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-»r> MWWWWWW bracht. Am Freitag vormittag unternahmen die Berliner Gäste noch eine Besichtigung des Schlos ses Windsor, wo sie am Grabe der Königin Vik toria einen Kranz niederlegten; mittels Sonder zuges erfolgte ihre Rückkehr nach London. Unter dessen haben die Arbeiterabgeordneten des engli schen Unterhauses ihre angekündigte Reise nach Deutschland ins Werk gesetzt; man erhofft von ihr ebenfalls eine Förderung der deutsch-engli schen Beziehungen. Persien. Die Russen richten sich in Nordpersien immer häuslicher ein. Sie beabsichtigen in der Provinz Täbris Eisenbahnen, Fabriken und höhere Schu len zu bauen. Das Prestige Rußlands bei den Persern steigt zu ungunsten des englischen Ein flusses mehr und mehr. Sachsen. Dresden. Se. Mas. der König hat sich am ersten Pfingstfeiertag mit den Prinzen und Prin zessinnen zum Besuch der Fürstlich Hohenloheschen Herrschaften nach Bartenstein begeben. Von dort erfolgt die Abreise am 2. Juni nachmittags über Stuttgart nach Sigmaringen zum Besuch des Fürstlich Hohenzollernschen Hofes. Die Rückkehr nach Dresden ist für Sonntag, den 6. Juni, früh in Aussicht genommen. Niederstetten, 31. Mai. Heute früh 7 Uhr 50 Min. ist Se. Mas. der König von Sachsen mit den drei Prinzen-Söhnen nnd den drei Prinzessinnen - Töchtern nebst Gefolge auf dem hiesigen Bahnhose eingetroffen und von dem Fürsten Johann zu Hohenlohe-Bartenstein empfangen worden. Die hohen Herrschaften fuhren sodann im Wagen zum Schloß. Bischofswerda, 1. Juni. Das diesmalige Pfingstfest brachte uns das, was alle Welt über einstimmend sehnlichst erwartet hatte, nämlich herr liches Pfingstwetter. Als ein Rast- und Ruhe punkt in dem lärmenden Alltagshasten lag das schöne, von dem Zauber des prangenden Lenzes erfüllte Fest. Für kurze Zeit wurde der Alltags mensch mit all seinen Lasten und Mühen abge streift, das große Sorgen- und Rechenbuch zuge klappt, und dem Gedanken Raum gegeben, hinaus zuziehen ins frische Grün und dort zu lauschen, wie alles jubiliert, Wie ein Freuen ausgeht von jedem Zweig, ein leuchtender Festglanz von jedem Sonnenstrahl. Von Alters her gilt Pfingsten als das frohe Fest der Ausflüge, an dem jeder, der es irgendwie ermöglichen kann, sein Bündel schnürt, um hinauszupilgern in Gottes freie Natur und zu ersteigen der Berge stolze Gipfel oder zu entfliehen in der Täler liebliche Pracht. Mit Recht gelten hier die Worte des Dichters: „Es ist ein großer Maientag der ganzen Welt beschicken!" So war es auch beim vergangenen Pfingstfest«! überall fröhliches Wandern, überall lustiges Singen und Klingen. Die vielen herrlich gelegenen Punkte unserer Umgebung bewährten ihre alte Anziehungs kraft und waren das Ziel zahlreicher Wanderer, denn in Hellen Scharen waren die Pfingstaus- flügler aus der Nähe und auch aus weiterer Ferne herbeigekommen, um Erquickung zu suchen und zu finden. Was die örtliche Feier anlangt, so be wegte sich dieselbe in den gewohnten Grenzen. Im Mittelpunkte stand aber die kirchliche Begehung und ein großes Heer von Andächtigen füllte an den Feiertagen das Gotteshaus, wo neben den packen den Predigten herrliche Kirchenmusiken erklangen. Neben dem starken Ausflugsverkehre, der auch den Eisenbahnen eine beträchtliche Frequenz brachte, waren gleichfalls die Konzertgärten äußerst belebt und die zu Gehör gebrachten Konzerte fanden die beifälligste Aufnahme. Besonders nach dem idyllischen Butterberge ergoß sich am 1. Feiertag eine wahre Völkerwanderung, um dem Frühkonzerte der Stadt kapelle zu lauschen und an den sich bietenden Naturschönheiten und der herrlichen Rundsicht Herz und Auge zuweiden. — Die Königswürde auf der Adlerscheibe der hiesigen kgl. privilegierten Schützengesellschaft ging gestern auf Herrn Gold arbeiter Ernst Bauer 8ev. über und Marschall wurde Herr Klempnermeister Ernst Lange; auf die zweite Königsscheibe findet das Schießen am heutigen Nachmittag seine Fortsetzung. Das Schützen fest war gestern außerordentlich belebt. 8 Bischofswerda, 1. Juni. Gestern nachmittag gegen 3 Uhr überfuhr ein bei einem hiesigen Land- wirt im Dienst stehender ISjähriger Dienstknecht Namens Max Edmund Mützemit seinem Fahr rade in Folge seiner Unachtsamkeit in hiesiger Bischofstraße den 7 Jahre alten Schulknaben Erich Behrend von hier. Mütze fuhr dem Kinde hierbei über das linke Bein, so daß er einen Un terschenkelbruch erlitt. Der hinzugerufene Arzt, Herr vr. mack. Otto, leistete dem Knaben die erste Hilfe, indem er ihm einen Notverband an richshafen auf. Graf Zeppelin machte die Fahrt mit. Der im Oktober auf Grund des Wahlreform gesetzes zu wählende neue sächsische Landtag soll gegen den 10. oder 12. November hin cinberufen werden. Oesterretch-Ungarn. Der neue österreichisch-italienische Zwischenfall in der Frage der Beteiligung Oesterreich-Ungarns an den italienischen Jubiläums-Ausstellungsfest- lichkeiten kann jetzt wohl als beigelegt betrachtet werden. Der österreichische Ministerrat hat be schlossen, daß sich die habsburgische Monarchie an diesen Ausstellungen beteiligen solle, mit welchem Beschlüsse sich die Italiener hoffentlich zufrieden geben werden. Frankreich. Frankreich geht an eine gewaltige Verstärkung feiner Flotte. Nach den gefaßten Beschlüssen des höheren Marinerates in Paris wird Frankreich bis zum Jahre 1920 insgesamt 45 erstklassige Panzerschiffe modernsten Typs besitzen; vielleicht wird diese beträchtliche Verstärkung der französi schen Flotte den Engländern, welche bislang im mer wie hypnotisiert nach der deutschen Flotte starrten, zu denken geben. Die Dcputiertenkammer lehnte einen von so zialdemokratischer Seite gestellten Dringlichkeits antrag auf Begnadigung der wegen hervorragen, der Beteiligung am Pariser Poststreik entlassenen Beamten mit 338 gegen 141 Stimmen ab. Der Ar beitsminister Barthou hatte vorherdieVertrauens- frage gestellt. — Die Ausstandsbewegung unter den französischen Seeleuten dauert fort und hat schon erhebliche Verkehrsschwierigkeiten gezeitigt. Italien. Auf eine Interpellation in der Deputierten kammer am Montag über den deutschen Gesetz entwurf betr. die Arbeiterversicherungen besprach der Minister des Aeußern zunächst die Grundge danken der Vorlage, welche die drei schon bestehen den Gebiete der Kranken-, Invaliden- und Un fallversicherung zusammenfassen solle. Der Mi nister ging dann im einzelnen auf verschiedene von der italienischen Presse gemachte Aufstel lungen an dell drei Gebieten des Entwurfes ein, welä)c angeblich für die in Deutschland arbei tenden Italiener eine Verschlechterung des gegen wärtigen Rechtszustandes bedeuteten. Er kam zu dein Schlüsse, daß solche Ansichten auf einer fal schen Auffassung des Textes des Entwurfes be ruhten, und daß das neue Gesetz gegenüber den gegenwärtigen Gesetzen für die Ausländer keine Verschlechterung bedeutete. Außerdem könne man bei deir airsgezeichneten Beziehungen Italiens zu Deutschland Schritte unternehmen, um die Inter- essen Italiens an dieser Gesetzgebung noch zu för dern. Spanien. Auch Spanien trägt sich mit weittragenden Marinevergrößerungsplänen. Es ist der Bau einer ganz neuen und großen Flotte beabsichtigt, dessen Kosten auf insgesamt zwei Milliarden Pe setas veranschlagt werden. Sie sollen durch eine Anleihe in England aufgebracht werden. Türkei. In Türkisch-Kleinasien ist die Lage noch im mer besorgniserregend, da unter der dortigen mo hammedanischen Bevölkerung vielfach noch jetzt Erregung gegen die Christen herrscht. In Adana erklärten angesehene Mohammedaner offen, es würden sofort neue christenfeindliche Unruhen ausbrcchen, falls die Kriegsgerichte auch nur einem der wegen der bisherigen Christenmassakres Angeschuldigten ein Haar krümmen sollten. Die neue jungtürkische Regierung scheint indessen ent schlossen zu sein, sich durch diese Drohungen von Seiten der alttürkischen Reaktionäre nicht ein schüchtern zn lassen, wenigstens verlautet, es soll ten neue Truppcnvcrstärkungen nach Kleinasien abgchen. Anderseits ist allerdings auch die Rede von einem Haftbefehl, welcher gegen den zurzeit in Kairo weilenden armenischen Patriarchen von Adana, als angeblichen Anstifter der dortigen Un ruhen, erlassen werden soll. Die Bewachung des Ex-Sultans Abdul Hamid in seiner Villa zn Saloniki wird immer schärfer. Neuerdings ist die Zahl der im Hafen liegenden Wachtschiffe vermehrt worden, ferner wurden selbst vor dem Schlafgemach Abdul Hamids Wa- chcn aufgestellt. Man scheint demnach in den lei tenden jungtürkischen Kreisen noch immer mit der Möglichkeit eines Komplottes zugunsten der Be freiung Abdul Hamids zu rechnen. England. Die Vertreter der Stadt Berlin haben ihren in jeder Beziehung befriedigend verlaufenen Besuch in England znrstunde wieder zum Abschluß ge Der sSchfische ErzShler. «etter». WM l . '' - -.. 'N LS»» legte. Hierauf wurde der Knabe von einem aus wärtigen Herrn ins Herrmannstift, woselbst er untergebracht ist, getragen. Mütze wollte, ohne sich um das Kind zu kümmern, davon fahren, wurde aber angehalten. — Titrländerung. Laut einer Verordnung des Königlichen Finanzministeriums erhalten ab 1. Januar 1910 die Königlichen Straßen- und Wasser-Bauinspektionen die Bezeichnung „König liches Straßen- und Wasser-Bauamt" und die Talsperrenbaubureaus die Bezeichnung „König liches Talsperren-Bauamt". Bautzen. Herr Amtshauptmann von Carlo- witz hat sich auf mehrere Wochen nach Marien berg begeben. Seine Stellvertretung ist bekanntlich Herrn Regierungsrat v. Polenz übertragen worden. Dresden. Der Königin Carola-Gedächtnis stiftung ist aus Anlaß des Geburtstages Seiner Majestät des Königs von einem hochherzigen Freunde der Stiftung in Dresden die Summe von 500 Mk. überwiesen worden. v. Schandau, 1. Juni. Das Pfingstwetter war hier ein ausgezeichnetes, daher der Zuzug der Fremden ein allgemeiner aus Sachsen und dem Reiche. Keine Gebirgsgegend Sachsens und Böhmens kann zur Pfingstzeit einen derartigen Besuch aufweisen, als die sächsisch-böhmische Schweiz. Schandau und Herrnskretschen galten bei diesem Pfingstverkehr unstreitig als Haupt punkte, was seinen Grund darin hat, daß von diesen Elborten aus die lohnendsten Ausflüge unternommen werden. Im Gebiete der sächsisch böhmischen Schweiz begann der Pfingstverkehr bereits am Sonnabend vormittag und steigerte sich derartig, daß schon zur Abendzeit in den Stationen des Elbtales die Gasthäuser gut besetzt waren. Wie annähernd festgestellt werden konnte, haben z. B. an beiden Feiertagen an 18000 Per sonen die Edmundsklamm besucht, etwa 35000 Menschen durchwanderten in derselben Zeit das romantisch gelegeneHerrnskretschen. Schandau dürfte einen noch lebhafteren Besuch aufweisen. Die Fremden konnten nicht alle in den Gasthäusern untergebracht werden. Tausende der Schweiz besucher fanden Nachtlager in Privathäusern. Zu« Dauerfahrt „Zeppelin II". Friedrichshafen, 30. Mai. Die Luftschiffbau- Zeppelin-Gesellschaft hat von dem Grafen Zeppe lin ein um 7 Uhr 20 Minuten in Bitterfeld auf gegebenes Ballontelegramm folgenden Inhalts erhalten: „Haben soeben Rückkehr beschlossen. Alles in bester Ordnung. Zeppelin. Dörr." Plauen i. B., 30. Mai. Wie der „Vogtl. An zeiger" meldet, befand sich „Zeppelin II" um 11 Uhr 30 Min. vormittags über Münchberg (Ober- fanken), um 12 Uhr 30 Min. über Hof. Plauen i. B., 30. Mai, 1 Uhr nachmittags. Wie der „Vogtl. Anzeiger" meldet, schwebte der „Zeppelin II" etwa 200 Meter über dem Gebäude des Anzeigers. Man bemerkte in der vorderen Gondel 6 und in der Hinteren etwa 4 Insassen. Die Propeller hörte man deutlich arbeiten. Das Schiff flog schnell, sicher und stolz dahin in der Richtung Reichenbach—Zwickau. Der Bevölkerung bemächtigte sich ein ungeheuerer Jubel. Zwickau, 30. Mai. Der „Zeppelin II" hat um 2 Uhr 8 Minuten die Stadt passiert. Gera, 30. Mai. „Zeppelin II" passierte um 3 Uhr 20 Minuten Gera in der Richtung Zeitz. Leipzig, 30. Mai. „Zeppelin II" ist um 4 Uhr 45 Minuten über dem Vorort Leutsch ein getroffen. Leipzig, 30. Mai. Auf die Kunde von einer Ankunft des „Zeppelin II" hatte sich schon gegen 1 Uhr eine nach tausenden zählende Menge auf denk Meßplatz eingefunden. Auf dem für eine etwaige Landung vorgesehenen, von Militär ab gesperrten Platze war u. a. auch der Neffe des Grafen Zeppelin anwesend. Die Erwartung des Publikums stieg von Minute zu Minute. Um 4 Uhr 50 Minuten kam das Luftschiff von Süd westen her in Sicht und näherte sich in schneller Fahrt. Eine Landung fand nicht statt. DaS Publikum brachte dem Grafen Zeppelin stürmische Ovationen dar. Um 5'/^ Uhr befand sich das Luft schiff über der Stadt, führte einige Manöver auS und fuhr dann in nordöstlicher Richtung weiter. Halle, 30. Mai. Das Luftschiff „Zeppelin II" passierte um 7 Uhr 10 Minuten Bitterfeld, war um 7 Uhr 30 Minuten in Halle, kreuzte etwa 10 Minuten über Halle und nahm alsdann Richtung Teutschenthal—Eisleben. Hribronn, 31. Mai. „Zeppelin II" passierte um 8 Uhr 10 Minuten Heilbronn. Stuttgart, 31. Mai. Graf Zeppelin passierte um 9 Uhr 15 Minuten Stuttgart und um 9 Uhr 30 Minuten die Neckarwiesen bei Untertürkheim, »L4 Stuttgart, wüt den: Luft der Tcnmlerr unter, erhob s das Neckartal Uhr 45 Minu und um 10 U Stuttgart, hintereinande wigsburg diese Städte i 9 Uhr 10 Mi Luftkreuzer lüber der Sta luder das W< iTurm der H iKronprinzlich I Familie des lund dem Gra Idem Königsbi I sausender Fah I Bei Untertür nige Meter ü> bevorzustehen schiff wieder auswärts fah herrschende B Drahtnach Potsda gestern den ti I zur Urderrei I bens. Göppin I amt teilt mit I unmittelbare, I einen Baum I die Spitze ein I noch. F r i e d ri Ischisfbau-Zrpt I Luftschiff nah I gestoßen sei. I Schlosser von I unterwegs. 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