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NmejM sprachen dem Sultan ihre Uiterstiitzung, und auf diese Weise find die Beziehurzen zwischen Mulcch «-/'M W Hafid und seinen Großvezir en wieder herzliche geworden. Dagegen berichte ein andere- Teft- De u t s ch e S Re ich. Am Donnerstag fand in Kiel der letzte Regal- tatag statt; er brachte eine Hafen-Regatta der klei nen Nacht-Klassen und die vierte Sonderklaffen- Wettfahrt. Außerdem ging die Wettfahrt der Motorboote um den Ostseepreis vor sich. Bei dem nachgefolgten Herrenabend im Kaiserlichen Jacht klub wurde im Beisein des Kaisers die Preisver teilung für die Wettfahrten-der Kieler Woche vor genommen. Die Reichstagssitzung vom 1. Juli, in welcher die Novelle zum Brausteuergesetz zur zweiten Le sung stand, war vor allem durch zwei Erklärungen bemerkenswert, welche außerhalb des Rahmens der Tagesordnung vom Bundesratstische aus abge- geben wurden. Zur ersten dieser Kundgebungen nahm der Staatssekretär des Innern v. Beth- mann-Hollweg als Stellvertreter des Reichskanz lers das Mort. Er versicherte bestimmt, daß die aufgetauchten Gerüchte der letzten Tage über an gebliche Differenzen zwischen dem Reichskanzler und dem Bundesrate in Sachen der Reichsfinänz- reform völlig unbegründet seien, der BundeSrat . sei vielmehr mit der Haltung und dem Vorgehen des Reichskanzlers in der Finanzreform durchaus einverstanden. Die andere Erklärung erließ der bayerische BundesratSbevyllmächtigte, Graf, von Lerchenfeld; auch er dementierte energisch die Be hauptungen von entstandenen Verstimmungen zwischen dem Fürsten Bülow und den Bundesrats mitgliedern. Außerdem wies er noch die Gerüchte von einer persönlichen Verstimmung zwischen ihm (Graf Lerchenfeld) und dem Fürsten als Erfin dung zurück. Diese Erklärungen sind an sich ganz erfreulich und man kann gewiß nur Genugtuung darüber empfinden, daß das Verhält- nis des leitenden Staatsmannes des Reiches und Preußens zum Bundesrate Lurch die politischen Vorgänge der letzten Monate keinerlei Trübung erfahren hat. Schließlich liegt indessen in den jetzt von Len Herren v. Bethmann-Hollweg und Graf Lerchenfeld vor versammeltem parlamen tarischen Kriegsvolk abgegebenen Versicherungen noch ein anderes, und zwar weniger erfreuliches Moment. Denn wenn speziell der Staatssekretär des Reichsamtes des Innern betonte, der Bundes rat sei mit Haltung und Vorgehen des Kanzlers in der Angelegenheit der Finanzreform ganz ein verstanden, so ist dies eben ein Zugeständnis, Laß der BundeSrat den Rückzug des Kanzlers vor der neuen Blockmehrheit des Reichstages mitmacht; man wird ja sehen, wohin diese Reise schließlich noch gehen wird. WaS nun die „Bierdebatte" vom Donnerstag anbelangt, so gestaltete sie sich durch die zahlreichen zur zweiten Lesung der Biersteuer-Vorlage ein gebrachten Abänderungsanträge einigermaßen ver wickelt; im übrigen brachte sie namentlich durch die „Bierrede" deS bayerischen ZentrumSabgeord- neten Steindl ein erheiterndes Moment. Bei der Abstimmung wurde zunächst die von den bayeri schen Zentrumsmitgliedern beantragte Skala der Staffelung mit 188, gegen 161 Stimmen abge lehnt. Weiter fiel ohne besondere Abstimmung die nationalliberalerseits beantragte Skala. Da für gelangten die in 8 6 enthaltenen Staffelsätze der Kommission nach einem hierzu eingebrachten Anträge deS Abgeordneten Zehnter (Zentrum) mit 186 gegen 138 Stimmen Lei 15 Stimmenthal tungen zur Annahme, auch die weiteren Bestim mungen LeS Brausteuergesetzes wurden im wesent- lichen nach den Anträgen deS genannten Abgeord- neten genehmigt. Am Freitag erörterte das HauS die Tabaksteuer-Dorlage in zweiter Lesung. Am Donnerstag fand im Reichstagsgebäude eine mehrstündige Konferenz her ReichSschatzsekre- in Baku in Kenntnis setzen lasen. Maroklo. Zu der verworrenen Lage ii Marokko ist eitztz Meldung auS Fe- zu verzeichnen wonach sich MM Hafid mit seinen drei Großkizieren ausg hat. Er berief die Großvezie^ zu sich und derte ihnen die Schwierigkeit r, die sich au- An sprüchen Spanien- für Marokko ergeben. Er er- er die Hande frei haben müsse um die Küste gegen die Feinde zu verteidigen. 2ie Großveziere ver- ledigung der großen Aufgaben, die auch dem Ministerium des Innern noch bevürständen und die Exz. Merz in seiner Ansprache skizziert hätte (Reform LeS Gemeindesteuerwesens, Revision der Gemeinde- und BezirkSverfaffung usw.). Er lege großen Wert auch dem Lände gegenüber darauf, das Gefühl zu Haben, von dem Vertrauen der Herren getragen zu werden, die berufen seien, mit ihm zusammen für das Wohl des Lande- zu ar beiten. Wenn er um dieses Vertrauen bitte, so sei er sich bewußt, auch etwas bieten zu müssen. Und das Beste, was er bjeten könne, sä die Ver sicherung, daß er sein Amt im Sinne und Geiste seiner Vorgänger weit« zu führen gedenke, daß er sich insbesondere für verpflichtet ansehe, seinen Beamten die Arbeitsfreudigkeit zu erhalten und zu fördern. Der in den vorigen Woche vom Abgeordneten Bassermann in seiner Reich-tagSrede ausdrücklich angekündigte Antrag auf Einführung einer Di videndensteuer von 2 Prozent liegt bis zur Stunde nicht vor, und es sind, wie man erfährt, neuer- 'dings auch in der nationalliberalen Fraktion gewichtige Bedenken über die Zweckmäßigkeit eines solchen Vorgehen» entstanden. Ts ist daher wahrscheinlich, daß der Antrag überhaupt nicht eingebracht werden wird, und zwar mit der Be gründung, daß sich durch den inzwischen bekannt gewordenen nahen Rücktritt deS Fürsten Bülow die Lage wieder vollständig verschoben habe.— Der Vorschlag hat auch in nationälliberalen Krei sen nicht allenthalben Beifall gefunden. Die amt- liche „Leipziger Zeitung" hat die Dividendensteuer als eine Art direkte Einkommensteuer lebhaft be- kämpft. Der Deutsche Verein gegen den Mißbrauch gei stiger Getränke wird seine diesjährige Haupt- , Versammlung vom 13.—16. September in Nürn berg abhalten. Mt dieser Versammlung wird auch in diesem Jahre die Tagung des Verbande von Trinkerheilstätten deS deutschen Sprachge bietes verbunden werden. . Oesterreich-Ungar«. Das Scheitern der Mission deS ehemaligen Finanzministers LukacS, die ungarische Krist» zu entwirren, hat die politische Lage in Ungarn nur noch mißlicher gestaltet. ES ist unklarer denn je. auf welchem Wege die Krifi- jetzt gelöst werden de von Kaufleuten und Agenten in hab«. mahnte sie, ihm jetzt treu zur Seite zu stehen, da ,, der Armee, General Poljakow so geren Urlaub angetrchm hat. D Hauptintendantur und aller ihrer mentlich der ostafiatischen, in > Jahre in Ansprnch nehmen. T ü r k e U In der Kretafrage wollen diß/EerSch» Kretas durch eine gemeinst ihre Stellung vahft, prch dem Entschlüsse der Zurück- von Kreta festhatten, daß sie j in Canea zur Ruhe mahnen spannten türkisch-griechischen indessen noch nichts geändert nister deS Aeußern hat, wie Lloyd" meldet, die türkischen lande angewiesen, die 7 sen, daß die Pforte Von milit tungen Griechenlands unterri Griechenland in seiner kriegecis harre, würde die Türkei gezwur Fehdehandschuh hinzuwerfen. / Engla Die drohende Gefahr ei englischen Bergarbeiter ist äbgewendet worden. Auf der zwischen den BergwerkSbefitz und den Vertretern der Berä hasten Verhandlungen ein A den. Persi Die fortdauernden Wirren Rußland veranlaßt, durch feige die Hauptstadt Teheran besetze nigstenS ist der Statthalter tzo tragt wordetz, die nötigen W AtalteriS, Minister Titt«mt> kann ein wurde durch die am Do fälgte Annahme sämtlicher A de- Aeußern repräsentiert, toui in ein« hom Häuft beifÄH menen Rede-argelegt, dich durch du geschlagene Politik der Dreibund Ws Freundschaft Italiens Mit den U Niger gestattet worden sei. R « H l a « d- In -Rußland wuchert die Beamt^ko, lustig fort. DaS netzest« in dies« ii Zuständen des Zarenreiches beveat<ß die unge heueren SchwinLÄeien, hie bei der Moskauer Intendantur äüfgedekft — Hierdurch ist der Krieg-Minister Kuchonlinow veranlaßt worden, nunmehr auch - der Hauptverwaltung der Inten! neu. Daß auch in M Hauptvei nicht gqnz richtig stchen, ist selbstvö wären die jahrelangen riesenhaft« prWWW Delegierten -e» neuenM geordneten v. (konst), Miiller-Fulda G (Reich-p.), über verlautet, hat indessen dies« Köpften- zu keinem Resultate geführt. Die beiden liberalen. Vizepräsidenten -«- Reichstages, vr. Paasche, (nat.-lib.) und Kaynpf (ft: PolkSp ), werden, «st»«n Beschluß ihrer Frak tionen zufolge, ihre.parlamentarischen Aätzter ungeachtet der veränderten politischen Situatkm im Reichstage Nicht niedälegen. Eine solche Amtsniederlegung hätte auch für die kurze Zeit, welche der Reichstag Noch versammelt sein wird, keinen rechten Zweck. Die Sozialdemokraten ha ben, vermutlich aus der nämlichen Erwägung heraus, ihre geplante Obstruktion im Reichstag« wieder aufgegchen. Zur Frage der Ersetzung des aus feinem Amte scheidenden preußischen Kultusminister» vr; Holle verlautet neuerdings, daß der Oberpräfident Ke gel in Magdeburg zum Nachfolger vx Holle- «UV- ersehen sei. ' Graf Mtzthum v. Eckstädt, Ex»., der neue sächsische Staat-Minister des Innern und M auswärtigen AnaÄegenheiten, hat am 1. Juli di« Leiwng seiner Ministerien übernommen. Atz- diesem Anlaffe hatten sich, im großm Sitzungssaal des Miniftertalgckätzde» die MinisteriawirmoreN und Räte beidä Ministerien versammelt. In ihrem Namen begrüßte Ministerialdirektor Wittl. Geh. Rat Mer» Lin Herrn Staatsmivister. Der Herr Staatsmmister dankte für die Worte des Willkommens. Besonder- sympathisch hab« ihn berührt die Wärme, mit der Ex». Merz seines Vorgängers, des Grafen Hohettthal, gedacht habe. Er wisse aus eigenem Munde deS Grafen Hohen- thal, daß das BertrauerMerhältnis, daS ihn mit den Herren des Ministeriums verbunden habe, daS Glück seines Leben« gewesen sei, und daß eS ihm noch jetzt in der schweren Zeit seiner Er krankung em Trost sei, sich daran zu erinnern. Für ihn könnte es nur erwünscht sein, in Lieft» schöne kollegiale Arbeitsverhältnis einzutreten. Er sei sich bewußt, daß er schon bei der Erlckügung der laufenden Angelegenheiten auf den Fleiß und nw- menrnky oer onananiwen, in >^taat L ganz beispiellos bestohlen wurd^ dürste einige- esenstreikeS der letzter Stunde > renz in Cardiff ; > von Südwale- , ter ist nach leb- j 'ch erzickst wär- - ,l - n Persien hab« ruppen nun atzch zu lassen. Wo Kaukasien beaUf- _ znahmen zur BwH förderung russischer Lrupptzn nach Teheran M treffen. Wie die „Lime»" aut Petersburg be- , richtet, hat die russische Regierung das Londoner,/ Auswärtige Amt von der besölossenen Ansamm lung einer beträchtlichen russis )en Truppenryächt Schutzs der Gefundhett und des LHmis horgeben würden. Solche Beittäge LrarMeu noch lange nicht allgemein hygienisch«' ZwMn zu dftnen, sondern sie könnten zur Einrichtung und Verbeffe- rung von KrankenM»s«rn und Sanatorien ver wandt werden, In Amerika hat auch diese ganze Angelegenheit da- Interesse der dort in einer gro- ßen Korporation vexeilMmLeben-verstcherungen erweckt, und die amerikanischen LebenSverfiche- rungen sind geneigt, der Angelegenheit näher zu treten. ES wäre erfteulich, wenn dft meisten finanziell sehr gut dastehenden deutschen Lebens- verficherungSgeftllschasten sich auch in geeigneter Weise mit dieser Angelegenheit beschäftigen uyd zu der Lösung des Problems etwas beitragen würden, wie durch Stäpjkung der Gesundheit und Verlängerung des LÄben» der Menschen auch große volkswirtschaftliche Werte erhalten und gefördert werden. - , ' Athen wie » An der go- ir türkische her „OSmanische tm AüS-tzS wiffen zu las - VorbeM- .sei/ »am : .. sein, ihm den -M Der Leiter der auswärtigen Ang« egej> 777^777' 71777-7 " 7'17,!7-^. '.i pa »arisches Vertrauen-Votum H«Gichn^u jDich tfiom der orde» sind. ä R«ifiou r J^kr bMnWe am Donner-ftg Baitftr^ (soz)^K Gy»'—Lv denschastlich dafiir einftcff; er möchte, daß K reich dem Beispiel Deutschlands folge, »as tär von cho r « Ak r ei — ^^utie eine -roß- ZolltarifdckbMe Tchutzzollstzstem, während Pliffonnim (roD^