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Le- silchfisch« L-Btzle-. Lette ». ' " i»M " gegenüber der Einladung zur Teilnahme an den italienischen Jubiläums-Ausstellungsfestlichkeiten in Turin und Rom 1911 eine Trübung zu erlei den drohten, gestalten sich wieder freundschaft licher. Die italienische Negierung hat die Einla dung des Wiener Kabinetts zur Beteiligung an der in Wien stattfindcnden internationalen Jagd ausstellung angenommen. Oesterreich-Ungarn seinerseits wird amtliche Vertreter zu der bevor stehenden Halbjahrhundertfeier der Schlacht von Solfcrino entsenden, welcher Entschluß der öster reichisch-ungarischen Regierung in Italien mit lebhafter Genugtuung ausgenommen worden ist. König Eduard kommt endgültig nicht nach Marienbad. Seine Möbel in „Stadt Weimar" werden bereits wieder eingepackt. Alle Welt aber ist darüber sich einig, daß die Gründe seines Nicht- kommens rein politische sind. Nach dem glän zenden Erfolge der deutsch-österreichischen Politik in der Orientfrage hieß es zunächst, datz der Be such des Königs in Ischl unterbleiben, die Kur in Marienbad aber stattfinden werde. Jetzt, nach dem Kaiserbesuch in Wien, mag König Eduard auch von Marienbad nichts wissen, er scheut die österreichischen Grenzsteine wie «inst die deutschen. Zweifellos bedeutet die englische Absage einen Verlust für Marienbad, da der Königsbesuch stets eineFülle von anderen angelsächsischen Kurgästen herbeilockte. Und doch dürste jener Marienbader Bür ger recht behalten, der da meinte: Daß nur der König von England, dem unsere Kur stets so vor trefflich bekam, nicht von seiner Absage mehr Nachteile davonträgt, als unser Kurort. Frankreich In Frankreich machen sich noch immer Nach wehen des verunglückten Pariser Poststreikes be merklich. So wird unterm 2. Juni aus Paris ge meldet: Die 27 Unterzeichner der Satzungen des Syndikates der Postbeamten wurden von der Staatsanwaltschaft aufgefordert, innerhalb einer vierzehntägigen Frist ihre Unterschriften zurückzu ziehen, da die Gründung des Syndikates eine un gesetzliche sei. Im Falle der Weigerung würde gegen sie strafrechtliche Verfolgung vorgenommen werden. Balkanhalbinsel. Zwischen der Pforte und Bulgarien geht der Notenwechsel wegen der Orientbahnen nach kur zer Pause wieder weiter. In Konstantinopel ist eine neue Note betreffs des Orientbahnstreites übergeben worden, welche eine sehr maßvolle Form ausweist, so daß man in den politischen Kreisen von Sofia erwartet, die Pforte werde sich nunmehr einer baldigen Verständigung geneigt zeigen. Die nach Aegypten geflüchteten alttürkischen Reaktionäre entfalten eine lebhafte Tätigkeit, um eine Bewegung zugunsten der Unabhängigkeit Syriens und Arabiens zu entfachen. Die türkische Regierung trifft Gegenmaßnahmen. Uebrigens ist der Khedivc von Aegypten zum Besuch des Sul- Auf der Rückkehr von seiner großen Fernfahrt erlitt, wie schon berichtet, Graf Zeppelins Luft- schiff einen Unfall, der zum Glück die Heimkehr des Ballons nur auf kurze Zeit verzögern konnte. Die Luftschiffer wollten auf einem Hügel bei Jebenhausen in der Nähe von Göppingen eine Zwischenlandung bewerkstelligen; ein Windstoß trieb den Leukballon, dessen Motore schon abgc- stcllt waren, gegen die Zweige eines Birnbaumes, tans Mohammeds V. in Konstantinopel einge troffen. Serbien geht an auffällige neue Waffenbe stellungen. Das Kriegsministerium in Belgrad forderte mehrere europäische Waffenfabriken auf, ihre Offerten zur Lieferung von 87 000 Repetier gewehren und 80 Millionen Gewehrpatronen ein- znreichen. Wie verlautet, sollen außerdem in näch- ster Zeit 20 großkalibrige Festungsgeschlltze, sowie je drei Haubitzen- und Mörserbatterien angekauft werde». Angeblich soll es dem Minister Milano- witsch gelungen sein, in Frankreich eine große An leihe zur Bezahlung dieser neuen Rüstung zu stande zu bringen. Rußland. Auch Rußland geht nun ernstlich an den Bau von Dreadnougths. Das Marineministerium hat dieser Tage mit dem Bau von vier Panzerschiffen vom Dreadnougthtyp begonnen. Der Bau wird auf vier russischen Werften unter Aufsicht der In genieure der englischen Werft von John Brown ausgcführt. Mit dieser Werft hat das Marine ministerium ein Uebereinkommen abgeschlossen, laut den, zwölf russische Ingenieure dort ausge bildet werden. Amerika. Tic Rückkehr des Expräsidenten Castro nach Venezuela gilt nunmehr doch als beschlossene Sache. Laut einer Madrider Depesche kehrt Ex präsident Castro infolge Niederschlagung seines Prozesses nach Venezuela zurück. Castro hat bei der Atlantic-Schiffahrtsgesellschaft „Santander" für 15. Juni 5 Schiffsplätze belegen lassen. Der Dampfer geht nach Caracas. Sachsen. Dresden, 4. Juni. Eingegangener Nachricht zufolge ist das Befinden Sr. Majestä des Königs sowie Ihrer Königl. Hoheiten der Prinzensöhne und Prinzsssinnentöchter ein vorzügliches. 6 Bischofswerda, 4. Juni. (Herberge zur Heimat.) Im Monat Mai 1909 sind im ganzen 658 Mann beherbergt worden. Davon hatten 271 die Nachtverpflegung und 17 Mann die TageS- verpflegnng. Selbstzahler waren 387 Mann. — Der Sternenhimmel im Juni. Der Monat Juni zeichnet sich durch lange Tage und kurze Nächte besonders aus und ist in astronomischer Beziehung als eigentlicher Sommermonat zu be trachten. Am 22. d. M. früh 3 Uhr erreicht die Sonne bei ihrem Eintritt in das Zeichen des Krebses ihren nördlichsten Stand, an diesem Tage geht sie schon um 3 Uhr 55 Minuten auf und ver schwindet erst um 8^/2 Uhr, so daß die Nacht nur sieben, der Tag dagegen 17 Stunden währt. Von diesem Tage an, dem längsten im Jahr, rechnen wir den Sommer. Von einer eigentlichen Nacht kann man in dieser Zeit auch nicht sprechen, denn wir haben jetzt die mitternächtliche Dämmerung, in denen sich das Gerippe und die Ballonhülle ver fingen. Bei den Bemühungen, den Ballon wieder loszubckoinmen, knickten die Aeste, das Gerippe wurde verbogen, und die Spitze des Luftschiffes brach fast bis zur vorderen Gondel ein. Nach langen Bemnhnngen gelang es, das Luftschiff so weit zu reparieren, daß es trotz seiner beträcht lichen Havarien den Flug weiter fortsetzen und sicher in seiner Halle in Manzell landen konnte. d. h. der nördliche Stand der Sonne bewirkt eine selbst um Mitternacht vorhandene Dämmerung. Am 17. Juni erfolgt eine ringförmige Sonnen- finsternis, die jedoch nur im äußersten Norden Europas sichtbar sein dürste. Der Mond zeigt sich uns am 4. d. als Vollmond, am 11. haben wir letztes Viertel, am 17. Neumond, und am 25. erstes Viertel. Mit der Planetensichtbarkeit ist es im Juni folgendermaßen bestellt. Merkur bleibt unsichtbar und Venus zeigt sich als Abendstern nur für eine halbe Stunde, Mars geht erst gegen Mit- ternacht auf. Jupiter läßt sich um die Mitte deS Monats bis Mitternacht am westlichen Himmel beobachten. Saturn erscheint zu Anfang deS Juni erst um 2 Uhr früh, er aber ist fast während der ganzen Nacht sichtbar. Der Glanz deS Fixstern- Himmels hat sehr unter dem Einfluß der Sonne zu leiden. Die Milchstraße, welche zur WinterS- zeit eine prächtige Zierde des gestirnten Himmels bildet, ist nur schwach angedeutet; sie entsteigt im Norden beim Fuhrmann dem Horizont, geht durch das bekannte in der Form eines lateinischen gruppierte Sternbild der Kassiopeia und führt durch den Schwan, welcher an den Hellen, kreuz förmig angeordneten Sternen leicht zu erkennen ist, nach Südosten. — Die Dürre der letzten Zeit mahnt alle, die sich in der Natur ergehen, beim Wegwerfen von Streichhölzern und brennenden Zigarren- und Zigarettenstummeln recht vorsichtig zu sein. Die wiederholt berichteten Brände in Wald und Flur führt man allein auf diese Unachtsamkeit zurück. — 2OOjähriges Jubiläum 103. Regiment Bautzen. Am 3. Juni hat die Versendung der bestellten Festzeichen, Festschriften und Festpost karten begonnen. Es empfiehlt sich, weitere An meldungen noch vor dem Fest bei Herrn Lehrer Heinke, Bautzen, äußere Lauenstraße 42 anzubringen, da die für Anmeldungen beim Fest selbst reser vierte Anzahl von Festzeichen pp. immerhin nur eine beschränkte sein kann. Ausweis erfolgt durch Militärpapiere. — Die nächste Bertreterversammlung deS Säch sische« Lehrervereins soll am 26. und 27. Septbr. d. I- in Dresden stattfinden. Für die Tages ordnung sind folgende Punkte in Aussicht ge nommen: 1. Schulleitung und Schulaufsicht. 2. Ver handlungen über die noch unaufgeklärten Punkte der Schulgesetzreform (vorbereitet durch die Bezirks vereine Dresden, Chemnitz und Leipzig). 3. Be ratung der Auswahl des Memorierstoffes nach den Vorschlägen der Chemnitzer Kommission für die Reform des Religionsunterrichts, nach denen einschließlich einiger neuaufgenommener Verse die Zahl der in der Volksschule zu erlernenden Bibel sprüche künftig auf 166 (gegen jetzt 269) und die der Gesangbuchverse auf 110 (gegen 153) herab gesetzt werden soll. — Auf der nächsten Hauptver sammlung des Sächsischen Lehrervereins, die in Leipzig abgehalten werden soll, soll das Thema: „Die allgemeine Volksschule mit besonderer Be rücksichtigung des Mannheimer Systems" zur Be ratung gestellt werden. — Zur Anzeigepflicht der Aerzte. Man schreibt dem „Dr. Anz.": Die Notiz in der Donnerstagsnummer erfordertfolgendeBerichtigunq. Wohl ist in der kürzlich abgehaltenen Versammlung auch die Anzeigepflicht der Aerzte bez. der Ge schlechtskrankheiten gestreift worden. Aber diese wird über kurz oder lang vom Staate selber eingeführt werden müssen, um dem wachsenden Verderben dieser Krankheiten mit Erfolg Einhalt zu tun. Sie besteht ja längst bei den viel ge ringere Opfer fordernden Krankheiten wie Scharlach, Diphtherie, Cholera usw. — Die gefaßte Reso lution bezog sich vielmehr darauf, daß in gewissen Fällen und unter zu beobachtenden Vorschriften die Aerzte von der in dem angezogenen § 300 des Reichsstrafgesetzbuches stipulierten Pflicht ent bunden werden. Bisher stehen die Aerzte macht- und ratlos da in dem Falle, daß ein Geschlechts kranker sich nicht abhalten läßt, seine Krankheit wissentlich auf andere zu übertragen. — Wir nennen einen konkreten Fall: Ein junger Mann will heiraten, obschon er von seiner Krankheit noch keineswegs geheilt ist. Der Arzt sieht und weiß es, daß er sofort sein unschuldiges Weib anstecken wird, ja vielleicht für das ganze Leben dem Siechtum überliefern wird. Der betreffende Mann ist gewissenlos, sich durch die Mahnungen und Vorstellungen des Arztes nicht beeinflussen zu lassen. Er heiratet eben, und das Unglück, namenloses Unglück, ist geschehen. Die Aerzte leiden ja selber unter der jetzt bestehenden Un möglichkeit, solch Unglück abzuwenden und werden gewiß dankbar sein, wenn ein Weg gefunden würde, der sie in diesem Falle von der Schweige pflicht entbindet. — Uebrigens können sich die » Der Unfall des Zeppelin U sei «Löppinge«. Das mit der Spitze in einem Baum hängen gebliebene beschädigte Luftschiff. Eltern der betrübenden indem sie kr heitSzeugnis Sie haben die Pflicht. — Der Anlaß seine, im Sitzungsf Versammlung Mitgliedern Dresden » „Deutschei — Die 2. tarier findet nitz statt, folgende Vc Weg zur C Bohn), b. S (Wilhelm K wußter Hau ner-Leipzig) torische Aul abend mitta dauert. — LLll. Erziehung u ist der Hau denburgische fred-Stiftun burg-Waldei tag am 16. tung mit e< einem christ! gründet. E es, daß sie t Pfleglinge i Der Erfolg zeit wird fü 110 schulpfli linge und 1 welche nicht eine Anzahl sorgt, daß sä ten bez. kran tergebracht t zialen Wert« sirmierten > tigung ihrer Der Verwalt 1908 sagt Hb die Stiftsvei anderen B> machen könn 54 Zöglinge vr< Erz Der Portr vielbeschäftig ren bedeuter seine Feinde, kratie. Die ten vor aller sah; bei den! bar zu erken manten muß Gesicht — w, lich, war es sollte es wen essant erschei Herren dage einen bedeut« den, die sie a! und dann vo deutlich gemc Und Her, erstaunlichen men Auftrag machen; nicht steiler es wol Weise wurde rühmt wurd, mit einem S in seinem Ab Gesellschaft v Die groß« worden. Hei nem Frauche nach den von lich waren es ten, und He einigen dieser sich ihre Po Der berühmt Worte zu hör« man Überschi