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IN. — Frett«§ err»»g Vtt-rer M Solm Erscheinen >se der Kgl. . Mai: Mä- Bewölkung; loch kein er- — Einnahmen der Sächsischen StaatSeiseu- bahnen. Die vorläufig festgestellten Verkehrsein nahmen im Monat April 1909 betragen 12 399 600 Mark oder 361700 <F mehr als im gleichen Mo nate des vergangenen Jahres, wovon 4 443 200 (227 800 mehr) auf den Personenverkehr und 7 896 400 (133 900 -F mehr) auf den Güterver ¬ kehr entfallen. Die Gesamteinnahmen der Säch sischen Staatseisenbahnen vom 1. Januar bis 30. April d. I. betragen nach vorläufiger Feststellung 44 888 800 oder 448 360 weniger als im glei chen Zeiträume des Vorjahrs. Hierzu trugen der Personenverkehr 14 367 100 (315 006 mehr) und der Güterverkehr 30 521700 (763 366 weniger) bei. — In eine recht fatale Lage ist der Sächsische Lchrerverein geraten. Die Krcishauptmannschaft zu Dresden hat nämlich den Beschlüssen der Zwickauer Hauptversammlung 1908, die Kran kenkasse sächsischer Lehrer betreffend, ihre Genehmigung versagt, weil der Lehrer verein die vorgeschriebene einmonatige Frist zur Einberufung der Hauptversammlung um einen Tag überschritten hat. Deshalb sind nun alle in Zwickau gefaßten Beschlüsse hinsichtlich der Krankenkasse ungültig. 8l. Großharthau, 24. Mai. Am Himmelfahrts tage versammelten sich hier die dem bienenwirt- schaftlichcn Bezirksverbande „Westliche Lausitz" ungehörigen Jmkervereine der Lausitz. Der Ver band hielt an diesem Tage hier seine Jahresver sammlung ab. Gleichzeitig feierte der Bie n e n züchterverein Bühlau und Umgegend an diesen: Tage sein 50jähriges Bestehen. Gegen 3 Uhr nahmen die Verhandlungen im Saale des Prinz!. Gasthofes „Zum Kyffhäuser" ihren Anfang, an denen gegen 150 Imker von nah und fern teilnahmen. Die Versammlung eröffnete der Vorsitzende, Herr Kantor Störz- n e r aus Arnsdorf, mit einem Hoch auf Se. Maj. den König, entbot sodann den Erschienenen seinen Gruß, insbesondere gab er seiner Freude darüber Ausdruck, daß das Direktorium des bienenwirt schaftlichen Hauptvcreins der Versammlung mit beiwohnte. Nun wurde das Wort Herrn Lehrer Lehmann aus Rauschwitz, dem Geschäftsführer des Hauptvcreins, zu seinen: Vortrage erteilt. Es sprach derselbe über das Thema: „Gehe hin zur Biene und lerne von ihr." Seine hochinteressan ten Ausführungen fanden lebhaften Beifall. In: Laufe der weiteren Verhandlungen klagten viele Imker über die diesjährige Auswinterung der Bienen. Der rauhen Witterung im März, April und in der ersten Hälfte des Monats Mai sind viele Bienenvölker zum Opfer gefallen. Die Ver luste betragen durchschnittlich 25 Prozent und noch mehr. Auch die Ruhe forderte viele Opfer. Der im Laufe des letzten Vereinsjahres heinige gangenen Imker wurde in ehrender Weise durch Erheben von den Plätzen gedacht. Nach Erstat tung des Kassenberichts wurde als Ort für die M«i l»v». k. Pf. M. P, r8-bt«20— s—- saa 7S0 . 8 — 4 l« . 4 30 280 . 29» i,2Mk.S0V'. > ^k. rmge, che Mage idnerstr illLt «Illi«» Mai -r., » Sonne, 3. Ehrenpreise Verbandes w Himmel- rUnen rUit«. )Lnd««ehk»m >. Beirauch ». . l«, i. »er- em -krisle» ». : Schluhüir- SeeerkLMlt da» Mchli» woht- all erdtUSch. Sachsen. Bischofswerda, 24. Mai. Die ersten leichten Gewitter in diesem Jahre zogen heute Mtttag gegen 2 Uhr über unsere Gegend hm. In der Nähe Bischofswerdas löschte freilich das vom Landmann und Bürger gleich sehnlichst erwartete Naß kaum den Staub. Auch die elektrischen Ent ladungen waren nur schwache. In der weiteren Umgebung schienen die Gewitter sich ungleich stäster entladen zu Habei:. Als eine ernste Mahnung an diejenigen Landwirte, die bisher sich zur Ver sicherung ihrer Fluren gegen Hagelschlag mcht entschlichen konnten, diene die Nachricht, daß bereits in verschiedenen Gegenden Schloßen ge fallen sind. Heute lacht die Sonne wieder vom unbewölkten Himmel herab, es ist etwas kühler geworden und das Barometer steigt. Hoffen wir, daß vor dem Feste, wenn auch nicht gerade während der Pfingsttage selbst, erquickender und durchdringender Regen uns geschenkt wird! Der Landwirtschaft droht sonst empfindlicher Schaden. Bischofswerda, 24. Mai. Maiensonne. Sie hat sich in diesem Jahre selten gemacht die liebe Maiensonne. Recht selten. Der wunderschöne Monat Mai brachte uns bis jetzt fast nur be deckten Himmel und Kälte. Und immer wieder Kälte. Wenn die Maiensonne nun aber endlich doch noch für längere Dauer herauskommen sollte, so soll man sich ihres Genusses um so mehr er freuen. Der wohltätige Einfluß der Maiensonne ist hauptsächlich an den Kinder erkennbar. Die Kleinen zieht es dann mit Allgewalt hinaus. Sie wollen sich im engen Zimmer nicht mehr halten lassen. Den Erwachsenen erfreut zwar der won- nige Mai auch das Herz, allein der weiche, emp fängliche Kindeskörper fühlt die Umänderung noch viel mehr. Leib und Geist leben von neuem auf. Die Wangen färben sich, und aus den Augen sprüht die Lebenslust und die keimende Kraft hervor. Selbst kränklich angelegte Kinder wecken auf. Die Maiensonne spendet neuen Le bensfonds. Sie übt eine geheime Wunderkraft aus. Darum lasse man den kleinen Kindern, die noch nichts zu arbeiten haben, freien Lauf, da mit der Grund gelegt werde zur Gesundheit und späteren Arbeitstüchtigkeit. Besonders gönne man auch den ganz Kleinen möglichst viel die stärkende Kraft der Frühlingslust. Nur schone man die Augen vor den direkten Sonnenstrahlen und durch Vermeidung zu greller Bettfarben, die in unmittelbarer Nähe des Auges die Augen nerven zu scharf treffen. Das zu dichte Ein wickeln in warme Betten hindert die Ausdünstung. Zuviel Wärmeerzeugung ist zu vermeiden. Ein zu berücksichtigendes Zeichen ist es immer, wenn sich die Kleinen gegen das Einpacken sträuben. ):( Bischofswerda, 24. Mai. Vom Schicksal schwer verfolgt wird die Familie des Herrn Kauf- mann Greulich hier. Nicht genug, daß die be dauernswerte Familie zwei blühende Kinder durch Scharlach innerhalb kaum acht Tagen ver Beilage zu Ar. 118 des sächsischen Lrzäyters vischofSwerda, de« 25. Mai IVVV. lor, folgte gestern noch ein drittes Kind. Die noch übrig bleibende 16jährige Tochter wurde ins Krankenhaus gebracht, doch besteht für das junge Mädchen nach menschlichem Ermessen keine Ge fahr. Inzwischen soll Frau Greulich durch diesen herben Schicksalsschlag ebenfalls auf das Kranken lager geworfen worden sein. 6r. Bischofswerda, 24. Mai. Die hiesige Begräbniskassengesellschaft hielt gestern nachmittag im kleinen Saale des Schützenhauses ihre ordentliche Generalversammlung ab, die von den Mitgliedern beiderlei Geschlechts zahlreich besucht war. Herr Direktor Stölzel eröffnete dieselbe gegen "/«4 Uhr, hieß die erschienenen Mit glieder herzlich willkommen und gab einen kurzen Bericht über das verflossene Geschäftsjahr; die Mitglieder nahmen hiervon befriedigend Kenntnis, denn es war nur Erstellendes zu berichten. Mit gliederzahl, wie Barvermögen waren in dem letzten Geschäftsjahre erheblich gestiegen, es waren 42 neue Mitglieder eingetreten, so daß der Gesellschaft jetzt 798 Mitglieder angehören, nämlich 522 steuerpflichtige und 276 freigesteuerte Mitglieder. Leider hatte auch der Tod unter den Mitgliedern Ernte gehalten, denn 19 Mitglieder hat dadurch die Gesellschaft verloren. Den zur ewigen Ruhe Eingegangenen wurde ehrend gedacht, wobei sich die Anwesenden von ihren Plätzen erhoben. Hier auf wurde die Jahresrechnung vom Herrn Direktor Stölzel vorgetragen. Die Einnahmen derselben betrugen 1609,64 Mk. und verteilen sich auf folgende Posten: 171,02 Mk. Kaffenbestand; 52,15 Mk. Eintrittsgeld; 75,00 Mk. Quartalgeld; 936,30 Mk. Einzahlungsgelder; 255,57 Akk. Zinsen; 115,90 Mk. eingegangene Reste und 2,70 Mk. Insgemein. Die Ausgaben dagegen bezifferten sich auf 1335,37 Mk. und zwar: 1005,00 Mk. Begräb nisgelder; 121,25 Mk. Besoldungen; 163,57 Mk. Spareinlagen und 45,55 Mk. Insgemein. Mit hin Kassenbestand von 274,27 Mk. Das Gesamt vermögen beträgt 7307,13 Mk. und ist um 266,82 Mk. gestiegen. Die geprüfte und für richtig befundene Jahresrechnung wurde von der Versammlung für justifiziert erklärt und dem Rechnungssührer Entlastung erteilt. Es folgte sodann die Ergänzungswahl des Direktoriums, auszuscheiden hatten die Herren: stellv. Vorsitzender Eduard Sowaidnig, Schriftführer Karl Grabig, Riemermstr. August Berge sen., Schuhmacherinstr. Gustav Fischer und Seilerinstr. Heinrich Kletzsch. Sämtliche Ausscheidende wurden per Akklamation wieder gewühlt; desgleichen wurde die Führung des Rechnungswesens dem bisherigen Verwalter Herrn Direktor Stölzel auf weitere drei Jahre übertragen. Nachdem noch für^die nächstjährige Jahresrechnung als Revisoren wiederum die Herren Julius Richter, Karl Horn und Hermann Schöne gewählt worden waren und einige interne Angelegenheiten ihre Erledigung gefunden hatten, wurde die Versammlung mit Vortrag des Proto kolls geschlossen. Ln» Längerwett rett ttr Aremkfmtt «. M. Der dritte Wettstreit deutscher Männergesangvereine, der in Frank furt a. M. in Gegenwart des deutschen Kaisers stattfand, ist eine imposante Kundgebung deutscher Sangesfreunde. VieleHTausende von Sängern weilten in der alten Krönungsstadt und eine lange Reihe von Verbänden aus allen Teilen des Reichs bewarben sich um den Wanderpreis, den der Kaiser ge stiftet hat, der mit seiner Gemahlin den klingenden Kümpfen in der neuen Niesenhalle beiwohnte und am Ende des Wettstreites dem siegreiche» Chor den funkelnden Lohn seiner Mühe übergab. Bei der Preisverteilung; erhielten folgende Vereine Preise: Die Kaiserkette: KölnerMännergesangverein 1. Preis: Berliner Lehrergesangverein: 2. Preis: Bonner Liedertafel-Bonn: 3. PreiS: Nheinland-Kvblenz; 4.Preis: Konkordia-Essen; 5. Preis: Wies badener Männergesangverein: 6. Preis: Berliner Sängervercin: 7. Preis: Liederhalle - Karlsruhe; 8. Preis: Barmer Sängerchor-Barmen; 9. Preis: Dortmunder Männergesangverein- Dortinund: ll>. Preis: Konkordia- Aachen: 11. Preis: Sängervereinigung Krefeld. Bedauert wird allgemein, daß Ostdeutschland diesmal garnicht vertreten war. Aber die große Ent fernung hat wohl viele Vereine zurück gehalten.