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«87. für dm folgend« Tag md md Eomiadend» eeftde^ «gr" Lei ALHolmg vtektrl- n» Hau» 1 u» 70 G, eAMstve Bestellgeld. Bestrllmrg« wrrbm del aLm Postmstaltm de» deutsch« Strich«», für Bischof»»«da md Umgegend bet msrrm AchungSboteu, sowie tu der Aeschast»st«llr diese» Blatte« angenommen. Schluß der Geschüftsstrlle Abend» « Uhr. Mer««dfei^igfter Jechrgmeg. Inserate, welch« tu diese« Blatte die weiteste Verbreitung smdra, «erden bi» vor«. 10 Uhr angenommen, größer, md komplizierte Anzeigen tag» vorher, und kostet di, virrgespauen« Korpuitzeue 12 «l, dir RrklamezeU« 30 G Geringster Jnseratenbetrag 4Ü «1. Mr Mckerstattmg ringesandter Manuskripte ns», keine Bewähr. Dtpht«rie»Eerm« mit der Kontrollnummer 137 aus dem Serumlaboratorium Ruete-Enoch in Hamburg ist wegen Abschwächung zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, den S. Oktober 1909. bisherige Feldzug gegen die Riffkabylen hat dem Lande erhebliche finanzielle Kosten auserlegt, die bei der Ebbe in der spanischen Staatskasse, von der Bevölkerung immer drückender empfunden werden. Man kann sich ohne weiteres denken, wie erst die Kriegslasten für Spanien zunehmen würden, wenn es in einem bewaffneten Konflikt mit der ganzen marokkanischen Macht unter Mulay Hafid geriete; dann könnte sich hieraus leicht eine finanzielle Katastrophe für das Land entwickeln. Schließlich würde aber ein großer marokkanischer Krieg nur die Partei der Unzufriedenen und Revolutionäre in Spanien stärken, er wäre noch weit unpopulärer als dies schon der jetzige Riff krieg ist, und das Madrider Kabinett müßte als dann mit dem Ausbruch neuer und viel gefähr- licher revolutionärer Unruhen im Lande rechnen. Alles in allem genoaunen, sichen demnach die Chancen für Spanien in einem erweiterten marokkanischen Krieg keineswegs sonderlich günstig, und darf man vielleicht erwarten, daß sich dies die maßgebenden spanischen Staatsmänner selber sagen werden. Für Spanien bleibt es eben noch das beste, möglichst bald aus dem marokkanischen Abenteuer wieder herauszukommen zu suchen, und einen Halbwegs pasfabeln Frieden mit den Kabylen abzuschließen; der spanischen Waffenehre ist ja nun doch genug geschehen. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat wieder fein Interesse für Norwegen bezeugt, indem er als Beigabe für das im vorigen Jahre geschenkte Krankenhaus Odde neuerdings, eine vollständige Ausstattung, darun ter Instrumente mit Schrank, spendete. Der Kaiser hat seinem Jagdaufenthalt in Ra mmten, der diesmal vom schönsten Wetter und von besonderem weidmännischen Glück begünstigt war, einen Besuch auf seiner westpreußischen Be sitzung Cadinen nachfolgen lassen. Er traf am Dienstag nachmittag in der sechsten Stunde, mit- tels Sonderzugs von Rominten über Königsberg kommend, auf Bahnhof Cadinen ein und begab sich sofort nach dem Schloß. 1166. Alter und Zahl der preußischen Prim ze». Durch die Geburt des dritten Sohnes, der dem deutschen Kronprinzenpaar am letzten Tage des Monats September geschenkt wurde, ist die Zahl der Mitglieder deS preußischen Königshauses auf zwanzig gestiegen. Eine Zahl, die bisher noch nie erreicht wurde. Noch nie hat eS, seitdem die jüngere Linie de» Hauses Hohenzollern die preu ßische KönigSkrone trägt, so viele glei^eitig lebende Prinzen gegeben. Einer alten Ueberlie- ferung zufolge sollte deren Zahl niemals die drei zehn überschreiten. Aber eS ist wahrscheinlich, daß jene Ueberlieferung zu den Legenden gehört«, die erst nachträglich aus den Ereignissen selbst abge leitet und allmählich mit dem Schimmer deS Ge heimnisvollen und Uebernatürlichen umwoben werden. In der Tat ist die Zahl Dreizehn sehr lange ungefähr die Durchschnittszahl der preußi schen Prinzen, lange Zeit aber auch überschritten gewesen. Die männlichen Mitglieder der preußi- schen Königsfamilie find nun gegenwärtig, nach dem Alter geordnet, die folgenden: 1. Kaiser Wil- Helm H.» geboren am 27. Januar 1859 ; 2. Prinz er sachIW Lrzahler Ta-e-latt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend ««tS-lstt der Sgl. AintShauptmmmfchaft, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Da» marokkanische Abenteuer Spaniens. Der voü den Spaniern mit einen gewissen Leichtfertigkeit vom Zaune gebrochene Krieg gegen die wilden Riffkabylen an der nordmarokkanischen Küste droht gerade jetzt, da die spanischen Expeditions- truppen endlich einige erheblichere Vorteile in diesem nun schon monatelangen blutigen und schwierigen Kampfe davongetragen haben, plötzlich eine ernste und itt ihren Folgen noch unberechen bare Wendung für das Land der Kastanien zu nehmen. Nach recht bestimmt klingenden Mel dungen aus Fez soll Sultan Mulay Hafid von MatvNo gesonnen sein, sich unter Umständm zu gunsten der Riffstämme einzumischen, und also grgm die Spanier Partei zu ergreifen, weil er eine dauernde Festsetzung der Spanier in Nord- Heinrich, geboren am 14. August 1862 ; 3. Prinz Friedrich Leopold, geboren am 14. November 1865 ; 4. Prinz Friedrich Heinrich, geboren am 15. Juli 1874 ; 5. Prinz Joachim Albrecht, ge boren am 27. September 1876 ; 6. Prinz Friedrich Wilhelm, geboren am 12. Juli 1880; 7. Kron prinz Wilhelm, geboren am 6. Mai 1882 ; 8. Prinz Eitel Friedrich, geboren am 7. Juli 1883; 9. Prinz Adalbert, geboren am 14. Juli 1884; 10. Prinz August Wilhelm, geboren am 29. Januar . 1887 ; 11. Prinz Oskar, geboren am 27. Juli 1888; 12. Prinz Waldemar (Sohn des Prinzen Hein rich), geboren am 20. März 1889; 13. Prinz Joachim, geboren am 17. Dezember 1890; 14. Prinz Friedrich Sigismund (Sohn des Prinzen Friedrich Leopold), geboren am 17. Dezember 1891; 15. Prinz Friedrich Karl (Sohn des Prin zen Friedrich Leopold), geboren am 6. April 1893; 16. Prinz Friedrich Leopold (Sohn des Prinzen Friedrich Leopold), geboren am 27. August 1895; 17. Prinz Sigismund (Sohn des Prinzen Hein rich), geboren am 27. November 1896; 18. Prinz Wilhelm (Sohn des Kronrinzen), geboren am 4. Juli 1906; 19. Prinz Louis Ferdinand (Sohn des Kronprinzen), geboren am 9. November 1907; 20. der kleine, noch ungetauft? dritte Sohn des Kronprinzen, geboren am 30. September 1909. Die Stammeltern dieser zwanzig männlichen Mit glieder des preußischen Königshauses sind der König Friedrich Wilhelm III. und die Königin Luise von Preußen, und sie verteilen sich in dieser Abstammung auf drei Linien. Vom Kaiser Wil helm I., dem zweiten Sohn des Königs Friedrich Wilhelm HI., stammen, als Enkel, ab: Kaiser Wilhelm H., mit sechs Söhnen und drei Enkeln, und sein Bruder, Prinz Heinrich, mit zwei Söh nen, Prinz Friedrich Leopold ist der Enkel des Prinzen Karl, des dritten Sohnes des Königs Friedrich Wilhelm III., und hat drei Söhne. Hier zu kommen dann noch die drei Enkel des Prin zen Albrecht-Vater, des jüngsten Sohnes des Königs Friedrich Wilhelm III. Kaiser Wilhelm II. ist gegenwärtig, nämlich seit dem am 13. Septem ber 1906 erfolgten Tode des Prinzen Albrecht- Sohn, Regenten von Braunschweig, nicht nur der Chef, sondern auch der Senior der preußischen Königsfamilie. Die Einwrihungsfeier des deutschen Erho lungsheims in Palästina, der Augusta Viktoria- Stiftung auf dem Oelberg bei Jerusalem, soll am kommenden ersten Osterfeiertag vor sich gehe». Das Kaiserpaar wird sich bei diesen Festlichkeiten, die glänzend zu werden versprechen, von dem Prinzen Eitel-Friedrich mit seiner Gemahlin ver treten lassen. Das Erholungsheim soll bekannt lich allen Erholungsbedürftigen unter den zahl reichen in Palästina ansässigen Deutschen eine Zu- fluchtSstätte sein. Den Gedanken zur Errichtung eines solchen Heims faßte der Kaiser, als er ini Herbst vor nunmehr elf Jahren zur Einweihung der Erlöserkirche in Jerusalem weilte und nian ihn auf den Mangel einer derartigen Anstalt auf merksam machte. Im Frühjahr 1907 wurde der Grundstein gelegt. Da» Luftschiff „Z. IH", das mit dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen, dem Großherzog und der Großherzogin von Hessen an zur Ausführung sich Spanien einem Krieg in Afrika gegenüber schen, mit dem verglichen, der bisherige Kampf gegen die Riffkabylen, so schwere Opfer an Geld und Menschenleben er auch schon den Spaniern gekostet hat, eigentlich nur als eine militärische Promenade bezeichnet werden könnte. Mülay Hafid ist jetzt, nachdem er den Aufstand des Rogyi, des marokkanischen Thronprätendenten Bu Hamara, mit echt orientalischer Grausamkeit und Strenge niedergeworfen hat, offenbar wieder der unbeschränkte Herr in seinem von den Ge staden des Mittelländischen Meeres und deS Atlantischen Ozeans bis zu den Oasen der Sahara reichenden Lande, dessen zahlreiche Stämme ihm schon infolge deS mohammedanischen Fanatismus gegen die Christen Folge leisten würden, wenn er sie zum Kampfe wider die Spanier aufriefe. Spanien hat bereits in seinem bisherigen Kampf mit den Riffkabylen nach und nach 50000 Mann seiner besten Truppen in das Riffgebiet ent senden müssen, es wäre aber genötigt, diese Zahl mindestens zu verdreifachen, wenn es nun auch noch mit den direkten und indirekten Streit kräften des Sultans von Marokko zu tun bekäme. Außerdem kämen aber die mancherlei Schwierig keiten hinzu, die ein in größerem Maßstabe zu führender afrikanischer Feldzug einem europäischen Heere entgegensetzt, man braucht nur an das heiße Klima, an die Notwendigkeit, größere Truppen massen in einem meist unbebauten oder doch nur ungenügend kultivierten weiten Gebiet zu ver pflegen, an die Hindernisse für eine schnelle und ununterbrochene Verbindung ununterbrochene Verbindung der kämpfenden Truppen mit dem Mutterland zu denken. Frank reich und England, die dock weit stärkere Kolonial mächte-als daS heruntergekommene Spanien sind, könnm ein Lied von den Schwierigkeiten und notabene auch Kosten eines einigermaßen aus gedehnten Kolonialfeldzuges in Afrika singen, und Spanien würde darum mit einem solchen Unter nehmen höchstwahrscheinlich noch viel trübere Er fahrungen machen. Schließlich lassen auch politische und finanzielle Bedenken einen großen marokkanischen Krieg als für Spanien durchaus nicht rätlich erscheinen. D,e fragwürdige Finanzlage de» Lande» der »st ja hinlänglich bekanyt, schon her