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La-evlatt für Bischofswerda, Swlpm und Umgegend. Amtsblatt der Kal. Amtshauptmmmschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates M Mschofswerda. Irratr. welch« in diese» Blatte di« «rittst« Verbreitung »m. werd« bi» vor». »0 Uhr angenommen, arötzer« > w«vli»i«rtt «nzeigm tag» vorher, und kostet di« -aespattrne KorpuWe 12 «l, die RrklameMe S» '^»«ringst« Jnsrratenbetnm 40 Ur «ückerstukung eiagesandttr Manuskripte ns». sür deü folgrud«» r«, und und Somabend» erißdei» Bell «triAtsch«, Beilage* bet Abholung viertel. 1 u» 5- bet Zustelkmg tu» Hau» 1 u» 7V » B^m^elttn I»F »0 «Alusive Bestellgeld. Rümmer der Zeitung»pr«i»listr SS87. Bestellung« Verden bei all« «ostanstalttn de» dentsch« Nrtche», für Vtschos»vrrda mw Umgegend bet ms«« -ettmg»botm, sowie in d« SeschLsttsteZe diese» Blatte» mgenoam«. Schluß der Geschäftsstelle Abend» » Uhr. DpsiwNstfGAiststsv JMsttzstOwA. In das Güterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß OSkar Leitner in Bischofswerda und dessen Frau Ida geb. Grübtrer durch Ehevertrag vom 2S. Juli 1909 Gütertrennung vereinbart haben. Bischofswerda, am 31. Juli 1909. rrStti-rrcheS Amtsgericht. Auf Blatt 3S3 des hiesigen Handelsregisters ist heute die am 1. Juli 1908 errichten offene Handelsgesellschaft Bädrich ch Aranr in Bischofswerda eingetragen worden. Gesellschafter sind die Herren: Kaufmann Ernst Emil »Ldrich und Fabrikant Josef Aranr, beide in Bischofswerda. Angegebener Geschäftszweig: Herstellung und Vertrieb von Webwarrn. Bischofswerda, am 31. Juli 1909. ' KSai gliche- Amtsgericht. Für die nach dem Fürsorgeaesrtz vom 1. Februar 1909 in Familien unterzubringenden Zöglinge werden geeignete Pflegeeltern gesucht. Anmeldungen find bis 9. d. M. m der hiesigen Kämmerei zu bewirken. GtBdtrat Bischofswerda, am 2. August 1909. . l.M, er kann jetzt erst recht nicht plötzlich seinen Be trieb einstellen, denn er hat nun ganz große Ver pflichtungen übernommen. Ganz ähnlich liegen natürlich die Verhältnisse für die Arbeitnehmer und sie sind in einem Punkt sogar noch günstiger als für den Arbeitgeber. Der Arbeiter ist zunächst wirtschaftlich auch ganz frei, er kann arbeiten, wo er will und kann die Arbeitsbedingungen annehmen oder ablehnen. Wenn er aber in emen Arbeits vertrag eingetreten ist und einen bestimmten Lohn zugestchert bekommt, so muß er auch bestimmte Verpflichtungen übernehmen. Seine wirtschaftliche Freiheit ist also dadurch auch gebunden. Wenn aber -em Arbeiter sich an einem anderen Ort plötzlich eine bessere Arbeitsstelle darbietet, so kann er auS seiner allen ArbeitDverpflichtung viel rascher und leichter herauskommen, als der Arbeit geber aus der Summe seiner Engagements. Der Arbeiter kündigt und verläßt seine Stellung, oder er kündigt auch nicht und geht heimlich von dan nen. Diese glatte Loslösung von seinem Engage ment gibt eS für den Arbeitgeber nicht, denn wenn er auch daS Recht hat, alle Arbeiter nach Kündi gungsfrist zu entlassen, so sitzt er doch noch immer auf seiner Fabrik und auf den Rohprodukten und Maschinen und könnte das Zurückgewinnen seiner vollständigen Freiheit nur mit dem Verlust eines großen Teiles seines Vermögens bezahlen. Wir Wollen mit diesen Ausführungen Hinweisen, -aß zur Erreichung des wirtschaftlichen Frieden» zwi schen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern vor allen Dingen auch dazu gehört, daß man gegen seitig mehr Verständnis und gerechte Beurteilung für die beiderseitige Lage gewinnt und daß da durch mit einer Menge ungerechter Beurteilungen und unnützer Feindseligkeiten im wirtschaftlichen Leben aufgeräumt wird. H Deutsches Reich. I« -e» «ugelegmheitm der inner«» deutsche» Politik herrscht im allgemeinen sommerliche Ruhe, die Reaktion nach den Aufregungen der heißen parlamentarischen Kämpfe um die Reichsfinanz reform macht sich jetzt immer nachdrücklicher geltend. Lebhafte Kommentare in der politischen Tagespresse hat die Reichstagsersatzwahl im Wahl kreis Landau—Neustadt a. H. erfahren, wegen des hierbei von der Sozialdemokratie über die Liberalen errungenen Sieges. Jedenfalls ist dieser erste wahlpolitische Erfolg der Umsturzpartei nach ihrer schweren Niederlage bei den Reichstagswahlen des Jahres 1907 ein bedenkliches Zeichen für die Stimmung und Verstimmung in weiten Be völkerungskreisen über die Steuerpolitik der ver bündeten Regierung. Schon jetzt kann es kaum einem Zweifel unterliegen, daß bei den nächsten allgemeinen Reichstagswahlen die Sozialdemokratie einen erheblichen Mandatsgewinn wird verzeichnen können, besonders wenn in Stichwahlentscheidungen ihre Kandidaten aus den Reihen des Bürgertums kräftige Unterstützung finden, wie dies soeben in Landau—Neustadt geschehen ist. Das Reichsschatzamt empfiehlt in einem vom 17. Juli datierten Erlaß den zuständigen Ver waltungsbehörden ein möglichst schonendes Vor gehen bei der Ausführung der neuen Zoll- und Steuergesetze. Es wird in dieser dankenswerten Kundgebung darauf hingewiesen, daß von den neuen Reichssteuergesetzen weite Bevölkerungskreise getroffen würden und daß es daher im Hinblick auf die knapp bemessene Frist für die Ausarbeitung und Bekanntgabe der Ausführungsbestimmungen geboten erscheine, bei der praktischen Verwirklichung der neuen Steuergesetze Klagen und Beschwerden der Steuerpflichtigen tunlichst zu vermeiden. Der Erlaß empfiehlt dann den Behörden bei An wendung und Durchführung der neuen Steuer gesetze ein möglichst schonendes Vorgehen, speziell wird ihnen nahegelegt, in der Uebergangszeit von der Verhängung von Strafen in allen Fällen, bei denen es sich um Ordnungswidrigkeiten oder ent schuldbare Unkenntnis der neuen Bestimmungm handele, abzusehen. Der Erlaß ist bereit» vom neuen Reichsschatzsekretär Wermuth unterzeichnet. Graf Zeppelin hat in Frankfurt a. M. an läßlich seines so erfolgreichen Fluges mit dem Luftkreuzer „Zeppelin II* von Friedrichshafen nach Frankfurt eine begeisterte Aufnahme gefunden und ist Gegenstand neuer mannigfacher Ehrungen und Auszeichnungen gewesen. Am Sonnabend °b«ndfand im Weinrestaurant der Internationalen Luftschiffahrt-AuSsttllung ein großes Festbanket auf den „GSchfifche« GrzShler", welcher DSGvrSmIUNgtN — täglich erscheint, — für Aomtte HiGAMwl und werden von allen Postämtern Und Landbriefträgern, sowie den Austrägern und ZeitungS- b oten jederzeit entgegengenommen. Ei« Probe - Abonnement für diesen Monat ist besonders M empfehlen. — —— Inserate habe« großen Erfolg. Ueber wirtschaftliche Gleichberechtigung. 'GS gehört zu den eifrig verfochtenen sozialistischen Theorien, daß der Arbeitnehmer wirtschaftlich keine Gleichberechtigung neben dem Arbeitgeber besitze, und daß aus diesem Grunde sich alle Schäden und NEeile für den Arbeiterstand ergeben sollen. Diese Anschauung und Theorie ist grundfalsch, denn vor dem Gesetze besitzen alle Bürger unseres Staates die wirtschaftliche Gleichheit und kann jeder nach eigenem freien Ermessen Arbeit geben oder Arbeit nehmen, wie es in seinen Verhältnissen und dm Umständen liegt. Man vergißt auf dem wirtschaftlichen Gebiet nur ganz und gar, daß zur Herstellung von Arbeitsprodukten ein Arbeitsver trag gchört, und daß dieser Arbeitsvertrag sowohl dm Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer natur gemäß binden muß. Der Arbeitgeber als Kapitalist gilt zunächst als außerordentlich frei in seinen Bewegungen und Entschließungen, er kann seine Fabrik dort gründen, wo er e« für gut hält, er ist nicht an den Platz gebunden, er kann Wasser kräfte zu Hilfe nehmen, er kann die neuesten Maschinen kaufen, und er kann die Rohstoffe von dort beziehen, wo sie am billigsten sind. Das sind alle» ganz außerordentliche Vergünstigungen in der freien wirtschaftlichen Bewegung des Arbeit geers. Aber wenn er seine Fabrik gegründet, Maschinen und Rohprodufte gekauft urw sein Kapital in das Unternehmen hineingesteckt hat, so ist er schon in seiner wirtschaftlich« Freiheit ge bunden. dmn er muß nun schm, wie er gute Ware fabriziert und sein Geld mit Nutzen wieder herauSbekommt. Er unterliegt mit seinem Unter- »chmm auch der Konnmktur und kann vielleicht zeitweise gar nicht produzieren, weil ein Kriegs ausbruch droht oder wen die Arbeiter streiken. U»d hat der Arbeitgeber hundert Arbeiter und > Fabrikbmmtt und Maschinisten engagiert, so «Mchxr E« Wirtschaftlich« Freiheit gSunden,