Volltext Seite (XML)
Christentum ist. Frauenvereine, FrauenmisfionS- vereine, Jungfrauenvereine usw. seien hierdurch besonders darauf hingetviesen, daß sich hier ein neues Feld tatkräftiger Hilfe für sie eröffnet hat. — Der Landwirtschaftliche KretSverei» für das Könial. Sächs. Markgraftum Oberlausitz ver anstaltet Montag, den 20. September 1909, von vormittags 8 Uhr an in Bernstadt einen Zuchtviehmarkt mit Prämiierung aus Staatsmitteln. Anmeldungen zur Beschickung dieses Zuchtvieh marktes sind ms zum 29. August l. I. an das Direktorium des Landwirtschaftlichen Kreisvereins für das Königlich Sächsische Markgraftum Ober lausitz zu richten. Kamenz. Ein beklagenswerter Unglücksfall «eignete sich Montag nachmittag in der 5. Stunde im König Friedrich - August - Bad. Beim Baden d« 3. Kompagnie des 178. Infanterie-Regiments «trank im Schwimmbade d« im ersten Dienst jahr stehende, aus Weinböhla gebürtige Soldat Klöden. Der Ertrunkene, welch« ein gut« Schwimm« war, hat vermutlich vor denk Unter sinken einen Lungenschlag «litten. b. Bautzen, 11. August. Ein furchtbarer Un- glncksfall, der zweite derartige Fall innerhalb einer Woche, hat sich am Montag hi« zugetragen. Die Ehefrau des in der Schlachthofstraße woh nenden Kaufmanns Miller zog sich infolge Explosion einer SpirituSkanne sehr schwere Verletzungen zu. Die ganze Vorderseite des Kör pers war mit Brandwunden bedeckt. D« Ehe- Mann war zurzeit des Unglücksfalles geschäftlich abwesend. Inzwischen ist die bedauernswerte Frau ihren schweren Verwundungen «legen. Be reits in voriger Woche hat sich ein ähnlich« Fall hier ereignet, doch ist die dabei verwundete Früu wieder wohlauf. > Zittau. Einen Zwischenfall gab es Sonntag nachmittag wieder auf der Oybin- bahn. Den 1^> Uhr von der Vorstadt abfahren den starkbesetzten Zug nach Jonsdorf konnte die Maschine bei der Steigung hinter der Zeißig schenke nach BertSdorf zu nicht mehr vorwärtsbrin- gen und so ging es langsam wieder rückwärts, der Station Zeißigschenke zu. Aengstliche Gemü- ter befürchteten einen Unglücksfall. Aber es ging glatt ab. Die Maschine des zehn Minuten später folgenden Oybinzuges half dem Vorläufer bis zum Walde hinaus und holte dann den eigenen Zug nach. Etwas Verspätung war die einzige Folge des Zwischenfalles. Dresden. Jahrhundertfeier des Gchntzenregi- mentö. Die Festlichkeiten zur Fei« des hundert jährigen Bestehens der Schützen und Jäger begin ne«! am 30. August 8 Uhr nachmittags mit einem Begrüßungsabend der Festgäste. Als Festlokal hierzu ist das Restaurant Linckesches Bad auser sehen worden, das mit seinem Saal und besonders mit seinem herrlichen Garten Raum genug bietet für die große Zahl derer, die der Ehrentag ihres alten Truppenteils zu frohen und festlichen Stun den ans allen Gauen unseres deutschen Vaterlan des in den Mauern Dresdens zusammenfiihren wird. Uni aber auch bei ungünstigem Wett« den Garten, der, beschattet von hohen alten Bäumen, sich bis zur Elbe hin erstreckt, ausnutzen zu kön nen, werden große, wasserdichte Zettplanen zwi schen den Baumreiher, ausgespannt. Drei Musik kapellen werden ihre frohen Weisen «klingen las sen, schmucke Nerkaufszelte bieten Gelegenheit, sich wertvolle Festgaben, reich illustrierte Geschichten der Truppenteile, Jubiläumsteller aus d« König- lichen Porzellanmanufaktur in Meißen, Ansichts karten und Erinnerungsblätter zu erstehen. Alle ehemaligen Schützen und Jäg« werden mit Freu den die Gelegenheit benutzen, in fröhlichem, unge zwungenen Beisammensein alte Vorgesetzt^ und Kameraden wiederzusehen, schöner Erinnerungen vergangener froher und «nst« Zeiten zu geden- ken, neue Freundschaften mit jungen Trägern der geliebten grünschwarzen Uniform zu schließen. So windet die Liebe zum Truppenteil das feste Band treuer Kameradschaft um alte und junge Krieger und eint sie alle, in guten und bösen Ta gen zusammenzustehen für König und Vaterland. 8. Dresden, 11. August. Schweres Automo- tilunglück. Ein fremdes Automobil fuhr am Dienstag morgen in der achten Stunde in sehr schnellem Tempo aus der Wiener Straße auf -en Bahnhofsplatz und riß einen jungen, dem Arbeiterstande angehörenden Mann um. Der selbe erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde in bewußtlosem Zustande in das Friedrich- städter Krankenhaus gebracht. D« Chauffeur wurde der Polizei zugeführt. 82K. Dresden, 11. August. Zur vierpreis- «Höhung. Der geschäftsführende Vorstand des Landesverbandes der Saalinhaber im Königreich Sachsen erläßt zur Frage d« Bierpreiserhöhung Vermischtes. — Eine interessante Statistik. Bekannt sind die Aufstellungen der Vergehen und Verbrechen nach den Wochentagen, wobei, besonders bei Körperverletzungen, der Sonntag am schlechtesten abschneidet, welcher auf seinem Konto bis mehr als die Hälfte all« strafbaren Handlungen stehen hat. Die Luxemburger Gefängnisverwattung teilt in ihr« neuesten Statistik vom 31. Mai d. I. den Tag in drei Abschnitte und stellt fest, daß von 101 Gefangenen die Tat, die zu ihr« Ver urteilung führte 7 -- 7 "/„ (Zuchtpolizeisträflinge 3 ---- 8,1 o/g, Kriminalsträflinge 4 ----- 6,3 °/„) am Vormittag, 26 ---- 25,7 "/» (Zuchtpolizeisträflinge 11 --- 29,7 °/g, Kriminalsträflinge 15 ---- 23,4 "/«) zwischen Mittag und 8 Uhr abends, endlich 68---- 67,3 °/g (Zuchtpolizeisträflinge 23 ----- 62,2 "/<>, Kriminalsträflinge 45 ----- 70,3 "/<>) nach 8 Uhr abends begingen. Also eine starke Steigerung gegen die Nacht hin, sowohl was die schlimmen Handlungen überhaupt, als auch, was den Grad ihr« Strafbarkeit betrifft. Die Konsequenz für die Wünschbarkeit ein« frühen Schließung d« Branntweinschenken, vielleicht gerade 8 Uhr abends, zur Herabminderung d« Kriminalität kann jeder aus dieser interessanten Statistik selber ziehen, d« den unheilvollen Einfluß der geistigen Ge tränke auf die Zahl der Vergehen und Ver brechen kennt. — Ueb« den Kölner Kongreß der christlichen Gewerkschaften urteilt die „Soziale Praxis", daS bekannte Zentralorgan für Sozialpolitik, wie folgt: Welch achtunggebietendes Wachsen und Rei fen seit dem ersten Kongreß zu Mainz im Jahre 1899. Ein gewerkschaftliches Erstarken, gleich mäßig nach innen und nach außen, bedeutet diese zehnjährige Entwicklungsgeschichte d« christlichen Gewerkschaften in Deutschland. Mögen sie sich auch noch bescheiden nÄen dem Riesen der freien geographische Konzentration, durch die grünliche organisatorische und sozialpolitische Schulung ihrer Führer und die systematische, eifrige Arbeit des großen Beamtenapparates find die christlichen Gewerkschaften in vielen Gewerben und Gaue» Deutschlands heute bereits eine soziale Macht ge worden, die von den freigewerkschaftlichen Kame raden bei ihren Lohnbewegungen innNer mehr respektiert und von -em Unternehmertum als eine vollberechtigte, verhandlungsfähige Arbeit«»«, tretung wohl od« übel anerkannt wird. Durch die Wucht ihrer Zahl und durch geschickte Einfluß nahme auf die politischen Parteien, die mit der christlichen Gewerkschaftsmasse als mit einem brei ten, selbstbewußten Wählerheer haben rechnen ler- nen, ist es den christlichen Gewerkschaften unmit telbar auch gelungen, die politische Vertretung der Arbeiterinteressen durch Entsendung ihrer Führer im Reichstage und Landtage zu fördern und damit den allgemeinen Rechts- und Schutz- forderungen d« gewerblichen Arbeiterschaft mehr Gehör bei den gesetzgebenden Stellen und in d« öffentlichen Meinung zu schaffen, ohne dabei -är Gefahr zu verfallen, die neutrale Gewerkschaft. Politik mit d« Parteipolitik zu verquicken .... In der Tat hinterläßt d« Kongreß bei Freunde» und Feinden der christlichen Gewerkschaftsbewe gung den Eindruck, daß hier junge Lebenskraft und klare soziale Einficht zu fruchtbarer, stetig« und crfolgverheißender Wirksamkeit vereint find. - Verhungerte Schwalben. Bei einer Uebung der Feuerwehr in Konstanz wurden auf den Trep- pen des Steigerhauses Hunderte von toten Schwal ben aufgefunden, die infolge des naßkalten Wet> ters verhungert find. - Im Automobil auf den Milleschau«. Am Sonntag ist zum ersten Male d« Milleschau« mit einem Automobil bis zum Gipfel befahren worden. Der Kraftwagen gchörte Herrn SanitätSrat Reichert aus Dresden. Er brauchte bergauf etwa eine halbe Stunde und bergab 25 Minuten. — Du sollst nicht ehebrechen. In Hingene» bei Mecheln brachte die gesamte Bevölkerung, etwa 1700 Personen, einer verheirateten Frcck, weil sie angeblich intime Beziehungen zu einem im Dienste ihres Mannes stehenden Knecht unterhielt, seit zehn Tagen jeden Abend eine Katzenmusik dar. Das Einschreiten Ler Gendarmerie führte zu schweren Zusanimenstößen, wobei sechs Perso nen durch Schüsse schwer verwundet wurden. Zwei davon sind bereits gestorben. - 1700 OVO Lire gefunden. Bei der Aus besserung eines alten Eisenbahnwagen» bei Be ne v e n t wurde ein Kasten entdeckt, -essen Deckel aufgesprungen war. Der Stationsvorsteher stellte fest, daß d« Kasten 1700 000 Lire enthielt. Da niemand in Italien eine so große Summe als verloren angemeldet hat, so besteht die Vermu tung, daß der Kasten auS den Trümmern von Messina gestohlen worden ist. — Spetterin! gelandet. Der Ballon Spelle- rinis „Sirius", der Sonntag früh mit 3 Paffagie ren in Chanwnix aufgestiegen war, ist nach voll ständig« Ueberquerung des MontblancgebietS und der Walliser Alpen Sonntag abend auf der Alb-Ruscada an der Grenze von Tessin und Jta- lien auf 1800 Meter Höhe glatt gelandet. Auf d« Fuhrt, die ein unvergleichliches Panorama bot, wurde eine Maximalhöhe von 5600 Meter «reicht. — Was ein Siebzigjähriger geleistet hat. Ein Medizin« der Hochschule von Bordeaux hat eine Statistik veröffentlicht, die in Zahlenwetten feststellt, was d« Mensch am Ende seines Lebens alles geleistet hat. So hat ein 70jähriger Mann, d« während seines Lebens von kein« größeren Krankheit heimgesucht war, das Eintausendzwei hundertachtzigfache seines eigenen Gerichtes ver zehrt, d. h. er hat in diesen 70 Jahren 54000 kg feste Nahrung und etwa 50000 Lit« Mssigkeit zu sich genommen. Das Herz desselben Menschen, das in d« Minute 70 Schläge macht, arbeitet 4000mal in jeder Stunde, lOOOOOmal während des TageS, 36 Millionenmal im Verlauf eines Jahres und vollfühtte etwa 2*/, Milliarden Schläge im Anläufe von 70 Lebensjahren. 120 Lit« Blut setzt es durch diese seine Tätigkeit stündlich nacheinander in Bewegung; 10 Tonnen im Verlauf eines Tages. Die tägliche Kraft anstrengung eines Mannes würde, wie d« „Gil Blas" mitteilt, nach den Forschungen des fran zösischen Arztes ausreichen, um ein Gewicht von 48 Tonnen einen Met« hoch zu heben. — A«S -em Salzkammergut. „DaS ist doch zum Verzweifeln," sagt ein Vergnügungsreisen-«, ver in einem kleinen DorfwirtSbauS eingeregnet sitzt. „Sagen Sie, regnet es denn bei Ihnen immer?" — „O na," erwidert der biedere Witt, im Winter schneitS a." soeben folgenden Aufrjlfi „In «tzt« Aurcke richten wir an alle Berbandskollegen die dringende Bitte, an den in letzt« Zeit gefaßten Beschossen bezüglich der sich notwendig machenden «höhten Bierpreise unbedingt festzuhalten, sich von keiner Seite irgendwie beeinflussen zu lassen. Es muß von jedem Verbandsmitglied «wartet werden, daß es die in seinem Verein festgelegten Bierpreise getreulich aufrecht «hält und sich nicht dazu hergibt, seinen Mitkollegen durch Unterbie tung der vereinbarten Preise in den Rücken zu fallen." 8. Dresden, 11. August. Exzeß streikender Hamburger Maurer in Dresden. Zu einem fol genschweren Exzeß streikend« Hamburger Maur« und Bauarbeiter ist es in d« DienStag-Nacht in der Dresdener Vorstadt Cotta gekommen. Der Inhaber des Tanzetablissements „Zu den Linden" hatte den Arbeitern den Zutritt zu seinem Lokal verweigert. Zwölf Maurer drangen aber dessen ungeachtet kurz nach 12 Uhr in den Saal, griffen den Wirt an und gingen diesem und den übrigen Gästen, die Ruhe stiften wollten, mit Messern, Stühlen, Biergläsern usw. zu Leibe. AIS d« Gendarm Weiß herbeieilte, griffen die Maur« auch diesen an, entrissen ihm das Seitengewehr und verletzten den Beamten schwer. Auch der Wirt und 6 Gäste erlitten ebenfalls schwereBerletzungen. Erst nach längerem Kampfe gelang eS, die Maur« zu entfernen. Die Polizei nahm noch in derselben Nacht und Dienstag vormittag 12 Verhaftungen vor. Pirna. Kürzlich fand im Schiebstand beim Schützenhause das Prüfungsschietzen der Gendarmen aus dem Bezirk der Amtshaupt mannschaft Pirna statt. Zum erstenmal wurde mit der neuen Ausrüstungswaffe d« Beamten, der siebenschüssigen Dreysepistole, geschossen. Es «hielten nach den festgestellten Ergebnissen: 1. Prämie: Gendarm Hoppert-Struppen; 2. Prämie: Gendarm Köhler-Mügeln; 3. Prämie: Gendarm Liebers-Großzschachwitz; 4. Prämie: Gendarm Strobel-Lohmen und 5. Prämie: Gendarm Böh me-Gottleuba. Bei den Gewehrschüssen fielen die Prämien folgenden Herren zu: Forstgendarm Pohl-Rathen 1. Prämie; Gendarm Ebeling- Dohna 2. Prämie; Gendarm Böhme-Gottleuba 3. Prämie und Brigadier Trumbach-Schandau 4. Prämie. Planen i. B. Montag nachmittag kurz nach 4 Uhr wurde zwischen dem oberen Bahnhof Plauen und dem Haltepunkt Syrau ein Wjähriges Mäd - chen von hi« von dem nach Mehtteu« verkehren den Personenzuge Nr. 1008 überfahren und schwer verletzt. Anscheinend liegt Selbstmord»)«, such vor. - Plauen. Mit dem Bau deS VolkSbadeS hier (König Albert-Bad), das einen Kostenauf wand von 1100000 erfordert, soll Mitte dieses Monats auf dem Ang« begonnen werden. «- Müll, vim grkdrtch M«, ndigtrtt nm« VmmNmrtltchwit »on Gull «ey in Vifchow»«-«.