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- 8 er- - -äuernder Erguß von Lava statt. So haben sich < bereits mehrere Lavafelder gebildet, darunter ein ' etwa 1000 Meter breites bis zu 4 Kilometer last- LeS, in -essen Mitte sich langsam ein 20 Meter breiter glühender Lavastrom dahinbewegt. An einzelnen Stellen hat er den Urwald völlig nieder. -' gelegt, die Bäume entwurzelt und ganz oder teil- - weise verbrannt. Bei Nacht gewährt der tätige Krater einen herrlichen Anblick. Eine Gefahr für 'die am Fuße des Kamerunberges liegenden Pflanzungen besteht aber nicht. Möglicherweise V könnten bei weiterem Vordringen der Lava viel« I, leicht einige Bambukudörfer in Mitleidenschaft ge- zogen werden, doch besteht kein Anlaß zu einer unmittelbaren Befürchtung. V; Oesterreich-Ungarn. Rach einer sozialdemokratischen Wahlrechts- Versammlung kam es in Budapest in der Nähe des Klubs der Unabhängigkeitspartei zu einer Stra- ßenkundgebuirg. Die Polizei zerstreute die Menge. Mehrere Personen wurden verwundet, Darunter vier schwer. England. In England tauchen infolge der KrisiS, welche der Stand der Finanzbill repräsentiert, allerhand sensationelle Gerüchte auf. So waren dieser Tage Alarmnachrichten in London verbreitet, wonach die Auflösung des Unterhauses schon beschlossene Sache sein sollte. In unterrichteten Kreisen herrscht indessen trotzdem die Meinung vor, daß das Oberhaus in letzter Stunde doch noch nachgeben und das Budget annehmen würde. Griechenland. Am Montag nachmittag fand in Athen auf dem Marsfrlde eine Versammlung von 90 Ver einen, Körperschaften und Verbindungen aus Athen und dem Piräus statt, in -er gegen die jüngsten innerpolitischen Vorgänge protestiert und der einmütige Wunsch der Nation geäußert wurde, durch Reformen in allen Verwaltungs zweigen tatkräftig den Weg des Fortschrittes und / der Wiedergeburt zu beschreiten. Es wurde be schlossen, dem König durch -en Ministerpräsiden ten Mavromichalis-eine Adresse überreichen zu lassen, in der der Zweck der Versammlung und die Ergebenheit der Nation gegenüber dem König und der Verfassung Ausdruck gegeben und die Regierung aufgefordert wird, die notwendigen . Reformen dürchzufiihren. Aehnliche Versamm- ) lungen werden fast im ganzen Lande stattfinden. — Der Versammlung auf dem Marsfelde wohn ten mehr als 70000 Personen teil. Nach An nahme der Adresse an den König begaben sich die Teilnehmer nach dem Schloß, wo dem König die Adresse überreicht wurde. In einer schriftlichen Antwort gab der König seinem Vertrauen zur Regierung und Kammer Ausdruck, sowie der Hoffnung, daß die Wiedergeburt -es Landes sich der Verfassung gemäß vollziehen werde. Die Menge bereitete hierauf dem König lebhafte Ova tionen, bis dieser auf dem Balkon erschien und eine kurze Ansprache hielt. Auch dem Minister präsidenten wurden Kundgebungen dargebracht. trvnWttdeö Fulton erbauten ersten Dchnpff durch eine amerikanische Torpedoflotille auf -em Hudson ihren Anfang. Dann folgte die große internatio nale Flottenparade nach, an welcher 54 UnionS- kriegsschiffe, 5 englische, 4 deutsche, je drei fran zösische und österreichische und 2 italienische Kriegsschiffe, sowie je ein holländisches, argentini sches, mexikanisches und kubanisches Kriegsschiff teilnahmen, außerdem noch gegen hundert Kauf- fahrteischiffe verschiedener Nationen. Ueher zwei Millionen Menschen wohnten dem glänzenden Schauspiel bei. Mittags wurden die offiziellen Gäste, unter ihnen der Vertreter des Deutschen Kaisers, Großadmiral v. Köster, vom Gouver neur, den städtischen Behörden und der Hudson- Fulton-Kommission empfangen. Abends waren alle Kriegsschiffe und andere Fahrzeuge illumi niert, wahrend die Stadt in einem Lichtmeer er- strahlte. Gleichzeitig mit Beginn -er Feierlich keiten zu Wasser erfolgte im Metropolitan-Kunst museum die Eröffnung einer Hüdsvn-Fulton-Aus- stellung von holländischen und amerikanischen Kunstwerken. Die offiziellen Feierlichkeiten -an- ern bis zum d. Oktober. Bei einem von der Kommission für die Hud- son-Fulton-Feier veranstalteten offiziellen Emp fange, der am Montag im Metropolitan-Opern haus stattfand, übermittelte Großadmiral von Köster, stürmisch begrüßt, Deutschlands Glück wünsche, sowie seinen Dank für die glänzende Gastlichkeit und führte aus, nirgends sei das Interesse an der Feier größer als in Deutschland, das mit Amerika durch Bande der Freundschaft, der Abstammung, des Handels und der wissen schaftlichen Arbeit, sowie durch l 00jährige Pflege freundschaftlicher Beziehungen verknüpft sei. v. Köster drückte Deutschlands Bewunderung aus für die vom amerikanischen Volke mit unwider stehlicher Energie und schöpferischem Impuls ge leistete Arbeit und betonte, Deutschland sei stolz darauf, daß seine Söhne an dem Ausbau -es Landes, des Staates und der Stadt New Jork teilnehmen könnten. Durch die Explosion einer Bombe anläßlich des italienischen Feiertags wurde eitt^ Panik in -er Pfarrschule in Jersey-City veranlaßt, »veil, die Kinder gehört hatten, die „Schwarze Hand" wolle die Schule in die Luft sprenge«. Ungefähr 1000 Kinderdrängten Türen Verschlossen, und' stürzten über einander. 8 Mädchen und 5 Knaben würben bewußtlos ins Hospital geschafft. / A s i e 'N. ' Der näheren Aufklärung bedarf noch der Ueberfall des amerikanischen ZoflkuttekS „Sora" zwischen den Philippitten-Jttseln und Börneo durch Piraten von mutmaßlich malayischer Her kunft. Der Kapitän Mc. Gorley und die IS Mann seiner Mannschaft sollen hierbei ermordet worden sein. Ein amerikanisches Kanonenboot ' ist von Manila aus an die Stelle des Ueberfalls zur näheren Feststellung der umstände abgegangen. gewichtiger H^eSetnschnist, ivenn Erzengel« Michael heraufzicht. Für viche, jähr lich nicht beneidenswerte UleMhsnkinder bedeutet es den Umzug. Düstere Bilder von Urchchag- lichkeit und allerlei Aerger steigen auf. Hinter her kommt'» schon in Ordnung, Md es war viel leicht in der Phantasie schlimmer als in der Wirk- lichkeit. Oder es heißt: Stellen wechsel Auch so ein Ding mit zwei Seiten. Jeder hofft dabei auf Verbesserung, und man kann doch nie wissen.... Dann ein eigenartiges Familien kapitel: MichaeliSzensuren. -Hier Freude und Belobigung, dort Enttäuschung, trübe Zu kunftsgedanken, Schelte und wohl gar Hiebe. Nun, bis Ostern ist noch lange Zeit, und — gab es nicht berühmte Männer genug, die in der Schule auch nicht so recht vorwärts kamen? Es ist gut, daß man ihn schließlich au» allen Winkeln so einigermaßen zusammenholen kann, den nun einmal muh zu Michaeli so unumgänglich Nötigen Trost.-. Und auch die nun bald einrückenden Rekrut e n sollen sich keine grauen Haare wach sen lassen. Mer Anfang ist schwer, aber bei gu- tem Willen geht vieles, und schon so mancher hat dann aus vollem Herzen gerufen: Ha, welche Äfft Soldat zu sein i . . . Mit Michaelis beginnt das Wintersemester. Nicht bloß für den flot ten Bruder Studio. Ungezählte Leutchen denken daran, daß es nun gerade auf die Win ter - monate zugeht. Die einen wollen daraus ge schäftlichen Nutzen zichen, die anderen bangen vor neuen, schweren Ausgaben. Verklärend und ver söhnend wird Weihnachten herejnstrahlen ...... Verhältnismäßig ruhig wird'S jetzt beim L a n - - n» ann. Das heißt, insofern die größten Arbei ten und Wettersorgen für eine kleine Weile vor über find. Im vergnüglichen Trubel der Kir mes geht's hoch her, und beim Einschlachten ,gibts wohl auch ein bißchen Spaß. Der Städter aber .> denkt mit mehr oder weniger Wonne an die.be vorstehende GesellschaftSsaison, an Frack und weiße Binde, an Diners und Bälle. Jeder nach seinerArt! Aber jeden» gibt -er min irgendwie zu denken. Der Kufturhistot innert sich dabei, daß Sankt Michael eigent lich auf einen heidnisch-germanischen Gott, den streitbaren Ziu, zurückweist. Die altheidnffchen ' Verehrungsstätten konnten nicht bleiben. Dafür sind die Michaeli » k i r ch e n entstanden, und die Mtchael,ish,erge- haben christliche Den- - tung erfahren. In der MichaÄ»Swoche fand viel fach der Herbstthing, die große Volks- und Ge meindeversammlung, statt. Las ist vergessen, aber von Versammlungen, Konferenzen, Kongressen usw. wimmelt'» gerade um diese. Zeit: natürlich zumeist im Blick auf die Michas- lisferien. , ... , * Bischofswerda, 28. Sept. (Kgl. Schöffen gericht.) Beleidigungen aller Art waren di« Grundlagen zu den Mutigen, ausschließlich Privat- klagesachen am hiesigen Amtsgericht. Einige Be strafte wollen unter Beivringüng von weiteren . Zeugen Berufung in Bautzen einlögin. Die Ordnung wurde nirgends gestört. Türkei. Bedenkliche Nachrichten kommen wieder aus Syrien. Bei Akkar ist es zu einem Zusammen stoß zwischen Christen und maghrebinischen Ara- bern gekommen, wobei viele Personen getötet und Verwundet wurden. Unter den Getöteten befindet sich auch ein christlicher Priester. Zahlreiche Ver haftungen wurden vorgenommen. Der Mali von Beirut ist nach Akkar abgereist. Die türkischen ExpeditionStruppen in Armen sollen die dortigen Rebellen in einem neuen Kampfe geschlagen und ihnen große Verluste bei gebracht haben. Spanien. Die Antwort de» Sultans Mulay Hafid auf den Protest der Mächte gegen die grausame Be handlung der Gefangenen des Sultans ist dem diplomatischen Korps in Tanger am Sonntag zu gestellt worden. In der Antwortnote betont Mu-, lay Häfid, er habe gegenüber den Gefangenen Milde walten lassen, soweit dies der Koran ge stattet habe. Weiter spricht er die Hoffnung aus, es würden bald wieder normale Zustände in Ma- rokko Platz greifen, so daß er es nicht mehr nötig haben würde, zu ähnlichen Maßnahmen greifen zu müssen. Amerika. Die Hudson-Kutton-Jubiläumsfestlichkeitr« in New Aork nahmen am 25. September mit der feierlichen Einholung der Nachbildungen des „Halve Mean", des Seglers, auf welchem Hud- son vor 300 Jahren den nach ihm benannten .Sachsen. Dresden. 28. Septbr. Gestern vormittag kam Se. Maj. der König zur Erledigung von Regie- rungsgeschästen in das Refidenzschloß und emp fing um '/«12 Uhr Ihre Exzellenzen den Staats sekretär des Innern Delbrück und den Staats sekretär des Reichsschatzamts Wermuth in Au dienz. Anschließend fand königliche Frühstücks tafel statt, zu der an die genannten Herren Staatssekretäre, sowie an Se> Durchlaucht den Königlich. Preußischen Gesandten Prinzen zu Hohenlohe-Oehriygen und Ihre Exzellenzen die Staatsminister vr. v. Rüger und Graf Vitzthum v. Eckstädt Einladungen ergangen waren. Nach- mittags unternahm Se. Majestät einen JagdauS- flug nach der Sächsischen Schweiz. — Den Kam- merherrndienst bei Sr-. Maj. dem König hat vor gestern der Kammerherr v. Sch önberg auf Thammenhain übernommen: — Verleihung. Se. Maj. der K ö nig hat dem Oberjäger der Reserve Dentist Alfred Willy Mauksch in Dresden für eine von ihm am IS. Juli unter eigener Lebensgefahr bewirkte Leben», rettung die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis verliehen, sie am wÄßen Band zu tragen. . ' — Die Abgeordnete» für die Zweite Kammer der Ständeversammlung find, wie in -er gfftern unterDorsitz Sr. Maj. des K önigs phgehaltenen Sitzung des GesamtMnisterium.S be schlossen wurde und wie doch Mnffterium -es In- nern nunmehr auch amtlich bekannt Abt, äm 21. Oktober d. I. zu wählen. XV Bischofswerda, 28. September. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß von -em Ver zeichnisse der Teilnehmer an den Fernsprechnetze»» im Ober-Postdirektionsbezirke Dresden (mit Aus nahme der Teilnehmer in dem Oberlaufitzer Be zirks-Fernsprechnetz) in nächster Zeit ein» Neuauf lage veranstaltet wird. Aenderungen in den Ein tragungen, die Berücksichtigung finden sollen, find spätesteu» bis zum 15. Oktober schriftlich un frankierte zur Kenntnis des zuständigen Dermitt- lungSamteS (in Dresden an da» Kaiserliche Fernsprechamt) zu bringen. 8t. Bischofswerda, 28. September. Der deut sche Lehrervereiu für Naturkunde, der zurzeit 33000 Mitglieder zählt, erläßt an seine Bezirks vorstände die Aufforderung, auf die Gewin nung neuer Mitglieder bedacht zu sein. Gegen einen Jahresbeitrag von 2F0 bezw. bei direkter Zusendupg von 8 bietet der Ver ein jährlich einen in Leinen gebunbenen Band seiner Prachttverke im Umfang von 12 bis 15 Bogen Text mit 40 (von 1910 an mit 48), farbi gen Tafeln und die Zeitschrift „AuS -er Heimat" in jährlich 6 Heften. In diesen Heften, die iu Zukunft mit wesentlich besserem Papier und gu- ten Textbildern ausgestattet werden sollen, er scheinen zeitgemäße, volkstümlich geschriebene Aufsätze aus allen Gebieten der Naturwissenschaf, ten. In Vorbereitung befind^ sich ein mit zähl reichen farbigen Tafeln geschmückte» Schmetter- Üng»werk. Auch Nichtlehrer können MitgliÄer de» Verein» tverdett. Gehören doch schon jetzt Tausende von NichtlHrern dem Vereine an, so UniversttätSprofessoren, Aerzte, Geistliche, Hw-