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>W '.<.? ^i' Dresden, 25. September. Wetterprognose der Kgl. Sachs. Landeswetterwarte für den 26. Sept.: Wechselnde Winde; wolkig; Temperatur wenig geändert; nur zeitweise leichte Regenfälle. Drahtnachrichten und letzte Meldungen. Berlin, 25. Geptbr. Durch ausströmende Kohlengase bei einer zum ersten Male benutzten Zentralheizung würde gestern das zweijährige Töchterchen des Telegraphenarbeiters Krause in Schöneberg erstickt. Danzig, 25. September. Die russischen Polizeiamter sind im Zusammenhänge mit den Schritten des Posener Vereins für Luftschiff, fahrt angewiesen worden, deutsche Luftschiffer un behelligt zu lasten, sobald sie einen Ausweis vom Generalkonsul in Danzig mit sich führen. Wilhelmshaven, 25. September. In dem benachbarten Orte Bant ist gestern der Ar beiter StofferS, nachdem er sechs Wochen unun terbrochen geschlafen hatte, gestorben und zwar im Willehad-Hospital, wo er künstlich ernährt wurde. Kammermais (Niederbayern), 25. Sept. Eine Bäuerin erschoß einen seit Jahren mit ihr in Feindschaft lebenden Tagelöhner, der sie mit einem Messer angegriffen hatte. Straubing, 25. September. In dem Nachlaste des verstorbenen Superiors des Klosters der Ursulinerinnen wurde ein Fehlbetrag von 110 000 ^ festgestellt. 30000 davon entfallen auf Depots. Die Verwandten des Verstorbenen verlieren 80 000 -6, wollen aber die fehlenden 3OO0O <F decken, weil sie noch auf einen Gewinn aus den vorhandenen Wertpapieren hoffen, wo- runter sich noch 200 Kirchenlose befinden. Wien, 25. September. Das „Fremdenblatt" schreibt: Entgegen anderslautenden AeituvgS- Kirchliche Nachrichten von durtau 16. Sonntag nach Trinitatis. von». 8 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. Barm. */,9 Uhr: Predigtgottesdienst. Nach«. 2 Uhr: AatechiSmuS-Unterredung. Beerdigt: 23. September Frau Amalie Auguste veno. Sturm geb. Uhlemann, 7» Jahre ü Man. alt. nachrichten wird der österreichisch-ungarische Ge- sandte in Belgrad Graf Forgasch in nächster Zeit ans seinen Posten zurückkehren, um für den Fall, daß die derzeit zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien auf kommerziellem Gebiet bestehenden Schwierigkeiten der Besserung zugeführt würde«, zur Verfügung zu sein. Prag, 25. September. Auch die gestrige Obmännerkonferenz der sämtlichen Parteien des Landtages ist ergebnislos verlaufen. Brüssel, 25. September. Gegen den Direk tor der Kunstseidenfabrik in Alost, deren Arbei ter, 500 an der Zahl, seit einigen Wochen wegen Lohndifferenzen streikten, wurde gestern ein Dy namitanschlag verübt, der großen Schaden an Ge bäuden anrichtete, ohne Menschenopfer zu for dern. Paris, 25. September. Entsprechend dem Antrag des Ministerpräsidenten sind im Pasteur- Institut Wasserproben aus sämtlichen Häfen und Kanälen des nördlichen und nordöstlichen Grenz- gebiets Frankreichs bakteriologisch untersucht worden. Nirgends wurde eine Spur von Cho- lerabazillen entdeckt. La Palisse, 25. Septbr. Der lenkbare Ballon „La Republiqne", der heute vormittag mit vier Personen aufstirg, ist in der Luft zwi schen Trevol und Villeneuve geplatzt und von einer Höhe von 100 Meter abgestürzt. Die Gon- del fiel auf die Straße. Die ganze Besatzung wurde getötet. Melilla, 25. September. Amtlich wird gemeldet, daß infolge von Verhandlungen mit dem Stamme der Beni Sikar, der um Frieden bat, nicht auf Häuser geschossen werden dürfe, so lange die Mauren sich der Feindseligkeiten ent- halten. Zahlreiche Eingeborene stellten sich ein, um die Waffen auszuliefern. Sofia, 25. September. Die Regierung be schloß, den 5. Oktober, den Tag der Unabhängig. keitSerklärung Bulgariens, in der Zarenstadt Tirnowo prunkvoll zu feiern und diesen Tag ge setzlich zum Nationalfeiertag zu proklamiere«. Nowotscherkask, 25. September. Nach einer reichen Ernte stehen hier ungeheuere Men gen Getreide zum Verkauf. Wegen Mangels an Waggons kann die Bahnvrrwaltung kein Ge- treide zur Beförderung mehr annehmen. SantiagodeChile,25. September. Die Durchbohrung des Tunnels der AndeSbahn, die Chile und Argentinien verbindet, wird am 30. November beendet sein. Die Gesamtlänge deS Tunnels beträgt 3030 Meter. New Uork, 25. Septbr. Wilbur Wright erklärte, die Flugmaschinen Bleriots und Kar mans verletzten Wright'sche Patente. Er und sei« Bruder beabsichtigten, Personen, die solche Ma schinen zum Zwecke von Flügen nach Amerika brächten, gerichtlich zn belangen. »ora«Ssichtliche Witter««-. Sonntag. LO September. Keine erhebliche Aenderung der Witterung. Stontng, KV. September. Wechselnd bewölkt, später teilweise aufheiternd, milde, keine oder unerhebliche Niederschläge. mW« Wüchsen der spätsten Zeit verkehren. — In der Nacht vom 20. zum 21. d. M. wurde in der SiSkellerei einer hiesigen Fleischerei ein Sin- bruchSdiebstahl verübt. Ein Fleischergeselle auS GöhrSdorf entwendete daraus 8 Schinken im Getvicht von St Kilogramm. Doch gelang eS der energischen Tätigkeit der Polizei sowohl die Beute als auch den Dieb habhaft zu machen. — Auch im benachbarten Langburkersdorf wurde gleichfalls kürzlich ein Einbruchsdiebstahl auSgeführt. Hier wurde aus dem Kontor der Ri ege rischen Blumenfabrik eine Geldkassette gestohlen, die bannen erbrochenem Zustand in der Nähe des genannten Ortes gefunden wurde. Lei der ist dieser Dieb noch nicht ermittelt. — Näch sten Mittwoch veranstaltet der hiesige G ewerbe- v e r? i n seinen ersten dieswinterlichen Vortrags abend, bei dem Herr Dozent Lützen -Berlin über die neuesten Erdbebenkatastrophen sprechen wird. 8. Dresden, 25. Septbr. Wie der Kaiser um seine Nachtruhe kam. — Wüst« Lärmszene« vor de« Deutschen Kaiser in Mützen. Aw Abend des Kaisertages in Meißen haben sich in unmittel barer Nähe des Kaisers Ereignisse abgespielt, die das größte Aufsehen erregen. Ueber die Einzel heiten derselben wird jetzt folgendes bekannt: Einen Riesenbesuch hatte die alte Markgrafenstadt Meißen am Montag anläßlich des Kaiserbesüchs aüfzuweisen. Die Zahl der Fremden, die die in Aussicht gestellte große Illumination und Be leuchtung der Albrechtsburg und der Meißner Höhenzüge herbeigelockt, ist nicht zu schätzen. Wohl aber verlangten am Abend, als die Festlichkeiten vorüber waren, gegen 13000 Personen mit der Eisenbahn zurückbefördert zu werden. Während die Sächsisch-Böhmische Dampftchiffahrtsgesell- schast den gewaltigen Verkehr glatt bewältigte, zeigte sich die Staatsbahn dem Riesenandrang durchaus nicht gewachsen. Unter den Augen des Gtaatsministers vr. v. Rüger, dessen Sparsystem in Eisenbahnsachen schon mehrfach gerügt worden ist, und des Generaldirektors der Sächsischen GtaatSbahnen, Exzellenz von Kirchbach, spielten sich auf dem Meißner Bahnhof Szenen ab, die Mir Beschreibung spotten. Bis zur Bedrohung der völlig machtlosen Beamten soll es gekommen fein und von irgendwelcher Beobachtung bahn polizeilicher Vorschriften seitens des Publikums war keine Rede mehr. Jedes Handelle auf eigene Fqust, suchte sich selbst zu helfen, ohne die mindeste Rücksicht auf den Nebenmenschen. Das Publi- kum hatte jede Ueberlegung verloren. Es lag aber auch alle Ursache zur Ungeduld vor. Für die vielen Tausende hatte man drei Billetschalter ge öffnet, so daß ein lebensgefährliches Gedränge entstand, und die Polizei wiederholt einschreiten mußte. Zur Rückbeförderung hatte man u. a. Viehwagen als Wagen dritter Klasse eingestellt, die nur auf einer Rampe Erklommen werden konn ten und zum Teil unbeleuchtet waren. Der Tu mult dauerte von abends 7 Uhr bis nachts gegen 1 Uhr. Um die 11. Abendstunde kehrten Kaiser Wilhelm und König Friedrich August zu Fuß von der AlbrechtSburg zurück, um entgegen ihrer ur sprünglichen Absicht, nicht auf der Albrechtsburg, sondern in ihren Sonderzügen auf dem Bahnhof zu übernachten. Zu ihrem nicht geringen Er staunen sahen sie vor dem Bahnhof die aufgeregte Volksmenge, die heftig gegen die Beförderung in Viehwagen und die verspätete Abfahrt der Züge protestierte. Kaiser und König schritten eilends von niemand erkannt, durch die Menge hindurch in ihre Salonwagen. König Friedrich August aber war aufS höchste empört über die unzulänglichen Bahnhofsverhältnisse und machte in heftigen Wor ten seinem Herzen Lust. Er sprach sich in schärf ster Weise dem Finanzminister und dem General- Vorkommnisse äuS. Das Publikum wußte nicht, daß der Kaiser sich bereits in dem dicht neben den Sonderzügen haltenden Hofzug befand. In be rechtigtem Unwillen über die rücksichtslose Be förderung in zum Teil unbeleuchteten Viehwagen brüllte das Publikum stundenlang und ahmte tie rische Laute nach. Erst gegen 1 Uhr nachts, als die Eisenbahn die letzten Passagiere befördert hatte, konnten Kaiser und König sich der ver dienten Nachtruhe nach den anstrengenden Manö vertagen hingeben. Dresden, 25. September. Ausbeutung eine» Blinden. Der Konzertunternehmer Artur Ditt - mann, aus Sandow-Kottbus reist von einer Stadt zur anderen und veranstaltet Konzerte, in denen ein Blinder als Pianist oder Sänger auf tritt. Dittmann schickt Karten von Haus zu Haus. Am 14. Februar 1806 hatte Dittmann im hiesigen Musenhaus ein Konzert veranstaltet, in dem der blinde Pianist „Aus der Wische" aus Mühlheim an der Ruhr austrat. Während der Saal und die Galerien nur für 600 Personen Platz bieten, hatte Dittmann über 1100 Eintritts- karten zu 2 1 und 50 H vertreiben lassen. Ueber 500 Personen fanden keinen Platz und ver langten ihr Eintrittsgeld zurück. Dittmann er klärte diesen, daß das gesamte Eintrittsgeld der arme Blinde erhalte. Dies wurde geglaubt und die Personen^ die keinen Platz finden konnten, ent fernten sich bis auf 30 Personen, die ihr Eintritts geld zurückverlangten. Dittmann verschwand mit der Kasse, Der Blindehatte60°6Hono- rar, während Dittmann etwa 13 0 0 nach Abzug der Spesen erzielte. Am 23. September 1909 wurde er vom hiesigen Schöffengericht we gen Betrugs.zu einem Monat Gefängnis verur- teilt: Gegenwärtig soll Dittmann in Schlesien solche Blindenkonzerte veranstalten. Zwicka«. Das hiesige Gymnasium muß von der Stadt baulich usw. unterhalten werden. Gegenwärtig schweben Verhandlungen mit dem Kultusministerium wegen Uebernahme des Gym- nasiums in volle staatliche Verwaltung. Maurer u. Meller werde« zu dauernder Beschäftigung am Seminar neuba» sofort gesucht. kstrled L Su«uü, Baumeister, vischufsmerda. -nmsosortigenAntrttt für dauernde Beschäftigung gesucht. V»umvt8l»r Sedröäor. Mtkrarbettermnell finden stets Beschäftigung. KLol-d rtzsvtzsl, IsuswSt rtbmturuwbumbNgar uns stalumatran werden noch eingestellt. Lwsas WlaolN, Demitz-Thumitz. Gesucht wird sofort «L« weil der jetzige zum Militär etngezogen wird in GettzmarmSdors Str. LS. KMMWWlbM Suche für meine 16jährige Tochter im besseren Hause Stell««- als Stütze, bessere- Stube«« Mädchen «sw. Off unter » ». an die Exp. d. Bl. erb. -