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möglich! Diese ent- lein Tod!" erliche «acht zu, der g folgte. kl beide nicht mehr, den Rest der Nacht », und sein Lehrer r Zeit zu Zeit suchte en; aber da er keine schließlich. mühsam, nahm den warf ihn dann wie- grotzen Schritten in jer; unverständliche nur stöhnte er Ver ¬ chen um. Der Abbe satte nicht die Kraft, « kehrte ihm erst die fragte mit düsterer i auf, den der junge d bemerkte mit Erä* ar. Er konnte ihm nicht verberget», räch ich wieder.in Ohm wählte. Der nächste t 1910 in Olberr- er ExzÄlenz Gras wr seit seiner Anwe- l Bellüme Wohnung Montag sein neues wachsbleiche Antlitz eines schönen, zwanzigjäh. rigen Jünglings erblickte. Bewegungslos lag er da, mit halberloschenen Augen, fahlen Lip- pen, und die Lüstern Schatten eines verfrühten Todes zitterten über sein starres Antlitz. Die Stille in dem unheilvollen Raum wurde nur von Seufzern, Klagen und Schlucken unterbrochen. Eine junge Dame kniete am Bett, den Kopf auf die Hand des Verwundeten gestützt, die Augen in ihr tränenfeuchtes Tuch gedrückt. Es war seine Schwester, die kein Zuspruch hatte bewegen können, sich von ihrem unglücklichen Bruder loS- zureißen. ..Mein Sohn! Mein Freund!" riefen Herr von Lacour und sein Neffe wie aus einem Munde und warfen sich vor dem Bett auf die Knie. Vvn dem klagenden Schrei und der verursach ten Bewegung des Bettes wurde der Verwundete, den der Tod schon gepackt hielt,, noch einmal zum Bewußtsein gebracht. Er erkannte seinen Vater, entzog seiner Schwester sanft die Hand und machte ein Zeichen, daß er sprechen wolle. Alles schwieg, und mit matter Stimme sagte er: „Endlich bist du da, mein Freund. Ich danke dem Himmel, daß er mir das Leben bis zu die- sen» Augenblick gelassen hat. Vater, ich habe ver- sprachen, Ihnen vor Lacour meinen Mörder zu nennen. Nun... ich bin*es selbst! Ich allein habe den Faden meiner Tage durchgeschnitten I" „O ich Unglückseliger, nur ich bin dein Mör der»" rief der Chevalier. „Unterbrich mich nicht, mein Freund, ich habe nur noch wenige Augenblicke zu leben." Nach kurzem Stillschweigen fand er wieder Kraft, fortzufahren: „O Vater, nur meine Unvorsichtigkeit hat alles verschuldet. Ich wollte seinen Mut auf die Probe stellen und bin selber das Opfer meines lächerlichen, abgeschmackten Vorgehens geworden." In wenigen Worten, wie es ihm seine Kräfte erlaubtem erzählte er die Ereignisse der ver- Der Halleysche Komet und der sächsische Bauer. Ende dieses Jahres wird, wie wir schon berichtet haben, der sogenannte Halleysche Komet wieder erwartet, der eine Umlaufszeit von 76 bis 76 Jahren hat und zuletzt 1836 sichtbar war. Dieser nach dem großen englischen Mathe matiker und Astronomen Halley benannte Komet ist deshalb besonders interessant, weil er die Ur sache war, daß ein einfacher sächsischer Bauer zu einem bekannten Asttonomen und korrespondie renden Mitglied der Londoner, Petersburger und Pariser Akademie der Wissenschaften wurde. Es War dies der Bauer Johann Georg Palitzsch, der am 11. Juni 1723 im Dorfe Prohlis bei Dres den geboren wurde. Palitzsch hatte sich aus Büchern bedeutende astronomische, botanische und andere Kenntnisse verschafft und beobachtete mit telst eines erworbenen großen Fernrohres eifrig den Himmel. Im Jahre 1768 erwarteten alle Astronomen der Erde, wie Heuer, mit Spannung die Wiederkehr des Halleyschen Kometen. Am ersten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) holte Palitzsch seine Fernrohre, die er während des siebenjährigen Krieges vergraben hatte, aus der Erde hervor und richtete einen achtfüßigen Tubus auf jene Gegend des Himmels, wo er den erwarte ten Kometen vermutete. Im Sternbild der Fische erblickte et einen nebligen Stern, den er vorher nie dort geschen hatte. Nachdem Palitzsch seine Beobachtungen an den zwei folgenden Tagen be- stätigt fand, teilte er sie einem gelehrten Freund, dem Akziserat vr. Hoffmann in Dresden, mit, der in einer der.nächsten Nummern der „Dresdni- fchen gelehrten Anzeigen" (Jahrgang 1769, 2. Stück, Seite 17) Palitzsch' Brief abdruckte und einiges Liber den Entdecker selbst mitteilte. Er nennt ihn „einen ordentlichen Landmann, der sei nen Beruf auf der Hufe und in der Scheuer t?" iltwortete der Abbs. ückt mir das Herz, geführt? In wessen gen?" nand verwundet zu ß nicht in leer« Luft, n etwa- eindringen, setzte. Da schien mltz atte kaum die Kraft, eppen, wo mir die hängnisvollen Nacht. Dann, sich immer an sei nen Vater wendend und oft innehaltend, um Atem zu holen, sagte er: „Ich werde für Sie nicht ganz tot sein, ge liebter Vater. Ich lasse Ihnen Lacour als Erben meines Namens, meiner Güter und Ihrer Liebe. Er wird Ihnen den Sohn ersetzen. Aber wer wird ihn über meinen Verlust trösten, als dessen Urheber er sich, ich sehe es voraus, trotz seiner Un schuld anklagen wird? O Vater, möge Lacour wirklich Ihr Sohn werden. Geben Sie mir die süße Gewißheit mit ins Grab . . Lacour . . . meine Schwester . . . lieben sich . . . ich war ihr Freund, ihr Vertrauter . . . Möge ein heiliges Band sie vereinen . . . Meine Schwester. . . teuerer Lacour . . . gebt mir euere Hände. . . Vater, versprechen Sie . . . dieser letzte Wunsch ... Ich kann nicht mehr . . . Lebt wohl. . . alle. . ." Der hochherzige junge Mann verschied bei die sen Worten. Die nun folgenden SchmerzensauS- brüche seiner Verwandten und Freunde zu beschrei ben, ist unmöglich. Lange kämpfte der Chevalier mit einem Nervenfieber, und seine Cousine gab sich ebenfalls ganz einer fassungslosen Verzweif lung hin. Der unglückliche Vater war genötigt, seine eigene Betrübnis vor ihnen zu unterdrücken, um sie zu schonen. Der junge Chevalier hat die Erinnerung an sein düsteres Abenteuer niemals verwinden kön nen. Trotzdem das Glück ihn äußerlich überall begünstigte und ihm eine glänzende militärische Laufbahn beschicken war, kehrte sein einstiger Frohsinn nie mehr zurück. Bis an sein Lebens- ende bewahrte er seiner Cousine eine treue, un wandelbare Liebe, aber er konnte sich nicht ent schließen, die Schwester des von seiner Hand Ge töteten als Gattin in seine Arme zu nehmen. m«rw«» keinM Kamden" ' : ' Leipzig. Dem Ober-Postpraktikanten Jäkel in Köslin ist vom 1. November 1909 ab unter Ernennung zum Postinspektor eine Hilfs referentenstelle bei der Kaiserlichen Ober-Post- direktion -in Leipzig übertragen worden. Zwickau. Der Bierkrieg ist hier ernstlich ein getreten. Verschiedene Wirtschaften verschänken kein Bier mehr und in vielen anderen Wirtschaf ten wie auf Sälen trinken die Besucher kein Bier. — Die Kosten des Baues des Zwickauer Lehrer seminars sind auf 901425 und einschließlich der Ausstattung, Lehrmittel, Orgel usw. auf 1026867 veranschlagt. Unsere Stadt trägt dazu 500000 bei, ohne Straßenbauten. ÄU treM", W: äuchWWMsche Bücher mit klarem'Verständnis gelesen'unb sich theore tisch ausgebildet habe. Zudem sei er auch in der planen wie sphärischen Trigonometrie fertig, in Physik und Botanik zu Hause und habe sich mit der Wolfschen Philosophie bekannt gemacht. Pa- litzsch's Entdeckung wurde bald allgemein bekannt und sein Namen nach einigen Wochen auf allen Sternwarten Europas genannt. Die Pariser Akademie der Wissenschaften schrieb 1759 an Pa litzsch und erbat sich von ihm unter schmeichelhaf ter Anerkennung seiner Verdienste von Zeit zu Zeit sene Beobachtungen D-es ist uw so bemer kenswerter, als in Paris der Komet erst vier Wochen später durch Messier entdeckt wurde. Pa- litzsch hat später noch mehrfach astronomische Be obachtungen veröffentlicht; er stand durchVermitt- lung des sächsischen Gesandten am Londoner Hofe, H. M. v. Brühl, mit der Londoner Akademie in steter Korrespondenz, auch mit dem Astronomen F. W. Herschel. 1783 entdeckte Palitzsch gleich zeitig mit dem englischen Asttonomen Goodrike und ganz unabhängig von diesem den wunder baren Lichtwechsel des Fixsternes Algol. Er wurde schließlich so bekannt, daß ihn nicht nur die eigenen Landesfüxsten auszeichneten — be sonders Kurfürst Friedrich August Hl. lud ihn öfter zur Täfel nach Pillnitz ein und nahm auch bei Palitzsch astronomischen Unterricht —, son dern auch hohe Personen von auswärts ihn be suchten, so Prinz Heinrich von Preußen, der Bru- der Friedrichs des Großen, der österreichische Gene ral Baron v. Montmartin, der sich „seinen wahren Freund und Bewunderer" nannte, Prinz Leopold von Braunschweig und endlich Friedrich der Große selbst, als er während des siebenjährigen Krieges im nahen Lockwitz wohnte. Wie Friedrich H. bei Palitzsch in die Unterstube trat, wo nur feste Wandbänke waren, wollte Palitzsch einen Stuhl aus der oberen Stube herunterholen, aber Fried rich der Große wehrte ab, indem er sagte: „Nein, lass' er das, wo Er sitzt, sitze ich auch, ich bin ge wohnt, hart zu sitzen!" Palitzsch hatte auf seinem Gute einen botani- schen Garten angelegt und in einem richtigen, mehrere Zimmer füllenden Museum allerlei Sel tenheiten. Seine Bibliothek zählte 3518 zum Teil mehrbändige Werke! Er starb am 21. Fe bruar 1788 im 65. Lebensjahre eines sanften To des im Lehnstuhl seines Studierzimmers. In der Schule zu Prohlis hängen Bilder von ihm und seinem Gute, von dem nichts mehr vorhan den ist, als ein Lebensbaum, an dem ein Gedenk stein steht. Auf dem hübschen Dorfplatz, der im slavischen „Rundling" erbaut ist, ist ihm ein Denkmal errichtet. Palitzsch hat auch im Großen Garten zu Dresden einen Süßwasserpolypen ent- deS Wettiner Gym- zer des verstorbenen Xeltzer der bisherige of. Vr. Poland er- z-stunden am Dien»- jneider-Atelier in der ner Einbruch verübt, iner großen Summe toste und außerdem die Hände Men. Kirchliche Konferenz tversammlnng am im Saale der Frei- Tagesordnung stehen Pfarrers Naumann- kesuSfrage und des sie KatechismuSfrage. nord versuch un ereignete sich am »senhau-straße Nr. 5. r -es ersten Stock- »re altes Dienstmä-- rten Hofraum hinab, erhall» -er Linie mit »nürt hatte. Bewußt- «en, aus deren Mund ie eine Rückgratver- en fest. Die anschei- erltztzte wuxde sofort bracht. Mber den olgendeS: Das Mäd- September d. I. bei nst, deren Personal äufig gewechselt hat. end« Mäkhen hatte seine dort lebende schrieben, mit der r eS doch wieder n. Als Antwort en, ein Jak wenig- örief hat -aS ML-- r kam, daß sich am heftiger Auftritt in ereignete, weil das m Kinder versorgen »ahn nicht völlig ab- Es war kaum fünf Uhr morgens, die Schloß uhr hatte eben geschlagen, als leise an die Tür geklopft wurde. Auf die Frage, wer da sei, ant wortete die Stimme eines Bedienten: „Bitte, machen Sie auf. Ich komme von Herrn von Lacour, der Sie beide bitten läßt, sich baldigst zu ihm zu bemühen." Schnell brachten sie ihren Anzug in Ordnung, wobei der von Seelenqualen halb vernichtete Che- valier sich ganz der Hilfe deS Dieners überließ, der sie sogleich zu dem Schloßherrn führte. Sie fanden ihn ganz fassungslos, mit dem Ausdruck höchster Verzweiflung in den vornehmen Zügen. Kaum erblickte er die Einttetenden, als er ihnen mit dem schmerzerfüllten AuSruf entgegeneilte: „Ach, Herr Abbs, o, mein geliebter Neffe, helfen Sie dem unglückseligen Vater!" „Um Gottes willen", schrie der Chevalier mit versagender Stimme auf. „Bald habe ich keinen Sohn mehr", fuhr Herr von Lacour fort. „Eine unbekannte Hand .... heute Nacht . . .! Komm, Neffe, folge mir . . . Mejn Sohn kennt seinen Mörder, aber er will sei nen Namen nur vor dir nennen. Um ihm diesen Wunsch zu erfüllen, habe ich dich so früh rufen lassen." Unbeweglich, Todesblässe auf der Stirn, stand der junge Mann da, unfähig, zu reden oder einen Schritt zu tun. Sein Onkel ergriff seine Hand, der Abbe die andere, er wankte. Mit Mühe hielten ihn beide aufrecht. Endlich kam wieder Bewegung in ihn. Mit dem Ausdruck tiefsten Schmerzes rief er au»: „O mein Onkel! Ich folge Ihnen!" Der Diener schritt mit einem Licht voraus und -führte sie in ein Gemach, wo sich ihnen ein Herz- zerreißender Anblick darbot. Viele Menschen umgaben in den verschieden sten Stellungen der Bestürzung, des tränenreichen Schmerze» das im Zimmer stehende Bett, unter dessen zurückgeschlagenen Vorhängen man da ¬ ch RadÄurg Amtsgerichts IlNitz ist vom 1. Oktober' d. I. an 'Herr Amtsrichter Hermann Johannes Kluge aus Stollberg an das Amtsgericht Großenhain versetzt worden. — Herr Kommiffions-/ rat Assessor Merkel hier, wird gleich Herrn Geheimen Justizrat Scheuffler am 1. Dezember d. I. in Ruhestand treten. Moritzburg. Zu dem Heimatfest, Las unser > OettungShauS am letzten Sonntag beging, waren über 75 frühere Zöglinge erschienen. Unter den Ehrengästen sah man den Gründer der Anstalt, „Vater Höhne", der ihr 38 Jahre treu vorgestan- -en hat, und dey derzeitigen Vorsitzenden, Oberst leutnant z. D. v. ErdmannSdorff. Den HöhepuM der festlichen Veranstaltungen bildete die Fest- Versammlung nachmittags 4 Uhr mit folgenden drei Ansprachen: Vater Höhne: WaS war Euch dies HauS? AnstqltSvorsteher Pastor Rühle: WaS hat dies Hau» aus Euch gemacht? Pastor Schmidt: Welche» Ziel hat Euch dies Haus ge steckt? Gemeinsame Gesänge bildeten den Ab schluß der eindrucksvollen Festfeier. Waldheim. Die schon so oft gerügte Un sitte, sich auf abfallenden Wegen auf mitgeführte -Handwagen zu setzen und die Deichsel nut den Füßen zu lenken, hat wieder .einen schweren Unfall „zur Folge gehabt. Die Fran eines Handarbeiters, welche auf einem Handwagen Getrewe nach dem Bahnhof fahren wollte, beamg die Unvorsichtigkeit, sich apf den Mgeu zn setzen und ihn mit den ^Fnßen zu lenken, Dabei verlor ne die Gttvalt über den Magen, fuhr in den Sttaßengrgben und -wurde gmen einen Baum geschleudert, wobei sie schwere Verletzungen erlitt. Der Fall ist umso chedenklichrr, al» hie erst Ende der 20er Jahre stehende Frau sich m gesegneten Umständen befindet. Areiberg. Bei dem Manöver der 23. Division Hielt am Montag ein mit Freiberger Herrschaften besetztes GHGrr in einem Hohlwege am Wald- ra»che bei Spechtshausen. Ueber diesen Hohlweg Hinweg schoß eine Abteilung Grenadiere auf feindliche Kavallerie. Dadurch wurden die Pferde scheu und stürmten davon. Dabei wurde der Kutscher, der vor den Pferden stand, umgerissen, und Pferde und Wagen gingen über ihn hinweg, wodurch ex schwere innere Verletzungen erlitt. Idie Pferde konnten später von Äardeteitern zum Stehen gebracht werden. Die fünf Insassen des -Geschirrs blieben unverletzt. — Auf einer Wiese dsi Grumbach trat ein U la nenpferd bei einer Macke Mit den Vorderbeinen in ein Loch, stürzte und brach beide Vorderbeine. Es mußt« sofort -erschossen werden. Der Reiter, über den noch