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!7 . iinstlicher itz! lg unseres ick! »itz uvk eil König ilr. orn Kmal wöchentlich ---«"N'-»«'»" -N M. wnnntlich >ovis «m ! rvscbsnke ! Zum Andenken an den großen Komponisten Franz Josef Haydn, der am 31. Mai 1809 in Wien gestorben ist, wird in der österreichischen Hauptstadt Ende dieses Monats eine Reihe von künstlerischen Aufführungen veranstaltet, wie denn auch in anderen Städten Erinnerungsfeiern stattfinden. Haydn war 1732 zu Rohrau in Nie derösterreich geboren ; nach einer in ziemlich ärm lichen Verhältnissen verbrachten Jugend gelangte er, als Kapellmeister und Komponist bereits be kanntgeworden, durch die Gönnerschaft mehrerer Mitglieder des fürstlichen Hauses Esterhazy zur äußeren Unabhängigkeit und entwickelte seine volle Schaffenskraft. Die Zahl seiner Kompo- sttionen ist außerordentlich groß; er ist der Voll lob unseroi itvn 6Iüek- v 8»K6N vir aller ^.rt, Imen usv Mod ter tr. Mstag, den n.inBischofs- g-, Z. Nr. 5 ender der modernen Formen der Instrumental musik. An die Spitze seiner Vokalwerke sind die beiden Oratorien „Die Schöpfung" und „Die Jahreszeiten" zu stellen. Von ihm ist auch die österreichische Volkshymne „Gott erhalte Franz den Kaiser" komponiert. — In dem Geburts haus Haydns in Rohrau, nahe der ungarischen Grenze, wird das Zimmer, wo er das Licht der Welt erblickte, für alle Zeiten unverändert er halten. Sein Sterbehaus in Wien hat der Ge meinderat vor einigen Jahren angekauft; dort befindet sich ein Haydn-Museum mit vielen inter essanten Erinnerungen. Sprachkommission, sowie mit der wertvollen Un terstützung seines treuen schwarzen Gehilfen Elisa Tschagusa hat er in 4 Jahren seine bedeutsame Aufgabe so trefflich gelöst, daß die deutsch-ost- afrikanische Missionsgesellschaft nicht zögerte, die Uebersetzung in Druck zu geben. Der Druck machte verhältnismäßig wenig Schwierigkeit, da man als Schriftzeichen einfach die lateinischen Buchstaben gewählt hat, wie auch sonst oft bei Völkern, denen erst durch die Mission eine Schrift gebracht wird. Die etwa 5—6000 betragenden Druckkosten sind zum großen Teile von der Britischen und Aus ländischen Bibelgesellschaft in London getragen worden, die mit großer Weitherzigkeit und Frei gebigkeit überall der Mission behilflich ist, die Bibel in die weite Welt hineinzubringcn. 8. Dresden, 8. Mai. Protest der Dresdener Stadtverordneten gegen das Verhalten der Dres- dener Polizei bei den Wahlrechtsunruhen. Die Dresdener Stadtverordneten, und zwar die sozial demokratischen in engster Genieinschaft mit den bür gerlichen Stadtvätern, erhoben in der vorgestrigen Stadtverordnetensitzung energischen Protest gegen die Uebergriffe der Polizeidirektion bei den im vergangenen Winter stattgefundenen Wahlrechts unruhen. Zunächst wurde unter allgemeiner Zu stimmung der Versammlung gerügt, daß der so zialdemokratische Stadtverordnete Kühn beim letz ten Wahlrechtstumult auf dem Altmarkt von 2 Gendarmen arretiert und trotz der Vorzeigung seiner Stadtverordnetenlegitimation wie ein Ver brecher abgeführt worden sei. In Leipzig z. B. würde kein Student, der seine Legitimation vor weise, verhaftet, auch wenn er sich irgendwie ver gangen hätte. Es sei sehr wünschenswert, daß die Stadt eine eigene Polizei erhalte — die Dresdener Polizei untersteht als „Königliche" dem Ministerium —, dann würde es nicht zu sol chen Unannehmlichkeiten kommen. Von feiten mehrerer konservativer und liberaler Stadtver ordneten wurde betont, die Wahlrechtsdemonstra tionen im letzten Winter seien im allgemeinen in ruhiger Weise verlaufen. Erst die Schutzleute hät ten die Aufregung in die Volksmassen gebracht. Es wäre Pflicht der Gendarmen gewesen, die Legitimation des Stadtverordneten Kühn anzuer kennen. Auf eine Beschwerde des letzteren habe die Polizeidirektion geantwortet, daß das Vor gehen der Beamten völlig korrekt sei. Er, Kühn, sei freiwillig mitgegangen und habe sich nicht renitent benommen. Der eine der Gendarmen habe eidlich ausgesagt, daß er den Stadtverord neten, der an jenem Tage für seine Ueberzeugung gekämpft nnd in der vordersten Reihe gestanden, uni den Einwand der Gegner zu entkräften, daß die Führer im Falle der Gefahr die Massen ver ließen, auch trotz Vorzeigung der Stadtverord- uctcn-Legitimationskarte seiner Instruktion ge mäß hätte verhaften müssen, während der andere Gendarm ebenfalls eidlich erklärte, daß hierüber keine Instruktion bestünde! (Große Bewegung.» Stadtverordneter Kühn betonte, er habe auf dem Altmarkt, als die Gendarmen nut dem Säbel schlugen, eine Ansprache zur Beruhigung der Menge gehalten, damit ein Blutbad vermieden werde und bei dieser Gelegenheit sei er verhaftet worden. Er protestiere entschieden gegen das Vorgehen der Gendarmen, er verlange Schutz vor den Schutzleuten. (Allgemeine Zustimmung.) Bürgermeister vr. May gab namens des Rates die Erklärung ab, der Rat werde sich wegen der Uebergriffe der Schutzleute mit der Polizeidirek tion in Verbindung setzen. Jin übrigen ist der Stadtverordnete Kühn wegen seiner Beteiligung an den Wahlrechtsdemoustratiouen kürzlich vom Dresdener Landgericht kostenlos freigesprochen worden. Plauen. Durch Flugfeuer der Lokomotiven an der Linie Schönberg—Reuth, ist ein großer Waldbrand entstanden, wobei 5000 Fichten verbrannten. Auf der Hohenleuber Flur wurde ein Fichteubcstaud von 2000 Bäumen eingeäschert. Fm Kreise Naundorf brannte eine Fläche von etwa 10 000 Quadratmeter nieder. Zwischen Grünbach und Muldenberg verbrannten 1000 zehnjährige Fichten. — Unsere Stadt muß sich fortgesetzt mit neuen Schulbauten beschäf tigen, die dem Stadtsäckel natürlich eine Un menge Geld kosten. So muß demnächst wieder mit dem Ban einer zweiten höheren Bürgerschule be gonnen werden. — Die Jahresrechnung der schulen, Seminarien, Präparandenanstalten und Unterrichtsanstalten für Blinde und Taubstumme und die begleitenden Lehrer und Schulinspektionen zu gemeinschaftlichen unter Aufsicht der Lehrer unternommenen Ausflügen in der 3. Klasse; d) Kinder, die in Ferienkolonien entsendet werden und die zur Aufsicht beigegebenen Beglei ter hin und zurück, ferner auch für Ausflüge wäh rend des Aufenthalts daselbst, in der 3. Klasse, so fern die Kosten der Entsendung in die Ferienkolo nie, ganz oder teilweise von Vereinen oder Behör den getragen werden. Zwei Schüler im Alter unter 10 Jahren werden für eine Person gerech net. Sonn- und Festtage sind von der Vergünsti gung im allgemeinen ausgeschlossen. Anmeldungen sollen bei den Bahnhöfen spätestens einen Tag vorher schriftlich erfolgen, können aber, wenn Zugverstärkungen nicht erforderlich sind, bis eine Stunde vor Zugsabgang berücksichtigt werden. Nähere Auskünfte erteilen die Bahnhöfe. — Das Neue Testament in der Schambala- Sprache. Eine ^wichtige Nachricht bringt die Märznummer der „Nachrichten aus der ostafrika nischen Mission." Im Herbste des vorigen Jahres ist in der Kommunaldruckerei von Tanga das Neue Testament in der Schambala-Sprache ge druckt worden, so daß nun den Christengemeinden in Usambara das Neue Testament in ihrer Sprache in die Hände gegeben werden kann. Das ist begreiflicherweise ein Ereignis von großer Tragweite in der Geschichte einer evangelischen Missionsgesellschaft, die ja den Heiden vor allem das Evangelium bringen will. Nach mancherlei Vorarbeiten und gründlichen Sprachstudien aller Missionare wurde im Jahre 1904 Missionar Roehl beauftragt, für eine gute Uebersetzung des ganzen Neuen Testamentes zu sorgen, und im Verein mit der aus 5 Missionaren bestehenden sogen. Herrn relAsn Sachsen. Bischofswerda, 8. Mai. — Staatsbeihilfr für turnerische Ausbildung. Das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat auf besonderes An- suchen hin erstmalig einen Beitrag von 300 zur Durchführung des letzten Vorturnerlehr- ganges an der Königlichen Turnlehrerbildungs- anstatt in Dresden gewährt. Das Ministerium soll gebeten werden, künftig im Haushaltplan dauernde Mittel für den gewünschten Zweck einzu stellen. — Gebühren für die zur frachtfreien Beförde- rung zugelasseuen Pakete an Angehörige der Marine, des Heeres und der Schutztruppen im Ausland«. Für die zur frachtfreien Beförderung »b Bremen oder Hamburg zugelassenen Pakete an Angehörige der Marine, des Heeres und der Schutztruppen im Ausland ist vom 15. Mai ab neben dem Porto bis Hamburg oder Bremen und neben dem Bestellgeld eine Verpackungs gebühr von 30 I für jedes Paket bis 10 Kilo- gramm vom Absender zu erheben. Diese Ge- bühr dient zur Deckung der Barauslagen für Lagerung der Pakete, fürVerpackungsstoff, Weiter beförderung, Stempel usw. und wird den Spe- ditionsfirmen in Hamburg und Bremen, die die Weiterbeförderung besorgen, vergütet. — Schulfahrten und Ferienkolonien. Zu Be ginn der schöneren Jahreszeit beginnen wieder die Schulfahrten und Reisen nach den Ferienkolo nien. Da über die Ermäßigungen noch vielfach Zweifel bestehen, teilen wir die wichtigsten Be stimmungen der neuen Eisenbahnverkehrsordnung mit. In Ei l- und Personenzügen werden zum halben Preise befördert: a) Schüler öffentlicher oder staatlich konzessionierter und be aufsichtigter Privatschulen, auch der Fortbildungs- ^c//77 vsak. 1909. llü kpSll, 1. Anlage zu Ar. 106 des sächsischen Lrzählers Bischofswerda, den V. Mai IVOS.