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1»»» wegen des „bißchen" Kreta in Festauszug am Montag und Donnerstag nachmittags 1 bez. '^2 Uhr Einzug Donnerstag abends 7 Uhr. ehler die Zurückziehung der inter- nrppen von Kreta in einem hierzu mußten die türkischen Truppen räumen. Ob nun Konflikt mit Griechenland lich würden die der Stärkung des türkischen Prestiges; deshalb aber einen in-seinen Konsequenzen noch gar nicht übersehbaren Krieg hervorzurufen, das ist das „bißchen" Kreta allerdings nicht wert. K-r«fpr-chstell- «e. M. Bestellungen werden bet Men Pofiaustalten de» deutschen Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend bet unseren Z«ttung»boten, sowie t« der Geschäftsstelle dieses Blatte» angenommen. Schluß der Geschäftsstelle Abends 8 Uhr. Dreimirdfechrigster Iahrgamg. Hiermit wird bekannt gemacht, daß die Königliche AmtShauptmannschaft im Besitze von 3 Stück Acetylen-Fangapparaten zur Vernichtung des RonaenfalterS ist und diese Apparate bereit» im Bezirke zur Aufstellung gelangt sind. Auf Verlangen werden diese Fangapparate Interessenten leihweise gegen Erstattung der baren Auslagen der AmtShauptmannschaft, im übrigen gebührenfrei überlassen. Gesuche um Ueherlassung sind bei der unterzeichneten Behörde einzureichen. B autz « n, am 17. August 1S0S. Königlich* Arutsharrptmannfchast. Inserat«, welch« tu diesem Blatt, die weiteste Verbreitung sdidru, werd« bi» vor«. Ist Uhr angenommen, größer, und wmpüzterte Anzeigen tag« vorher, und Lostet di, viergespaltene Korputzeile 12 «i, die Rrllamezeile 3« ' Geringster Jnseratenbetrag 40 et. Mr Rückerstattung etngrsandtrr Manuskripte usw. keine Gewähr. Das „bißchen" Kreta. Man kann getrost behaupten, daß an der plötzlichen Zuspitzung des kretischen Problems, die jeden Tag zum Ausbruch des Krieges der Türkei gegen Griechenland zu führen droht, das Ver halten der Großmächte, speziell jenes der vier Schutzmächte Kretas, nicht ohne Mitschuld ist. Länge genug hat das „vereinigte Europa" mit verschränkten Armen zugesehen, wie sich „weit hinten in der Türkei" ein neues Unwetter zu- sammenbraute, ohne daß man es der Mühe für wert hielt, sich wegen des „bißchen" Kreta in diplomatische Unkosten zu stürzen. Und die Schutzmächte Kretas, England, Frankreich, Ruß land und Italien, hielten die Lage für so wenig besorgniserregend, daß sie qm 27. Juli ihre Truppen , von Kreta abberiefen und somit die Arter sich selbst überließen. Da» war natürlich Taffer auf die Mühle der Annexionspartei auf Insel, dir Agitation zugunsten eines An- Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm gab am Mittwoch, als dem Geburtstage des Kaisers von Oesterreich,' auf Schloß Wilhelmshöhe das herkömmliche Diner zu Ehren seines kaiserlichen Freundes und Verbündeten. An dem Diner nahm u. a. auch -er Reichskanzler v. Bethmann Hollweg teil, der am Mittwoch früh zum abermaligen Vortrag beim Kaiser auf Wil helmshöhe eingetroffen war. — Der englische Handelsminister Churchill ist vom Kaiser einge laden worden, den diesjährigen deutschen Kaiser- manövern beizuwohnen. Großadmiral v. Köster wird sich an der Spitze eines deutschen Geschwaders Mitte Sep- temper nach New-Jork begeben, um daselbst als offizieller Vertreter des Deutschen Reiches an den Hudson - Feierlichkeiten teilzunehmen. Letztere werden von den Amerikanern in der Zeit vom 25. September bis 9. Oktober begangen, in der Erinnerung daran, daß vor 300 Jahren Henry Hudson den nach ihm genannten Fluß entdeckte, und daß der Amerikaner Fulton vor 100 Jahren das erste Dampfschiff baute. Zu dieser nationalen Doppelfeier sind von der Unionsregierung Ver treter aller Kulturnationen eingeladen worden. Graf Zeppelin hat nunmehr die Folgen der an ihm vollzogenen Operation soweit wieder über wunden, daß er das Konstanzer Krankenhaus ver lassen und nach seiner schweizerischen Besitzung Giersberg übersiedeln konnte. Immerhin bedarf der Siebzigjährige auch jetzt noch einer gewissen Schonung, was u. a. daraus hervorgeht, daß er, Bestellungen auf den täglich erscheinende» „TWW W-ltt" mit belletristischer Beilege, welche jeden Mittwoch ».Sonnabend beigelegt wird, für den Monat September werden zum Preise von 8V Psg. in der Expeditton dieses Blattes, von den Post anstatten, Landbriesträgern, sowie von unseren Zeitungsboten und Austrägern angenommen. Ein Probe-Abonnement ist besonders zu empfehlen. Inserate haben großen Erfolg. Die Geschäftsstelle des „Sächsischen Erzählers". schlusses Kretas an Griechenland wurde mit ver mehrtem Eifer ausgenommen und auf den Wällen der Festung Kanea steckte die Annexionspartei keck die griechische Flagge heraus. .Letzt endlich gelangten die Kabinette von Paris, London, St. Petersburg und Rom zu der Einsicht, welch' be denklichen Fehler die Zurückziehung der inter nationalen Truppen von Kreta in einem hierzu so ungeeigneten Moment bedeutete und entschlossen sich zu einem energischeren Handeln. Die inter nationale Flotte vor Kreta wurde verstärkt und mit Landungstruppen versehen und zur Stunde ist durch sie wohl die Niederholung der griechischen Flagge auf der Festung Kanea bewirkt worden. Gleichzeitig setzte eine kräftige diplomatische Aktion aller Großmächte hauptsächlich am Goldenen Horn ein, um den drohenden bewaffneten Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland noch zu verhindern und die erwachte Kriegslust des „kranken Mannes" am Bosporus zu dämpfen. Aber fast scheint es, als ob die diplomatischen Vorstellungen den fremden Botschafter in Stam- bul bei der Pforte den gewünschten Erfolg nicht haben sollten. Die Pforte, getrieben von der Aktionslust des jungtürkischen Komitees und der Bolksmeinung, lehnt die Ratschläge der Mächte zur Mäßigung ziemlich deutlich ab und hält an ihren dem Athener Kabinett übermitteltön Forde rungen fest. Sollte Griechenland ihnen nicht nachgeben, so erscheint der Einmarsch der türkischen Truppen in die griechische Provinz Thessalien unvermeidbar und hiermit wäre der türkisch griechische Krieg fertig, welchen ein rechtzeitiges energisches diplomatisches Auftreten der Mächte in Konstantinopel noch vor ein paar Wochen vor aussichtlich verhindert haben würde. Es unter liegt kaum einem Zweifel, daß sich Griechenland, als der bei weitem schwächere Teil, auch in diesem Kampf wieder eine Niederlage holen würde, wie schon in dem Krieg mit der Türkei vor zwölf Jahren. Damals entglitt indessen der Türkei die Frucht ihres Sieges über den griechischen Nachbar, nur ein paar unwesentliche Grenzberichtigungen in Thessalien wurden ihr zugestanden, Kreta jedoch mußten die türkischen Truppen räumen. Ob nun die Türkei wenigstens jetzt bei einem etwaigen neuen kriegerischen Konflikt mit Griechenland größere materielle Vorteile zu erzielen imstande wäre? Wohl kaum, denn schwerlich würden die Mächte eine Verstümmelung Griechenland zugunsten der Türkei zulassen; das weiß man indes in den leitenden Stambuler Kreisen selber recht gut; wenn sie trotzdem auf den Krieg mit Griechen- land hindrängen, so geschieht dies im Interesse erst in ihrem allerletzten Teile, nämlich von Bitter feld aus, mitmachen wird; an der Rückfahrt des „Zeppelin III" gedenkt der Graf überhaupt nicht teilzunehmen. Nach den bislang getroffenen Dis positionen ist der 26. August als Tag dieser Dauerfahrt des „Zeppelin HI" nach der Reichs hauptstadt in Aussicht genommen. Der Block ist tot, es lebe der Block! Der „Vogtl. Anz." findet nachgerade auch auf liberaler Seite Gesinnungsgenossen, wenn er von gegensei tiger immer ärgerer Verhetzung zwischen Libera len und Konservativen nicht auS parteitaktischen, sondern aus nationalen Gründen eindringlich jeden Werktag abend« für den folgende» Tag und chürßlich dek Mtttwoch» und Sonnabend« erfchri. »elletrtstische« ISrtla-«" b«t «bhokmg vintrl. ul 50 bei Zustellung tu» 1 ul 7V PostanMtm 1 50 exklusive Bestellgeld. rtnzelne Rmwnem kosten 10 Nummer der Zettung»pret»llst« «87. Per sächIW LrMler, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der Kgl. AmtShauptmmmschaft, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. VS»