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D <V<vS Brstrllrmgen werdm bet »llen Pofkmstaltm de« deutschen Reicht«, für Bischofswerda und Umgegend bet unseren Zettuuglbotr», sowie tn der »eMstsstelle diese« Blatte« angenommen. Schluß der Seschttftästrlle Abend« « Uhr. A«hrg<mg. Bischofswerda, am 11. September 1S09. RmtG hei H. Stsitbr. WA, Wmnkt ill WOmk. Geschäftsklugheit des modernen Griechen sehr i s Wegen Reinigung bleiben Arpttag rmd Goimabend, de« 17. rmd 18. «eptember n s , sämtliche Expeditione« des unter- Stadtrates geschloffen und werden nur dringliche S«lchr» erledigt. Beim Königliche« Sta«desamte wird nur Sonnabend von Inserat«, ««Ich« in dirsrm Blatt« dir wrtttstr vrrbrritung fkidm, wrrden bi« vorm. 10 Uhr angenommen, größer, und kmplirtert« «nzeiaen tag« vorher, und kostet dtt viergrwaürr« Lorpu«zrll« 12 die Reklame,ell« 30 0 Geringster Jnseratrnbettag 4V Mr RÜSerstatttmg etngesandter Manuskripte usw. keine Geviihr. Ker sächsische Frzähser, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmaunschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. MichMt leb« verktag abend« sür dm solgrnden Laa Und jAtt ttnschlirßllch der Mittwoch« und Sonnabend« erschet- lAmIvelletrifiisch«» Beilage" bet Abholung viertel. »Wh 1 50 tt, btt Zustellung in« Han« 1 70 G, LH» PostanM« I 50 exklusive Bestellgeld. Rmmüe« kosten lo s. - Nummer der Ztttungipreirltste «587. Die Krisis in Griechenland. ES kann kaum einem Zweifel unterliegen, daß die politische Krisis, welche in Griechenland so plötzlich infolge des Putsche- der Partei der un- züfnchenen Offiziere entstanden war, noch keines- Wegs vollständig beigelegt ist. Zwar hat die revoltierende Militärpartei insofern gesiegt, als die eine chrer Hauptforderungen, daß alle Mit glieder des griechischen Herrscherhauses, welche militärische Stellungen bekleiden, dieselben nieder- ltgen müßten, von der neuen Regierung unter dem Präsidium des Herrn MavromichallL-erMt -Worden ist. Ferner ist den durch ihre Auflehnung kompromittierten Offizieren volle Amnestie zu gestanden worden und schließlich kann die oppo sitionelle Militärpartei dadurch noch eine besondere ihr gewordene Genugtuung verzeichnen, daß der König Georg den Obersten Sorbas, welcher die unzufriedenen Offiziere sind Soldaten bei ihrem in« Werk gesetzten demonstrativen Auszug aus Athen kommandierte, jetzt zum Kommandeur der . bevorzugten Athener Division ernannte. Aber wenngleich nun besonders diese Ernennung be kundet, daß sich der König und mit ihm die Re gierung des Herrn Mavromichalis, mit der mili tärischen Bewegung im Lande abgefunden hat und die Konsequenzen aus der den rebellischen Offizieren und Truppen gegebenen Amnestie zu ziehen gewillt ist, so zeigt,man sich doch in der griechischen Nation durchaus noch nicht allenthalben mit der Bewegung im Heere und ihrtzn Trägern einverstanden. Im Gegenteil, es zeigt sich in verschiedenen Bevölkerungskreisen mehr oder weniger Entrüstung gegen das eines gewissen antidynastischen Charakters nicht entbehrte Auf treten der unzufriedenen militärischen Elemente, wie sie sich hauptsächlich in dem neugegründeten „Bund der Offiziere" zusaMmengefunoen haben, und hie und da ist diese Verstimmung gegen das politisierende Offizierkorps schon zum offenen Ausbruch gekommen. So namentlich bei der An wesenheit des Kronprinzen Konstantin auf der Insel Korfu gelegentlich seiner Durchreise nach Deutschland, denn in den Städten Korfu und Pastös wurde er von der Bevölkerung mit stürmischer Begeisterung begrüßt, was man getrost als einen I lebhaften Protest der Bevölkerung gegen die von I der oppositionellen Militätpartei erzwungene Ent fernung des Kronprinzen von seinem Posten als I Oberbefehlshaber der griechischen Armee betrachten kann. Auch in vielen anderen Orten soll große I Verstimmung wegen des Vorgehens der Militär- I Partei herrschen, bereits sind zahlreiche Bolks- I Versammlungen als Protest gegen die Politik der I Militärpartei angekündigt, und Athener Meldungen I sprechen offen die Befürchtung des Eintritts I ernster Ereignisse avS. I jedenfalls werden sowohl König Georg und I ^e Regierung, als auch die Leitung der Militär- I L?Ai gut tun, diese erwachte Strömung im I L?ke zugunsten deS Kronprinzen und der übrigen I P^nen des griechischen Königshauses in ihrer Kriegsbereitschaft des Heeres sie wohl zu wür digen wüßten. Der Kaiser erwiderte in seinem Erwiderungstoast auf den Großherzog und das 14. Armeekorps, wie es gerade 30 Jahre her seien, daß er bei Karlsruhe sein erstes Kaisermanöver unter den Augen des alten Kaisers, seines Helden^ haften Sohnes und seiner Paladine miterlebt habe. Im weiteren bekundete er seine volle Zu- ftiedenheit mit den Leistungen des 14. Armee korps bei der Parade und erklärte es als ein wür diges Glied in der Reihe der deutschen Armee- Iorvs. ——>—— Der Kaiser richtete an den Großherzog von Baden folgendes Handschreiben: „Ich benutze den heutigen Tag der Parade, an welchem Ich die badischen Truppen in so vortrefflicher Verfassung gefunden habe, um Euerer Königlichen Hoheit einen erneutyn Beweis Meiner besonderen Wert schätzung und herzlichen Zuneigung zu geben, in- dem Ich Euerer Königlichen Hoheit hiermit den Rang als Generalfeldmarschall verleihe. Es ist Mir eine besondere Freude, Euere König!. Hoheit hiervon in Kenntnis zu setzen, (gez.) Wilhelm." Unter dem Vorsitz des Prinzen Heinrich von Preußen konstituierte sich am Sonntag in Hem- melmark der Arbeitsausschuß der Deutschen Ark tische» Lnftschifferexpedition, die unter dem Pro tektorat des deutschen Kaisers steht. Dem Aus schuß gehören außer dem Vorsitzenden Grafen Zeppelin und Geh. Rat Prof. vr. Hergesell, Geh. Oberregierungsrat vr. Lewald und Geh. Kom merzienrat von Friedländer-Fulda an. In einge hender Beratung wurde der Organisationsplan des Unternehmens in seinen Grundzügen festge legt. Die Expedition soll auf breite nationale Grundlage gestellt werden und zu diesem Zweck ein Ehrenvorstand und ein Beirat geschaffen wer den, der aus den maßgebenden wissenschaftlichen, finanziellen und industriellen Kreisen zu bilden ist. Der Zweck der Luftschifferexpedition ist die wissen- schaftliche Erforschung des unbekannten arktischen Polarmeeres durch das lenkbare Luftschiff und die Entwicklung desselben zur Ausführung wis senschaftlicher Arbeiten. Das Luftschiff „Zeppelin Ul" ist auch bei sei- ner neuesten Reise, der am Sonnabend ins Werk gesetzten Fahrt von Friedrichshafen nach Frank- furt a. M., nicht vom Mißgeschick frei geblieben. Zwischen Karlsruhe und Mannheim ereignete sich ein Defekt am hintersten Motor, infolgedessen das Luftschiff dann nur noch mit einem Motor fahren konnte. Es traf daher mit erheblicher Verspätung gegen Z^IO Uhr abends, in Frankfurt ein, wo es eine Viertelstunde später auf dem Gelände der Internationalen Luftschiffahrts-Ausstellung glück- lich landete. Der „Zeppelin Hl" war auch auf dieser Fahrt überall Gegenstand stürmischer Begrüßun gen seitens der Bevölkerung. In Karlsruhe nahm er den Weg am Residenzschloß vorbei, auf dessen Balkyn das Kaiserpaar und die großherzog lichen Herrschaften standen. Uebrr deu Termin der Einberufung des Reichstags verlautet, wie der „Frankf. Ztg." auS Bedeutung nicht zu unterschätzen. Für die politischen Bestrebungen der griechischen Militärpartei, welche unter dem Deckmantel umfassender reformatorischer Maßnahmen im Heere teilweise wenigstens ganz persönliche Zwecke verfolgten, hat man in der großen Masse des Griechenvolks überhaupt kein Verständnis. Der Grieche weiß sehr wohl, daß ein großer Teil der Kreditwürdigkeit seines Vater landes und vor allem das Interesse einiger aus schlaggebender Großmächte am status quo und am, Wohlergehen Griechenlands mit der jetzigen Dynastie ^steht und fällt, was bei her ausgeprägten. "" ", ' . in Betracht kommt, und deshalb hat er denn auch für die neuen Agitationen unter dem Offizierkorps herzlich wenig übrig. Sollten nun die Offiziere, welche die oppositionelle Militärpartei bilden, mit ihren Bestrebungen, die sich keineswegs mit den Interessen der griechischen Dynastie und des griechischen Landes decken, fortfahren und sogar versuchen, auf hie Regierung und hiermit auf die politischen Geschäfte des hellenischen König reichs Einfluß zu gewinnen, so könnte sich die Situation in Griechenland allerdings leicht be denklich gestalten. lü Deutsches Reich. Der Kaiser ritt am Sonnabend mittag nach Beendigung der Parade des 14. Armeekorps an der Spitze der Fahnen- und Standarten-Abtei- lung, begleitet vom Grotzherzog von Baden, in Karlsruhe ein, daselbst von der Bevölkerung mit brauschen Jubelrufen empfangen. Vor dem Rathauß wurde der Kaiser vom Oberbürger meister Sigrist mit einer Ansprache begrüßt, auf welche der Monarch mit huldvollen Worten erwi derte. Hierbei betonte er, daß er den Karlsruhern längst kein Fremder mehr sei, er habe mit ihnen gute wse böse Tage durchlebt. Weiter kam der Kaiser auf die stattgefundene Parade zu spre chen, er wies darauf hin, daß die Deutschen ihre Waffenrüstung gern trügen, da sie wüßten, daß diese Rüstung den Frieden erhalte. Er bezeichnete das Lettische Heer geradezu als den rocker äs t ronee,: auf den sich der Friede gründe, und gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß es seine Probe im Erttstfall gut bestehen werde. — Nach der Ankunst des Kaisers im großherzoglichen Resi- denzschlvß fand daselbst Frühstückstafel bei Prinz Max und Prinzessin Max von Ba den für sämtliche Fürstlichkeiten statt, um 6 Uhr abends folgte beim GrotzherzogSpaar Gala tafel nach. Hierbei brachte Großherzog Friedrich einen Trinkspruch auf den Kaiser aus, hervor hebend, wie der Kaiser Tausende alter Krieger durch deren gütige Begrüßung auf dem Parade felde aufs höchste erfreut habe, diese Krieger hät ten noch auf dem Schlachtfeld für die Einheit und Wiedergeburt des Reiches gekämpft. Weiter versicherte der Großherzog, daß alle mit uner schütterlicher Zuversicht und festem Verstauen auf dem Kaiser blickten, dessen stete Sorge für die ''