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mal der Ikon fizierkorps uni Einwilligung des griechisl dem aktiven Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat nach den Manöveranstren- gungen der letzten Wochen wieder einmal Erho lung in der Waldeinsamkeit von Rominten ge- sucht. Er traf am Mittwoch vormittag aus Sach- sen in Rominten ein, begleitet von der Kaiserin und vom Prinzen Oskar, die sich ihm unterwegs angeschloffen hatten. Heber die Dauer Les Aufenthalts der kaiserlichen Herrschaften in Ro- minten verlautet noch nichts Bestimmtes. — An- lätzlich der Kaisermanöver in Sachsen hat der Kaiser den König Friedrich August zum General- obersten ernannt und dem Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen, dem dritten Sohne des Königs, den Schwarzen Adlerorden in Verbindung mit dem Großkreuz des Roten ÄdlerordenS verliehen. Die beiden ältesten Söhne des sächsischen Monarchen, Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Christian, besitzen den höchsten preußischen Orden bereits. Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg weilt nach Abstattung seiner Antrittsbesuche an den Hösen von München und Wien seit Donnerstag in Schloß Linherhof in Oberbayern als Jagdgast des Prinz-Regenten Luitpold. Letzterer hatte Herrn v. Bethmann Hollweg bei seiner Vorstel lung in München persönlich zu dem Jagdaufent halt in Linderhof eingeladen. Betreffs der poli tischen Ergebnisse des Besuchs des Reichskanzlers in Wien vernimmt man, daß die hierbei stattge- fundenen wiederholten Aussprachen zwischen ihm und dem österreichisch-ungarischen Minister des Aeußern Freiherrn v. Aehrenthal zu einem voll ständigen Einverständnis über die gemeinsamen Richtungslinien in der auswärtigen Politik Deutschlands und Oesterreich-Ungarns geführt haben und daß somit die unveränderte Fortdauer des innigen gegenseitigen Bündnisverhältnisses der zwei mitteleuropäischen Kaiserreiche erneut verbürgt ist. Spezielle Abmachungen sind aller dings bei der Anwesenheit v. Bethmann Hollwegs in Wien nicht getroffen worden, weil einfach kein Anlaß zu solchen vorhanden war. Der Staatssekretär des Kolonialamts Dera- bürg ist am Donnerstag, mit dem Dampfer „Cle veland" von Hamburg nach New-Aork abgereist, um eine dienstliche Studienreise durch das Baum- Wollgebiet der Vereinigten Staaten zu unterneh- men. , Der Arbeitsmarkt im Deutschen Reiche läßt amtlichem Nachweise zufolge überwiegend eins allmähliche Aufwärts-Bewegung der Beschästi- gungs-Kurve erkennen, obgleich seine Lage in den einzelnen Industrien und in den verschiedenen Teilen Deutschlands nicht gleichartig war. Höher beschäftigt war namentlich die Metall- und Ma- schinen-Jndustrie, die elektrische Industrie, das Baugewerbe und ein Teil der Bekleidungs-Jndu- strie. Einen Rückgang weisen infolge der Steuern die Tabak-Industrie und das Brauereigewerbe auf. Auch die Lage der Textil-Jndustrie ist noch ungünstig. Der „Zeppelin Hl" hat während seiner letzten Reise, die am 10. September in Friedrichshafen begann, über 1500 Kilometer zurückgelegt, zum Teil in Sturm und Regen. Es ist dies eine Re kordleistung, die sobald von keinem anderen Luft schiff überboten werden dürfte. Noch in dieser Woche sollen eine Reihe von Probeaufftiegen statt finden, um eine Neuerung an den Propellern und ihrer Befestigung auf die Brauchbarkeit hin zu prüfen. Der am Mittwoch in Bitterfeld zu einer neuen Probefahrt aufgestiegene lenkbare Militärballon „Parseval IV" erlitt einen erheblichen Motor defekt und mußte deshalb vorzeitig wieder landen. Englische Grausamkeiten gegen südamerikani- sche Indianer? Die Wochenschrift „Truth" bringt sensationelle Enthüllungen über die „Peruvian Amazone Company", eine englische Gesellschaft, die die Gummigewinnung in Südamerika be treibt. Die Indianer würden dort von den An gestellten -er Gesellschaft zu einer Zwangsarbeit angehalten, die grauenhafter sei, als die Neger- daß das Königtum Haupt der gesetzlichen der Staatssorm haben muß. Die Mehrheit der Deputiertenkammer und das Offizierkorps schalten und walten in Griechenland nach Belieben, und t ' - — ob eine solche Haltung mäßige bezeichnet werden Haltung eines solchen Offizierkorps wie inGriechen l^„. . . '' und Auflehnung aericht verurteilt werden, wahrscheinlich würden sogar die Haupträdelsführer eines aufrührerischen Ofnzierkorps in anderen Ländern gehenkt oder er schossen werden! Da dies nun in Griechenland nicht geschicht, so wird die Welt wissen, was sie von der griechischen Monarchie und dem griechischen Offizierkorps zu halten ha^ Man hat auch gar nicht genau erfahren können, was für Sünden die griechischen Prinzen getan haben sollen, daß korps mit Einwilli als eine recht licher würde die fand in federn änderen' Staate als Treubruch ' , behandelt und sämtliche schuldige Offiziere söfört verhaftet und von einem Kriegs gericht verurteilt werden, wahrscheinlich würden sogar die Haupträdelsführer eines aufrührerischen Ofnzierkorps in anderen Ländern gehenkt oder er schossen werden! Da dies nun in Griechenland nicht geschieht, si ' ' '7 . ' von der griechischen Monarchie und dem griechischen Offiz, ' . ' - 7 7 7 - > 7 „ nicht genau erfahren können, was für Sünden die griechischen §7 ' „ „ ' ' ' . ' 7 sie zum Austritt au» dem Heer von dem Offizier- korps mit Einwilligung der Deputiertenkammer d, und liegen die Dinge daß die griechischen Prinzen rinz sich nicht dem Willen , dingt unterordnen wollten, sondern die königliche Autorität zu stützen be- strebt waren, deshalb sind sie nun in eine Art Verbannung geschickt worden. Dem Kronprinzen haben eS die griechischen Deputierten auch sehr übel genommen, daß er al» Regent während der Krankheit seines Vater» die Deputiertenkammer aufgelöst und Neuwahlen angeordnet hat. Die '^"'glichen Vorrechte, die jede Verfassung dem König sonst in schwierigen parlamentarischen Lagen öAvührt, gelten also in Griechenland nicht» mehr. Ahuchewwise sind die griechischen Offiziere und Pausierten auch darüber empört, daß der König Inserate, welch« tu diese» Blatte die weiteste Verbreitung Wen, werde» bi« vor». 10 Uhr angenommen, «Sher, und wmpltrirrte Anzeigen tag» vorher, und kostet di» viergespaltro« Korpuheile 12 «1, die Reklame,eil« 30 G Geringster Jnseratenbetraa 40 G. Mr Rückerstattung eingesandtrr Manuskripte «sw. keine Gewähr. Kerwsprschftskk Nr. KL. Bestellung« werde» bet all« Postaustalt« de« deutsch« Reiches, für Bischoftwerda und Umgegend bei unser« AeitungSbot«, sowie in der GeschästSst«ll« diese« Blatte« angenommen. Schluß der Geschäftsstelle Abend« a Uhr. Bkckrmtdsechzigftrr Jechrgmeg. in dem Streit um Kreta nachgegeben hat. Jeden falls wäre aber doch Griechenland mit seiner schwachen Armee gar nicht im Staude gewesen, einen erfolgreichen Feldzug gegen die Türkei zur Eroberung Kretas zu führen, und da auch die Großmächte nicht geneigt waren, Griechenland mit den Waffen zu unterstützen, so blieb dem König in der Frage wegen Kreta nur die Nach giebigkeit übrig. Jedenfalls ist aber in dem jetzigen Zustand Griechenlands der König nur dem Namen pack König und nur der Schatten des oberstest'Mmrghkrn, üsid -je Dmgä können auch zu» Abdankung des Königs selbst treiben. Freilich find Vie GMHen wegen der Unterstützung Griechenlands durch die europäischen Großmächte noch schlau genug und wollen dem Namen nach das Königtum noch erhalten und wird wahr scheinlich der älteste Sohn des Kronprinzen, Kronprinz oder gar König in nächster Zeit werden. Solchen Erfahrungen mit Griechenland gegenüber sollten die Großmächte auch einmal andere Saiten aufziehen, denn seit dem Bestehen des kleinen griechischen Königreichs ist Griechenland das Sorgenkind Europas gewesen, und eine ganze Anzahl Monarchien haben für das Bestehen des Königreichs Griechenland ansehnliche Opfer ge bracht. Man sieht daher wieder, wie auf politi schem Gebiet der Dank aussieht, und find jeden falls die Griechen gar nicht das Interesse wert, das ihnen die europäischen Großmächte seit vielen Jahrzehnten geschenkt haben. Die Vertreibung des Königs Otto, aus dem edlen bayerischen Königshaus stammend, durch die Griechen hat eigentlich schon Europa eine politische Lehre ge geben, aber man scheint sie wenig beachtet zu haben. „ . - ' Seltsame Zustände im Königreich Griechenland. Nach den jüMtm Vorkommnissen in Griechen- land ist eS sehr zweifelhaft geworden, ob man diesem Land noch den Charakter eines König reichs oder einer Monarchie überhaupt beilegen kamt, denn die Mehrheit der griechischen Depu- fiertenkammer entscheidet souverän über alle Staats- «thelchenheiten, setzt Beamte und Richter nach Altdünken ein. ernennt öder entläßt Offiziere und W-jogar-Hie Prinzen deS königlichttf Haasts vet- aZlaß^ au» dem Land« zu gehen. Zuerst hat die ' ' Wischen Deputiertenkammer mit r vielmehr sogar auf Wunsch Osfizierkorps alle Prinzen aus r entfernt und jetzt hat man g Georg zugemutet, den Kron prinzen auS Greichenland zu verbannen. Jeden falls geht apS allen diesen Vorgängen hervor, daß da» Königtum in Griechenland schon lange nicht mehr die Autorität besitzt, die es als Ober haupt der gesetzlichen Regierung und als Ausdruck per Staatssorm haben muß. Die Mehrheit der Deputiertenkammer und das Offizierkorps schalten und walten in Griechenland nach Belieben, und man könnte sehr wohl auch die Frage aufwerfen, ob eine solche Haltung der Deputiertenkammer und zumal des Offizierkorps no,' mäßige bezeichnet weiden kann. als Gst»Rds-he«Wter für den Standesamtsbezirk Rammenau IN Pflicht genommen worden. B stützen, den S3. September 1S0S. ' ' Königliche Amtshauptrnanuschaft. Ker sächWe ZrMfer, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend AmtAhlatt der Kgl. «mtshauptmannschast, der Kgl. Schulinspektion «nd des Kgl. Hauptzollamtes W Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts «nd des Stadtrates zu Bischofswerda.