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o. Ttrifvorschristr» mitt« der HK 2, 4 unter » o bi« d ist auch daun nachzugtheu. «ran die Vedienüng der Auudm in ihrer Behausung stattfiitdet. Frankreich droht schon wieder in einen Kon flikt mit Marokko zu geraten. E» heißt, daß seit einiger Zeit europäische und besonder» französi sche Schutzbefohlene im Innern Marokko» von den Beamten de» Sultan» Mulcty Hafid Mißhand lungen erführen und daß sich der Sultan weigere, Gewährung einer Bei „ dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Bischofswerda, am 30. September 1909 Der Gertcht-schrriber des RSuisUche» ««t-grrlchts. Diese Bestimmungen finden auch auf daS weibliche Bedienungspersonal der Barbier» und Friseurgeschäfte, sowie auf bie selbständigen Friseuß und ihr Personal Anwendung, Den Bestimmungen I . gleichviel, ob die Ausübung pe- Gewerbes von dem Geschäftsinhaber selbst oder seinem Personale erfolgt. Die Gerätschaften sind in einem sauberen, leicht mit Bürste und Seift zu reinigenden Behälter mitzusühren 0. Weltliche» Personal In dem SowikurSverfahre« über das Vermögen des Handelsmanns Heinrich Echlettikrich, Küher in Oberputzkau, jetzt in Leipzig, ist zur Abnahme der Schlußrechnung de» Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegep da» Schlußverzeichm« der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren BermögenSstücke — sowie über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder de« Gläubigerausschusses — der EchWFterM« auf den 2S. Oktober 1909, vormittags 10 Uhr, vor DaS Rätselspiel betreffs der wiederholt ange kündigten und ebenso oft dementierten Reisen de» Zaren nach Italien und Konstantinopel dauert fort. Eine Wiener Meldung erklärt, die ge plante italienische Reise de» russischen Herrscher» sei für diese» Jahr höchst fraglich geworden-vor aussichtlich werde sie erst nächste» Jahr stattstn- den. Dagegen versichert ein römische» Tele- Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden, soweit nicht eine härtere Bestrafung auf Grund anderer gesetzlicher Bestimmung einzutreten hat, mit Geldstrafe bi» zu SO Mark bestraft. Bischofswerda, den 1. Oktober 1909. Der Ltadtrat. l 3» Vertretung: «l. «»»wert. Finanzielle Lichtblicke. Nach den sehr trüben Zeiten der Ausfälle an den Zoll- und Steuereinnahmen hat nun endlich wieder eine günstigere Periode für die deutschen Finanzen begonnen, denn für die Zeit vom 1. April bis 1. September dieses Jahres zeigen die Zölle und Reichssteuern eine Mehreinnahme von 80 Millionen Mark gegen dieselbe Zeit des Vor jahres. Diese Mehreinnahme ist deshalb hoch er freulich, weil der Reichshaushalt von den Minder einnahmen des vorigen Jahres noch ein bedeuten des Defizit aufzuweisen hat, es ist daher Hoffnung vorhanden, daß das Defizit vielleicht ohne die Zu hilfenahme einer Anleihe gedeckt werden kann. Die Mehreinnahmen an Zöllen und Steuern stammen zum großen Teil daher, daß sich die Einfuhr fremder Waren nach Deutschland wieder gehoben hat. Es haben aber auch zu der Erhöhung der Einnahmen die neuen Steuern schon wesentlich beigetragen, und zwar die Zigarettensteuer, die Brausteuer, die Schaumweinsteuer und auch schon die Stempelabgabe für Gewinnanteilscheine und Zinsbogen. Die Brausteuer, deren Einnahme im Juli 3,5 Millionen Mark ausgemacht hat, hat im August 4,4 Millionen Mark abgeworfen. Bei der Schaumweinsteuer hat die August-Einnahme nahezu 1 Million Mark ausgemacht, während sich die letzten Monatseinnahmen auf je 600 000 bis 700 000 stellten. Hier tritt die Wirkung der neuen Besteuerung in die Erscheinung. Bei der Zigarettensteuer, bei der die Steuerneuerung erst am 1. September in Kraft getreten ist, merkt man die Vörwirkung. Sie hat im August 1,9 Millionen Mark gebracht, während die früheren Monatseinnahmen nicht viel über eine Million Mark ausmachten. Die Gewinnanteilschejn- und Zinsbogensteuer hat für den August die Einnahme von 119 509 abgeworfen. Der geringe Betrag erklärt sich daraus, daß Talons in der Zeit vor dem August in so großem Maße zur Abstempelung gebracht wurden, daß die Juli-Einnahme aus dem Reichsstempel für Wertpapiere, unter dem vor dem 1. August diese Einnahmen verzeichnet wer den mußten, nicht weniger als 10,2 Millionen Mark oder 7,2 Millionen Mark mehr als im gleichen Monat des -Jahres 1908 aüsmachte. Die Einnahme aus dem Stempel für Grundstücksüber tragungen, der gleichfalls besonders zur An- schreibung gelangt, hat im August 47 667 aus gemacht. Die Zölle haben im August eine Ein nahme von 62,4 Millionen Mark abgeworfen, oder 10 Millionen Mark mehr, als im Monatsdurch schnitt im Etat von ihnen erwartet ist, Die Juli- Einnahme der Zölle in Höhe von 76,3 Millionen Mark war selbstverständlich nicht wieder zu er reichen, da vor dem Eintritt der neuen Verzollung von Kaffee, Tee, Tabak usw. möglichst viel Ware nach Deutschland cinzuführen versucht wurde. Bis Ende August hatten die Zölle 290,2 Millionen Mark oder 51,6 Millionen Mark mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres eingebracht. Gegenüber der fünfmonatigen Etatsratc beläuft sich ihr Mohr auf 28,2 Millionen Mark, was für die Gestaltung der Reichsfinanzlage im laufen den Jahre sehr zu begrüßen ist. H seinen weitesten Kreisen und Schichten gewiß den herzlichsten Anteil nimmt — Kronprinzessin Cä- eilie wurde am Donnerstag abend '/.IO Uhr im Marmorpalais zu Potsdam von einem Prinzen glücklich entbunden. Es ist die» der dritte Sohn des kronprinzlichen Paares und , demnach der dritte Enkel Kaiser Wilhelms. Der erste Sohn des kronprinzlichen Paares, Prinz Wilhelm, wurde am 4. Juli 1906, der zweite Sohn, Prinz Louis Ferdinand, am 9. November 1907 geboren. — Freitag früh gegen 9 Uhr rückte eine kombi- merte Batterie des 2. Gardefeldartillerieregiments zum Lustgarten aus und gab einen Salut von 72 Schuß ab. Die Stadt Potsdam trägt reichen Flaggenschmuck. Zum Ableben des GtaatSmiuistrr» Grasen von Hohenthal und Bergen schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": „Der frühere König!, sächs. Staatsminister vr. Graf v, Hohenthal und Ber gen ist am 29. September abends zu Dresden ge storben. Fast 21 Jahre, vom Mai 1885 bi» März 1906, hatte der nun Hingeschiedene als sächsischer Gesandter und Bevollmächtigter zum Bundesrat auch in Berlin gewirkt, wo er das freundlichste und beste Andenken an seine ersprießliche amtliche Wirksamkeit wie an sein persönliches Auftreten hinterließ. Weiteren Kreisen wurde die hervor- ragende Stellung, die Graf Hohenthal sich in Ber lin errungen hatte, besonder» deutlich offenbart bei seinen: Abschied aus der Reichshauptstadt. Hier waren er und seine Kinder geboren, und Berlin galt ihm völlig als zweite Heimat. Hatte der große Kaiser Wilhelm einst die Herberufung des Grafen Hohenthal als „sehr genehm" bezeich- net, so konnte dieser selbst die Worte freundschast- sicher Verehrung, die ihm der Reichskanzler Fürst v. Bülow beim Scheiden widmete, mit dem Ge ständnis erwidern, es sei ihm überaus sAver ge- worden, seinem hiesigen Posten Valet zu sagen. Mehrere Male zuvor schon hatte Graf Hohenthal seine Berufung zum leitenden sächsischen Minister durch den Hinweis abgewendet, er vermöge dem engeren Vaterlande in der bisherigen Stellung bessere Dienste zu leisten. Endlich aber war er dem Rufe seines König» gefolgt, und nun ver nimmt Berlin mit Wehmut die Kunde vom Tode des so arbeitsfreudigen Und überall beliebten Staatsmannes, dessen Andenken in hohen Ehren bleiben wird." Auf der Kaiserlichen Werft zu Wilhelmshaven fand am Donnerstag mittag 1 Uhr der feierliche Stapellauf de» Linienschiffe» „Ersatz Oldenburg" statt. Der Oberpräsident von Hannover, Wentzel, hielt die Festrede, den Taufakt vollzog die Fürstin zu Inn- und Knyphausen, wobei da» neue Pan zerschiff den Namen „OstfrieSland" erhieft. Am 1. Oktober dieses Jahre» waren dreißig Jahre seit dem Bestehen des höchsten deutschen Gerichtshofes, des Reichsgericht» in Leipzig, ver flossen. Von den Mitgliedern deS Reichsgericht», die bereits bei seiner Gründung tätig waren, ist nur noch eines im Amte, ReichSgerichtSrat vr. Schlesinger. / . ' ' Frankreich., Deutsches Reich. Im deutschen Kaiserhause ist, wie schon ge meldet, ein freudige» Familirnereigni» einge- treten, an welchem das ganze deutsche Volk in den Mißhandelten eine Entschädigung zu ge währen. Der Gesandte Frankreichs in Tanger. Regnault, hat deshalb seiner Regierung vorge schlagen, die gesamten Einnahmen dttmarokkani- schen Hafenzölle sofort mit Beschlag zu belege», um aus diesen Geldern den ausgeplünderten Schutzbefohlenen eine Entschädigung zu gewähren. Vorerst mutz allerdings die Nachricht von der angeblichen Mißhandlung dieser Schutzbefohlenen mit Vorsicht ausgenommen werden, weil die Nach- richt aus französischer Quelle stammt. E « g lau d. Bon englischer Seite au» werden »eue Eut- hullutzg« über schwere Greuel, welche im Kongo staate vyn Beamtet desselben an zahlreichen Ein- geborenen begangen worden sein sollen, ver öffentlicht. Der Ehrensekretär der Kongo „Re form" Association bringt in den „Daily New»" Berichte über diese Greueltaten. Danach wurden über 100 eingeborene Männer, Frauen und Kin- der lebendig verbrannt; andere Eingeborene wur den an Bäume angebunden und dienten sä al» lebende Schießscheibe für das Revolverschieben der bei den Kongogesellschasten angestellten belgischen Beamten: Viele Eingeborene wurden für gering fügige Vergehen mit Peitschenhieben bedacht, manche bis zu hundert Streichen am Tag. Ganze Dörfer der Eingeborenen sind von den betreffen den Beamten niedergebrannt worden. Ein Bel gier gab sogar die von ihnen getöteten Einge- borenen den Kanibalen zum Verspeisen. — Sollten diese Berichte den tatsächlichen Verhältnissen ent sprechen, so erscheint ein Eingreifen der europäi schen Kolonialmächte in diese Zustande im Kongo staat, welche der europäischen Zivilisation gerade zu Hohn sprechen, dringend geboten. Jedenfalls erscheinen König Leopold und Belgien, welche ja den Kongostaat annektiert haben, durch diese Dinge schwer kompromittiert. In Portsmouth lief ein neue» englische» Pan zerschiff vom besseren Dreadnoughttyp, der „Neptun", von Stapel. Spanien. In ganz Spanien herrscht freudige Erregung über die Besetzung des Guruguberges im Riff, auf welchem bisher die Riffkaylen ihre vorzüglich sten Positionen hatten, feiten» der spanischen Ex- peditionStruppen. In Madrid kam eS zu begei sterten patriotischen Kundgebungen vor dem kö- niglichen Residenzschlotz, auch in vielen anderen Städten fanden patriotische Veranstaltungen statt. Indessen scheinen, entgegen der allgemeinen An nahme, die Kämpfe im Riffgebiet mit der Ein nahme des Guruguberges durch die Spanier doch noch nicht ihrem definitiven Ende nahe zu sein. Es heißt neuerdings, daß sich die Riffkabylen süd lich vom Gurugumassiv abermals stark verschanzt und daselbst Verstärkungen erhalten hätten. Gene ral Marina bereitet einen umfassenden Angriff auf diese Stellungen vor.