Volltext Seite (XML)
IE Donnerstag. 10. Juni -U 1SL Per sächsische Frzähker IV. u. »IUUN 8PStt, Hern llß voll HV«In«oIr, I ^e»ku», »<l. »Ittel ««»» Ueber die Jubelfeier und über das Regiment hinaus geht daher unsere Bitte zu Gott, für König und Vaterland, Kaiser und Reich und für unser geliebtes deutsches Volk, daß es seinen Lauf in der Geschichte fortsetze: Stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert An Kraft und Ehre ungeschwächt! MIn«. ds r/,S Uhr, AMlMx, »rdmmg. kolonnenführer. «Sr turdsäürktixsl »rtS ASll ÜAt. WNNNi islillM m Speisen, Getränken, : der erprobt hlschmrckende r »ntN» Ms, vntbsltsnrl. ges- gesch, Med. 1806, 3.75, 2.00 für Einzel- i 8odockvrt, iverda, u. bei mitz-Thumitz. 200 Jahre ehrenvolle Geschichte. (Nachdruck verb.) Ein seltenes Fest wird in wenigen Tagen un sere Nachbarstadt Bautzen feiern können: Das 200jLhrige Bestehen des dortigen 103. Regiments. Aus allen Gauen unseres Vaterlandes werden die ehemaligen Angehörigen herbeieilen, um den Ehrentag des Jubelregiments zu feiern, durch ihre Anteilnahme zu bekunden, daß in unserer Armee echte Kameradschaft besteht. Tausende und aber Tausende sind nach ihrer Dienstzeit aus einander gegangen, haben draußen im Kampf ums Dasein sich erprobt, eins aber ist ihnen trotz der Jahre und aller Stürme nicht verloren ge gangen, die Treue und Anhänglichkeit zu dem Regiment, dessen Schule ihnen zum dauernden Gewinn wurde. Diese Feier ist daher ein Ehren tag für die alten und jungen Soldaten, den diese mit Stolz und Freude begehen. Der Geist, der dem Regiment seine Bedeutung gab, ist im Wech sel der Zeiten nicht geschwunden, sondern sorgsam weitergepflegt worden. Das Herz der wackeren 103er schlägt höher in dem Bewußtsein: 200 Jahre sind denkwürdige, ehren volle Geschichte geworden, eine Ge schichte, reich an Mühen und Sorgen, reich auch an Kämpfen und glorreichen Siegen. Stets hat das Jubelregiment seinen hohen Beruf voll und ganz erfüllt. Seine Ruhmestaten sind mit gol denen Lettern der Geschichte einverleibt. So konnte es denn auch nicht ausbleiben, daß ihm seit seinem Bestehen so mancher Beweis der Aller höchsten Huld und Gnade zuteil ward. Berechtigt das alles nicht zu der Ueberzeugung, daß dem Regiment der Segen Gottes in reichstem Maße ist bescheert gewesen? Jst's denn nicht der Herr der Heerscharen, der im Kampfe den Sieg verleiht; ist nicht er es, der dem Soldaten und Krieger in schweren, trüben Tagen Mut und Kraft verleiht, seine Pflicht zu tun und ist nicht alles, was Gutes im Leben uns widerfährt, und was Großes in der Welt vollbracht wird, an den Beistand und Segen des Herrn geknüpft? Und warum hat der Herr bis hierher geholfen? Doch wohl, weil stets im Regiment der Geist der Got tesfurcht geherrscht hat. Die Gottesfurcht . . . . Sie ist eines jeden Menschen, auch des Soldaten schönste Zier und stärkste Wehr, sie ist die Quelle aller Tugenden, des Gehorsams, der Mannes zucht und Königstreue. Und dieser Geist, er lebt auch heute noch im Regiment. Zweihundert Jahre! Gleich dem Wanderer, der nach langem, mühevollen Steigen den Gipfel eines Berges erklommen und zurückblickt auf das, was hinter ihm liegt, darf auch das Jubelregi ment einen Rückblick werfen in seine ruhmreiche Vergangenheit. Große Taten, die bereits von berufener Feder geschildert worden sind, hat es vollbracht. Treue und Hingebung haben es über die Schlachtfelder geführt und der ernsten Frie densarbeit sicheren Rückhalt gegeben. Große Ta ten fordern aber auch große Opfer, viele haben die ruhmvollen Blätter der Regimentsgeschichte mit ihrem Herzblute besiegelt und wir dürfen getrost behaupten, daß die junge Generation diesen Hel den nacheifern wird, wenn man sie auf das Schlachtfeld rufen sollte. Was auch in der Zeiten Schoße Noch verborgen sein mag, das eine ist sicher: Die wackeren 103er werden sich stetSwertzeigenderGeschichteihres Regiments. den Behauptung: die Kotierungsabgabe sei eine der wichtigsten und gerechtesten Vermögenssteuern. Wie die „Reichspost" aus Rom berichtet, wird in nächster Zeit die Rektorstelle an der deut- scheu Nationalstiftung Santa Maria dell'Anima durch die Berufung des derzeitigen Rektors Msgr. Prälat Lohninger auf einen demnächst frei wer denden Bischofsitz vakant. Als sein Nachfolger ist Prinz Max von Sachsen, zurzeit Professor an der Universität Freiburg in der Schweiz, designiert. Fürst Eulenburg erfreut sich in Gastein keines wegs einer uneingeschränkten Freiheit. Wie den „Verl. Neuest. Nachr." mitgeteilt wird, ist von Berlin aus ein Kriminalkommissar nach Bad Gck- stein geschickt init dem Auftrage, den Patienten ständig zu beobachten und sein Tun und Lassen zu überwachen. Die Berichte des Kommissars sollen der Oberstaatsanwaltschaft die Ueberzeugung ge geben haben, daß das Befinden des Fürsten Eu lenburg einer demnächstigen Wiederaufnahme des Verfahrens keine unüberwindbaren Bedenken mehr entgegenstellt. Da, wie es heißt, auch das Gutachten der Wissenschaftlichen Deputation für das Mcdizinalwesen den Fürsten als verneh mungsfähig bezeichnet, so darf man wohl für die nächste Zeit neue Maßnahmen der Oberstaatsan waltschaft in der Angelegenheit erwarten. Der englische Luftflottcn-Verein soll die Ab- sicht gehabt haben, ein Zeppelin-Lustschiff zu er werben. Die Zeppelin-Luftschiffbaugesellschaft hat, wie die „Hamb. Nachrichten" melden, auf eine an sic ergangene Anfrage erwidert, vorerst nicht daran denken zu können, Luftschiffe für das Aus land zu liefern, da die Luftschiffe aus nationalen Mitteln erbaut würden. — Selbstverständlich! Nach der jetzt erschienenen Rangliste und der Tienstaltersliste zählt das deutsche Heer 25 559 Offiziere und 2282 Sanitätsoffiziere. Es gibt 19 903 preußische, 1837 sächsische, 2850 bayerische, 961 württembergische, sowie 8 Offiziere beim Reichsmilitärgericht. Von den 2282 Sanitätsoffi- zieren sind 1756 preußisch, 269 bayerisch, 168 säch sisch und 89 württembergisch. Unter den aktiven Offizieren, den Offizieren L la suite, der Gcndac- merie, der Bezirkskommandos, Jnvalidenhäuser usw. des preußischen Heeres und des württember- gischen Armeekorps ist das Eiserne Kreuz 1. Kl. noch 11 mal, das Eiserne Kreuz 2. Klasse noch 198 mal vertreten. In der bayerischen Armee gibt es ein Eisernes Kreuz 1. Klasse und 13 2. Klasse, in der sächsischen 9 Kreuze 2. Klasse, im Sanitätsoffizicrkorps 6 Kreuze 2. Klasse und in der Marine 2 Kreuze 2. Klasse, so daß im ge samten deutschen Heere und in der Marine noch 241 Offiziere das Eiserne Kreuz besitzen. Oesterreirb-Unqarn. Der Kaiser Franz Josef empfing am Diens tag in der Wiener Hofburg die ungarischen Poli- tiker Kossuth und Gras Andrassy und nahm deren Vorschläge zur Lösung der ungarischen Kabinetts krisis entgegen. Auf Schloß Seebenstein in Niederösterreich' werden gegenwärtig Verhandlungen über eine eheliche Verbindung des Prinzen Franz Joseptz von Braganza mit der Tochter Vanderbilts ge führt. Prinz Franz Joseph, ein Neffe des Kai- sers, steht im 27. Lebensjahr. Die Morgengabe der Braut soll 240 Millionen Kronen betragen. Für Dienstag sah man im österreichischen Abgeordnetenhause einer wichtigen Sitzung ent gegen, da die Sozialdemokraten, Tschechen und die polnische Volkspartei an diesem Tage ihren kürz» Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. WWen. wch: LH. Miuger. dsch «s Gesicht, Aussehen, t und blendend dies erzeugt itmilchseisk sSwerda bei s. Kerrrsprechftelle Nr. 22. Bestellungen werden bei allen Postanstalten des deutschen Reiches, für Bischosswerda und Umgegend bei unseren ZritungSboten, sowie in der Geschäftsstelle diese» Blattes angenommen. Schluß der Geschäftsstelle Abend» S Uhr. Dreiurrdsechzigster Jahrgang. Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung finden, werden bis vorm. 10 Uhr angenommen, größer« und komplizierte Anzeigen tags vorder, und kostet dir viergrlpaltene Korpuszeile 12 «l, die Reklamezeile 30 Geringster Jnferatenbetrag 40 «l. Für Rückerstattung eingefandter Manuskripte usw. keine Gewähr. Deutsches Reich. Die am 12. Juni in Berlin stattfindende Protestversammlung gegen die Beschlüsse der konservativ-klerikalen Mehrheit der Finanzkommission des Reichstages verspricht sich schon durch die Zahl ihrer Teilnehmer zu einer imposanten Kund gebung zu gestalten. Es hat sich bereits heraus gestellt, daß der ea. 2500 Personen fassende Saal der Philharmonie, welcher ursprünglich zum Ver sammlungsort ausersehen war, in anbetracht der von Tag zu Tag steigenden gewaltigen Nachfrage nach Eintrittskarten nicht im entferntesten mehr zu diesem Zwecke genügen würde; es ist daher das Versammlungslokal nach dem Zirkus Schu mann verlegt worden. Der Reichskanzler Fürst Bülow wird, ent gegengesetzt den bisherigen Dispositionen, bei der bevorstehenden Zusammenkunft des Kaisers mit dem Zaren Nikolaus nicht zugegen sein, statt seiner wird der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, v. Schön, der Entrevue der beiden Kaiser beiwohnen. Dem Vernehmen nach erachtet Fürst Bülow angesichts der bevorstehenden Fortsetzung der Reichstagssession und der hiermit heran nahenden Entscheidung in der Frage der Reichs- finanzreform sein Verbleiben am Mittelpunkte der politischen Geschäfte als eine dringende Notwendig keit, welche Auffassung des leitenden Staatsmannes gewiß in weiten Kreisen des deutschen Volkes rückhaltloser Zustimmung sicher sein darf. Am 16. Juni, der zweiten Sitzung in der nachpfingst lichen Tagung des Reichsparlamentes, sieht man einer großen Programmrede des Kanzlers in bezug auf die Reichsfinanzreform entgegen. In der Börse zu Berlin wurde am Montag abend eine starkbesuchte Protestversammlung von Parfümeriefabrikanten, Drogisten und Friseuren gegen den Beschluß der Finanzkommission, betr. Einführung einer Steuer auf Toilettenmittel, ab gehalten. Eiertänze wegen der Erbanfallsteuer werden in der Zentrumspresse aufgeführt. Während die Organe der Rechten die Ablehnung der Erbanfall steuer für so sicher erklären, daß darüber ernst haft gar nicht gestritten werden könne, hält die „Köln. Volksztg." das Schicksal der Erbanfall- steuer für „ungewiß". Stört das rheinische Zen trumsorgan auf diese Art die konservativen Kreise, so gestattet es selbst einer „juristischen Seite", die Zentrumskreise zu stören. Denn der ungenannte Jurist behauptet in der „Köln. Volks ztg.", daß die Erbanfallsteuer nichts anderes als eine Besitzveränderungsabgabe, eine Besitzver kehrssteuer, wie die Wertzuwachs- oder Wertum satzsteuer sei. Da für letztere das Zentrum so eifrig eintritt, hat der Jurist der „Köln. Volks ztg." dem Zentrum auch die Erbanfallsteuer schmackhaft gemacht. Daran ändert der Umstand nichts, daß derselbe Jurist die Erbanfallsteuer nicht für eine allgemeine Besitzsteuer hält, sondern nur die „Vermögenssteuern" als wirkliche Be sitzsteuern gelten läßt. Der Zweck dieses leeren Spieles mit Worten erhellt aus der ihm folgen- ibVUKI und latoren testen Mustern Gorrgschlag ind wieder ein« offen bei Nrmckr, »Nitz. Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag und lostet einschließlich der Mittwoch» und Sonnabends erschet- «nden„Belletristischen Beilage" bei Abholung viertel- jlhrlich l 50 «j, bet Zustellung ms HauS 1 70 «i, bei allen Postanstalten I 50 exklusive Bestellgeld. Einzelne Nummern kosten 10 Nummer der ZeittmgSpreiSliste S5S7.