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^Mernehmen wolle, wenn der Konflikt auf ok von Anfang an streitenden Parteien, nämlich auf den genannten Arbeitgebervertzin und seine Ar beiter beschränkt wird. Spanien. Der spanische Oberbefehlshaber im Riffgebiet General Marina, scheint sein Glück jetzt mit einer NmziugelungStaktik gegenüber den Kabylen zu versuchen. Wenigstens wird unterm 2. September -um Riffkrieg aus Tanger depeschiert: Der spa nische General Marina hat alle Hügel, die den Lauf des Flusses Selnan beherrschen, ringsum be setzen lassen, um die Kabylen zu umkreisen und nach und nach zu ermüden. ^Balkan Halbinsel. Im griechischen OffizierkorpS hält die anti dynastische Strömung entgegen allen offiziösen Athener Dementis an. Die Offiziere der Garni-' fonen Larissa, Korinth und Tripolizza haben be schlossen, den Dienst so lange einzustellen, als nicht die angekündigte Enthebung des Kronprinzen Konstantin vom Oberkommando über das Heer erfolgt ist. Der türkische Großvezier Hilmi Pascha soll sich mit Demissionsabsichten tragen. Als künftigen Grotzvezier nennt man in jungtürkischen Kreisen bereits Kalad Bey. Der neue Feldzug Dschawid Paschas gegen die aufständischen Albanesenstamme nimmt einen günstigen Verlauf für die türkischen Waffen. Die Aufständischen wurden bislang überall geschlagen und zersprengt, zuletzt bei Ruguwo. Die türki schen Truppen haben nur geringe Verluste erlitten. Sachsen. ' Dresden, 4. Sept. Se. Maj. derKönig kam gestern früh 7 Uhr 15 Min. mit Automobil in Station Kellerberg bei Zscheilitz an, wo er von dem Generalinspekteur der Verkehrstruppen General leutnant Exzellenz v. Lyncker, von dem Komman deur der preußischen Eisenbahnbrigade und den Offizieren der beim Bau beteiligten Truppen empfangen wurde. Es wurden zunächst die Bahn anlagen und die Seilbahn auf Station Kellerberg im Betriebe besichtigt. Sodann fuhr der König im Automobil nach Piskowitz und bestieg dort einen bereitstehenden Sonderbesichtigungszüg, der ihn zur Neidmühle im Triebischtal brachte. Um 9 Uhr 15 Min. war die Besichtigung zu Ende' und der König fuhr im Automobil nach Pillnitz zurück. — Königlicher Dank. Das Königlich Sächsische Kriegsministerium veröffentlicht folgenden Dank des Königs an die alten Angehörigen der 6. Jn- fanteriebngade Nr. 64: Se. Maj. der König hat sich von Herzen gefreut, daß bei der 100jährigen Jubelfeier der 6. Jnfanteriebrigade Nr. 64 eine so überaus große Zahl ehemaliger Angehöriger der „schwarzen Brigade" durch ihre Anwesenheit ihre Liebe und Anhänglichkeit an ihre alten Truppenteile bewiesen Haven. Allen denen, Offi zieren, Unteroffizieren und Mannschaften, ergrauten Veteranen, Landwehrleuten und jungen Reservisten, die bei der Parade vor Sr. Maj. dem König und bei den übrigen Festlichkeiten gezeigt haben, daß auch über die aktive Dienstzeit hinaus treue Waffenbrüderschaft die Schützen und Jäger ver bindet, läßt Se. Majestät seinen königlichen Dank entbieten. Bischofswerda, 4. September. Im 7. länd- lichen Wahlkreis (Amtsgerichtsbezirke Bischofs werda und Pulsnitz) ist als liberaler Kandidat Schuldirektor Jochen - Bischofswerda aufgestellt worden. Auf konservativer Seite kandidiert der bisherige Vertreter dieses Kreises, Abgeordneter Neutsch-Kamenz, wieder. Bischofswerda, 4. Septbr. Die Platzmnfik findet morgen Sonntag, den 5. Sept., im Luther park von 11—12 Uhr statt. Programm: 1)Ein Hoch dem deutschen Kaiserpaar. Marsch von O. Klose. 2) Jubel-Ouvertüre von C. M. v. Weber. 3) An der Weser. Lied von G. Presse!. 4) Erinnerung an die ruhmreichen Kriegsjahre 1870/71. Großes Schlachtenpotpourri von C. Berni. 5) Ballkönigin! Walzer von A. Detert. * Bischofswerda, 4. Sept. (Zither-Konzert.) .Im Schützenhaus findet morgen Sonntag abends 8 Uhr ein Zither-Konzert statt. Der Zitherklub „Edelweiß", hier, will auf diesem musikalischen Gebiet seine Zuhörer fesseln. Möchte seinem Unternehmen ein zahlreicher Besuch beschieden sein. Alles Nähere siehe in der heutigen Ankündigung. Bischofswerda, 4. September. Eingesandt! Ein Tanzkursus unter fachmännischer Leitung hat wieder bei dem hiesigen Tanzlehrer Herrn Hartmann begonnen. Derselbe übt seine Tätig est bereits seit zirka 20 Jahren aus und seine Lehr stunden werden gern besucht. Näheres siehe imJnserat. und Handwerker-Berel« Wird amllXundklMp, tember inPulSnitz abgehalten. — Kaisermanövrr. Am 20. und 21. d. Mts. finden bekanntlich in der Nähe von Chemnitz die Kaisermanöver des 12. und IS. sächsischen Armee korps statt. Nach Schluß der Korpsmanöver wird, wie jetzt endgültig feststeht, KaiserWilhelm als Gast deS Königs einen Tag aus der Albrechtsburg in Meißen weilen, wo zu Ehren des Kaisers ein Diner stattfindet. Der Kaiser wird am 20. September in Meißen ein treffen und auf der AlbrechtSburg übernachten. Auch Se. Majestät der König und die Prinzen des königlichen Hauses werden in der Nacht vom 20. zum 21. September in der AlbrechtSburg Woh nung nehmen. Die AlbrechtSburg ist deshalb vom 18. bis 21. September für den allgemeinen Ver kehr geschlossen. — «erkauf überzähliger Poutou» usw. Bei dem 1. Pionier-Bataillon Nr. 12 in Dresden werden im Frühjahr 1910 28 Brückenwagen, 44 eiserne Pontons und 50 zweiflunkige Anter überzählig und sollen im Genehmigungsfalle an Interessenten sehr billig abgegeben werden. Für Gemeinde bezirke, die im Hochwasser- bez. UeberschwemmungS- aebiete liegen, eignen sich die mit einem, nötigen falls auch zwei Pontons beladenen Brückenwageu sehr gut zur Bereithaltung als Wasserwehr usw. Die eisernen Pontons sind neben ihrer Ver wendung als Wasserfahrzeug zu schwimmenden Unterstützungen für Badeanstalten, wobei auch die Anker zweckentsprechende Verwendung finden können, vorzüglich geeignet. Näheres kann bei der König lichen Amtshauptmannschaft ersragt werden. — Geldlotterie. Die Ziehung der 9. Geldlot terie des Meißner Dombauvereins findet vom 16. bis 21. September d. I. statt. Der Gewinnplan bietet im Verhältnis zum billigen Einsatz sehr günstige Gewinnaussichten und wird bekanntlich für derartige gute Zwecke um so lieber ein kleiner Beitrag gestiftet, wenn damit noch Aussicht auf einen Gewinn ist. ES kommen 10033 Gewinne und 1 Prämie, zusammen mit 192500 zur Verlosung und Auszahlung. Da die Nachfrage schon jetzt eine sehr rege ist, so liegt es im Intet- esse eines jeden Spiellustigen, sich bei Zeiten mit einem Los zu versorgen, da dieselben kaum bis zur Ziehufig ausreichen werden. Lose kosten je 3 .« und sind, zu habest SR sten Herren Kollek- teuren der Königlich Sächsischen Landeslotterie, in den durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen und beim Generaldebit: Alexander Hessel, Dresden, Weißegassc 1, Ecke König Johannstraße. — Zur Bäckerei-Berordnung, Das Sächsische Ministerium des Innern hat verordnet, daß das nach § 11 der sächsischen Verordnung vom 25. Oktober 1906 über die Einrichtung und den Be- trieb von Bäckereien ausgesprochene Verbot des Waschens in den Arbeitsräumen in der Hauptsache nur auf die Hauptreinigung des Körpers zu be ziehen ist. Unter Umständen ist nunmehr, insbe sondere bei beschränkten Raumverhältnissen, die Unterbringung der Wascheinrichtung in einem Ar- beitsrautne gestattet, soweit sie zu der vorgeschrie benen Reinigung der Hände und Arme vor dem Zurichten und Teigmachen ausreichend ist. Das Ministerium geht von dem Gesichtspunkt auS, daß in einem gut geleiteten Betriebe die Waschgelegen- heit unausgesetzt zur Hand sein müsse, da eine Benutzung derselben auch bei anderen Gelegenhei ten, namentlich nach dem Besuche deS Aborts, not- wendig sei. Einer Unterbringung im Arbeits raum für eine derartige Wascheinrichtung könne deshalb nicht entgegengetreten werden. — Der Sächsische Forstverein, der bekanntlich im Rahmen fernes Wirkens mit großer Energie die Erforschung und Bekämpfung derN 0 nnen - kalamität in Sachsen ausgenommen hat, verbreitet in Verfolg dieser Bestrebungen gegen wärtig die vom Herrn König!. Oberförster Put scher in Dresden angestellten Betrachtungen über die gegenwärtige Kalamität. Die Ausführungen des bekannten Forstmannes erregen infolge ihrer Neuheit allgemeines Aufsehen und find geeig net, bahnbrechend zu wirken. U. a. stellt Ober förster Putscher erstmalig und einwandfrei fest, daß die Nonnenkalamität in Sachsen nicht die Folge großer Ueberflüge des Insektes von Schle sien aus ist. Fernflüge der Nonne sind nach seinen Forschungen und Feststellungen über das Insekt selbst, die Zeit und das Wetter nicht anzuneh men. Wichtiger als diese Streitfrage, die noch immer die Gemüter der Forstbesitzer und Forst leute lebhaft bewegt, sind jedenfalls aber die Mit- tcilungen über dieunaeheuerenSchäden, welche die Nonne bereits angerichtet hat, und die Aufforderung zum energischen Kampf gegen den Schädling auf der ganzen Linie und zwar, wenn Pflanzen so stark fein sollte, daß «ine Kettung deS Bestandes durch Leimung im Jahre 1910 ausge schlossen erscheint, wird im Interesse deS Schutzes der bedrohten Nachbarbestände und -Reviere die Abholzung der fraglichen Waldflächen Emp fohlen. Zum Schluß seiner Betrachtungen sagt Oberförster Putscher: „Der in Sachsen vom Staat, zahlreichen Gemeinden und Privaten seit 1906 gegen die Nonne geführte Kampf ist da« vffte Beispiel eines r«htz«itig und mit allen Mitteln energisch durchgeführten Kampfes im großen ge gen den gefürchtetsten Feind unserer Wälder. Die Ergebnisse dieses Kampfe» werden für alle Zetten sowohl für unser Verhalten wie für das Verhütten anderer Staaten und Länder der Nonne gegen- über von größter, ja entscheidender Bedeutung sein." Der Forstvereik hat sich übrigens mit der Bitte an die König!. Staatsregierung gewendet, die Putschersche Schrift möglichst weit im Lande bei den in Betracht kommenden Stellen zu ver breiten und so für deren Nachachtvng zu sorgen. Daß dies erwünscht ist, zeigt die Tatsache, daß sich an manchen Orten bereit» Mutlosigkeit einstRtt und die Meinung Platz gr«st, als ob eS keine Rettung der Fichtenwaldungen vor der Nonne gebe. Dies konnte man zum Beispiel auf einer kürzlich stattgefundenen Tagung der sächsischen Privatforstleute beobachten. — Finden. Wer eine verlorene Sache findet und an sich nimmt, hat nach dem Gesetz dem Ver lierer oder dem Eigentümer oder einem sonstigen Empfangsberechtigten unverzüglich Anzeige zu machen. Kennt der Finder den Empfangsberech tigten nicht, so hat er den Fund, wenn dieser mchr als drei Mark wert ist, sofort der Polizeibehörde anzuzeigen^ Der Finder einer-Sache ist zu deren Verwahrung verpflichtet, er ist aber auch berech tigt, und erforderlichenfalls auf Anordnung der Polizeibehörde verpflichtet, den Fund oder dessen Bersteigerüngserlös an die Polizeibehörde abzu liefern, wenn der Wert der geftlndenen Sache 3 -« übersteigt. Ist der Verderb der Sache zu befürchten oder dessen Aufbewahrung mit unverhästniSmäßi- gen Kosten verbunden, so hat der Finder bezw. die Polizeibehörde die Sache öffentlich versteigern zu lassen, bezw. zu versteigern. Die Polizeibehörde des Fundortes hat den Fund in einer den Um standen nach entsprechenden Weise öffentlich be kannt zu machen Der Finder kann von dem Emp fangsberechtigten einen Finderlohn verlangen, der von dem Werte der Sache bis zu 300 fünf vom Hundert, von dem Mehrwert eins vom Hundert und bei Tieren eins vom Hundert beträgt. Hat die Sache nur für den Empfangsberechtigten einen Wert, so ist -er Finderlohn nach billigem Ermessen zu bestimmen. Mit dem Ablauf eines Jahres nach der Anzeige des Fundes bei der Polizeibehörde erwirbt der Finder das Eigentum an der Sache. Ist die Sache nicht mehr als drei Mark wert, so beginnt die einjährige Frist mit dem Funde. In den Geschäftsräumen oder -en Beförderungsmit teln einer öffentlichen Behörde oder einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Verkehrsanstätt ge- fundene Gegenstände sind unverzüglich an die Be- Hörde oder Verkehrsanstalt oder an einen ihrer Ange stellten abzuliefern. Dagegen werden die in den Droschken liegen gebliebenen Sachen wie gewöhn- liche Fundgegenstände behandelt. Sistd seit dem Ablaufe der in der öffentlichen Bekanntmachung bestimmten Frist drei Iahte verstrichen, so fällt der Versteigerungserlös, wenn nicht ein Emp fangsberechtigter sein Recht angemeldet hat, an den Reichsfiskus, oder an den StaatSfiSkuS, oder an die Gemeindebehörde oder die private Verkehrsart- statt. - NKL. Handelsbeziehungen mit Brasilien. Nach einer der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau zugegangenen Mitteilung, beabsichtigt der dem kaiserlich deutschen Generalkonsul in Rio de Janeiro beigegebene Handelssachverständige I)r. Voß im Herbst dieses JahreS die hauptsächlichsten Handels, und Jndustrieplätze Deutschlands zu be suchen. Für den Fall, daß ein BRckrfniS vor liegen sollte, würde sich Herr vr. Voß auch den im hiesigen Handelskammerbezirk' am Verkehr mit Brasilien interessierten Firmen zur persönlichen Aussprache zur Verfügung stellen. ES wird ge beten, Wünsche in dieser Richtung tunlichst bald an das Sekretariat der Handelskammer, Lessing- straße 2o, zu richten. ,-od. Goldbach, 4. Sept. Tin finnige» Geschenk ist der hiesigen Kirchgemeinde zu ihrem diesjährigen Erntedankfest gemacht worden. Zum Gedächtnis teuerer Entschlafener haben die Hinterbliebenen eine Stiftung gemacht, deren Zinsen dazu verwendet werden sollen, daß alljährlich am Erntefesttag nach dem Hauptgottesdienst je zwei Verse von