprogramm des Reichstags ein laden. So erfreulich diese Meldung in bezug auf die Absichten des Reichskanzlers und die Art und. Weise seiner Politik zu nennen ist, so. läßt diese Einladung der bürgerlichen Parteien zu Konferenzen mit dem Reichskanzler doch wiederum die ganze Schwierigkeit der mneren Lage des Deutschen Reiches erkennen. Man könnte zwar sich bv den besten Absichten des Reichskanzlers dqmit tröstzn, daß er bei den Arbeiten im RnchS- tqa eben darauf angewiesen ist, daS Gute dort zu nchmen, wo und une er es gerade findet. Aber was bedeut« denn diese so hübsch klingende parlamentarische Klugheitsregel? Sie kann für die politische Praxis im Reichstag doch nur den Sinn haben, daß die Reichsregierung ihre Politik auf verschiedene Mehrheiten zu stützen genötigt ist und für ihre Gesetzesvorlagen bald die eine, bald die andere Mehrheit im Reichstag zu er langen bestrebt snn mutz. ES kann ja mit dieser Politik einige Zeit vielleicht ganz gut gehen, zumal wenn vis Parteien auch immer daran denken und danach bandeln, daß über dem Pattei interesse die großen gemeinsamen nationalen Interessen stehen müssen. Für die Dau« ist ab« diese Schaukelpolitik mit wechselnden Mehr heiten im Reichstag als ein politisches Unglück zu bezeichnen, dmn ein« solchen Politik fehlt die Macht der Einmütigkeit und der Stetigkeit, auf die «in große» Polk wie da» deutsche doch An spruch haben Mch. Die voch immer herrschende Parteizerjplittettmg im deutschen Volk kommt eben auch im Reichstag und dann auch in der FÜhruua d« parlamentarischen Geschäfte »um ^U8 ^vlas8 wemer OsbsrÄsklvIlwA lluotl kissiKHr 8taät llttä w6lN68 ^tQl8LQtntttz8 als öiirKsrwsiLter sivd wir von äsr Bürger- Ullli Liilvvobn658oilaft 80 vielLeitiZe UQtl obreo volle 80^0130 äse Vsrtrau6L8 äsrKsbraobt rvoräeir, äa88 68 wieb MmA, äutlir weinen liekKetriblleflleii Dank ruw ^U8äru6k ru bringen. äev 19. Oktober 1909. wettest« «erbrewmg BW«, werd« bt» vor«. 10 Uhr angenommen, Atz«, Mdkompltjtrrte Anzeigen tag« vorder, und kost et Ur vittgelpaUer« KorpuszÄe 12 dir Reklamezeil« 30 für dm^lg«w« rag und erlwet» k 70 I -K so itkustv« Bestellgeld. 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