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? Ostastika auf der Dresdener Tagung einen ein maligen Zuschuß von 3000 -Sl bewilligt. - d. Löbau, 28. August. (Vernichtungswerk' der Nonne.) In den Waldungen des Bezirks der AmtShauptmannschaft Löbau ist infolge des (' massenhaften Auftretens der Nonnenfalter eine , Fläche von insgesamt 82 Hektar Kahlfraß s, festgestellt worden. Die zu fällenden Hölzer sind > auf 26 500 Festmeter berechnet worden. Ebersbach. Eine i nteressanteErschei- ' nung konnten am Dienstag nachmittag die Be- wohner der niederen Haine beobachten. Dortselbst erhob sich bei ziemlich ruhiger Luft plötzlich eilte ' Windhose, die auf ein Haferfeld zustrebte und dort arge Verwirrung anrichtete. Das abgemähte Getreide wurde in tollem Wirbel in beträchtliche Höhe gerissen und auf die nahestehenden Häuser und Obstbäume niedergelegt, so daß man sich den - - Erntesegen von da oben, statt vom Felde holen " mußte. 8. Dresden, 28. August. Jahrhundertfeier der Sächsischen „Schwarzen Brigade". Ein stolzer Truppenteil der Sächsischen Armee, der im Volks- munde die „Schwarze Brigade" genannt wird und ' voll der Schlacht bei Wagram 1809 Lorbeer an legenheit, ihre alte kriegerische Tätigkeit zu be weisen. In der denkwürdigen Schlacht bei Se dan kämpften die 12. Jäger tapfer im Bois Le Ehe- vallerie vor Daigny. Während der Einschließung von Paris bezog die „Schwarze Brigade" abwech selnd mit den übrigen Truppen die Vorposten. In der Schlacht bei VillierS am 2. Dezember ver loren die Schützen 36 Offiziere und 683 Mann, die Jäger 1 Offizier und 50 Mann. Gelegentlich des Einzugs der 23. Division in Dresden am 11. Juli 1871 ernannte König Hohann, um das Schützen regiment zu ehren, für seine am 2. Dezember 1870 bewiesene glänzende Tapferkeit, seinen Sohn Prinz Georg, den späteren König .Georg, -um Chef dieses Regiments. Die „Schwarze Brigade" erfreut sich des ganz besonderen Wohlwollens der sächsischen Könige. Wiederholt haben Mitglieder des königlichen Hauses in ihren Reihen Dienste getan. Der jetzige König FriÄlrich August be fehligte in den Jahren 1890 bis 1892 daS 1. Ba taillon des Schützenregiments und dann bis 1894 als Oberst letzteres selbst. Prinz Johann Georg hat sowohl beim Schützenregiment als auch beim Jägerbataillon Nr. 13 Dienst getan und steht jetzt L In suite des ersteren. — Die Hundertjahrfeier ttsng^NE Kandidaten Biener eingeräumte Recht, sofort je dem der Debatteredner erwidern zu dürfen. Erst um '/«12 Uhr nachts war die Bersammlung, die daS Vorspiel zu einem mit besonderer Schärfe ge führten Wahlkampf gewesen sein dürste, zu Ende. Wdfcchrt «erd »er GtfeUbnh«»»»« »»« 1. IVOS «». Nach Dresden: 425, S.10, 728, S.OS, 10.04, IT», 326, 4U.7, 524, 6.15, 8«, 11.01. La» Dresden (Ankunft): 121, 7.09, 8.16, 10^2, 1.80,2.15,4.08,628, V.SS, 921,10.40,11^0, Nach Bautze» 125, 7.14, 8.18, 10.15, 128, 4.10, 620, 9.09, 10.48, 11.14. Bon »antze« (Ankunft): 422, 6.08, 721, 92», 1222, 4.18, 6.18, 82), 1025. Nach Zittan: 7.18, 10.40, 2.19, 427, 924, 1111. »an Zittau (Ankunft): 6.02, 827, 12.88, 820, 5.47, 10.48. «an Name«, (Ankunft): 7.08, 12.44, 821, 827. Nach Kamenz: 725, 1.40, 420, 9.12. Lorbeer zu seinem Ruhmeskranz zusammenge flochten hat, begeht am 31. August die Hundert jahrfeier seiner Errichtung. Die Schwarze Bri gade besteht auS dem in Dresden und Freiberg garnisonierenden Schützen- (Füsilier-) Regiment Prinz Georg Nr. 108 und den beiden Jägerbatail lonen Nr. 12 und 13. Schon im Sahre 1793 wur den bei jeder Jnsanteriekompagnie 8 Mann als Scharfschützen ausgebildet, die zu Beginn des Krieges 1809 divisionsweise in zwei Bataillone formiert wurden. Diese Schützen fochten tapfer in der Schlacht bei Wagram, sie waren dem 9. französischen Korps unter Marschall Bernadotte zugewiesen. Im Jahre 1809 erhielten diese sächsi schen Schützen die noch jetzt bestehende historisch ge wordene Uniform: dunkelgrün und schwärz. Zur Verstärkung der Landesverteidigung wurde am 31. August 1809 aus gelernten Jägern ein Jäger korps errichtet und bei der imJahre 1810 erfolgen den Neuorganisation der Armee wurden aus den beiden Bataillonen leichter Infanterie zwei Regi menter zu je 8 Kompagnien gebildet und diese mit dem Jägerkorps zu einer Brigade leichter In fanterie vereinigt. Nach mannigfachen Umfor mattonen im Laufe der Zeit und ruhmreicher Be tätigung der sognannten schwarzen Schar in zahlreichen Schlachten in Bautzen, Großbeeren, Denneritz, Leipzig und Torgau, in Schleswig beim Angriff auf dieDüppler Höhen usw. — wurde nach Abschluß des Friedens zwischen Preußen und Oesterreich die sächsische Armee laut Friedensver- trag als XU. Armeekorps des norddeutschen Bun des formiert. Die Jägerbrigade hatte unterm 1. April 1867 mit dem 1. Bataillon das Jä gerbataillon Nr. 12, mit dem 3. Bataillon das Jägerbataillon Nr. 13, mit dem 2. und 4. und einem neu errichteten 3. Batail lon das Schützen- (Füsilier-) Regiment Nr. 108 zu bilden. Bei Ausbruch des Krieges 1870 ge hörte die Sächsische „Schwarze Brigade" zur Gre nadierbrigade Nr. 45, zur 3. Jnfanteriebrigade Nr. 47 und 4. Jnfanteriebrigade Nr. 48. In der Schlacht bei St. Privat am 18. August hatten die sächsischen Truppen zum ersten Male wieder Ge- der «Schwarzen Brigade" wird unter Beteiligung des Königshauses ganz besonders festlich begangen werden. Es finden Festzug durch die Stadt, Feld- gottesdienst, Parade usw- statt. Die Feierlichkeiten in Dresden und Freiberg werden mehrere Tage dauern. Dresden. (Elb-Regulierung.) Die Neugestaltung des ElbstrombetteS am AugustuS- brücken-Neubau macht ebenso wie der Neubau selbst rapide Fortschritte. Ein gestellter Dampf- bagger arbeitet in der Strommitte an der Der- ticfung der Fahrtrinne, da durch die Kairegu- lierung am Altstädter Ufer die Fahrtrinne später infolge Verdrückung des Stromlaufes durch den vierten Brückenbogen der neuen Brücke gehen wird. Der ausgebaggerte KieS dient sowohl zur Aufschüttung an der NeustädtSr Seite als auch auf Altstädter Ufer, wo die neue, Wester vorge rückte Kaimauer von HelbigS Etablissement bis zuM Hotel Bellevue fast ferttggestellt ist. Chemnitz. Am Dienstag abend hat auch in Chemnitz der Landtagswahlkampf einge setzt, und zwar recht kräftig mit einer öffentlichen Versammlung, in der es überaus stürmisch zu ging. Die Versammlung, in der Stadtv. Ober meister Biener, einer der für den ersten Chemnitzer Wahlkreis (Innere Stadt, Südvorstadt, Altchem- nitz und Bernsdorf) aufgestellten Kandidaten sprach, war zahlreich besucht von Angehörigen aller Parteien, die auch in der Debatte ihre Redner in» Feld schickten. So gestaltete sich der Wahlkampf, nachdem Biener, -er Kandidat der Reformer, seine Ausführungen beendigt hatte, äußerst hitzig. Die Mahnung, der Wahlkampf möge sachlich und un persönlich geführt werden, schien auf unfrucht baren Boden gefallen zu sein. Bei den ost tumul- tuarischen Szenen ging vieles von den Ausfüh rungen der einzelnen Redner verloren. Die Red ner der Nationalliberalen, die Landtagsabgeord- ncten Langhammer und Kickelhayn, der Wort- führer der Genossen, Heilemann, die freisinnigen Landtagskandidaten, Lehrer Schiersand und Land- richter Brodaus, protestierten gegen die Beschrän» Tierische und pflanzliche Schädlinge haben stellenweise im vergangenen Erntejahr arge Ver wüstungen angerichtet. Biel Winteraetreide mußte wegen Frostschadens umgepflügt werden. Kommen ab« die Herbstsaaten durch richtige und reichliche Düngung gekräftigt in den Winter, so widerstehen sie allen schädigenden Einflüssen viel bester. Bei der Herbstbestellung unterlasse man daher nicht, auch reichlich mit Thomasmehl zu düngen. Beim Spsrt, der eine vermehrte Schweiß absonderung bedingt, macht sich zur Ersetzung der verlorenen Flüssigkeit ganz naturgemäß daS Be dürfnis nach einem unschädlichen, erfrischenden und wohlschmeckenden Getränk in erhöhtem Maße geltend. Die Wahl ist nicht leicht, well ein solches Getränk die Hauptbedingung erfüllen muß, daß es auf kein einziges Körperorgan irgendwie nachteilig wirkt und die Kraft und Ausdauer in keiner Weise beeinträchtigt. Es mögen dccher alle, die dem Sport huldigen, auf Kathreiners Malz kaffee aufmerksam gemacht werden, dessen besondere Vorzüge gerade hier hervorragend zur Geltung kommen. Er enthält nicht die geringste Schäd lichkeit, bekommt zu jeder Zeit und in jcker Situation vortrefflich, bietet in heißem wie kalten Zustand eine wohltätige Erquickung und hat einen dauernd sympathischen Geschmack. Außerdem zeichnet er sich vor vielen ähnlichen Getränken dadurch auS, daß er sich bei jeder Temperatur hält und' auch bei längerem Aufbewahren nichts von feinem würzigen Wohlgeschmack einbüßt, was ihn nament lich zu einem wertvollen Touristengetränk macht. v/^evdt 30u.SVRg.x^__^ ILlkt Licket" slle Insekten ssmmt Snck. AMoovoLak dovtidrt. Vom Ailittst aodos seit Andren dseoxsn. — Io 20 dadoo bei l?»«I Vroxvri». Kinder, haben ich und eure liebe Mutter ziemlich wohl erfahren. Noch nicht 10 Tage waren wir im Ehestande beisammen gewesen, da sind wir zu Meißen durch einen Einfall der Kaiserlichen Völ ker aufgejagt und gen Dresden getrieben worden, mit Verlust aller unserer Mobilien. Nach der Zeit ist kein Jahr hingegangen, da wir durch Schrecken, Furcht und Flucht nicht wären betrübet worden, sonderlich die 9 Jahre über, die ich zu Bischofs werda habe zugebracht. Die Haut schauert mir, wenn ich daran gedenke, was für Elend und Angst wir allda manchmal ausgestanden haben. Vielmal haben wir aus Furcht des Feindes von dar aus- reißen und bald nach Dresden, bald nach Stolpen, bald nach Budissin uns salviren und an solchen Orten bisweilen zu 8, 12, 16 und mehr Wochen liegen und zehren müssen. Oft ist um den Abend ein Schrecken kommen, und darauf haben wir manche liebe Nacht kein Auge zugetan, aus Furcht eines Einfalles. Bisweilen sind wir in Mitter nacht aufgewecket worden und ist vor großer Not jedermann auS der Stadt gelaufen, haben unS im Finstern da und dorthin begeben, wo wir etwa eine Sicherung zu haben vermeint. Jämmerlich Mar es anzusehen, wenn das arme Volk in sol chem Tumult oft mit den kleinen Kindern naus in die Wälder wanderte, suchte allda Schutz und Aufenthalt, und war doch vielmal nur ein bloßes Schrecken, bisweilen aber kam daS Schwert des Herrn im Ernst, und traf die guten Bischofswer daer -ermaßen, als wenn eS den GarauS machen wollte. Mehr nicht als einmal sind wir denen Feinden in die Hände gefallen, welche uns alle daS Unsrige genommen, auch ihre mördliche Gewehr uns an den Leib gesetzt, und unS nieder zu machen bedroht haben. — In den anderen Einfällen sind wir entweder nicht daheim gewesen, oder Gott hat uns einen Winkel gewiesen, daß wir vor -er Feinde Hand nicht sind ergriffen worden, doch also, daß wir aus unseren Winkel in höchster Angst sehen können, wie sie bei Marterung, Verwun dung, auch Niederhauung der armen Leute ihren Grimm ausgelassen. Wenn wir aus Furcht für den Feinden dahin zogen und nicht wußten, wohin, da gedachte ich an das Wort Esaiä: „Bietet Brot den Flüchtlingen, denn sie fliehen für dem Schwert, ja für dem gespannten Bogen und für dem großen Streit." — Wenn unsere armen Leute in das Gehölz gelaufen waren und hatten da Schutz gesucht, da gedachte ich an das Wort Jere- miä: „Alle Städte werden für dem Geschrei, der Reuter und Schützen fliehen, und in die dicken Wälder laufen und in die Felsen kriechen." — Wenn daS arme Landvolk mit vielen kleinen Kin dern zu unS herein geflohen kam und die Kinder den Eltern mit Schreien und Heulen nachzogen, da gedachte ich an daS Wort Osea: „Herr, gib ihnen I Was willst du aber ihnen güben? Gib ihnen unfruchtbare Leibe und versiegens Brüste!" — Denn viel Eltern zu der Zeit haben gewünscht, keine Kinder zu haben, als daß sie die armen Kin der so elendiglich Herumschleppen mußten. Also Wenn des nachts Furcht und Schrecken unter unS kam, da gedachte ich an daS Wort Esaiä: „Man rüst zu mir auS Sair: Hüter, ist die Nacht schier hin!" — Denn eben daS war auch ost unser Ver langen, daß wir schrien und rieffen: Ach! wenn eS doch nur Tag würde! Ach! wenn doch die Nacht vorüber wär! Also wenn der Feind bei unS war eingefallen, und in unseren Toren Blut ver gossen hatte, da waren Jeremiä Worte erfüllet: Ich höre ein Geschrei als einer Gebärerin, eine Angst, als einer, die in den erster! KindeSnöten ist, ein Geschrei der Tochter Zion, Ur da klagt und die Hände auswirst und spricht: tzschl wche mir, ich muß schier vergehen für Len Würger! Denn eben solch Jammergeschrei ist mehr als einmal in Bischofswerda gehöret worden.^ — AuS diesen Angaben kann man einen Schluß darauf ziehen, welche Entbehrungen die Leute da mals gehabt haben und wie eS in den Ortschaften der weiteren Umgebung Bischofswerdas auSge- sehen haben mag. ES waren Zeiten, deren Wie derkehr wir nicht wünschen wollen. 8t.-X. SNuck «ad Beklag Von Ertedktch Wkatz^ redBtttt unter BerantwortüWckt San Emil Watz ln BlsttzoDWuda.