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Vischofstverda, den U. A«s«st ISO» Sollen wir Sedan feiern? Veles LVfisst! Tannin Soma NIL 'SlVIVfidl^ .L»/os k-Lt^ kläin ^ILMÄ Sissirn !/IväL-»5 Lnofi Nur Kreta frone -E^M- kdkldasLn ^I^0NS.StM einm scharfen Druck auf Griechenland, daS seiner seits erklärt, für die Handlungen der Kreter nicht verantwortlich zu sein, Die jungtürkischen Kreise, voll selbstbewußten Stolzes auf ihre innerpoliti schen Erfolge und in der Ueberzeugung, daß ein Aufgeben Kretas die Abtrennungsbestrebungen der griechischen Bevölkerung in anderen Teilen deS türkischen Reiches mächtig fördern wü»de, drängen die Konstantinopeler Regierung unge stüm zu kriegerischen Maßnahmen. Die Gefahr für den Frieden Europas ist so groß, daß auch die nicht unmittelbar interessierten Großmächte Deutschland und Oesterreich-Ungarn ihre diplo matischen Bemühungen mit denen der vier Schuh mächte vereinigt haben. für ein Kind werden, daß wir Sedpn feiern müssen. Die Dreimillionen-Partei, die sich längst dem Vaterlande entfremdet hat, und der jede Betäti- gung einer patriotischen Gesinnung ein Dorn im Auge ist, nimmt natürlich Anstoß an einer Sedan seier und sucht sie zp Hintertreiben, indem sie alle die, die sich zu diesem Feste vereinigen, lächerlich zu machen sucht. . Je mehr aber die „Genossen" to- ben, und je mehr sich auch sonst im Volke eine ge- wisse Gleichgültigkeit Bahn bricht, um so höher muß das Panier einer wahren Vaterlandsliebe gepflanzt werden, -damit es weithin leuchte, die Die Insel Kreta befand sich seit 1898 in der eigentümlichen Lage, „autonom" zu sein, und gleichzeitig unter der Oberherrschaft des Sultans wie unter dem Protektorat der vier Mächte Eng land, Frankreich, Italien und Rußland zu stehen. Als 1908 die Verhältnisse in der Türkei von Grund aus umgestürzt wurden, erklärten die Kre ter die türkische Herrschaft über ihr Land für beendet und verkündeten dessen Anschluß an das Königreich Griechenland. Die Schutzmächte ver mieden ein näheres Eingehen auf die Frage, so lange die Angelegenheiten Bosniens und Bul gariens größere Sorgen machten; jetzt aber er fordert Kreta die eifrigsten Anstrengungen der Diplomatie. Die Türkei verlangt dringend die Wiederanerkennung ihrer Oberherrschaft und übt gewöhnlichen Kalendertag, wollen wir bei der Feier immer die ersten sein und mit aller Kraft, mit allem Ernst dahin streben, daß der Sinn für die Sedanfeier in unserem Volke immer lebendiger werde, bis wir auch hierin wieder eins und einig sind. Ja, wir wollen die Sedanfeier halten, und schöner soll sie werden, denn je; ihre Strahlen sol len in weite Kreise fallen und überall Helles Licht verbreiten. Auf denn Kameraden! Rüstet zur- Sedanfeier! Die Frage: Sollen wir Sedan feiern? beant wortet die „Parole", das Blatt des Deutschen Kriegerbundes, folgendermaßen: „Welch eine Frage!" sagt der königStreue, va terlandsliebende llpantt, und „daS versteht sich doch ganz hon selbst", fügt er hinzu, denn nimmermehr können und wollen wir vergessen, was unser Heer und unser Volk im Jahre 1870/71 geleistet haben, mit wetch ungeheueren Opfern sie Deutschlands Einheit erkauften. Was ist denn der Sedantag anders, al« der Geburtstag des Deutschen Reiches, -aS heute zu den ersten Großmächten der Welt zählt und im-Rate der Völker, wie wir erst jüngst bei der Orientfrage gesehen haben, eine entschei- dende Stimme hat. Ist eS da nicht natürlich, daß wir diesen Tag festlich begehen? Schauen Wir uns doch einmal um in der ganzen Welt, ob nicht jeder, selbst der einfachste Mann, seinen Geburtstag feiert, ob sich nicht seine Freunde und Bekannten einfinden, um ihn zu beglückwünschen und GotteS Segen für ihn zu erbitten. Ist dem aber so, wer wollte und könnte es dem deutschen Volke versagen, den Tag seiner Wiedergeburt zu einem hochpatriotischen Feste zu gestalten! Außer den Sozialdemokraten und deir Gleichgültigen, die nur an sich denken, ganz gewiß niemand, und 8t.-ä. Bischofswerda, 11. August. Die Klei- drr-Taune bei Putzkau. ^Nachdruck verboten.j Im Putzkauer Walde, der früher eine größere Aus dehnung hatte, stand bis zu Anfang des 18. Jahr hunderts eine mächtige Tanne, ein Baumriese, mit einer dicken, umfangreichen Krone. Weithin war dieser Baum den Umwohnern bekannt als die Kleider-Tantte. Wie aber kam diese zu ihrem Namen? — Im 30jährigen Kriege wurde Putzkau wiederholt schwer heimgesucht, insbesondere durch die Hatzfeldschen Völker, sie verwüsteten 1637 fast das ganze Dorf. Die Bewohner flüchteten in di? umliegenden Wälder, und auch der Putzkauer Wald wurde für viele eine Zufluchtsstätte. Hier her brachten die Putzkauer auch ihre Habseligkei ten. Ihre Wertsachen, insbesondere die Klei dungsstücke, so auch den silbernen Kelch aus der Kirche, versteckten sie in dem dichten Wipfel jener Riesentanne. Dieser Schlupfwinkel entging den Späheraugen der grimmen Feinde, das hier oben Versteckte blieb den Putzkauern erhalten. Zur Er innerung gab man dieser Tanne nun den Namen „Kleider-Tanne", und sie wurde oft das Wander ziel mancher, die jenen Baümriesen gern einmal sehen wollten. Nicht selten führten die Eltern auch ihre Kinder hinaus in den Putzkauer Wald, nm ihnen diesen denkwürdigen Baum zu zeigen. — Zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurde dis Kleider-Tanne leider gefällt und ist seitdem spur los verschwunden. Aber noch lange lebte sie in der? Erinnerung her Putzkauer fort. Heute wissen von ihr nur noch wenige etwas. -- Eine Briefpost nach ganz Deutsch-Süd westafrika geht von der Heimat wieder am 13« August ab. Die ganze Post wird nach Southamp ton befördert, wo sie dem fälligen Dampfer des Union-Castle-Linie übergeben wird. Dieser be fördert sie bis Kapstadt. Von dort nimmt sie ein heimkehrender Dampfer der Deutschen Ostafrika linie nach Norden mit. Die Post trifft so am 2. September in Lüderitzbucht und am 3. in Swakop- mund ein. Befördert werden ausschließlich Brief sendungen. — 88L. Auch von den höchsten Behörden Wirtz die Wichtigkeit der ärztlichen Mission anerkannt. Ueber das in Tübingen begründete „Deutsche Institut für ärztliche Mission", in welchem be reits 18 Studenten für ihren ernsten Beruf vorbe reitet werden, den Heiden Hilfe für Leib und Seele zugleich zu bringen, wurde vom Vorstand des Vereins ein Bericht an Se. Maj. den Kaiser erstattet, auf den von Herrn Staatssekretär des Reichs-Kolonialamtes folgende Zuschrift einge gangen ist: „Berlin W., Wilhelmstratze. 62, den 6. Juli 1909. Die Immediateingabe vom 12. Fe bruar d. I. hat an Allerhöchster Stelle vorgelegen. Seine Majestät der Kaiser haben allergnädigft geruht, sie dem Herrn Minister der geistlichen Un- terrichts- und Medizinalangelegenheiten und mir zugehen zu lassen. Der genannte Herr Minister und ich empfinden es mit lebhafter Genugtuung, daß mit dem von dem Institut begonnenen Werks ein neuer bedeutungsvoller Schritt für die kul turelle Entwicklung der deutschen Kolonien begon nen ist, und wünschen dem Institute eine gedeih liche Fortentwicklung, (gez.) Dernburg." — Da aber die ärztliche Tätigkeit in den Kolonien und unter den wilden Völkern überhäupt durch Aber glaube und Leichtsinn sehr erschwert wird, ist es nötig, daß den dort wirkenden Aerzten auch ge rade für die daselbst herrschenden Verhältnisse vor gebildete weibliche Hilfskräfte zur Seite stehen, Darum sollen in Tübingen auch weibliche Stu dierende und Missions-Krankenschwestern ausge bildet werden. Das JnstitutSgebäude und daS Schwesternhaus sind dafür aber zu klein, so muß angebaut werden, denn schon im kommenden Win tersemester sollen 15 Schwestern Aufnahme finden« Da das ganze große Unternehmen nur auf christ liche Liebestätigkeit gegründet ist und nur dazu bestimmt ist, der christlichen Liebe zu dienen, be weist eS, welche Macht auch in unseren Tagen das Herzen der Schläfer wecke und als ein ernster Mahnruf auch den Abtrünnigen entgegenklinge. Wollten wir freilich Sedan so feiern, wie die Sozialdemokraten ihre Feste begehen, das heißt, in zügellosem Johlen, Jauchzen und Trinken, itt tvüsten Straßenszenen, Krawallen und dergleichen, dann wären wir nicht wert, daß es für uns einen Sedantag gegeben hat und gibt. Aber wenn wir unser Fest würdig begehen, wie es in den Krieger- Vereinen Sitte und Brauch ist, wenn wir zusam- menkommen, nicht, um zu essen, zu trinken, zu tanzen oder zu sonstigen Vergnügungen, wem, diese vielmehr nebenher gehen und im Vorder- gründe immer wieder die Erbauung steht, die Er bauung an den Heldentaten unserer Väter, dann ist die Feier nicht nur uns, söndern durch uns auch weiteren Kreisen ein großer Segen, dann ge- hört sie nicht dem Augenblick, sondern sie bleibt fest in der Erinnerung. Wenn wir in den Krie gervereinen Sedan feiern und dazu die ganze Welt zu Zeugen bitten, so tun wir es nur in inniger Dankbarkeit gegen die Könige und Für sten, sowie gegen alle Männer, die mitgewirkt ha- den, das Deutsche Reich aus Blut und Eisen zu- sammenzuschweißen. Wir tun es in immerwäh- render Dankbarkeit gegen unser Volk, das nicht an sich dachte, sondern mit ganzem Herzen treu zu seinem Könige stand und bei aller Wehmut doch mit dem Hochgefühl berechtigten Stolzes auf die Helden blickte, die in -en blutigen Schlachten da hingemäht find oder ihr Blut verspritzt haben, sowie auf alle die, die — vöm Tode und von Krankheit verschont — im glänzenden Siegeszuge nach Paris geeilt find. Großes haben unser Volk und unser Heer voll bracht. Ihnen zum Gedächtnis wollen wir Se dan feiern, solange noch der Puls schlägt. In- dem wir unS jene große Zeit vergegenwärtigen,, wollen wir geloben, daß wir Sedan nie vergessm werden. Weit davon entfernt, jemals den 2. Sep tember achtlos vorübergehen zu lassen wie einen