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^-H«. Der füchsisch- «rzühler. Vett» «. «»«»» Schwert, Redakteur und Verleger des „Grenz boten". — Beachtenswerte Ballonfahrten haben wäh rend der Feiertage stattgefunden. Per Schweizer Ingenieur Leder mit vier anderen Herren stieg in Bern mit dem bekannten Ballon „Helvetia" auf und überflog den Montblanc. Der Ballon landete nach guter Fahrt in Frankreich. — Englische Luft- schiffer machten eine Nachtfahrt über den Kanal nach Frankreich hinein. Ihre Fahrt ging nicht ganz glätt von statten, sie mutzten um oben zu bleiben, Kleider und Nahrungsmittel über Bord werfen. — Ein Grotzfeuer zerstörte in Hohenelbe in Nordböhmen die Weberei Pilz mit über 300 Webssühlen. Viele Arbeiterfamilien sind brotlos. — Folgendes wahres Geschichtchen wird der „Tägl. Rundschau" aus ihrem Leserkreis mitge teilt: Pastor D. in B. wanderte einmal als junger Predigtamtskandidat in Oesterreich-Schlesien. Da sah er ein Bauernweiblein vor einem Muttergot tesbilde beten. Mit ihm zugleich setzte sie dann ihren Weg fort, und bald entspann sich ein Ge spräch. Sie erzählte, datz sie es sehr schwer habe mit ihrem Mann, der dem Trünke ergeben sei und fast allen Verdienst ins Wirtshaus trage. Nun habe sie eben zur Heiligen Mutter Gottes gebetet, datz die ihr Elend wende. Warum betet Ihr denn nicht lieber zum Herrn Christus?" fragte er. „Ach", erwiderte sie, „der würde mir ja doch nicht helfen: — dieMannesleutehaltenein- mal immer zusammen." — Heftige Erdstöße. Aus Rom wirdH tele graphiert: Am Mittwoch früh um 1 Uhr 15Min. und um 1 Uhr 31 Min. erfolgten in Messina zwei heftige Erdstöße, die eine Anzahl noch er haltener Mauern zum Einsturz brachten. Die Bevölkerung wurde von einer großen Angst befallen. — Zu wüsten Szenen entfesselter Volkswut kam es in einem Vorort Roms. Dort stürmten Arbeiter, die zur Arbeit fahren wollten, einen Zug, den sie schon besetzt fanden, und zertrümmer ten 12 Wagen. In ihrer Wut wollten sie auch die Lokomotive zerstören. Der Zugführer dampfte aber schleunigst mit der Maschine ab. Nun zer schnitten die Arbeiter alle Telegraphendrähte, die erreichbar waren. — Einen guten Fang machte die Polizei von Neapel, indem sie 40 Mitglieder der Kamorra, die eine Zusammenkunft hatten, verhaftete. Sie glaubt die Führer der Bande in den Händen zu haben. Die Kamorra ist, ebenso wie die Maffia, eine Diebes-, Räuber- und Mörderbande, die zur wahren Landplage geworden ist. Sie plündert durch Drohungen die reichen Leute aus und ist deshalb so gefürchtet, weil sie ihre Drohung mit dem Tode meist wahr zu machen versteht, wenn die verlangten Gelder nicht gezahlt werden. — 625 000 Mark Anwaltsgebühren. Der frühere Anwalt Harry Thaws, Clifford W. Hartridge, hat für seine Verteidigung in dem be kannten Thaw-Prozeß nicht weniger als 625 000 Mark Gebühren und 300 000 Auslagen liquidiert. Die Mutter Harry Thaws, Frau Mary Thaw, hat durch ihren Anwalt Abraham Jkose, da ihr die Summe etwas zu hoch erschien, eine Spezifizie rung der Rechnung verlangt die innerhalb dreißig Tagen von feiten Hartridge zu geben ist, der seinerseits gegen eine Spezifizierung nichts ein zuwenden hat. Was die Auslagen anbelangen, so kommen über 300 Personen in Betracht, die Gelder erhalten haben. — Ein neunjähriger Held. Aus London wird berichtet: In völlig erschöpftem Zustande und be wußtlos wurde am Montag in Cleethorpes ein neunjähriger Knabe aus einem See gezogen. Es war der kleine Jack Thomas, der bei einem verzweifelten Versuche, zwei kleine sechsjährige Mädchen, die in den See ge fallen waren, zu retten, beinahe selbst sein neunjähriges Leben verloren hätte. Jacks kleine Schwester Elizabeth und ihre Freundin Gladys Nates spielten am Seeufer, kletterten auf eine Planke und stürzten ins Wasser. Die Schreie des kleinen vierjährigen Bruders der Gladys Dates riefen Jack herbei. Der unerschrockene Junge sah die kleine Freundin im Wasser ringen, sofort sprang er in die Fluten, schwamm auf sie zu und versuchte sie zu retten. Aber sie war zu schwer, er vermochte sie nicht zu halten. Einen Augenblick schöpfte er, sich an der Planke festhal- tend, Atem, als er in einiger Entfernung den Hut seiner eigenen kleinen Schwester über dem Wasserspiegel sah. Mit Aufgebot seiner letzten Kräfte schwamm der Junge wieder in den See hinaus, um seine Schwester zu retten, aber sic war längst untergegangen. Jack war zu erschöpft, um weiterzuschwimmen, er verlor das Bewußt- fein und sank; in diesem Augenblicke kam ein Mann herbei, der den kleinen Helden in letzter Sekunde noch retten konnte. Bald darauf wurde auch die Leiche der unglücklichen kleinen Gladys Nates geborgen, und eine halbe Stunde später auch die ihrer sechsjährigen Freundin. Drahtnachrichten und letzte Meldunqen. Berlin, 4. Juni. Die totale Mondfinster nis ließ sich von der hiesigen Sternwarte nicht be- obachten. Um 12Z4 Uhr war der Himmel fast ganz klar. Dann zog von Südwest eine Wolken- schicht auf, durch die der Mond, als er in den Erd schatten trat, vollständig verdunkelt wurde. Berlin, 4. Juni. Das Luftschiff „Parse- val II" unternahm gestern abend kurz vor 9 Uhr vom Tegeler Schießplatz aus eine Nachtfahrt, die mit einer Landung gegen 19 Uhr endete. Am Müritzsre wird von Berlin a«S die Errichtung einer Luftschiffstation geplant. Berlin, 4. Juni. Die „Nationalzeitung" erfährt zu den Steurrplänen der Rumpfkommis, sion des Reichstages, die Regierung sei entschlos sen, die Kotierungssteuer, Mühlenumsatzsteuer und den Kohlenausfuhrzoll aufs allerschärfste zu bekämpfen. Berlin, 4. Juni. Einbrecher entwandten aus der Blusenfabrik Jakobowitz L Birnbaum für fast 10000 schwarze und farbige glatte Seiden stoffe. Würzhurg, 4. Juni. Die deutsche Psysio- logische Gesellschaft beschloß in letzter Stunde ent- gegen der früheren Absicht, nicht Berlin, sondern München zum Ort der nächsten Tagung im Jahre 1911 zu wählen. Regensburg, 4. Juni. Der Magistrat beschloß, das hiesige Elektrizitätswerk von der Aktiengesellschaft vormals Schuckert L Co. für 1850000 zu erwerben. Essen, 4. Juni. Zwischen Bür und Anspach hat ein großer Brand 123 Morgen Wald zerstört. Die Forst ist Eigentum des Herzogs v. Arenberg. Hanau, 4. Juni. In der Gemarkung von Büchenberg bei Fulda wütete ein umfangreicher Waldbrand, dem auch große Bestände Brenn- und Grubenholz zum Opfer fielen. Bingen, 4. Juni. Gestern abend gegen 8 Uhr geriet der zwischen Aßmannshausen, Bingen und Rüdesheim verkehrende Personendampfer „Gerwania" in Brandt Er hatte einen Defekt er litten und sollte repariert werden. Dabei explo dierte das an Bord befindliche Benzin und setzte den Dampfer in Brand. Das Schiff ist bis aufs Eisenwerk zerstört. Köln, 4. Juni. Die Polizei verhaftete einen internationalen Eisenbahndieb, der auf der Fahrt Bonn—Köln in einem V-Zuge einem schlafenden Engländer seine Brieftasche entwenden wollte. Der Engländer erwachte aber, als der Dieb sich über ihn beugte. Trier, 4. Juni. In Wasserbillig an der luxemburgischen Grenze wurde ein 12jähriger Knabe von einem Automobil überfahren und ge tötet. Die Luxemburger Gendarmerie verhaftete den über die Grenze geflohenen Chauffeur. Frankfurt a. M., 4. Juni. Die Vertreter der englischen Arbeiterpartei, 30 Herren und 30 Damen, trafen gestern abend von Rüdesheim kommend, hier ein. Am Bahnhofe empfingen sie die Konsuln Gardner, Schwarz und de Neufville. Friedrichshafen, 4. Juni. Die Luft- schiffbaugesellschaft von Friedrichshafen bittet die größeren deutschen Blätter, die von ihnen wäh- rend der Pfingsttage und der beiden folgenden Tage ansgegebenen Extrablätter und Zeitungen in mehreren Exemplaren an die Luftschiffbauge sellschaft in Friedrichshafen einzusenden. Viersen, 4. Juni. Der Kassierer der Brü- dcrschaft St. Remigius unterschlug 1000 Ber- einsbriträge und fälschte mehrere Sparkassen- bücher. Er wurde verhaftet. Genf, 4. Juni. Der Bankangestellte Dub- jois stürzte in den Bergen ab und erlag seinen Verletzungen. Bei Basel stürzte auf einem AuS- finge ein Schulknabe von einer Felswand und war sofort tot. Wien, 4. Juni. Im Abgeordnetenhause tra ten gestern bei der Verhandlung über die Dring lichkeitsanträge, betr. die bosnische Agrarbank, so- wohl slawische wie deutsche Redner für die Dring lichkeit ein. Kramarez bezeichnete es als Pflicht der österreichischen Staatsmänner, vor Europa die durch die Annexion begangene Verletzung des Ber liner Vertrages zu rechtfertigen durch die bisher versäumte Eroberung eines moralischen RechtS- titels ans Bosnien. Redner wies bezüglich sei- »er Reise nach Rußland darauf hin, daß er stet» für eine Annäherung Oesterrrich-UngarnS an Rußland eingetreten sei. Gegenwärtig bestehe ein Block von der Nordsee bis zur Adria, in dem dgs stärkere Deutschland ausschlaggebend sei. Oesterreich-Ungarn sei an die Gefahr eines Kamp, fes Deutschlands um seine Weltstellung gebunden. Haag, 4. Juni. Das Internationale Kolo- nialinstitut beendete seine diesjährige Tagung mit der Beratung der Frage der Kreditgewährung an Eingeborene. Referent war Abendanov-Hol- land. An der Debatte beteiligte sich Staat», sekretär Dernburg und sprach über die Tätigkeit des deutschen kolonial-wirtschaftlichen Komitees. Auf die Einladung des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg, Regenten von Braunschweig, wird das Institut im nächsten Jahre in Deutsch land tagen und zwar 2 Tage in Braunschweig und am dritte« Tage in Berlin. Nach dem Schluss» der Sitzung besichtigten die Mitglieder des Insti tuts mit dem Prinzen der Niederlande den im Ban begriffenen Friedenspalast. Abends veran- stalfete der Prinz für das Institut ein Festmahl im Kgl. Schlöffe. Paris, 4. Jnni. Im Lager von Sartorh werden dem „Journal" zufolge demnächst Flug versuche mit einem vom Hauptmann Doro« er- fundenen Militäraeroplan vorgenommen werden. Die neue Flugmaschine ist ein Zweidecker, bei dem der Motor und die Schrauben unterhalb des Schwerpunktes angebracht sind. Paris, 4. Juni. Während eines gestern abend niedergegangenen heftigen Gewitters dran- ge» die Waffermaffen durch das Dach der Baracke, in der daß Haupttelegraphenamt seit dem Brande des Aentralgebäudes «ntergebracht ist, und über schwemmten das Innere, so daß der Telegraphen verkehr längere Zeit beträchtlich gestört war. Paris, 4. Jnni. Die Zerstörung von Tele graphen- und Telephon-Linien in der Provinz dauert fort. So wurden gestern bei Le Havre 14 Telegraphendrähte und bei Amiens mehrere Tele phondrähte von bisher unbekanntgebliebene« Missetätern durchschnitten. Paris, 4. Juni. Der Oberstleutnant im Generalstabe Pelle wurde zum Militärattache bei der französischen Botschaft in Berlin ernannt. Petersburg, 4. Juni. Der Erzbischof von Mohilew nud Metropolit der römisch-katholischen Kirche» des Reiches Wunkowski ist gestern ge- storben. London, 4. Juni. Der Lordmayor richtete an den Vorsitzenden des Festkomitees für de» Be such der Berliner Stadtvertreter einen Dankbrief, in dem es heißt: Die Berliner Gäste seien ein» in dem Lobe der Herzlichkeit ihrer Begrüßung. Der Lordmayor hoffe, daß der Besuch eine Ber- mehrnng der freundschaftlichen Beziehungen zwi- schen beiden Ländern zeitigen werde. London, 4. Juni. Einer Blättrrmelduug aus Kapstadt zufolge haben die Mitglieder der Parlamente der Kapkolonie, der Oranjefluß-Kolo- nie und von Transvaal in einer Versammlung mit allen gegen 2 Stimmen die Verfassung für das Bereinigte Südafrika angenommen. London, 4. Juni. Wie ein Morgenblatt aus Durban erfährt, wird der Premierminister von Transvaal Louis Botha in der nächstenWoche eine Reise nach Europa antreten, um sich dort m ärztliche Behandlung zu begeben. Er wird auch Deutschland besuchen, bevor er sich zur Reichsver- tridigungskonferenz nach London begibt. Teheran, 4. Juni. Sipahdar nahm da» Amt des Gouverneurs von Ghilan und Masen- deran an. Scherif Ed Dauleh wurde zum Gou verneur von Kaswin ernannt. Bon dieser Aende- rung sind die Nationalisten nicht befriedigt. Dresden, 4. Juni. Wetterprognose der Kgl. Sachs. Landeswetterwarte für den 5. Juni: Süd westwinde; Zunahme der Bewölkung; wärmer 7 zunächst noch trocken. »sraw-richtlich- Emmaveuv, B. Juul. Meist trocken, wechselnd bewölkt, zeitweise heiter, etwa» kühl, nur nachmittag» ziemlich warm. In den südlicheren Teilen vielfach etwa» Regen. Kirchliche Rach richte« »m, Btschefswrrva. Trinitatisfest. Missionskollrktt. Barm. '/,? Uhr: Beichte und Rammunian. Herr Archid. Pastar Bertsch. Barm. '/,9 Uhr: HauptgotteSdiensr. Herr Diakonu« Pastor Hennig. In der Bottr«ackerkirche. Nachm. 2 Uhr: Katechi»m.-Unterredung mit den Jünglingen- Hrrr Archid. Pastor Bertsch. Abend» '/,S Uhr: Sonntagsverein junger Mödchen stillt au». Abmd» » Uhr: Ev.-luth. Männer» und JünglingSvereta- Vortrag. Btiste willkommen. Manta e».-luth Mittwoch Freitag f, Die 1 Betrau Cottbut Emst ! Frida j Bevor, Pickau Beftorl Sohn i Borm. » Harm, r/, lichen; Ertrag Betaust Zimmei Betraut Bischost Begrab HÄrdler mit Le «, Bann. Bonn. Rach«. § «tinnltl Freitag, Betaut und S Brerdi «irisch rnit Pr Barm. 2 Betau arbeite Sohn Hietra Kochta Barm. S Bann. */ Rachm. r Brtaul stper« Sohn Lmtl I Hirtrai mtt A: Kaufm r Harm. 8 Barm. » Borm. V Ai rtau Schl« Richte, 31. M Bustat Ritsche «etra HauSt Ttesba rochter Beerb Schmö Em erhält smi können 2 für ; gesut wird kinderli