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ISOV Frier ladet Vorstandes «Mini Mittwoch, rein-lekal 1g sämtlicher Zirrri beim ckMiIl. KU»! 8>«I» n Veteranen- der 1866er fitz u. Nord« f. Abfahrt Für unsere t ab hier rhrpreis ca.. u sind bis M., beim Deutsches Reich. Zum Aufenthalt des Kaisers in Hamburg ist noch weiter zu melden, daß der Monarch am Montag vormittag die Neueinrichtungen der Vul- kanwerft besichtigte und dann einer Einladung des Bürgermeisters vr. Burchard zur Frühstücks tafel folgte. Nachmittags 4 Uhr verlieh der Kaiser an Bord der „Apiranga" den Hamburger Hafen, um den Regatten auf der Unterelbe bei Cuxhaven beizuwohnen. Abends './-IO Uhr traf die „Api- ranga" in Cuxhaven ein. Das zahlreich ange sammelte Publikum brach, als sich der Kaiser auf Teck zeigte, in Hochrufe aus. Ueber die Monarchenentrevue in den finnischen Schären liegt auch eine Auslassung vor, die von keinem Geringeren, als von Kaiser Wilhelm selbst, stammt. Der deutsch-russische Verein in Peters burg hatte an den deutschen Kaiser anläßlich sei ner Zusammenkunft mit dem Zaren ein Huldi gungstelegramm abgesandt, worauf dem Verein folgende offenbar vom Kaiser persönlich veran laßte telegraphische Erwiderung zuging: „Seine Majestät der Kaiser und König lassen für das Huldigungstelegramm des deutsch-russischen Ver eins zur Pflege der gegenseitigen Handelsbe ziehungen, das ihm bei der Rückkehr auf hoher See zugegangen, bestens danken. Seine Majestät sind der Zuversicht, daß seine Begegnung mit Sr. Majestät dem Kaiser von Ruhland, wie der Wah rung des Friedens, so auch der Festigung der freundlichen Beziehungen und des Handelsver kehrs förderlich sein wird. Staatssekretär Frei herr von Schoen." Im Reichstage stehen einstweilen die Be- schlüsse der konservativ-klerikalen Mehrheit der Finanzkommission zur Spezialberatung. Zunächst hat man die Kotierungssteuer, die Besteuerung auf Wertpapiere, vorgenommen; die vergangenen Sonnabend begonnene Diskussion hierüber füllte Kernynkechfteae Rr. L2. Bestellungen werden bei allen Postanstalten des deutschen Reiche», für Bischofswerda und Umgegend bei unseren Zettungsboten, sowie in der Geschäftsstelle diese» Blatte« angenommen. Schluß der Geschäftsstelle Abend» « Uhr. Jahrgang. Donnerstag, 24. Juni Dreibundes und macht die sogenannte Triple entente Rußlands, Englands und Frankreichs bei nahe zu einem Possenspiele. Jedenfalls hat man in Petersburg auch erkannt, daß ein Bündnis Rußlands mit England nur dazu dienen könnte, um Rußland in einen verderblichen Krieg mit Oesterreich und Deutschland zu treiben und diese Erkenntnis hat Rußland zu einer Schwenkung seiner Politik ohne jeden Zweifel veranlaßt. Der Austausch der Versicherungen in Petersburg und Paris, daß die guten Beziehungen zwischen Deutsch land und Rußland die guten Beziehungen zwischen Rußland, Frankreich und England nicht zu be einträchtigen brauchen, hat nur einen formellen Wert, denn praktisch genommen, Hst sich Rußland jetzt fast mehr auf die Seite des Dreibundes als auf die der Tripleentente gestellt, und das ist die bedeutsamste politische Erkenntnis für ganz Europa und auch sehr erfreulich für die Friedens politik Deutschlands. Es wäre nur zu wünschen, daß endlich auch England und Frankreich die Konsequenz von dieser neuen Lage zögen und ihre Ränkespiele gegen Deutschland und den Dreibund aus ihrer Politik ausschalteten. auch noch die gesamte Montagssitzung aus, doch kam es an diesem Tage noch zu keiner Abstim mung. In der Montagsdebatte erklärte der kon servative Abgeordnete vr. Roesicke nochmals, daß seine Partei die Erbschaftssteuer unbedingt ab» lehne und trat dann des längeren für die Kotie- rr.ngssteuer ein. Auch Abg. Müller-Fulda vom Zentrum plädierte für dies Steuerprojekt, die Notwendigkeit einer geeigneten Heranziehung des mobilen Kapitals bei der Finanzreform betonend. Abg. Kaempf, der freisinnige zweite Vizepräsident des Hauses, verwarf mit aller Entschiedenheit die Kotierungssteuer, und ermahnte zugleich die Re gierung, im Kampfe um die Erbschaftssteuer fest zu bleiben. Weiter lieh sich aus dem Hause noch der Sozialdemokrat Frank vernehmen, er wandte sich natürlich ebenfalls gegen die Steuerpolitik der Konservativen und sprach die Hoffnung aus, daß cs mit der „Agrarierherrschaft" bald zu Ende sein werde. Regierungsseitig griffen Reichs- schatzfekretär Sydow und Reichsbankpräsident Ha- venstein in die Montagsverhandlung ein. Ersterer ging scharf gegen das Kotierungssteuerprojekt vor, und auch Herr Havenstein unterzog es einer sehr abfälligen Kritik, hierbei auf die allgemeine Volks- wirtschaftliche Schädigung hinweisend, welche die Einführung der Kotierungssteuer zur Folge haben würde. Die durch den fortgesetzt unsicheren und miß lichen Stand der Reichsfinanzreform hervorgc- rufene innere politische Lage wird überwiegend ziemlich pessimistisch beurteilt. Einerseits ist viel von einer möglichen Demission des Reichskanzlers Fürsten Bülow für den Fall eines etwaigen Schei terns der Reichsfinanzreform die Rede, anderseits wird aber auch auf die Eventualität einer Reichs- tugsauflösung hingewiesen. Schließlich gibt cs aber auch Optimisten, welche eine schließliche Ver ständigung in der Reichsfinanzreform noch für möglich halten. Nun, die Entscheidung in irgend einer Richtung kann ja nicht mehr lange auf sich warten lassen! Die Luftfahrt des Grafen Zeppelin nach Ber lin, zu der das bekannte Telegramm des Kaisers die Anregung gegeben hat, ist nach dem „Lokal- Anzeiger" für den 26. August in Aussicht genom men. Es steht noch nicht fest, ob die Landung des Luftschiffes auf dem Tempelhoser Felde oder auf dem Gelände des Luftschifferbataillons in Tegel erfolgen wird. Graf Zeppelin hat dieser Tage an maßgebender Stelle angefragt, ob die eine oder die andere Stelle vorzuziehen fei. Wenn nicht etwa technische Rücksichten eine Landung in Tegel erforderlich machen sollten, so ist mit Sicher heit anzunehmen, daß die Wahl auf das Tempel hofer Feld fallen wird. Großadmiral v. Köster in Kiel feierte am Montag sein fünfzigjähriges Marinedienstjubi läum. Aus diesem Anlasse überreichte Prinz Heinrich von Preußen im Auftrag des Kaisers dem Jubilar die Brillanten zum Schwär- zen Adlerorden. Die Zeugen zu dem bevorstehenden Eulenburg- Prozeß sind auf den 7. Juli 8'/u Uhr vormittags nach dem Schwurgericht Moabit geladen. Eine politischeErkenntnis ersten Ranges. Obwohl die Begegnung des deutschen Kaisers mit dem Kaiser von Rußland in den Schären von Finnland bereits der Geschichte angehört, so kommen die Zeitungen Englands und Frankreichs über dieses Ereignis noch immer nicht zur Ruhe, und den Diplomaten und Politikern in Paris und London sind über diese Kaiserbegegnung die Augen qusgegangen. Trotz aller Versuche, diese Monarchen begegnung zu verkleinern, geben die englischen und französischen Zeitungen direkt und indirekt zu, daß Rußland über seine Zugehörigkeit zu der sogenannten Tripleentente höchst verstimmt sei, denn die Tripleentente Rußlands, Frankreichs und Englands hätte die Niederlage Rußlands in seiner Orientpolitik nicht verhindern können und man habe in Petersburg herausgefühlt, daß Ruß land zur politischen Ohnmacht im Orient ver urteilt sei, wenn es sich nicht aus guten Fuß mit Deutschland und Oesterreich stelle. Der beste Vermittler zwischen Rußland und Oesterreich in den Fragen des Orients sei aber ohne Zweifel Deutschland. Der Kaiser von Rußland habe dies selbst erkannt und führe seit den Mißerfolgen seines Ministers Iswolski in der Hauptsache die auswärtige Politik Rußlands selbst. Die franzö sischen Zeitungen verraten dabei gleichzeitig, daß der Kaiser von Rußland gar nicht so begeistert von seinem Bündnisse mit Frankreich ist, man fühlt eben in Paris ganz deutlich heraus, daß die politischen Sympathien des Zaren keineswegs nur ausschließlich der französischen Republik gelten, und man hat nun erfahren, daß der Kaiser von Ruß land aus freundschaftliche Beziehungen mit Deutsch land den höchsten Wert legt. Aus den höchsten diplomatischen Kreisen Rußlands und Deutsch lands hat man ja auch soeben erfahren, daß der Zweck oer Kaiserbegegnung darin besteht, daß die beiden Kaiser beschlossen haben, daß künftig alle politischen Streitigkeiten und Schwierigkeiten zwischen Deutschland und Rußland vom Stand punkte der traditionellen Freundschaft und des Vertrauens behandelt werden sollen, weil man darin die beste Gewähr für die Erhaltung des Friedens erblickt. Die von Rußland gewünschte politische Freundschaft mit Deutschland ist daher ein »euer Machtfaktor in der Politik Europas, sie bleutet eine Stärkung des Friedens und des Erscheint jeden Werktag abmds für den folgende» Lag und Wpet einschließlich der Mittwoch« und Sonnabend« rrschri» »ich««Belletristische» Beilage" bet Abholung viertel« Uchrlich 1 LV bei Zustelümg in» Hau» 1 u» 7V »ei all« Postanstalten l ^t LV «l exklusive Bestellgeld. Einzelne Nummern kosten 10 Nummer der Zrttung«prei»liste SL87. ist es jetzt für die Postabonnenten, daS Abonnement zu erneuern, andernfalls hat man mit Unter brechungen im Bezüge des „Sächsischen Erzählers" zu rechnen. Man bestelle des halb sofort beim Briefträger oder beim Postamt. Auch ein unfrankierter Be nachrichtigungszettel an das Postamt genügt. Inserate, welche in diesem Blatt« die weiteste Verbreitung finden, werden bi» vorm. 10 Uhr angenommen» größere und komplizierte Anzeigen tag» vorder, und kostet di» viergespaltrne KorpuSzeike 12 «», die Reklamezrile 3V Seriügster Jnseratenbetrag 4V «l. Für Rückerstattung eingesandter Manuskripte usw. keine Gewähr. Der WWe LrMr, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschaft, der Kgl. Schulinfpektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Die v«h«hofftratze in SUederrrerrkirch, sowie der beim Erbgericht abzweigende nach dem Georgenbad führende sogenannte Viebigweg wird wegen Beschüttung vom 23. Juni ab während der Dauer der Arbeiten gesperrt. Der Fährverkehr wird für die Bahnhofstraße auf den von derselben abzweigenden Kommunikationsweg gewiesen. Bautzen, dm 22. Juni 1909. Königliche Amtshauptmannfchaft.